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Mobiltelefon im Flieger - welche Frequenz?


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Moin!

 

Einige Fluggesellschaften wollen ja bekanntlich das mobile Telefonieren im Flugzeug bald erlauben (s. http://www.flightforum.ch/forum/showthread.php?t=35112 und http://www.flightforum.ch/forum/showthread.php?t=48365 ) Abgesehen von der grundsätzlichen Diskussion zum (Un-)Sinn dort und zum gesetzlichen Handyverbot z.B. in deutschen Flugzeugen stellt sich mir die Frage zur genutzten Frequenz. Die üblichen GSM- und UMTS-Frequenzen sind ja bestimmten Lizenznehmern gewidmet. Mit meinem normalen Mobiltelefon würde ich deshalb doch wohl in die Röhre schauen. Oder wollen die wie die Bahnen Verträge mit den jeweiligen nationalen Netzbetreibern schließen? Dann wäre aber z.B. Inmarsat wieder aussen vor.

Geschrieben

Hoi Carsten

 

ich könnte mir vorstellen, dass lediglich eine mikro GSM Zelle auf 900/1800(/1900) MHz eingerichtet wird, die gerade nur knapp die Kabine des Flugzeuges abdeckt. Von dord werden die Verbindungen via Satlink ein paar Stockwerke nach oben gesendet.

 

Gruess

Michel

Geschrieben

der grundsätzlichen Diskussion zum (Un-)Sinn dort und zum gesetzlichen Handyverbot z.B. in deutschen Flugzeugen stellt sich mir die Frage zur genutzten Frequenz. Die üblichen GSM- und UMTS-Frequenzen sind ja bestimmten Lizenznehmern gewidmet. Mit meinem normalen Mobiltelefon würde ich deshalb doch wohl in die Röhre schauen. Oder wollen die wie die Bahnen Verträge mit den jeweiligen nationalen Netzbetreibern schließen? Dann wäre aber z.B. Inmarsat wieder aussen vor.

 

Also die Idee war ja schon, dass man mit seinem normalen Handy telefonieren kann. Alles andere wäre ja ziemlicher Unsinn.

so gesehen muss das auf den üblichen GSM Frequenzen laufen. Aber ob jetzt auf 850/900/1800/1900? Keine Ahnung

Geschrieben

Die Idee ist dass ein normales Handy (mit den ueblichen weltweit angewandten Frequenzen) an Bord in eine GSM Zelle sendet (und somit nur ganz wenig Sendeleistung erzeugt). Die GSM-Zelle wiederum sendet via Breitband-Antenne an einen Satelliten und der dann via Bodenstation ins 'normale' Netz.

 

Die Crew kann allerdings entscheiden ob sie zB nur SMS Betrieb oder gar keinen Betrieb erlauben will. Die GSM Zelle bleibt grundsaetzlich an, selbst wenn kein Betrieb erlaubt ist. Bei einem Ausfall der Zelle gilt dann allerings wieder 'Handy OFF'.

 

Die heutigen Prototypen sind in der Lage 6 Telephongespraeche gleichzeitig zu handeln, die neueren, in Entwicklung sich befindlichen sollen bis zu 28 Clients (unabhaengig ob Voice oder ADSL-Aehnliche Datenverbindung) erlauben. Und dann spricht man schon von Datenbuendelungen die bis zu 128 aktive Client erlauben sollen.

 

Kosten soll das Zeuchs den Benutzer die 'normalen' Roaminggebuehern, also zur Zeit irgendwas wie 2.50 USD pro Minute...

Geschrieben

Das Problem ist nicht, wie das Nutzsignal vom/zum Flugzeug kommt, sondern wie es von der Basistation im Flieger legal zum Handy des Kunden gelangt. Boeing hat ja z.B. sich auch gegen WLAN in der 787 entscheiden, da u.a. die dabei genutzten Frequenzen nicht in jedem Land zur freien Verfügung stehen. Gleiches gilt aber auch für die üblichen Mobilfunk-Frequenzen. Aus meiner Sicht dürfen z.B. in D. nur die bekannten vier Lizenznehmer die ihnen jeweils exklusiv zugeteilten 900/1800/2100MHz-Frequenzen nutzen und Sendeanlagen betreiben. 1900MHz ist in D. überhaupt nicht freigegeben.

Geschrieben

Carsten

 

das ist Sache der Fluggesellschaft mit einem konzessionierten Mobilfunkanbieter zusammenzuarbeiten.

 

In Sachen Legalitaet gibt es da eine Interessante juristische Debatte. Fuer die uebliche Rechtsprechung gilt ab Tuer zu bis Tuer auf ueblicherweise die Rechtsprechung des Landes in dem der Flieger immatrikuliert ist (ja, es gibt Ausnahmen). Saemtliche anderen Ausruestungsteile des Flieger unterliegen einer Betriebslizenz eben dieses Landes, warum also nicht auch die GSM-Anlage.

 

Boeing hat sich vermutlich eher gegen WLAN entschieden weil sie sich mit der ganzen Technologie uebernommen haben. Es wird in der Industrie gemunkelt dass der Ausstieg aus 'juristischen' Gruenden nur vorgeschoben wurde.

Geschrieben

Haken dabei ist aber, dass die Mobilfunkfequenzen wohl von der ITU reguliert sind und der Vertrag bei den 190 Unterzeichnerstaaten völkerrechtlich bindend ist. So einfach sollten sich also die Iren oder die aus Dubai nicht darüber hinweg setzen können. Plan mal eine Mobilfunkstation z.B. in Basel, Du wirst eine Menge "Spaß" haben.

Geschrieben

Und gewisse Nationalitäten lieben es, unsinnige und blöde Telefongespräche zu führen.

 

Dann sollen sie doch?

Geschrieben
Plan mal eine Mobilfunkstation z.B. in Basel, Du wirst eine Menge "Spaß" haben.

 

Da sowohl alle Schweizerischen, Franzoesischen und Deutschen Anbieter die Region ziemlich gut abdecken wurden allfaellige Probleme offenbar ohne weiteres geloest...

Geschrieben

Nö! Das haben die Kollegen von der Funkplanung nach geänderten Vorgaben des Auftraggebers (anderes Frequenzband) oft nicht hinbekommen und mir sind voriges Jahr ein paar lukrative Aufträge weggebrochen oder haben sich zumindest erheblich verzögert.

Geschrieben

Komischerweise habe ich aber in Basel bisher keinerlei Abdeckungsprobleme erleben koennen...

Geschrieben

Das glaube ich Dir gerne, doch gerade in größeren Städten ist nicht die eigentliche Versorgung das Problem, sondern die Kapazität. Ich bin deshalb sehr erfreut über jedes Telefonat mit der Egogurke, da da meinen Arbeitsplatz sichert. Und gerade wenn Du mit einer SIM-Karte eines kleineren deutschen Netzbetreibers unterwegs bis, wirst Du ausserhalb der Ballungszentren öfters Versorgungslücken finden. Sowohl die Franzosen, die Schweizern und die Deutschen nutzen die gleichen Frequenzen und dürfen sich nicht gegenseitig stören. Genau deshalb ist eine internationale Koordinierung erforderlich und nicht nur eine einfache Standortbescheinigung der Regulierungsbehörde.

 

GSM-Frequenzen sind ein knappes Gut und jeder achtet darauf, dass ihm andere nicht im wahrsten Sinn des Wortes dazwischenfunken. Vielleicht erinnern sich manche noch an Effekte im analogen, terrestischen TV: Bei gewissen Wetterlagen gab es Überreichweiten und ich konnte z.B. in mehreren hundert Kilometern Entfernung zur Grenze dabei dann dänisches TV empfangen. Dumm nur, dass auf der gleichen Frequenz ein deutscher Sender liegt.

 

Genau wg. dieser Problem stellt sich mir weiterhin die Eingangs gestellte Frage. Welche Frequenzen wollen die Fluggesellschaften für die Versorgung der Mobiltelefonen nutzen?

 

An größeren Flugplätzen wie Frankfurt dürfte die Zahl der Sendestationen sicherlich im oberen zweistelligen Bereich liegen, einfach, weil die Zahl der möglichen aktiven Gespräche je Funkzelle beschränkt ist. Trotzdem erlebe ich es dort immer wieder, dass, wenn ich mich bewege, mein Telefonat mangels Feldstärke unterbrochen wird und die Anzeige danach sofort wieder auf Vollausschlag springt, - die Nachbarzelle hat mich dabei dann einfach mangels freier Kapazität nicht angenommen und von der Urspungszelle hatte ich mcih zu weit entfernt. Änliches gilt für andere Orte mit großen Menschansammlungen. Somit ist dort eine Vielzahl von Kanälen belegt. In ländlichen Regionen mit geringer Bevölkerungsdichte wiederum gibt es wenige Sendestationen, die eine größe Fläche versorgen und deshalb mit anderen, leistungsstärkeren Sendern und Antennen mit höherem Gewinn ausgestattet sind. Auch dort könnte es deshalb zu Störungen bei der Übertragung innerhalb des Flugzeugs kommen.

 

Es bliebe dann nur der internationale Luftraum über größeren Meeren, doch über den Atlantik fliegt ja z.B. die Ryanair nicht.

  • 2 Jahre später...

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