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Swissairprozess. Schon der erste verweigerte Aussage. Frage dazu.


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Geschrieben

 

Hallo

 

Darum heisst es vermutlich auch Prozessentschädigung und nicht Prozessgewinnausschüttung oder so... :005:

 

Gruess

Tom

Geschrieben
Hallo

 

Darum heisst es vermutlich auch Prozessentschädigung und nicht Prozessgewinnausschüttung oder so... :005:

 

 

:D :D :D Stimmt.... mein Fehler!!

 

Lg Tobi

Geschrieben
Nur, es dürfte eine noch komplexere Sache und eine sehr zeitaufwendige Angelegenheit werden.

Gruss Markus

Genau so ist es. Zahlreiche Gläubiger haben Sitz im Ausland. Und viele Forderungen kommen aus dem Ausland (Stichwort Sabena). Die Rechtslage ist jeweils total unterschiedlich. Das wird sehr kompliziert, sehr teuer und dauert Jahrzehnte. Klar: Ab sofort bzw. ab morgen wird die Swissairgeschichte aus den Medien verschwunden sein. Wer interessiert sich noch um nicht bezahlte Kerosinrechnungen von SR in Shipol oder am Logan Airport.

Geschrieben

Ja, es ist ein trauriger Tag, aber wir hatten es alle gewusst (zumindest wer die Augen nicht verschlossen hat vor der Wirklichkeit).

 

Trotzdem können wir was rauslesen aus dem Urteil - und wie umsichtig die Richter geurteilt haben:

 

Es sind zwar alle freigesprochen worden, aber nicht alle gleich! Die "weniger schuldigen" wurden mehr entschädigt. Obwohl das natürlich niemand zugeben wird. Ich kenne die Paragraphen für die Prozessentschädigung nicht, kann mir aber vorstellen, dass nicht nur nach Aufwand entschädigt wird, sondern auch nach "Unschuldigkeit". Demnach zeigte das Gericht am meisten Sympathie für diejenigen, die am meisten erhielten. Und umgekehrt am wenigsten Sympathie für diejenigen, die wenig bis gar nichts erhielten. Z.B. Brugisser und Honegger (der zwar was bekommt aber sehr viel weniger als die im Machtzirkel).

 

Das ist auch was, wenn auch zugegebenerweise sehr wenig. Und vielleicht ein Hinweis auf die Klagen und Prozesse die noch kommen werden...

 

Dani

Wilko Wiedemann
Geschrieben
nach "Unschuldigkeit"

Unschuldig ist unschuldig, da gibts keine Abstufung. Die gibts nur unter den Schuldigen.

 

Es war klar, dass nach diesem Urteil viele Leute empört sind. Aber man muss klar sehen, das dies alles emotionale Reaktionen sind und keine rationalen. Strafrechtlich konnte man den Angeklagten keine Vergehen nachweisen, sie waren also richtigerweise freizusprechen. Die Prozessentschädigungen entsprechen geltendem Recht und sind sicher nicht Gewinnbringend für die Freigesprochenen.

 

Was allerdings von Seiten des Sachwalters noch auf sie zukommt, wird sicher noch ein langes Thema werden. Inwiefern allerdings Manager mit ihren Privatvermögen haftbar gemacht werden können, weis ich auch nicht. Aber garantiert müsste man auch da Absicht und Fahrlässigkeit nachweisen können.

 

Ich bin der Ansicht, man wird sich damit abfinden müssen, dass auch in Zukunft unfähige Manager glimpflich davonkommen, solange Unfähigkeit, Dummheit und Unmoral nicht strafbar sind. Und das hat nichts mit dem Einkommen und Vermögen zu tun.

 

MfG

 

Wilko

Geschrieben

Zur Information bezüglich Prozessentschädigung:

Unter den in § 43 angeführten Umständen sind einem freigesprochenen Angeklagten eine Entschädigung für die ihm aus dem Verfahren erwachsenen Kosten und Umtriebe sowie eine Genugtuung aus der Staatskasse zuzusprechen. Der Verzeiger kann zum Ersatz dieser Aufwendungen verpflichtet werden.
(Art. 191 der Kantonalzürcher Strafprozessordnung)

 

Werden dem Angeklagten die Kosten nicht auferlegt, ist darüber zu entscheiden, ob ihm eine Entschädigung für die durch die Untersuchung verursachten Kosten und Umtriebe sowie eine Genugtuung auszurichten ist.

 

Ein Angeschuldigter, dem wesentliche Kosten und Umtriebe erwachsen sind, hat Anspruch auf Entschädigung. Diese wird jedoch ganz oder teilweise verweigert, wenn der Angeschuldigte die Untersuchung durch ein verwerfliches oder leichtfertiges Benehmen verursacht oder ihre Durchführung erschwert hat.

 

Ein Angeschuldigter, der durch das Verfahren in seinen persönlichen Verhältnissen schwer verletzt worden ist, hat Anspruch auf Ausrichtung einer angemessenen Geldsumme als Genugtuung.

 

Entschädigung und Genugtuung sind dem Angeschuldigten aus der Staatskasse zu bezahlen. Der Verzeiger kann zum Ersatz dieser Aufwendungen verpflichtet werden. Ist ein Verfahrensbeteiligter zum Ersatz unnötiger Kosten verpflichtet worden, kann er zur Leistung einer entsprechenden Entschädigung an den Angeschuldigten verpflichtet werden.

(Art. 43 der Kantonalzürcher Strafprozessordnung)

 

Gruss,

Martin

Geschrieben

Gestern gabs in 10 vor 10 ja einen Bericht über den Sachverwalter der Sabena, der in Belgien Klage gegen die Swissair-Bosse einreichen wolle...

Hoffnung:008: .

Geschrieben

Für alle, die sich über den Freispruch empören (kann ich sehr gut verstehen): Strafrechtliche Schuld hat mit ziviler Haftung nichts zu tun.

 

Diese beiden Sachen werden vollständig getrennt voneinander beurteilt.

 

Es war mehr oder weniger abzusehen, dass es zu einem Freispruch vor dem Strafgericht kommen wird, weil die meisten Tatbestände, deretwegen die Damen und Herren vor Gericht standen, Vorsatz (oder sogenannten "Eventualvorsatz") verlangt wird. Ein solcher ist kaum nachzuweisen.

 

Und wir nehmen jetzt mal an, dass hier niemand die Swissair vorsätzlich in den Konkurs hat schlittern lassen.

 

Was die zivile Haftbarkeit angeht, werden vor allem die Sorgfaltspflichten wesentlich strenger angelegt. Es ist immernoch möglich, dass die ehemaligen VR haftbar gemacht und damit zur Kasse gebeten werden.

 

Ich weiss das ja nur vom Hören sagen von Freunden, die damals bei der Swissair oder der SAir gearbeitet haben: Die Szenen aus "Grounding", in der alle Angestellten und Ex-Angestellten verzweifelt versuchen, ihre Pensionskassen- und Bankkontoguthaben ausbezahlt zu bekommen, soll ziemlich der Wahrheit entsprochen haben.

 

Und das wird kaum ohne Konsequenzen bleiben.

Geschrieben

Nach dem Swissairgrounding, und als erstmals die Haftpflichtfrage von Managern inkl. von Verwaltungsräten aktuell wurde, nahm der Abschluss

von entsprechenden Haftpflichtversicherungen sprunghaft zu. (Sorry..Werbung)

Heute wird sich kaum mehr ein Manager einer grösserern Firmen ohne Haftpflichtversicherung anstellen lassen. Für die Versicherungen ist dies natürlich ein Bombengeschäft. Von den Swissair-Bossen hatten nur ganz wenige eine solche Versicherung, von den jetzigen Swiss-Managern ab einer gewissen Stufe bestimmt alle. Die Prämien bezahlen in der Regel die Firmen! Eigentlich eine absurde Welt.

Geschrieben

Die Gratiszeitung «Heute» thematisiert den Swissair-Strafprozess natürlich auch. Fällt Euch am heutigen Titelbild von «Heute» etwas auf? ;)

 

Heute_20070607_Swissair_001.png

 

Gruss,

Martin

Geschrieben

Tja, wer ist das schon wieder unter dem "ei"... ;)

 

Andreas

Geschrieben

Das ist auch nochmals so eine Sauerei... hat wohl etwas geweint in der Nacht, darum lässt man die Tussi wieder nach hause. Tut mir leid, aber heute ist mein Weltbild gerade etwas arg ins Wanken geraten!

 

Bei Swissair kann man ja noch hoffen, dass in den Zivilprozessen etwas geht. Aber bei Hilton... sorry!!! :mad: :mad:

 

Lg Tobi

Geschrieben

Paris bekommt ja bald eine Feile von Heute zugeschickt. Laut Zeitung ist sie bereits irgendwo in Amerika... :001:

 

Ein solches Titelbild hat allerdings mit seriösem Journalismus nicht mehr viel zu tun. Aber bei diesen Blättchen ist das vielleicht sowiso ein Fremdwort.

 

[OFF TOPIC aus]

Johannes Müller
Geschrieben
Die würde ich erwarten, wenn ich wegen dieser Angelegenheit jahrelang öffentlich in den Medien durch den Dreck gezogen worden wäre, wenn mich Unbeteiligte auf offener Strasse anpöbeln und beschimpfen würden, wenn ich desswegen in der Schweiz keine Ruhe mehr finden könnte etc. etc.

Ob sie jetzt weniger von den Medien und vom Fussvolk angepöbelt werden? Hmm :009:

 

Ich stelle mir nur vor, was in einem Durchschnitts-Swissair-(Ex-)Angestellten vorgeht, wenn er jetzt einen der Herren auf der Strasse treffen würde... vielleicht beim Besteigen seines Bentleys .... Ob da nicht noch (selbst nach dieser Zeit) irgendwo Sicherungen durchbrennen?

 

Gruss

Johannes

Geschrieben

Bedauernswert am heutigen Tag ist eher das Niveau des Schweizer Fernsehens auf Höhe Boulevardjournalismus. Da vermögen die sparsam gestreuten Erklärungen von ausgebildeten Juristen nicht mehr viel zu retten.

Geschrieben

Ich stelle mir nur vor, was in einem Durchschnitts-Swissair-(Ex-)Angestellten vorgeht, wenn er jetzt einen der Herren auf der Strasse treffen würde... vielleicht beim Besteigen seines Bentleys .... Ob da nicht noch (selbst nach dieser Zeit) irgendwo Sicherungen durchbrennen?

 

Gruss

Johannes

 

Salü Johannes

Ich denke eher nicht.

Die Swissair ist gestorben, viele Wunden sind verheilt und die offenen werden mit Rache auch nicht bessern...

Der Freispruch ist aufgrund der Fakten und der Anklage der Staatsanwaltschaft wahrscheinlich richtig, die Prozessentschädigung gilt für alle Freigesprochenen (so stehts im Gesetz).

Wie gesagt: Dummheit ist nicht strafbar. Und was der Zivilprozess bringt, müssen wir abwarten...

 

Gruss von einem Ex-Swissairler

Patrick

Geschrieben
Bedauernswert am heutigen Tag ist eher das Niveau des Schweizer Fernsehens auf Höhe Boulevardjournalismus. Da vermögen die sparsam gestreuten Erklärungen von ausgebildeten Juristen nicht mehr viel zu retten.

 

dieser Ansicht kann ich nur beipflichten. In 10 vor 10 nur populistische Statements von Politikern aller coleur. Die Trennung von Exekutive und Judikative gibt es nicht, ebenfalls nicht existent ist die, wenn man so will, institutionelle Gegnerschaft zwischen Staatsanwalt und Gericht in deren Spannungsfeld um Recht (und nur um Recht, was besseres haben wir nicht!) gerungen wird.

Letztlich ein Beispiel und eine Erklärung warum die Swissair "sterben" musste, weil zu viele sich in ihrem Licht besser machen wollten als sie in Wirklichkeit waren und immer noch sind.

Das konnte selbst eine so gute Firma wie die Swissair nicht verkraften...

 

Bernhard (LSZH)

Stephan Ricci
Geschrieben

Hallo zusammen,

 

vollständige Gerechtigkeit wird es nie geben für alle, und Geld regiert die Welt!

Würde meine Kasse nicht stimmen, müsste ich dafür grade stehen!

Würde ich alkoholisiert beim fahren erwischt werden, gäbe es kein pardon.

 

Ich behalte die guten Zeiten der Swissair in Erinnerung, und schaue positiv in die Zukunft. Denn ändern kann man es sowiso nicht mehr.

Es wird nie wieder eine Swissair geben. Und die, die für sie arbeiten durften,

wissen von was ich rede.

 

Swissair, I will allways remember you!

Geschrieben
Strafrechtlich mögen die Damen und Herren freigesprochen worden sein. Trotzdem bleibt Fakt, dass Sie den Bankrott der fliegenden Bank zu verantworten haben. Und das hat nichts mit Pech, 9-11, oder sonst etwas zu tun, sondern schlicht mit miserablem Management.

 

Und miserables Management ist und war nicht strafrechtlich anfechtbar.

 

Nun, nachdem der Prozess der stattzufinden hatte beendet ist und die strafrechtliche Relevanz ihren Abschluss gefunden hat koennen wir uns wieder der Zukunft zuwenden.

Geschrieben
koennen wir uns wieder der Zukunft zuwenden.

Und den Zivilprozessen mit Spannung entgegensehen. Wie touchdown (Name?) geschrieben hat, kann es dort völlig anders aussehen.

Welcher Manager treibt eine Firma schon vorsätzlich in den Ruin?

Geschrieben

In der Schweiz machen je nach konjunktureller Lage jedes Jahr zwischen 10 000 und 20 000 Gesellschaften pleite. Mit jeder Pleite sind persönliche Schicksale verbunden. Wenn ich hier diverse Beiträge lese und die Empörung der Medienlandschaft (die bis jetzt es nicht geschafft hat, der Bevölkerung beizubringen, um was es rechtlich in diesem Prozess ging!), dann frage ich mich: Seid ihr auch dafür, dass die anderen 10 000- 20 000 Konkurse jedes Jahr strafrechtlich verfolgt werden?

 

Das Drama, das sich bei Swissair abgespielt hat, spielt sich jeden Tag in vielfacher Weise in anderen Firmen ab. So ist die Wirtschaft, es geht jeden Tag um das nackte Ueberleben, Fehler werden gemacht, falsche Strategien werden verfolgt (dass eine Strategie falsch ist, weiss man natürlich auch erst am Schluss).

 

Der einzige Unterschied ist, dass der Ueberlebenskauf der Swissair in den Medien breitgetreten wurde und die persönlichen Schicksale aller anderen Angestellten, die jeden Tag ihre Arbeit verlieren, kaum erwähnt werden.

 

Und über Gerechtigkeit zu diskutieren, wie es hier einige tun, ist ebenfalls schwierig, handelt es sich hier doch um eine reine subjektive Einschätzung. Was heisst denn schon Gerechtigkeit? Gerecht kann nach gewisser Ansicht auch heissen, dass der Markt entscheidet und sich schwache Firmen aus dem Markt verabschieden, zum Wohle der Firmen, die ihre Sache gut machen.

 

Gruss,

Thomas

Johannes Müller
Geschrieben

Klar gibt es täglich viele konkursite Firmen, welche zumachen und welche Angestellte auf die Strasse stellen -- bloss wie viel verdienen dort die Manager, um ihre Arbeit zu machen? Meiner Meinung nach ist da sehr wohl ein Unterschied, wenn einer 1-200'000 Fr / Jahr verdient und eine Firma in den Sand setzt und wenn einer das 100-fache davon nach Hause nimmt. Klar, mehr Lohn heisst nicht unbedingt mehr "Können" und schon gar nicht, dass man in die Zukunft schauen kann... aber ein bisschen mehr sollte man dann schon verlangen können... den Vergleich Swissair und KMU finde ich doch etwas abwegig...

 

Dazu kommt noch, dass die Angestellten einer kleineren Firma in der Regel weniger fest in die Firma finanziell eingebunden sind - so ist z.B. die Pensionskasse in der Regel separat. Geht die Firma pleite, so ist zumindest das Ersparte trotzdem sicher.

 

Gruss

Johannes

Geschrieben

@Thomas

 

Genau. Für die Strategie darf man die Manager grundsätzlich nicht verantwortlich machen! Niemand kann die Zukunft voraussehen und damals war es vielleicht in den Augen mancher Menschen absolut das richtige und im Nachhinein ist es einfach zu sagen, man hätte es anders machen müssen.

 

Ich kenne den Fall der Swissair ehrlich gesagt nicht genau genug, um darüber zu urteilen. Allerdings glaube ich, dass doch auch so manches krumm gelaufen ist und man der Wahrheit nie ins Gesicht geschaut hat. Mario Corti, der nebenbei gesagt ja VR war, hat ja damals gemeint, er hätte nicht gewusst WIE schlimm es um die Swissair steht, als er den CEO Posten angenommen hat. Und wenn selbst die VR nicht wissen, wie schlimm es um die Finanzen steht, dann ist das meiner Meinung nach sehr schlechte Kommunikation die auf diesem Niveau (besser gesagt auf dieser Lohnstufe) eigentlich nicht mehr passieren dürfte.

 

Zudem gilt es zu sagen: 10000-20000 Konkurse pro Jahr. Wäre schön zu wissen, wieviele dieser Firmen auch erst gerade in diesem Jahr oder möglicherweise im Vorjahr entstanden sind und somit eigentlich nie wirklich gelaufen sind bzw. schon im Aufbau befindlich konkurs gingen. Die Swissair war hingegen bis in die 90er hinein eine finanziell gesehen sehr sehr solide Firma!

 

Ich denke wie Johannes:

Ein Vergleich KMU - Swissair macht nur sehr beschränkt Sinn. Oder eine umgekehrte Frage: Wieviele Unternehmen gehen pro Jahr den Bach runter, die schon über 50 Jahre bestehen?

 

Lg Tobi

Geschrieben

Ich finde den Vergleich relativ treffend. Es gibt keine verschiedenen Rechte für kleine Unternehmen und grosse Unternehmen oder gut verdienende Manager und schlecht verdienende Manager. Jede Person, die ihren Job verliert, erleidet das gleiche Leid. Selbstverständlich ist es für die Medien relativ schwierig, wenn in einem Dorf auf dem Land eine Sägerei etc. mit einigen wenigen Angestellten Konkurs anmeldet, daraus medientaugliche Beiträge zu erstellen, die emotionell berühren. Es ist viel einfacher, einen unzerstörbar geglaubten "Mythos" (soll die frühere Leistung der Swissair nicht schmälern) mit Bildern und Filmen über in der Tat betroffen machende Einzel- oder Gruppenschicksale zu vermarkten. Trotzdem muss einem eine arbeitslos gewordene Person aus einem gescheiterten Kleinunternehmen genauso Leid tun, wie eine Person aus einem Grossunternehmen. Ich will keineswegs die persönlichen Schicksale beschönigen oder verwischen, doch auch wenn die Medien noch so emotionale Beiträge veröffentlichen und die öffentliche Meinung klar auf eine Seite beeinflussen wollen (und dies sogar bei höchsten Politikern problemlos erreichen), gilt vor dem Recht immer noch der Grundsatz, dass man ohne Rachegefühle oder andere beeinflussende Emotionen und vor allem für alle gleich urteilt.

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