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Kurzvideo über Gehälter bei amerikanischen Regional Airlines


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Geschrieben

Hoffentlich kommt´s hier nie soweit. Habe aber die Befürchtung, dass wir schon auf dem Weg dorthin sind.

Geschrieben

Jawohl, das sind die garantierten Minimumlöhne im ersten Jahr als F/O.......Wie sieht es später aus ? Nach wieviel Jahren/Stunden Wechsel zu einer main Airline ? Wie sind dort die Maximallöhne ?

Geschrieben

Die USA sind hier mit Europa nicht vergleichbar. Es gibt dort keine direkten Weg in die Mainline. Man erntet dort nur ungläubige Staunen wenn man erzählt, dass Piloten mit 250 Stunden Erfahrung direkt am rechten Sitz eine Mainline fliegen.

 

Die großen Main - Carrier in den USA fordern 3000 bis 5000h Erfahrung - auf Turbinengerät. Selbst die Regionalcarrier forden teilweise über 1000h Flugerfahrung für den rechten Sitz. (Als Taxflieger oder Fluglehrer etc, etc)

 

Die Grundausbildung zum Berufspiloten ist dabei selbstverständlich immer selbstfinanziert.

 

Darum muß am auch sehr vorsichtig sein wenn man die Endgehälter der Mainline zwischen Europa und den USA vergleicht. Der Zeitaufwand auch nur die Bedingungen für eine US Mainline zu erfüllen beträgt 10 - 15 Jahre als Ziviler oder Militärischer Berufspilot.

 

 

Wolfgang

Geschrieben

Eben! Und darum sind diese Gehaelter noch schlimmer als sie aussehen. Man stelle sich vor, dass man nach 5 bis 10 Jahren Dienst zum ersten Mal einen ERJ145 fliegen darf - fuer ca. 1500 EUR im Monat, natuerlich Brutto. Im Moment geht das in den USA noch, weil sie mehr Piloten als Arbeitsplaetze haben, aber schon jetzt stehen die Zeiten in Europa auf Sturm fuer die ArbeitGEBER. Die Airlines finden derzeit nicht genug qualifiziertes Personal fuers Cockpit (unter anderem) und darum werden die Bedingungen in den naechsten Monaten noch besser werden - mehr Geld, damit man bleibt, mehr Geld damit man ueberhaupt einsteigt. Mal sehen wann Ryanair ihren Neulingen die Ratings bezahlt.

Geschrieben

Darf man sich das also so vorstellen, das ein Familienvater tagsüber mit der Beech durch die Lande gurkt und abends noch an der Tanke arbeitet, um seine Kids zu ernähren? Heftig...

Geschrieben

Ja, ungefaehr so ist das. In den "Americas" ist es ziemlich heftig, was man so ertragen muss, bis man einen der begehrten Mainline-Jobs abkriegt. Vorher fliegt man halt eine C172 oder eine Caravan fuer den "Iland Exrpress" - und zahlt dafuer auch noch, waehrend der Betreiber sich von den Passagieren bezahlen laesst! Das ist heftig!

Geschrieben
Jawohl, das sind die garantierten Minimumlöhne im ersten Jahr als F/O.......Wie sieht es später aus ? Nach wieviel Jahren/Stunden Wechsel zu einer main Airline ? Wie sind dort die Maximallöhne ?

 

Als Anfangssalär sicher ok...

 

Wenn er dann die Möglichkeit bekommt in die Main Airline zu wechseln wunderbar. War ja zu Swissairzeiten auch so. Auf der Europaflotte Erfahrungen sammeln um danach die grosse weite Welt zu sehen...

 

Warum nur klappt das bei der Swiss nicht...;) :006: :009: :cool: es ist doch nach wie vor der geilste Job der Welt:008:

 

Saludos

David

Geschrieben
...und zahlt dafuer auch noch, waehrend der Betreiber sich von den Passagieren bezahlen laesst!

 

Und das ist dann das oft gelobte Land der unbegrenzten Möglichkeiten... ;)

Geschrieben

Sehr interessantes und erschreckendes Thema, hätte mir das wirklich nicht so vorgestellt.

Wie sieht es denn bei den Amerikanischen Cargo Airlines aus. Ist die Bezahlung dort ähnlich schlecht als Neueinsteiger, oder herrschen dort bessere Bedingungen?

 

Danke

Geschrieben

Die großen Carge Airlines zahlen genauso gut oder besser wie die Main Lines - aber auch hier kann man sich unter 3000 - 5000h Turbinenerfahrung nicht um eine rechten Sitz bewerben.

 

Die kleine Cargo Flieger zahlen ähnlich wie die Regionals, auch sie dienen den Piloten hauptsächlich dazu die Stunden für die großen Airline zusammenzukriegen.

 

Wolfgang

Geschrieben

Da frage ich mich nur, warum sich das trotzdem so viele Piloten freiwillig antun. Wenn Angebot und Nachfrage spielt, gibt es ein enormes Überangebot an Piloten für dieses Spektrum.

Gast Hans Fuchs
Geschrieben

... und warum kommen all diese US Piloten nicht nach Europa? Eine ernsthafte Frage, denn ich bezweifle keinswegs die Jammerzahlen, und die grossen Mindeststunden um überhaupt in ein Cockpit zu kommen.

 

Hans

Geschrieben

Die amerikanischen Piloten kommen nicht nach Europa weil sie hier nicht arbeiten duerfen, ganz einfach. Uns geht es ja dort nicht anders.

Geschrieben
Jawohl, das sind die garantierten Minimumlöhne im ersten Jahr als F/O.......Wie sieht es später aus ? Nach wieviel Jahren/Stunden Wechsel zu einer main Airline ? Wie sind dort die Maximallöhne ?

 

 

?????????????

 

Bitte keine Gerüchte oder spektakuläre Einzelfälle, sondern möglichst breit abgestützte Tatsachen.

Geschrieben

Das sind die Bedingungen enes der größten Regionalgesellschaften der USA. Das Minimum für den rechten Sitz liegt hier bei 1200h 200h davon Mehrmotorig.

 

http://www.bestaviation.net/jobs/comair/pilot_flight_crew.asp

 

 

Die Major Airlines nehmen derzeit keine Piloten auf.

 

 

Als Beipiel für eine großen Cargo Airline: die UPS. Es sind zwar nur 1500h Fläche Minimum gefordert. Gleichzeitig wird aber 1000h Command Minimum auf Turboprop verlangt. So etwas wird unter 3000h Fläche nicht zu schaffen sein. Die 1500h Fläche nutzen damit nur erfahrenen Heli Commandern etwas.

 

 

http://www.bestaviation.net/jobs/united_parcel_service_ups/pilot_flight_crew.asp

 

 

Zitiat Hans:

... und warum kommen all diese US Piloten nicht nach Europa? Eine ernsthafte Frage, denn ich bezweifle keinswegs die Jammerzahlen, und die grossen Mindeststunden um überhaupt in ein Cockpit zu kommen.

 

Das ist genauso wie Andreas sagt. Es war uns noch nie möglich für US Piloten Arbeitsgenehmigungen zu erhalten - auch in Zeiten großen Bedarfs.

 

 

Wolfgang

Geschrieben
Da frage ich mich nur, warum sich das trotzdem so viele Piloten freiwillig antun.

 

Hallo Leute, macht doch bitte nicht den dummen Fehler, Saläre einfach per Devisenkurse zu vergleichen.

 

Meine Frau und ich haben selber einige Jährchen dort drüben gelebt, und obwohl wir klar weniger verdienten als hier, weil das Einkommen meiner Frau weg fiel, konnten wir uns im Vergleich zur Schweiz ein deutlich feudaleres Leben leisten (und dabei auch noch etwas sparen). Ohne nun genauere Untersuchungen im wissenschaftlichen Sinne gemacht zu haben ist meine Einschätzung etwa die, dass man mit dem halben Einkommen einen etwa gleichwertigen Lebensstandard wie bei uns haben kann.

 

Auch das Sozialwesen in Amerika ist anders (und sollte daher auch nicht mit unserem verglichen werden). Es gibt weniger staatliche Sozialleistungen, aber andererseits kann man auch sehr einfach mit viel weniger leben als bei uns, weil viele feste Verpflichtungen (vorallem wohnen, Steuern, Verkehr) z.T. viel tiefer sind. Das heisst, es lässt sich namentlich an der unteren Einkommensskala noch immer besser leben als bei uns.

 

Wir kannten durchaus auch Leute am unteren Einkommenslimit, namentlich in der Fliegerei, aber die waren absolut glücklich und zufrieden damit - eine Charaktereigenschaft, die ich bestaune und manchmal auch beneide.

 

Auch in der Fliegerei werden immer wieder Äpfel mit Birnen verglichen. Ohne ATPL wird man kaum einen Job finden, und dafür brauchts nun mal mindestens 1'500 Stunden. Der übliche Weg ist, ein paar Jahre als Fluglehrer in einer Flugschule zu arbeiten und nebenbei vielleicht noch eine Aviation University zu besuchen oder sich im Selbststudium auf die ATPL-Prüfung vorzubereiten (Theorie-Schulzwang zu hohen Preisen gibt es nicht). Das gibt sogar noch etwas Geld und gleichzeitig schon viel Erfahrung auf den Weg. Nebenbei findet eine natürliche Selektion statt, denn unliebsame oder untaugliche Fluglehrer verlieren schnell mal ihren Job, da sie nicht "gemolken", sondern bezahlt werden müssen. Die Ausbildung zum ATP kostet somit, ausser Zeit, eigentlich nicht viel und kann auch mit viel Geld nicht wesentlich beschleunigt werden.

 

Und: Ein guter Freund von mir (ATPL, 737 Type Rating) hat mir eigentlich recht gute Anstellungssaläre genannt. Aber auch das ist nur eine persönliche Erfahrung, keine publizierte (frisierte?) Statistik.

 

Heinz

Geschrieben

Genaueres zu den Verhältnissen in den Staaten kann uns Jens sicher liefern, insofern er auf den Thread stösst und gewillt ist, zu antworten... :005:

 

Wenn man drüben aber mal den Sprung auf eine große Schüssel geschafft hat, verdient man aber auch gutes Geld, oder? Mir kommt da ein Bericht über UA in den Sinn, wobei u.a. erwähnt wurde, was ein B747 Cpt. so jährlich mit nach Hause bringt... Nun kann ich nicht sagen, was sich nach 9/11 diesbezüglich geändert hat, aber damals fielen ganz ansprechende Zahlen...

Geschrieben

Wenn ich das so lese, zu welchen Bedingungen und unter welchen Anforderungen die amerikanischen Linienpiloten fliegen, dann kommt mir das so ähnlich vor, wie bei unseren Assistenzärzten: Höchste Anforderungen für einen Apfel und ein Ei. Lebende Zitronen, die ausgepresst werden, bis nichts mehr herauskommt.

 

Die könnten mich kreuzweise, quadratisch, im Kreis und meinetwegen noch dreieckig......! Alle rufen nach Luftkutschern - und keiner geht hin......! So oder ähnlich müsste die Reaktion auf diese Zustände aussehen.

 

Wenn die Vögel am Boden stehen bleiben, niemand mehr von A nach B und umgekehrt gelangt und den Neoliberalisten das Kapital wie der Schnee in der Sonne wegschmilzt, dann könnten diese Profitmaximierer ja plötzlich auch einmal erkennen, dass jene, die viel und auf hohem Niveau malochen, dies fast nur für ein Trinkgeld tun.

 

Dietwolf :003:

Geschrieben
Seit wann zitiert man sich selber...?:confused:

 

zum Beispiel dann, wenn anstatt klare Antworten auf klare Fragen weiterhin nur jammernde Gerüchte weiterverbreitet werden.....Ich behaupte jetzt einfach einmal, dass ein US-Pilot mit 5-10 Jahren Regionalairline und danach 20-25 Jahren Mainairline ein höheres Lebenseinkommen hat als ein Swiss-Pilot und dies bei tieferen Lebenskosten. Der Einstieg in den USA mit 2-3 Jahren Fluglehrer, 4-8 Jahren Regio und dann Mainairline siebt zumindest diejenigen aus, welche eigentlich gar nicht wirklich Pilot werden wollen.

Geschrieben

Hallo Chris,

 

Wieso darfst Du einfach behaupten und ich muß da mühsam rumgooglen um wie gefordert meine Behauptungen möglich breit abzustützen.? ;-)

 

Bezüglich der Pilotenauswahl hast Du sicher recht. Das US System bietet eine hervorragende natürliche Selektion für gute, und auf Dauer motovierte Piloten in den Main- Lines. Die europäische Selektion sehr junger Menschen kann leider nur feststellen ob jemand fürs Cockpit taugt aber nicht ob er/sie in dieser Berufwahl auch auf Dauer auch glücklich sein wird.

 

Leider haben wir in Europa in den letzten Jahrzenten niemals die Möglichkeit gehabt ein US ähnliches System zu verwenden. Es gibt einfach nicht genügend Jobs in der europäischen Luftfahtindustrie ausserhalb der Airlines um solch hohe Flugerfahrung als Einstiegsvoraussetzung zu ermöglichen.

 

 

Wolfgang

Geschrieben

Ein weiteres Problem in Europa ist, dass der Einstieg in die Fliegerei viel schwieriger ist als in den USA. Das ganze Lizenzwesen, Prüfungen, Landegebühren, Flugzeugkosten, ist in den USA viel einfacher und billiger.

 

Einfach mal ein bisschen zu fliegen ist in den USA viel verbreiteter als hier. Wenn ich zurückdenke, wie einfach es war, während meines Flugtrainings durch den Südwesten der USA zu gurken, wieviele Flugplätze es überall gibt, etc., einfach ein Traum.

 

Dies muss man auch reinfaktorisieren, die Einstiegshürden in den Job sind in den USA wesentlich geringer bezüglich Lizenz und Sammeln von Flugstunden, ebendso das finanzielle Commitment. Deswegen stimme ich Chris vollkommen zu, man muss sich vor vorschnellen Schlüssen hüten.

 

Im übrigen, ganz viiiiiiiiiele Piloten in den USA sind ab-initios wie hier in Europa, einfach über den Weg des Militärs.

 

Gruss

Lorenz

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