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Chemtrails...


FokkerJoe

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Wünsche euch allen ein schönes, Contrail reiches Wochenende :cool:

 

Danke gleichfalls. Leider haben wir dicksten Stratus nebulosus - die müssen wieder tonnenweise gesprüht haben … :007::009:

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Hallo Karsten,

 

na ja, wenn für Dich Bibel und Koran Verschwörungstheorien sind.... sprich die Religionen grundsätzlich Hirngespinste und was für's blöde Volk, ich denke da ist schon noch ein weiter Unterschied zwischen dem und den landläufig als Verschwörungstheorien bezeichneten Dingern. Ich sehe die Religionen per se eher als Leitlinien der entsprechenden Gesellschaften. Die eigentliche Entwicklung der Religionen ist wohl kaum in die gleiche Richtung zu sehen, wie etwa eine Chemtrail Theorie, sondern eine über die Jahrhunderte entstandene und entwickelte Philosophie. Wenn Du das Werte-Pool nennen magst, das passt soweit sogar und bringt auch den Stellenwert der Religionen recht gut hinüber.

 

Was die Religionen jedoch nicht tun, und dadurch unterscheiden sie sich grundliegend von Verschwörungstheorien, ist den schwarzen Peter irgend einem "übermächtigen Feind" hinzuschieben, der dann an allem Schuld sein soll.

 

Die allermeisten Verschwörungstheorien haben diesen wesentlichen Punkt gemeinsam. Auf den Punkt gebracht, es gibt in jeder dieser Theorien irgend eine weltliche Supermacht, die keiner kennt, daher ist sie ja geheim, und die will irgendwie die Welt beherrschen. Sie sind dann schuld an Aids, Krebs, Chemtrails, und was sonst noch so alles rumschwirrt. Und dann kommt die Hetze gegen eben diese bösen Mächte.

 

Ja, die DDR Geschichte hat gezeigt, was passiert, wenn radikale Kräfte an die Macht kommen und nicht nur sie. Die DDR war in diesem Sinn nicht auf Verschwörungstheorien aufgebaut, etwa im Gegensatz zum modernen Anti-semitismus, sondern eher auf der typischen Eigenart, eine von Aussen gegebene Gesellschaftsform bis in die Perfektion auszuleben. Der Sozialismus, von den Soviets in diesem Sektor installiert, sollte der perfekte Sozialismus werden, besser als in der USSR, besser als irgendwo. Nur, wo ist da eine Verschwörung? Es war ja völlig offen, Honecker und co waren mehr als Greifbar, sie waren omnipräsent. Nicht die "dunkle Macht im Hintergrund", nein, ich denke, da war es keine "Glaubensfrage", ob es die SED oder die STASI gibt, das wusste jeder!

 

Bei den Chemtrail Sachen oder auch den durch Dan Brown wieder populär gewordenen Disput über die katholische Kirche geht es um ganz andere Dinge. Finstere Mächte steuern uns, wie in den Matrix Filmen, und wir sind Machtlos, nur ein paar Erleuchtete nicht.

Oder, das Gegenteil, echte Geheimgesellschaften, die erwischt wurden auf irgend eine Art und Weise, bauen dann eine Verschwörungstheorie auf, die sie als Witz diffamieren, um den eigenen Schutz wieder herzustellen. Auch das gibt es.

 

Es ist keineswegs meine Ansicht, den Theoretikern gehöre der Mund verboten, es sei denn, sie diffamieren wider besseres Wissen Menschen und richten damit Schaden an. Wenn einer einen Apollo Astronauten öffentlich einen Lügner schimpft, weil er nicht an die Mondlandugen glaubt, ist das schlicht üble Nachrede. Ebenso, in einer anderen Dimension, waren die Zionprotokolle üble Nachrede, beziehungsweise gezielte Volksverhetzung. Daneben sind Theorien wie die Bilderberg Gruppe und dergleichen schon fast wieder harmlos, obwohl auch sie gewaltige Unterstellungen beinhalten.

 

Aber es ist bedenklich, was einige dieser Theorien erreicht haben. Sie werden bereits zu Ersatzreligionen. Und genau dann werden sie gefährlich.

 

Du hast insofern recht, in den USA haben diese Theorien Hochkonjunktur. Die Amerikaner sind hier besondes anfällig. Erstens sind sie extrem skeptisch gegenüber ihrer Regierung und trauen ihr, nicht umsonst, jede Schandtat zu. Zweitens sind sie religiös, die Religion ist ein Pfeiler der US Gesellschaft, und hacken deshalb sehr intensiv auf jeden, der die Religion in Frage stellt oder angreift. Und drittens ist das Bildungsniveau oft recht zweifelhaft, das heisst, es gibt einen grossen Nährboden für solche Theorien. Das Internet tut sein übriges dazu.

 

Aber das wohl wirksamste Mittel GEGEN diese Gefahr ist Information, Kritikfähigkeit und Bildung. Und das erreichen wir nicht, wenn wir den Verschwörungstheoretikern den Mund verbieten und das Plenum nehmen. Laßt doch jedem seine Theorie! Dieser Anfang der Generösität ist der Anfang zu der offenen Gesellschaft, die dann auch wehrhaft gegen Rattenfänger ist.

 

Und genau das ist das Problem. Auch die besten Bildungskonzepte werden es nicht ändern können, dass ein grosser Teil der Gesellschaft aus weniger intellektuellen Gefolgsleuten besteht, die ihre Meinung via Fernsehen und Regenbogenpresse holen, die Führern dankbar hinterherrennnen und die Verschwörungstheorien zu ihrer Ersatzreligion machen, da die eigentlichen Religionen oder Gesellschaftsführer keine Antworten mehr bieten. Generösität und "offene Gesellschaften" sind hier nicht immer die Antwort! Denn offene Türen werden fast immer irgendwann missbraucht, ebenso die Generösität gegenüber anderen. Die Grenze zu ziehen ist schwer, aber jede Gesellschaft, die ihre Werte pflegen will, muss wissen und einschreiten, wenn diese akut gefährdet sind. Diesen Selbsterhaltungstrieb haben leider viele verloren. Die Geschichte zeigt aber, dass Gesellschaften, die ihre eigenen Werte verlieren, oft genug untergehen, weil sie zu faul und träge geworden sind, sich gegenüber Kräften von Aussen zu wehren.

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Karsten Sanders
... na ja, wenn für Dich Bibel und Koran Verschwörungstheorien sind.... sprich die Religionen grundsätzlich Hirngespinste und was für's blöde Volk, ich denke da ist schon noch ein weiter Unterschied zwischen dem und den landläufig als Verschwörungstheorien bezeichneten Dingern....

 

Leider nicht verstanden. 5 Setzen.

 

Bevor es die Bibel gab, gab es andere Formen des Zusammenlebens. Dann kam die Bibel und das Christentum und damit andere Ideen, die aus der Sicht der Nicht-Bibel-Foler genau das waren, was Chemtrails heute für uns sind: Eine fremde (Verschwörungs-) Theorie. Und da kannst Du mir nun unterschieben, was Du willst, nichts anderes besagt mein Vortrag. Ein Wertepool ist immer relativ. Je nach dem, von welcher Seite man ihn betrachtet. Als Mitglied oder als Nichtmitglied.

 

Und was den lieben Baldwin angeht: Alte Römerweisheit. Viel Feind, viel Ehr. Am Ende der Bundesliga gibt es immer nur einen Meister und der hat Fans und Hasser. Wo steht denn bitte geschrieben, dass jemand ungebrochene Zustimmung haben muss? In den USA gibt es eine Sekte, den den Mond als Lebensstifter auf Erden verehrt und als deren Gottheit betrachtet. Für die hat Amstong die Gottheit entweiht. Und? Das muss man doch wohl abkönnen. Jede Abstimmung hat Gewinner und Verlierer. Müssen jetzt alle Verlierer Gleichgeschaltet werden, damit es nur noch 100% Gewinnerfans gibt?

 

Das ist doch wohl ein wenig weltfremd, oder?

 

Karsten

 

Ergänzung: Weißt Du, wo der Unterschied unserer beider Positionen ist? Ich schätze Offenheit und offene Türen, wohl wissend, dass das auch mißbraucht werden kann. Als Analogie eines Hauses: In meinem (Gesellschaft-) Haus sind die Türen weit offen. Es ist hell, lebhaft und lichtdurchflutet. Wenn ich nun aus lauter Angst anfange, Türen zu schließen, wird es keineswegs heller und lichtdurchfluteter. Es wird dunkel und einsam.

 

Noch eine kleine Korrektur zum Thema DDR: Auch die hatten neben dem eigenbild (Sozialismus) immer das Feinbild, den kapitalistischen Westen. So wie Kuba, Nordkorea, Sovietunion. Die USA entwickeln gerade ihr Feindbild radikaler Islamismus und Terror und fangen auch gerade an, Türen zu schließen. Wird es nun heller in den USA oder dunkler? Nordkorea hat doch nicht geschlossene Grenzen, weil sie sich vor Wirtschaftsflüchtlingen fürchten, oder?

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Nun ja, ich stimme dir da insofern zu, als dass heute mehr und mehr neue Theorien als Religionsersatz dienen, siehe Klimawandel, oder halt Chemtrails. Der dort vorhandene Eifer kommt einer ziemlich radikalen Religiösität schon ziemlich nahe. Im Vergleich dazu fühle ich mich als Katholik schon ziemlich liberal.

 

Aber vom Auftauchen des Christentums auf moderne Verschwörungstheorien zu schliessen, halte ich für übertrieben. Die heute den Verschwörungstheorien zugeschriebenen Merkmale haben doch mit dem frühen Christentum nichts zu tun.

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Karsten Sanders
... Die heute den Verschwörungstheorien zugeschriebenen Merkmale haben doch mit dem frühen Christentum nichts zu tun.

 

Frag doch mal die (damaligen) Römer, Ägypter und Griechen, wie die das gesehen hätten? Warum mußte Moses eigentlich damals aus Ägypten verschwinden? Steuerschulden waren es nicht, oder? :009:

 

Im ehemaligen Yugoslavien haben die sich dort grad noch vor ein paar Jahren die Köppe eingehauen. Wegen was? Den einen waren die Moslems im Weg, den anderen die Christen und beide glauben eifrig, die jeweils anderen seinen die Bösen. Und wenn heute ein Karrikatur-Zeichner in Dänemark erst nach Äxten ausschau halten muss, wenn er Brötchen holen geht, liegt das nicht an den Brötchen.

 

O.k. - übertrieben. Aber im Grunde ...?

 

Da wir immernoch keinen (physikalischen) Beweis für die Existens irgendeines Gottes haben (außer Thor vielleicht ...), ist die faktische Sachlage der Religionen nicht besonders weit von Chemtrails entfernt, nur das die es weder beweisen können, noch den existierenden Gegenbeweis akzeptieren, was aber im Resultat nicht deutlich unterschiedlich ist. Für einen sehr festen Muslim ist der Christ ungefähr so weit weg wie der Chemtrail-Believer für den Aviatiker.

 

Ihr seht, im Grunde ist das Verdammen der Verschwörungstheoretiker das genaue Ebenbild der Verschwörungstheorie - nur von der anderen Seite aus.

 

Karsten

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wegen Verschwörungstheorien müsst ihr gar nicht allzuweit schauen...Schweizer Parlamentarier und Viren

 

Föhn wurde hellhörig und reichte diesen Frühling eine Interpellation ein. Der Bundesrat solle den Beweis erbringen, dass der Erreger der Blauzungenkrankheit wirklich existiere. Seine Zweifel verpackte er in sechs Fragen, die mit einem wissenschaftlichen Vokabular durchsetzt sind. Ihre versteckte Botschaft: Virologen können das Virus nicht isolieren und nicht fotografieren.

 

übrigens, Elektronen konnte man auch noch nicht photographieren... :rolleyes:

 

Alex

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Karsten Sanders

Herrrrrlich!

 

Als ich fand das amüsant, wobei ich teilweise noch ins gleiche Horn blasen würde im Bezug auf medien-propellierte Impfhysterie.

 

Aber was machen wir nun? Verbieten wir nur der SVP das Wort oder versagen wir die Möglichkeit, Eingaben ans Parlament zu machen? Da ist sie wieder, die Frage nach den Teufeln, die ich rief ...

 

Karsten

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Frag doch mal die (damaligen) Römer, Ägypter und Griechen, wie die das gesehen hätten? Warum mußte Moses eigentlich damals aus Ägypten verschwinden? Steuerschulden waren es nicht, oder? :009:

 

War Moses nicht ein paar Jährchen vor Jesus auf dieser Welt? Mit frühem Christentum hat der wohl nichts zu tun gehabt.

 

Nehmen wir mal eine gängige Definition von Verschwörungstheorien:

 

"Als Verschwörungstheorie bezeichnet man im weitesten Sinne jeden Versuch, ein Ereignis, einen Zustand oder eine Entwicklung durch eine Verschwörung, also durch das zielgerichtete, konspirative Wirken von Personen zu einem illegalen oder illegitimen Zweck, zu erklären."

 

(Stammt zwar aus Wikipedia, aber ich denke, man kann sich zumindest darauf einigen, dass den Verschwörungstheorien das genannte konspirative Wirken irgend einer Gegenseite zugrunde liegt.)

 

Das Christentum war zwar eine neue und ungewohnte Religion, aber sie wurde nicht gegründet mit "konspirativem Wirken" irgendeiner dunklen Gegenseite als Basis.

 

In der Regel kann man Verschwörungstheoretikern mit vernünftigen und sachlichen Argumenten nicht beikommen. Die damaligen Römer, Ägypter und Griechen hätten aber auch keine sachlichen Argumente gegen das Christentum vorgebracht, sondern einfach die jeweils eigenen Religionen. Und da diese genauso schwer (oder unmöglich) naturwissenschaftlich zu untermauern sind, wären das gemäss Deiner Definition ebenfalls (Verschwörungs)theorien, einfach ältere, gegenüber dem Christentum zuerst dagewesene. Die Argumentation läuft also im Kreis.

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