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737 NG Grossweights


frankito

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Hallo,

 

mal eine kurze Frage an die echten 737 NG Pilots, so hier welche sind: Ich stolpere bei der "Beladung" der virtuellen 737 (PMDG zB der 737-700) jedesmal die gleiche Frage, was die Beladung betrifft, naemlich was man denn nun tatsaechlich pro Passagier an Gewicht annimmt und an Gepaeck pro Nase berechnet. Sind das tatsaechlich die 20 KG die offiziell das Maximum pp sind? Denke mal eher nicht, da ich, besonders auf Urlaubsdestinationen, doch haeufig viele Reisende mit mehr als zwei Gepaeckstuecken sehe, zB ja auch Sperrgepaeck, Sportgepaeck usw...

 

Wie rechnet sich das also?

 

Pax = 70 kg Durchschnittsgewicht?

Gepaeck = 30 kg Durchschnittsgewicht?

 

dh bei 150 Paxen:

 

70 x 150 = 10500

70 x 30 = 4500

 

Total "Fracht" = 15000 also 15 Tonnen Paxe und Gepaeck?

 

plus natuerlich noch andere Fracht wie Post zB, und das Catering (das ja proportional zu der Zahl der Paxe auch mehr wird)....

 

Gibts da irgendwelche Pauschalwerte, Tabellen oder aehnliches (Gibt es bestimmt, klar, in der Luftfahrt wird ja nichts (oder nur sehr wenig) dem Zufall ueberlassen, aber HAT jemand da vielleicht ein paar der Standard-Werte fuer mich?!

 

;-)

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Hallo.

 

Das eingecheckte Gepäck wird gewogen. Da gibt es nur die aktuellen, realen Werte.

 

Bei den Paxen wird zwischen Charter und Linie (scheduled) unterschieden.

Weiters wendet man entweder die "Standard"(S)- oder die "Alternative"(A)-Methode an. :005:

 

Diese Werte haben aber rein garnix mit der 737NG zu tun, sind allgemeingültig.

 

Scheduled (S):

. Adult: 84

. Children: 35

 

Scheduled (A):

. Adult male: 88

. Adult female: 70

. Children: 35

 

Charter (S):

. Adult male: 83

. Adult female: 69

. Children: 35

 

Charter (A):

. Adult: 76

. Children: 35

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Hallo,

 

danke fuer die beiden Antworten.

 

Quax, dh, nach dem Checkin wird also tatsaechlich der auf der Waage ermittelte Wert zusammenaddiert und an die Crew weiter gegeben? OK, das ist dann wohl das Dokument, das der Ramp Agent kurz vorm Tuerenschliessen reinreicht und das enthaelt dann wohl auch die Checkin-Daten zusammen mit den bereits geschaetzten Gewichten der MR SXY und MR XY die dann hinten auf ihren Lufttransport warten... Die Frage, welche Werte wann genommen werden (Standard und Alternative) liegt natuewrlich auf der Hand... :D Und die Frage nach dem catering: was gilt denn da pro Kopf? Oder wird das vernachlaessigt?

 

Diese Gewichtsangaben rechnet die Crew dann zusammen mit allen anderen daten (Fuel, Cargo usw.) und hat dann irgendwann das aktuelle Abfluggewicht des Brummers, korrekt? Dh, das wird tatsaechlich erst kurz vor dem Verlassen der Rampe zusammenaddiert? OK.

 

Klar, dass diese Frage eigentlich nicht sehr 737 spezifisch ist, nutze den Flieger nur zur Zeit sehr oft, drum kam ich ueberhapt darauf...

 

W&B bei meinen im real life typischen Verkehrsmitteln (C152 oder was der Club grad so herumstehen hat) ist ja doch etwas einfacher... obwohl im Prinzip natuerlich das Gleiche. Musste darum einmal, bei einer etwas beleibteren Familie, leider einen Sitz in der (faelschlicherweise vom Service vollgetankten) TB9 freilassen... da kamen deine Standardwerte nicht wirklich hin...

 

:D

 

Nochmals gedankt! Nu weiss ich mehr.

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@Frank

 

das Catering ist in der DOM (dry-operating-mass) enthalten. Dazu wird dann, wie Du gesagt hast, das Gewicht von Passagieren, Cargo, Gepäck und Fuel dazugezählt.

 

Tomi

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Servus Frank,

 

Diese Gewichtsangaben rechnet die Crew dann zusammen mit allen anderen daten (Fuel, Cargo usw.)...

Nein - wir lassen rechnen :cool:

 

...und hat dann irgendwann das aktuelle Abfluggewicht des Brummers, korrekt? Dh, das wird tatsaechlich erst kurz vor dem Verlassen der Rampe zusammenaddiert? OK.

Richtig. Und heutzutage kommt das Ganze dann am ACARS-Drucker heraus.

 

Ist man eigentlich noch nie auf die Idee gekommen, auch die Paxe zu wägen?

Doch! :rolleyes:

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Ist man eigentlich noch nie auf die Idee gekommen, auch die Paxe zu wägen?

 

Natürlich könnte man das, aber es bringt - bei grösseren Flugzeugen- nichts.

 

Allerdings gibt's Länder, die bei kleineren Maschinen (unter z.B. 12 Paxe) vorschreiben oder zumindest empfehlen, die einzelnen Fluggäste zu wägen; und zwar aus zwei Gründen.

 

Der erste ist rein mathematischer Natur (Wahrscheinlichkeitsrechnung): werden die gültigen Durchschnittswerte verwendet, beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass eine vollbesetzte Maschine überladen wird, bei einem 12-Sitzer 25%, bei 400 Paxen aber nur 0.0014%.

 

Der zweite Grund liegt darin, dass sich bei kleineren Flugzeugen ein Übergewicht bei den Passagieren stärker auswirkt. Bei einer vollbesetzten und -beladenen Cessna 208 beträgt der "menschliche" Anteil am Startgewicht 22%, bei einer Boeing 747 sind das lediglich 9%.

 

 

Gruss

 

Ruedi

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Natürlich könnte man das, aber es bringt - bei grösseren Flugzeugen- nichts.

 

Allerdings gibt's Länder, die bei kleineren Maschinen (unter z.B. 12 Paxe) vorschreiben oder zumindest empfehlen, die einzelnen Fluggäste zu wägen; und zwar aus zwei Gründen.

 

Der erste ist rein mathematischer Natur (Wahrscheinlichkeitsrechnung): werden die gültigen Durchschnittswerte verwendet, beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass eine vollbesetzte Maschine überladen wird, bei einem 12-Sitzer 25%, bei 400 Paxen aber nur 0.0014%.

 

Der zweite Grund liegt darin, dass sich bei kleineren Flugzeugen ein Übergewicht bei den Passagieren stärker auswirkt. Bei einer vollbesetzten und -beladenen Cessna 208 beträgt der "menschliche" Anteil am Startgewicht 22%, bei einer Boeing 747 sind das lediglich 9%.

 

 

Gruss

 

Ruedi

Wie werden die Durchschnittsmassen pro Pax ermittelt, wenn nicht durch wägen? Wie weiss man, dass die angenommenen Durschnittsmassen pro Pax stimmen, ohne es durch wägen zu kontrollieren. Bestimmt könnte man die Paxe auch diskret wägen, ohne die Eitelkeit einzelner Paxe zu verletzen. Müsste man nicht auch noch die Nationaltät oder das Land in dem die Paxe leben berücksichtigen, da vielleicht die Paxe aus den einen Ländern mehr Fastfood statt gesunde Kost verzehren sind?

 

Gruss, Toby

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@Tobi

 

Kleiner Fehler meinerseits, ich habe "Durchschnittswerte" statt "Standardwerte" (Siehe Posting #3) geschrieben.

 

Diese Standardwerte werden ermittelt, indem man von Zeit zu Zeit repräsentative Reihenmessungen macht, die Durchnittswerte ermittelt und diese um einen mathematisch begründeten Faktor nach oben korrigiert. Ohne diesen Faktor wäre die von mir oben angesprochene Wahrscheinlichkeit, ein Flz zu überladen, immer 50%.

 

Aus nur allzugut bekannten Gründen wandern diese Standardwerte allgemein nach oben; vor ein oder zwei Jahren wurden nach einem Unfall die für US-Airlines gültigen Werte um 10 Pfund erhöht.

Einige Regionalgesellschaften waren daraufhin gezwungen, je einen Sitz aus ihren Maschinen auszubauen.

 

 

Gruss

 

Ruedi

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War in Chicago nicht mal ein Incident, wo eine 747 Classic fast verloren wurde, weil an Bord eine Gruppe von Münzsammlern mit eben diesen Münzen im Handgepäck war?

 

Was das Wiegen der Pax angeht: Das wurde von einigen Airlines z.B. bei der 744 praktiziert. Hier haben Sensoren im Fahrwerk die Beladung am Gate errechnet. Leider nicht sonderlich ausfallsicher.

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Hallo,

 

danke fuer die beiden Antworten.

 

Quax, dh, nach dem Checkin wird also tatsaechlich der auf der Waage ermittelte Wert zusammenaddiert und an die Crew weiter gegeben?

 

Im Checkin System wird bei jedem Pax Anzahl und Gewicht der Gepäckstücke angegeben. Sieht man als Pax auch (je nachdem ob Konfiguration P, PW oder PWH) auf dem Baggage-Tag receipt.

 

OK, das ist dann wohl das Dokument, das der Ramp Agent kurz vorm Tuerenschliessen reinreicht und das enthaelt dann wohl auch die Checkin-Daten zusammen mit den bereits geschaetzten Gewichten der MR SXY und MR XY die dann hinten auf ihren Lufttransport warten...

 

Dieses Dokument nennt sich Loadsheet, und wird vom Piloten unterschrieben, den Durchschlag nimmt der Ramper mit. ;) Das passiert nach dem der letzte Pax an Board gegangen ist, neben dem Loadsheet überreicht der Ramper auch die vom Gate-Staff ausgedruckte Liste für die Cabin-Crew.

 

Diese Gewichtsangaben rechnet die Crew dann zusammen mit allen anderen daten (Fuel, Cargo usw.) und hat dann irgendwann das aktuelle Abfluggewicht des Brummers, korrekt? Dh, das wird tatsaechlich erst kurz vor dem Verlassen der Rampe zusammenaddiert? OK.

 

Wiegesagt, im Checkin System sind die Anzahl der eingecheckten Paxe (Männlein, Weiblein, Kindlein, Infants) inkl. Anzahl und Gewicht des eingecheckten Gepäcks vorhanden. Je nach DCS wird direkt im DCS das ganze Loadsheet berechnet (vom Ramper Fuel Figures eingegeben, Cargo und Comailgewichte) und ZFW TOW LW sowie die ganzen MAC und Trimwerte ausgegeben...

 

Oder aber, es wird nicht vom DCS berechnet, dann bekommt der Ramper die sogenannten "Figuren" (Passagiere, Gepäckstücke/Gesamtgewicht + Sitzverteilung (in die Sections)) vom Gate übermittelt, sobald der Flug für den Checkin geschlossen ist...

 

Jaja, in der Airlinefliegerei passiert hinter den Kullissen um Welten mehr, als man mitbekommt, wenn man mit dem 19€ LCC Ticket am Gate steht, und wartet, endlich in den Bus zum Flieger zu dürfen ;)

 

lg

 

Joseph

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Was das Wiegen der Pax angeht: Das wurde von einigen Airlines z.B. bei der 744 praktiziert. Hier haben Sensoren im Fahrwerk die Beladung am Gate errechnet. Leider nicht sonderlich ausfallsicher.

 

Derartige Systeme gibt’s eigentlich schon lange, in anderen Industriebereichen werden hochpräzise Gewichtssensoren in vergleichbaren Anwendungen längst eingesetzt.

Alle Flugzeughersteller haben diesbezüglich Versuche gemacht, allerdings immer mit demselben Resultat. Flugzeuge bieten nunmal naturgemäss grosse Angriffsflächen für den Wind, und schon kleine Windgeschwindigkeiten sorgen dafür, dass die Messresultate stark verfälscht oder – wenn der Wind durch die Flughafengebäude verwirbelt wird – ganz unbrauchbar werden.

Ausserdem gibt es ja noch ein anderes Problem, das im Beladungsprozess selbst liegt. Was nützt es, wenn die Maschine beladen wird und mir das System nachher auf fünf Stellen genau sagt, dass ich 2'345.37 kg überladen bin und ausserdem der Schwerpunkt 734 mm zu weit hinten liegt?

Da die Beladung sowieso geplant werden muss, ist es zum Vornherein besser, rechnerische Methoden anzuwenden.

 

Einzige Anwender der gewichtsmessenden Systeme sind meines Wissens einige Frachtgesellschaften, die damit grobe Beladefehler ausschliessen wollen, wobei aber nach wie vor primär das rechnerische Loadsheet gilt.

Ausserdem kommen diese Systeme bei Militärtransportern zur Anwendung, wo in der Hitze des Gefechts (hier durchaus wörtlich zu nehmen!) das ordnungsgemässe Erstellen eines Loadsheets nicht immer möglich ist.

 

 

Gruss

 

Ruedi

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