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Von der Faszination des Fliegens


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Geschrieben

Ihr habt es wahrscheinlich längst bemerkt: Ich bin nicht der ingenieurmässig ausgerichtete Pilot, sondern - wenn man das so sagen kann - der eher philosophisch orientierte Freizeitflieger. Ich bin voll und ganz dem vergnüglichen und gefühlsmässigen Fliegen zugewandt - und das schon seit Jahrzehnten, seit ich zum ersten Mal in einem Flugzeugcockpit sass.

 

Technische Details interessieren mich vor allem dann, wenn sie für die Durchführung und Optimierung eines Fluges erforderlich sind und der Sicherheit dienen.

 

Ansonsten ist das Flugzeug, in meinem Fall der Motorsegler, ein Instrument, das mir die Schönheiten der Alpenregion erschliesst (dort bewege ich mich auch vorwiegend).

 

Vieles, was man so im Leben anfänglich mit grossem Enthusiasmus betreibt - irgendwann wird es fade und man hat es über. Der eine mehr, der andere weniger. Nicht so die Fliegerei! Man kann hunderte oder tausende Flüge absolviert haben - jeder Flug ist wieder anders als der vorhergehende. Ob es die Jahreszeit, das Wetter, die Höhe, die Strecke, die dreidimensionale Bewegung im Raum etc. ist - immer ist wieder ein neues Element dabei, das den Flug zu einem prickelnden Erlebnis gestaltet.

 

Da ist die angespannte Erwartungshaltung, wenn man bei schönstem Flugwetter den Vogel aus dem Hangar zieht und ihn startbereit macht, das gemächliche Rollen zum Start und dann nach der Beschleunigung das Abheben ins luftige Element, das zwar physikalisch keinen Erklärungsbedarf mehr abgibt, das aber immer wieder wie ein kleines Wunder wirkt.

 

Da ist der Steigflug, wenn die Landschaft unter dem Flugzeug immer weiter zurückfällt und immer (scheinbar) langsamer vorbeizieht und man sich fragt, wo denn plötzlich die menschlichen "Ameisen" geblieben sind, von denen sich, wenn man ihnen unten in voller Grösse über den Weg läuft, viele so wichtig nehmen und so mächtig aufblasen?

 

Dann die behagliche Ruhe des Reisefluges, wenn man kurshaltend und ausgetrimmt in grösserer Höhe dahinzieht und neben der routinemässigen Beobachtung der Instrumente und des Luftraumes in tiefer Glückseligkeit seinen Gedanken nachhängen kann.

 

Wenn dann über einem Gipfel das kindliche Gemüt durchbricht und man eine Berghütte oder ein Gipfelrestaurant mit den Tragflächen wackelnd umkreist und sich gegenüber den Erdgebundenen, die mühsam mit dem Bergstock oder etwas komfortabler mit der Seilbahn heraufgekommen sind, wie ein Adler fühlt. Das alles gehört zur Faszination des Fliegens. Die Leichtigkeit, an schroff abfallenden Felsgraten entlang zu steigen, einsame Felsgebilde, Schnee- und Geröllfelder zu überqueren, sich in den Turbulenzen von Auf- und Abwinden schütteln zu lassen oder mit abgestelltem Motor aus grosser Höhe nur unter dem Rauschen des Fahrtwindes wieder nach unten ins Flachland zu gleiten.

 

Neigt sich ein langer herrlicher Flug seinem Ende entgegen und geht es in Richtung Heimatflugplatz, umgibt uns ein Gefühl tiefster Zufriedenheit und wir geniessen die Viertel- oder halbe Stunde bis zur Landung noch in vollen Zügen bevor dann für den Landeanflug noch einmal angespannte Aufmerksamkeit von uns eingefordert wird.

 

Nach dem Aufsetzen und Ausrollen steigen wir dann erlebnisbenommen, aber porentief seelisch gereinigt aus dem Flieger und lechzen bereits danach, wann wir uns das nächste Mal zu einem erneuten Flug wieder anschnallen dürfen.

 

Dietwolf (Thermikus):008:

__________________

 

Habe meinen Beitrag vom Cpt-Corner, wo er irrtümlich gelandet war, hierher in den PPL Corner verschoben. Für die Danksagung im Cpt-Corner, die jetzt nicht mehr angezeigt wird, ebenfalls danke!

 

Dietwolf (Thermikus)

Chris Barszczewski
Geschrieben
Vieles, was man so im Leben anfänglich mit grossem Enthusiasmus betreibt - irgendwann wird es fade und man hat es über. Der eine mehr, der andere weniger. Nicht so die Fliegerei! Man kann hunderte oder tausende Flüge absolviert haben - jeder Flug ist wieder anders als der vorhergehende.

 

Dietwolf (Thermikus)

 

Hallo Thermikus,

 

Deine Beschreibung hört sich nach dem letzten Stadium des Befalls mit berüchtigem "Flieger-Virus".:007:

Oder vielleicht fliegst Du einfach zu viel?

 

Du kannst es gerne anhand meiner Checkliste überprüfen, ob es sich in deinem Fall um den Virus oder Zu-viel-Fliegen-Syndrom handelt.

 

Die Checkliste, welche ich seit Jahren sorgfältig ergänze findest Du unter:

Checkliste: Wonach können Sie und Ihre Umgebung merken, dass Sie zu viel fliegen?

 

Gruß

Christoph

Geschrieben
Hallo Thermikus,

 

Deine Beschreibung hört sich nach dem letzten Stadium des Befalls mit berüchtigem "Flieger-Virus".:007:

Oder vielleicht fliegst Du einfach zu viel?

 

Du kannst es gerne anhand meiner Checkliste überprüfen, ob es sich in deinem Fall um den Virus oder Zu-viel-Fliegen-Syndrom handelt.

 

Die Checkliste, welche ich seit Jahren sorgfältig ergänze findest Du unter:

Checkliste: Wonach können Sie und Ihre Umgebung merken, dass Sie zu viel fliegen?

 

Gruß

Christoph

 

 

Hallo Christoph

 

Du hast Dir da schon eine rechte Sammlung von Flugvirus-Krankheitsbildern zugelegt. Ganz so schlimm ist es bei mir noch nicht - aber schlimm genug:

 

Da kann ich Deinen Viren noch einige weitere hinzufügen:

 

Du hast bei einer abendlichen Festivität einen über den Durst getrunken und fällst kurz nach dem Einschlafen aus dem Bett. Instinktiv reisst Du an der Brusttasche Deines Schlafanzuges in dem Glauben, es wäre der Fallschirmgriff.

 

Du fährst über einen hochgelegenen Pass in die Ferien und bleibst plötzlich mitten auf der Strasse stehen. Auf die Frage Deiner Frau, was den jetzt los sei, zeigst Du ihr die Karte und sagst, Du hättest keine Freigabe für den Luftraum C.

 

Versunken an Deinem Flugsimulator sitzend verspürst Du plötzlich Lust auf einen Kaffe. Du drehst Dich um und rufts Deiner Frau in der Küche "Hostess, Hostess".

 

Mit Deinem Auto bretterst Du über einen furchigen Feldweg. Der Wagen bekommt Bodenkontakt und es kratzt und schabt ziemlich unangenehm. Du wendest Dich entsetzt an Dein Gegenüber und ruftst: "Oh - verdammt, ganz vergessen, das Fahrwerk auszufahren".

 

Schönen Gruss - und gute Besserung!

 

Dietwolf (Thermikus):rolleyes:

Chris Barszczewski
Geschrieben
Hallo Christoph

 

Du hast Dir da schon eine rechte Sammlung von Flugvirus-Krankheitsbildern zugelegt.

Dietwolf (Thermikus):rolleyes:

 

danke! habe ich schon hinzugefügt. Noch ein Symptom von jemanden aus meinem Bekanntenkreis: er schmiert sich den Lippenstifft auf das Hemd, damit seine Frau nicht merkt. dass er schon wieder am Flugplatz war.

 

Kennt noch jemand ganz markante Symptome

Christoph Bar

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