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Kleinflugzeug stürzt auf fahrenden Wagen


Peter Schneider

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Essen - Die aus Berlin kommende Maschine befand sich kurz vor 16 Uhr im Landeanflug auf den Flughafen Essen/Mülheim, als sie aus ungeklärter Ursache an Höhe verlor, sagte ein Polizeisprecher. Die Landebahn des Flughafens Essen-Mülheim, wo das Flugzeug am Nachmittag landen sollte, verläuft unmittelbar neben der Autobahn.

Der Pilot habe möglicherweise eine Notlandung auf der Autobahn versucht. Dabei streifte die Maschine einen Ampelmast und ein Brückengeländer und stürzte bei der Anschlussstelle Haarzopf in Höhe von Kettwig, südlich von Essen, auf die Kühlerhaube eines Autos.

Während der Pilot unverletzt blieb, wurden die beiden Passagiere, eine 32 und eine 41 Jahre alte Frau, schwer verletzt, sagte der Polizeisprecher. Der Autofahrer sei wie durch ein Wunder mit einem Schrecken davongekommen.

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  • 2 Wochen später...

hier noch die aktuellen news aus dem blick:

sachen gibt's, die gibt's gar nicht! (oder sollte es nicht geben)...

 

Zu wenig Stutz für Sprit: abgestürzt!

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05.12.2006 | 16:40:53

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BRAUNSCHWEIG (D) – Er hatte die Kreditkarte vergessen. Also betankte der Pilot das Flugzeug nur für sein Münz im Sack. Und stürzte prompt ab.

 

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Absturz: Chaos auf der Autobahn! BildzoomKeystone

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Zum Glück überlebte der leichtsinnige Flieger den Absturz auf eine Autobahn (Blick Online berichtete) Ende November. Und so fand die Polizei die ganze Wahrheit heraus.

 

Der 46-jährige Pilot der Propellermaschine hatte beim Auftanken in Berlin festgestellt, dass er seine Kreditkarte vergessen hatte. Flug verschieben? Nicht doch! «Er hat sein Geld zusammengekratzt, aber ganz offenbar hat es nicht gereicht», sagte Unfall-Ermittler Klaus Büttner von der Flugunfalluntersuchungsstelle.

 

Kurz vorm Flughafen Essen-Mülheim begann das Drama. Kein Sprit mehr! Notlandung auf der Autobahn im Berufsverkehr. Erst rasierte sich das Flugzeug an einer Brücke einen Flügel ab. Dann knallte der Flieger auf die Motorhaube eines Auto.

 

Die Autobahn A52 Düsseldorf–Essen war nach dem Unglück fast acht Stunden in beiden Richtungen gesperrt. Der Sachschaden belief sich nach Schätzungen der Polizei auf rund 350´000 Euro (556´000 Franken). Jetzt wird noch geklärt, ob der geizige Pilot blechen muss.

 

http://www.blick.ch/news/ausland/artikel50826

 

gruess

fredy

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Der Sachschaden belief sich nach Schätzungen der Polizei auf rund 350´000 Euro (556´000 Franken). Jetzt wird noch geklärt, ob der geizige Pilot blechen muss.

 

Hoffentlich ja

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Moin zusammen,

 

ge"blech"t hat er ja schon, wenn ich das Muster anschaue... :007:

 

Wir haben es ja hier mit einer Zweimot zu tun. Meine Frage: Der Pilot wusste schon eine Weile vor dem Absturz dass es nicht reichen würde (wahrscheinlich klebte er den ganzen Flug über an den Zeigern). Hätte er auf dem Leg, nachdem er den Horizontalflug erreicht hat, einen Motor abstellen können (oder im Leerlauf mitdrehen lassen) und dann beim Landeanflug ganz ohne Leistung runtersegeln? Gibt es solche "minimum cunsumption procedures" ?

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Unlängst konnte man doch noch von einem Schweizer Piloten lesen, der eine Seneca auf der Autobahn parkte und ein entgegenkommender LKW nur um Haaresbreite noch bremsen konnte (...war auf den Bildern auch zu sehen).

 

Ist das jetzt nun der zweite in Deutschland innerhalb weniger Tagen, oder geht's doch um den gleichen? :confused:

 

Johannes

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Wäre diese geradezu unglaubliche Geschichte von einem Romanautor erfunden worden, hätte ich mir gesagt: Der hat eine wirklich blühende Fantasie - aber er ist Lichtjahre vom realen Leben entfernt. Falsch gedacht: Ueber eine solche Handlungsweise kann man nur noch völlig fassungslos sein.

 

Irgendetwas scheint in unserer Gesellschaft nicht mehr zu stimmen. Da durchlaufen Leute eine sehr anspruchsvolle Pilotenausbildung (wahrscheinlich hatte der Mann sogar die Berufspiloten-Lizenz), werden gecheckt und gecheckt und wieder gecheckt - und dann das!

 

Ich hatte immer geglaubt, für die Pilotenausbildung seien drei Dinge unerlässlich: Gesundheitliche, fliegerische und charakterliche Eignung. Wenn jemand (mit oder ohne Passagiere) sein Flugzeug in vollem Wissen um die möglichen Folgen nur so weit betankt, so weit sein restliches Kleingeld reicht, dann fehlt es an der charakterlichen Eignung wirklich himmelweit.

 

Aber der Trend mangelnder charakterlicher Eignung ist heutzutage in allen Bereichen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft festzustellen. Das fängt bei vielen ganz Jungen an und hört bei vielen ganz Alten auf. Man fragt sich wirklich, wo das eines Tages noch enden soll.

 

Die Handlungsweise dieses Bruchpiloten ist jedenfalls unverzeihlich und verdient eine kräftige juristische Abreibung. Jegliche Solidarität mit einem solchen "Kollegen", der unser aller Ansehen in der Oeffentlichkeit, mit dem es ohnehin nicht immer zum Besten bestellt ist, massiv schädigt, ist völlig unangebracht.

 

Dietwolf (Thermikus):mad:

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Hallo Dietwolf

 

Da bin ich genau Deiner Meinung. Leider ist es kein Einzelfall zum Glück ist nicht immer ein Absturz das Resultat von einem mangelhaften Fuelplanning.

 

Am letzten Safety-Seminar der AOPA wurde uns von einem Piloten berichtet der von Rimini nach Zürich geflogen ist und auch wegen fehlender Kreditkarte nicht tanken konnte. Als er wieder auf seiner Hombase in Speck landete stelle der Pilot, der das Flugzeug übernahm fest, dass es noch ca. 2L Fuel im Tank hatte. Dies hätte vermutlich nicht eimal mehr für einen go around gereicht. Als mann den Piloten zur Rede stellen wollte, meinte dieser nur "Was habt ihr den das Fuel hat ja gereicht".

 

Schlimm war, dass er auch noch einen PAX dabei hatte und diesen mit seiner Fahrlässigkeit auch noch gefährdete.

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Hätte er auf dem Leg, nachdem er den Horizontalflug erreicht hat, einen Motor abstellen können (oder im Leerlauf mitdrehen lassen) und dann beim Landeanflug ganz ohne Leistung runtersegeln? Gibt es solche "minimum cunsumption procedures" ?

 

Für diesen oder ähnliche Typen gibt's derartige procedures sicher nicht.

Die einzigen zweimotorigen Maschinen, die zeitweise einen Motor stillegen, dürften U-Bootjäger wie z.B die Breguet Atlantique sein.

Damit kann die endurance (time on station) erhöht werden, aber nicht die Reichweite.

 

 

Gruss

 

Ruedi

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Hallo Dietwolf

 

Da bin ich genau Deiner Meinung. Leider ist es kein Einzelfall zum Glück ist nicht immer ein Absturz das Resultat von einem mangelhaften Fuelplanning.

 

Am letzten Safety-Seminar der AOPA wurde uns von einem Piloten berichtet der von Rimini nach Zürich geflogen ist und auch wegen fehlender Kreditkarte nicht tanken konnte. Als er wieder auf seiner Hombase in Speck landete stelle der Pilot, der das Flugzeug übernahm fest, dass es noch ca. 2L Fuel im Tank hatte. Dies hätte vermutlich nicht eimal mehr für einen go around gereicht. Als mann den Piloten zur Rede stellen wollte, meinte dieser nur "Was habt ihr den das Fuel hat ja gereicht".

 

Schlimm war, dass er auch noch einen PAX dabei hatte und diesen mit seiner Fahrlässigkeit auch noch gefährdete.

 

 

Hallo Roger

 

Wenn das medizinisch möglich wäre, würde ich mir gerne einmal für eine halbe Stunde meinen Kopf abschrauben und jenen dieser Herrschaften aufsetzen. Und das nur, um deren mir völlig fremde Gedankengänge einmal nachvollziehen zu können.

 

So ein Verhalten ist doch bar des geringsten gesunden Menschenverstandes. Da braucht es noch nicht einmal eines Hinweises in der Ausbildung. Ich greife mir auch immer an den Kopf, wenn ich auf einer Strasse oder sogar auf der Autobahn ein mit dem Benzinkanister marschierendes Individuum entdecke. In jedem Auto haben wir die Benzinanzeige buchstäblich vor der Nase und Tankstellen gibt es hier wie Sand am Meer. Wie man da fahren kann, bis sich der letzte Tropfen aus dem Tank verflüchtigt hat - das ist mir völlig schleierhaft

 

Für Fehler habe ich absolutes Verständnis, denn diese sind menschlich. Ich habe auch schon meine Autoschlüssel neben die Einkaufstüte in den Kofferraum gelegt und dann den Deckel zugeknallt. Mit dem Ergebnis, dass ich dann den TCS zu Hilfe rufen musste, um das Auto legal zu "knacken". Für vorsätzlichen, ja geradezu kriminellen Leichtsinn habe ich dagegen keinerlei Nachsicht.

 

Gruss - Dietwolf (Thermikus):001:

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Leider ist dieses leichtsinnige Verhalten absolut legal.

 

Meines Wissens braucht es in der Privatfliegerei keine Spritreserven.

 

 

Hallo Roger

 

das musst Du mir näher erläutern. Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr!

 

Schönen Gruss!

 

Dietwolf:confused:

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Leider ist dieses leichtsinnige Verhalten absolut legal.

 

Meines Wissens braucht es in der Privatfliegerei keine Spritreserven.

 

Nein nein! Das ist überhaupt nicht legal! Siehe Art. 8 VVR (für die Schweiz):

Art. 8 Flugvorbereitung

1 Vor einem Flug hat sich der Kommandant mit allen dafür massgebenden und verfügbaren Unterlagen vertraut zu machen.

 

2 Bei VFR-Flügen über die Umgebung eines Flugplatzes hinaus und bei IFR-Flügen hat er insbesondere die neusten verfügbaren Wetterinformationen sorgfältig zu prüfen sowie einen Ausweichplan und eine genügende Treibstoffreserve vorzusehen, für den Fall, dass der Flug nicht wie erwartet beendigt werden kann.

 

Gruss

Philip

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Hallo Philip

 

Bei VFR-Flügen über die Umgebung eines Flugplatzes hinaus und bei IFR-Flügen hat er insbesondere die neusten verfügbaren Wetterinformationen sorgfältig zu prüfen sowie einen Ausweichplan und eine genügende Treibstoffreserve vorzusehen, für den Fall, dass der Flug nicht wie erwartet beendigt werden kann.

 

Der oben erwähnte Artikel ist sehr gummig, was heist "genügend Treibstoffreserven? In meinem erwähnte Beispiel hatte der Pilot genügend Treibstoff um sicher zu landen. Genügend heist eben nicht mehr als nötig d. h. solange der Motor nicht schon in der Luft abstellt bis Du meiner Meinung nach legal.

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Für diesen oder ähnliche Typen gibt's derartige procedures sicher nicht.

Die einzigen zweimotorigen Maschinen, die zeitweise einen Motor stillegen, dürften U-Bootjäger wie z.B die Breguet Atlantique sein.

Damit kann die endurance (time on station) erhöht werden, aber nicht die Reichweite.

 

Gruss

 

Ruedi

Sali Ruedi,

 

danke für Deine Antwort.

 

Ohne jetzt das Denken auf geplante/vorgeschriebene Handlungen bzw. procedures zu fixieren, wäre der Vorschlag (s.o.) praktisch umsetzbar?

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Hallo Roger,

 

da bin ich anderer Ansicht.

Du sagst:"Genügend heist eben nicht mehr als nötig d. h. solange der Motor nicht schon in der Luft abstellt bis Du meiner Meinung nach legal".

Das ist ohne jede Reserve und damit ungenügend. Denn: "und eine genügende Treibstoffreserve vorzusehen, für den Fall, dass der Flug nicht wie erwartet beendigt werden kann." - was sich eigentlich von selbst versteht... Alles andere wäre für mich verantwortungslos.

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Ohne jetzt das Denken auf geplante/vorgeschriebene Handlungen bzw. procedures zu fixieren, wäre der Vorschlag (s.o.) praktisch umsetzbar?

 

Wohl kaum.

 

Damit eine zweimotorige Maschine nach Stillegung eines Motors einen tieferen Brennstoffverbrauch aufweist, muss eine besondere Konstellation von Motor, Propeller und Zelle vorliegen. Vereinfacht gesagt muss die Kombination Motor/Propeller eine stark gekrümmte Kurve des Wirkungsgrades im Verhältnis zur abgegebenen Leistung aufweisen.

Ausserdem darf der Widerstand beim asymmetrischen Fliegen nicht wesentlich anwachsen.

Bei wievielen Zweimots dieses gegeben ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

 

Es hat aber gute Gründe, hier gar nicht erst procedures zu entwickeln oder gar Versuche zu machen.

Wenn man sich schon in eine Situation wie die beschriebene hineinmanöveriert, sollte man ganz sicher nicht auch noch einmotoriges Fliegen bei tiefen Geschwindigkeiten auf sich nehmen, dieses zusätzliche Risiko wäre viel zu gross.

 

 

Gruss

 

Ruedi

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  • 1 Monat später...
  • 2 Jahre später...

Hallo Markus,

 

danke, dass Du drangeblieben bist!

 

Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen:

Den Ermittlungen des Luftfahrt-Bundesamtes zufolge hatte der Pilot der sechssitzigen Propellermaschine beim Auftanken in Berlin festgestellt, dass er seine Kreditkarte vergessen hatte und tankte deshalb nur für den Wert seines verbliebenen Bargeldes.
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Moin Andreas,

 

das stand auch schon im Untersuchungsbericht:

Zusätzliche Informationen

 

Nachfragen auf dem Flughafen Berlin-Tempelhof ergaben folgenden wesentlichen Sachverhalt (in Auszügen):

- Auf dem Standplatz des Flugzeugs gab der Pilot dem Tankwart an, das er fast voll tanken möchte

- Dem Piloten wurde mitgeteilt, das nur Diners Kreditkarten bzw. Bargeld akzeptiert werden.

- Daraufhin wollte der Pilot den Literpreis des Kraftstoffs wissen und entschied dann für 200€ zu tanken.

- Das Flugzeug wurde dann mit 110 Litern betankt, 55 Liter auf jeder Seite

 

Diners? WTF...? Er hatte demnach evtl. eine Kreditkarte dabei, nur leider die falsche...

 

Gruß, Markus

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Den Bericht habe ich damals gar nicht gelesen, der Thread war mir entgangen. Wenn man sich einmal auf die Presse verlässt, argh! :)

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das nur Diners Kreditkarten

 

Aus praktischer Sicht und als Nicht-Airline-Pilot kann das manchmal schon sehr ätzend sein wenn keine vernünftigen Zahlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

 

Markus

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"Nur" selbst bezahlen ?

Sonst keine Verurteilung oder steht das nur nicht im Bericht ?

Der Kerl riskiert das Leben von anderen und muss nur den Schaden selbst zahlen ? :eek:

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