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Falkenstunde - Checkflug...............


Thermikus

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Alle Jahre wieder, kommt das Chri.............. nein - kommt der obligatorische Checkflug mit dem Herrn Lehrer. Dieser dient dazu, fliegerischen Rost nebst störenden Ecken und Kanten am vorübergehend zum Schüler degradierten, über jeden Selbstzweifel erhabenen Piloteur zu erkennen und entsprechend zu behandeln.

 

Es ist die zwar ungeliebte, aber für die aviatische Sicherheit sehr nützliche Schwitzstunde, in der man unter den wachsamen Augen des Instruktors alles genau so machen sollte, wie es gemacht werden muss. Und das ist oft etwas mühsam, da man dann immer das Gefühl hat, eine mit dem Rohrstock übergebraten zu bekommen, wenn etwas schief läuft. Die Jungen kennen dieses Gefühl ja nicht mehr - aber bei uns Aelteren wurde dieser Brauch in der Grundschule noch intensiv gepflegt.

 

Und so erstarrt man von Fall zu Fall so ganz leicht zur Salzsäule, was dem fliegerischen Gefühl wiederum nicht besonders zuträglich ist. Das beginnt schon beim Rollen zum Start: "Bleib rechts von der Linie, mehr rechts" (gemeint ist die gelbe Mittellinie des Rollweges). "Schau mal, rechts ist nur Gras - aber links - die vielen abgestellten Flieger. Denen musst Du nicht zu nahe kommen!" Weiss ich doch längst - aber was solls! Jaaaa - o.k

 

Haltepunkt an der Runway - full stop. Brav plappere ich mein Funksprüchlein und die Gesichtszüge meines Gegenüber glätten sich zusehens. "Checkliste?" Hab ich längst in der Hand. Klick - elektrische Benzinpumpe ein und den Kopf sichtbar in Richtung Anflug gedreht. Kein Landeverkehr. "O.K. - Kannst auflinieren!"

 

Folgsam schwenke ich auf die Startbahn ein. "Also dann los!" Langsam schiebe ich den Gashebel vor. Letztes Mal hatte ich noch Schimpfe bekommen, weil ich ihn zu zügig vorgeschoben hatte. "Zügiger, zügiger - so kommst du ja nie weg" tönt es jetzt" "Denk an dein rechtes Bein". "Schön gegenhalten - siehst Du - bist etwas links von der Center-Line!" Ja, ja, - der verdammte Propellerdrall.

 

"Ja - so ist's recht!" Wir heben ab. "Du bist zu schnell - so steigst du zu wenig". Knüppel etwas zurück! "Siehst du die Fahrtmessermarkierung - so ist's schon besser." "Schön im Halbkreis in die Platzrunde - nicht so eckig". "Steigen, steigen, schau, du bist noch nicht auf 600 Meter". So und jetzt Tempo, Tempo, wenn noch ein Schneller hinter uns ist. Ich drücke die Funktaste und murmle mein Downwind-Sprüchlein.

 

"Nimm das Gas ein wenig zurück - Höhe halten - nicht weiter steigen. Jaaaa - so ist's o.k." "Du musst mehr nach links - weg vom Platz. Wo ist der Referenzpunkt? Jaaaawoooohl - Autobahneingang Belchentunnel - gut so!"

 

Feuchtwarmes Dschungelklima steigt aus meinem Hemdkragen, auf der Stirn bilden sich erste Tropfen. Die Autobahnbrücke ist genau rechts unter mir. Eindrehen in den Base - Funkmeldung. "Lass die Finger vom Gas - zuerst musst du die Piste sehen!"

 

Blick nach rechts unten - da ist sie - unsere Piste! "Kannst's Gas rausnehmen - voll raus, voll raus!" "Was meinst Du?" Etwas hoch - noch - hmmmm! "Jaaaa - Klappen raus - sieht ganz ordentlich aus!" "Schau - du driftest! Wir haben etwas Seitenwind. Was macht du dagegen? Ja recht so - Flügel etwas in den Wind hängen lassen. Siehst du - jetzt stimmts!"

 

Das Dschungelklima aus dem Hemdkragen hat sich intensiviert und der Schweisstropfen sind es inzwischen viele geworden. Aber - ein Indianer kennt keinen Schmerz!

 

"Denk an dein rechtes Bein - du musst nach dem Aufsetzen gegenhalten". Wieder der elende Propellerdrall plus Seitenwind. "Die weisse Markierung auf der Motorhaube schön auf der Bahnmitte halten, nix mehr mit den Klappen machen - so lassen. Abfangen, abfangen, jaaaaaa und Knüppel langsam - langsam hab ich gesagt - durchziehen - und halten, halten, halten. Denk an dein rechtes Bein - mehr noch - ja so ist's recht!"

 

Weils so schön war - das Ganze noch einmal. Klappen rein - und Vollgas!

 

Dietwolf (Thermikus):o

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Hallo Dietwolf,

 

schön wie Du Deinen Checkflug beschrieben hast. Als Alternative empfehle ich Dir, einmal Kloten anzufliegen. Vor einigen Jahren machte ich den Checkflug mit der Dimona und anstatt ums Birrfeld zu kurven, schlug ich dem Fluglehrer (Swiss-Pilot)vor, Kloten anzufliegen. Ich kann Dir versprechen, das ist ein spezielles Erlebniss. Du als kleiner Vogel zwischen MD-11, Airbusen usw.

Vieleicht mache ich den nächsten Checkflug im Frühling auf dem Falk wieder nach Kloten.

 

Gruss

Willi

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Hallo Dietwolf,

 

schön wie Du Deinen Checkflug beschrieben hast. Als Alternative empfehle ich Dir, einmal Kloten anzufliegen. Vor einigen Jahren machte ich den Checkflug mit der Dimona und anstatt ums Birrfeld zu kurven, schlug ich dem Fluglehrer (Swiss-Pilot)vor, Kloten anzufliegen. Ich kann Dir versprechen, das ist ein spezielles Erlebniss. Du als kleiner Vogel zwischen MD-11, Airbusen usw.

Vieleicht mache ich den nächsten Checkflug im Frühling auf dem Falk wieder nach Kloten.

 

Gruss

Willi

 

 

Hallo Willi

 

Interessant, was Du da schreibst. Ich wusste gar nicht, dass das bei dem Verkehr in Kloten überhaupt noch möglich ist. Bereits als Segelflieger bin in in den Jahren 1962 bis etwa 1970 auf dem Flughafen Köln Bonn mitten zwischen Airlinern geflogen. Also, ganz unbekannt ist mir die Szenerie nicht. Aber Zürich-Kloten wäre da wieder einmal etwas Neues. Danke für den Tip!

 

Gruss - Dietwolf (Thermikus):eek:

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Dein "Copi" hörte sich ja anscheinend nicht sehr befriedigt an. Aber demnach trotzdem durchgekommen? Ist das eigentlich mehr um wieder zu refreshen oder einfach eine Prüfung?

 

Gruss Rahim

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Dein "Copi" hörte sich ja anscheinend nicht sehr befriedigt an. Aber demnach trotzdem durchgekommen? Ist das eigentlich mehr um wieder zu refreshen oder einfach eine Prüfung?

 

Gruss Rahim

 

 

Neben der Lizenzverlängerung, die im Zwei-Jahres-Rythmus amtlich erfolgen muss, ist der jährliche Checkflug vom Vercharterer vorgeschrieben. Der rund einstündige Checkflug ist kein Prüfungsflug. Hier sollen gewisse Ecken und Kanten, die man sich so in der fliegerischen Praxis mit der Zeit aneignet, aufgezeigt und abgeschliffen werden. Der Fluglehrer weist dabei ganz bewusst auf jede noch so kleine Abweichung von der Norm hin und korrigiert sie bei seinem Schützling. Der Zweck ist ja, dass man sich das auch wirklich einprägt und nach diesen Vorgaben so exakt wie möglich fliegt. Da man mindestens das Gefühl hat, es wäre ein Prüfungsflug (was er aber nicht ist) kommt natürlich eine gewisse Nervosität auf oder besser gesagt, man ist krampfhaft bemüht, alles perfekt zu machen. Und da dann die gewisse Lockerheit fehlt, wird die Fliegerei manchmal eben etwas "krampfhaft". Das ist genau so, als wenn Du beim Fliegerarzt auf Kommando ins Röhrchen pinkeln musst und es geht und geht nicht. Und wenn Du dann zwanglos zur Toilette gehst, dann läufts problemlos. Sorry - ich erläutere gerne in leicht verständlicher Bildsprache.............

 

Im übrigen fliege ich bereits über 45 Jahre und wenn man's dann noch nicht kapiert hätte, dann würde man es mit Sicherheit nie kapieren.

 

Gruss - Dietwolf (Thermikus):001:

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