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Swiss Pilots drohen mit Streik - Ultimatum bis Montagabend


Swiss A340

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Swiss klagt gegen streikende Piloten auf Schadenersatz

Kloten (AP) Die Fluggesellschaft Swiss will die streikenden Regionalpiloten der Gewerkschaft Swiss Pilots auf Schadenersatz verklagen. Die Klage richte sich gegen die Gewerkschaft und ihre Organe, sagte Swiss-Europe-Chef Manfred Brennwald am Dienstagabend in Kloten. Insgesamt seien 78 Regionalpiloten nicht zum Dienst erschienen. Ihnen werde für den Streiktag keinen Lohn gezahlt. Im Wiederholungsfall müssten sie mit einer Kündigung rechnen, sagte Brennwald weiter. Er zeigte sich ausserdem sehr enttäuscht über den Streik der Jumbolino-Piloten. Er habe kein Verständnis dafür, dass das auf den kommenden 4. Oktober angesetzte Gespräch zwischen Verantwortlichen der Airline und den Swiss Pilots nicht abgewartet worden sei. Bis am Dienstagabend um 18.00 Uhr sind bei der Swiss wegen des Streiks insgesamt 134 Flüge annulliert worden.

 

Gute Unterhaltung bei weiteren 'Diskussionen'...

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Aus unternehmenspolitischer Sicht, ist die Haltung der Swiss-Spitze schwer nachvollziehbar.

Zufriedene Mitarbeiter (das höchste Gut einer Firma:005: ), garantieren gegen innen wie aussen den längerfristigen Erfolg eines Unternehmens.

 

Heute ist der Graben noch tiefer geworden.................

 

Für 90% der Kunden ist es egal ob sie mit einem Avro oder einem Airbus nach Frankfurt, Berlin, Brüssel, usw. fliegen. Deshalb ist es für Passagiere (die absoluten Verlierer des heutigen Tages) wohl sehr schwer Verständlich zu machen

warum ein Avropilot weniger Lohn, Ferien, Spesen, schlechtere Sozialleistungen

erhält.

Der Kunde ist und bleibt König und der wurde heute schlecht bedient, weil

er sich für ein Produkt entschieden hat welches interne fragwürdige Strukturen aufweist.

Ob sich dieser Kunde in Zukunft wieder für Swiss entscheidet................:009: ?

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Mit diesem Streik hat die Swiss Geschäftsleitung (wohl mit voller Rückendeckung aus Frankfurt) einen Grund mehr die ganze 'Regionalflotte' inklusive Avros komplett und vollständig auszuflaggen. Swissair Express lässt grüssen...

 

Wenn schon BA die Mehrheit ihrer Europaoperationen ausflaggt dann ist es für Swiss wohl auch kein Problem die 'Regionalops' auszuflaggen.

 

Ob das Kalkül der Swiss Pilots aufgeht ist zu bezweifeln.

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mit einer lohnpolitik die sowas von unbegründet ist...solche diskriminierungen hervorrufen...ist es nicht weiter verwunderlich dass dieses theaterspiel noch lange seine vorsetzung finden wird.

leider wurde verpasst bei der neugründung von swiss eine "lohngleichheit" herbeizurufen..

 

übrigens...ein super gefühl airbus zu fliegen und zu wissen, dass vorne im überwachungsdeck ein piloto mit hochschulabschluss befindet..die sollen ja besonders motiviert sein..

 

 

gruss thomas

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So wie ich es verstanden habe geht es der Gewerkschaft nicht vorrangig um den Lohn. Vorallem die Sozialleistungen, Ferientage usw. sollen denen der Ex-Swissairler im Europabetrieb angepasst werden.

 

Eine weiter Geschichte wäre ja dann, warum nicht alle Piloten in der gleichen Gewerkschaft sind... :009:

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So ist es richtig...

 

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Konstruktive Aussagen erwünscht.

 

Es ist höchst bedauerlich, dass das Swiss Management nicht lernfähig ist. Dei Ausssage von Brennwald, dass der Streik überraschend gekommen ist zeigt, dass der Graben zwischen den Leuten an der Front und dem Management riesig ist.

Dazu noch die Aussage vom oben erwähnten Herrn, dass sie unter Sozialpartner etwas anderes verstehen schlägt dem Fass endgültig den Boden raus.

 

Herren Brennwald und Co: Ja glaubt ihr den man kann den einen viel geben und den anderen fast nichts?

 

Die haben wohl in Unternehmensführung als es um Human Factors ging die Lauscher verstopft...

 

Saludos

David

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Konstruktive Aussagen erwünscht.

 

Saludos

David

Gerne.

 

Wenn ich sehe wie gut die SEA Piloten rechnen können wenn es um ihren Lohn geht, dann können sie sicher genauso gut ausrechnen, wie enorm hoch der Schaden ist den SIE mit DIESEM STREIK ihrem Arbeitgeber Verursachen. Und damit ist nur mal der direkte finanzielle Schaden gerechnet ohne den Imageschaden und den Kundenausfall ("Wenn das bei Swiss so unsicher ist ob die jetzt fliegen nehm ich lieber X"..."Wegen dieser Airline habe ich Event Y verpasst - nie wieder Swiss"...)

 

WENN die SEA Piloten sich im unrecht Fühlen, das Recht auf ihrer Seite haben, dann sollen KLAGEN und auf dem Rechtsweg zu ihrem Anspruch kommen.

Bei meinem Arbeitgeber ist die Situation was Lohn und die Behandlung der Firma von einem Teil der Mitarbeiter angeht auch sehr unfair, aber es geht über Anwälte und Gerichte - nicht über Streiks (und das obwohl bei meinem Arbeitgeber ein Streik weitaus weniger Schaden anrichten würde als der von den SEA-Piloten).

 

Wer mit einem solchen Streik so ein Risiko eingeht der muss halt auch mit Folgen rechnen und Swiss kann sich so einen Ausfall auch nicht leisten. So hart es ist: Selber schuld!

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Tomi: ThomasF liest nur was er lesen will ;-)

 

Señorita Fierz *g*: Lis mol es paar postings witter obe, es isch klagt worde - und si hän rächt becho...

 

Zum Topic:

Ich glaube dieses "Theater" wird nie aufhören, solange nicht beide Parteien gleichgestellt sind.

 

Das die einen mehr Ferien (nur als Beispiel) haben als andere, obwohl sie teils die gleichen Strecken fliegen (London City -> Schweiz / London LHR -> Schweiz), nur in einem anderen Flugzeug - ist für mich auch nicht nachvollziehbar.

 

Lohn kann man noch "halbwegs" nachvollziehen, wenn man alle Augen (inkl. Hühneraugen) zudrückt - Aber Ferien, Sozialleistungen, usw. kann ich (anhand meinem derzeitigen wissensstand zum Thema) nicht nachvollziehen. Bei uns haben auch alle gleich viel Ferien, die gleichen Sozialleistungen - Egal ob Dr. Dr., Dr., Prof. oder "Füdlibürger" / "Büezer".

 

 

Zum Thema Streik ja/nein enthalte ich mich lieber, und will mich auch nicht dazu äussern - Zumal mir die "korrekten" Informationen, sowie das Hintergrund-Wissen fehlen. (Hörensagen / Medien gelten bei mir nicht)

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Was man noch zu den Statements der SEA Piloten vor der Kamera sagen muss, ist das diese nicht gerade überlegt waren.

 

Wenn zum Beispiel ein Copilot sagt er hätte einen Lohn von 6100 Brutto, was weniger sei als der Mann der sein Flugzeug tankt.:confused:

 

Vielleicht hat er da ja etwas verpasst aber in der Luftfahrt sind die Löhne numal nicht nur bei den Piloten gesunken, sprich sie sind nicht die einzigen welche nun einen "niedrigen" Lohn haben.

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WENN die SEA Piloten sich im unrecht Fühlen, das Recht auf ihrer Seite haben, dann sollen KLAGEN und auf dem Rechtsweg zu ihrem Anspruch kommen.

 

Tolle Idee! Und wenn dabei ausser Papier nichts rauskommt?

 

Kann eine Schadenersatzklage wenn sie zustande kommt, auch mit einem Lächeln unter den Tisch gekehrt werden? Ist ja nur ein Urteil... Eines auf geduldigem Papier :006:

 

 

Stefan

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Señorita Fierz *g*: Lis mol es paar postings witter obe, es isch klagt worde - und si hän rächt becho...
Vor einem Schiedsgericht - ja. AFAIK kann ein Schiedsgericht aber eine Partei nicht mit Rechtmitteln dazu zwingen dem Urteil Folge zu leisten - im Gegensatz zu einem staatlichen Gericht.

 

Ich muss offen zugeben, dass ich nicht weiss ob diese Schiedgericht den Fall VOR der Gründung der SEA oder danach behandelt hat. Weiss das jemand?

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Ich muss offen zugeben, dass ich nicht weiss ob diese Schiedgericht den Fall VOR der Gründung der SEA oder danach behandelt hat. Weiss das jemand?

 

Es war vorher, siehe Posting #103.

 

Genau deshalb ist das ständige Hervorzerren dieses Urteils längst nur noch Schattenboxerei.

 

 

Gruss

 

Ruedi

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wie enorm hoch der Schaden ist

 

Brennwald selber beurteilte heute Mittag den direkten finanziellen Schaden als nicht so wahnsinnig hoch....er muss ganz offensichtlich seine Meinung irgendwann geändert haben ;) Naja, der Tag heute bewies wieder mal, dass nicht nur bei Stadtzürcher Fussballclubs, sondern auch bei Airlines und Pilotengewerkschaften keine Profis an der Kommunikationsfront tätig sind, sondern irgendwelche Amateure oder PR-Blablageneratoren...

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Genau deshalb ist das ständige Hervorzerren dieses Urteils längst nur noch Schattenboxerei.

Das, lieber Hägar, ist eben falsch!

Eine Straftat wird nicht abgemildert, in dem du eine neue Firma gründest oder eine Berufsgruppe irgendwohin verfrachtest.

Wenn es so einfach wäre, könnte man ja einfach immer neue Firmen gründen und dort dann gegen das Gesetz verstossen. Ein Strafmass wird immer danach gerichtet, wie es war als es zum Gesetzesbruch kam, nicht was daraus wurde.

 

Anders wäre es, wenn es einen GAV gäbe, der von den Piloten akzeptiert worden wäre. Aber Swiss selber hat ja das Gespräch mit Swiss Pilots abgebrochen. Deshalb nun plötzlich "volle Gesprächsbereitschaft" zu signalisieren und sogar ein Termin am 5. Oktober aus dem Hut zu zaubern ist blanker Hohn! Gut gemacht, Mani Brennwald! :009:

 

Dani

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Was man noch zu den Statements der SEA Piloten vor der Kamera sagen muss, ist das diese nicht gerade überlegt waren.

 

Wenn zum Beispiel ein Copilot sagt er hätte einen Lohn von 6100 Brutto, was weniger sei als der Mann der sein Flugzeug tankt

 

Wenn du einmal ein Interwiew gegeben hast, weisst du, dass nur Brocken aus deinem Statement herausgerissen werden. Der ganze Zusammenhang ist bei solchen Kurz-Statements für den Konsumenten nicht zu erkennen. So kommen manchmal solche Interwiews ein bisschen schräg herüber.

 

Warum BR Leuenberger aus dem linken Lager sich öffentlich so ereifert, befremdet mich ein wenig. Die Löhne beurteilt er als gut und unterstellt der SPA, es sei noch lange nicht so weit, das letzte Mittel zu ergreifen... Würden seine Parteikollegen, welche den Gewerkschaften normalerweise gut gesinnt sind, auch so denken?

 

Und das wegen dem Schaden an der Schweiz. Warum war er massgeblich am Verkauf der Swiss an LH beteiligt? Das Herzblut für diese Deutsch-Schweizerische Airline ist in der Schweiz sicherlich nicht mehr was ein Paar Jahre früher.

 

Gruss Markus

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Hi

 

In allen Bereichen der Wirtschaft kann und wird es auch immer wieder zwischen Managern und Belegschaft Differenzen in Fragen von Arbeitsrecht und Entlöhnung samt Nebenleistungen geben. Die Art und Weise aber wie der Konflikt bei Swiss zwischen der Geschäftsleitung und ihren Piloten angegangen wird ist wohl so ziemlich die schlimmste aller möglichen Konfliktsbewältigungen. Passt so ganz und gar nicht zur Aura dieser Unternehmung und ihren Piloten!

 

Herbert

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für mich als passagier und "schweizer" war diese aktion eine schlicht nicht zu akzeptierende tat. streik sollte in der wirtschaft immer das letzte aller mittel sein - eine steigerung ist nicht möglich. hier hat man sich meiner meinung nach klar ins eigene bein geschossen!

 

man stelle sich all die transit-passagiere vor, die frühmorgens in zrh ihre weiterflüge besteigen wollen...das ist wohl an farce und peinlichkeit nicht zu überbieten!

 

liebe "swiss"-piloten - der markt ist frei! sucht euch ganz einfach einen arbeitgeber, der euren bedingungen entspricht! keiner von euch ist gezwungen zu diesen euch angebotenen konditionen zu fliegen...it's a free world. take it - or leave it...

 

noch eine abschlussbemerkung: in einem tv-interview sagte gestern ein pilot, dass man die swiss-pilots bisher nicht ernst genommen habe - und das dies jetzt wohl endlich geschehe. das gegenteil wird wohl der fall sein...

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liebe "swiss"-piloten - der markt ist frei! sucht euch ganz einfach einen arbeitgeber

Weisst du wieviele Piloten im Moment keinen Job haben? Oder kannst du freie Stellen aus dem Ärmel schütteln?

Wer heute noch glaubt, einfach so den Job wegschmeissen, man findet ja gleich einen neuen... AUFWACHEN!

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Eine Straftat wird nicht abgemildert, .....

 

Wie um Himmels Willen kommst du auf die Idee, dass es hier um eine „Straftat“ geht????

 

Um’s nochmal zu erzählen: Damals hat ein Schiedsgericht entschieden, dass es unzulässig sei, wenn zwei Personalgruppen, die in einem Unternehmen dieselbe Tätigkeit ausüben, zu unterschiedlichen Bedingungen angestellt sind.

Dieser Entscheid – schon der Begriff „Urteil“ ist eigentlich falsch – hat ja damals nicht nur in der Flugbranche Kopfschütteln ausgelöst. Vorallem deshalb, weil das Gericht aus völligen Luftfahrtslaien bestand und überhaupt nicht auf die verschiedenen Segmente im Airlinebereich einging.

 

Die Swiss hat –nicht zuletzt wegen diesem Entscheid – schlussendlich den Regionalteil ausgegliedert, so wie das die meisten andern Airlines auch seit jeher machten.

Wenn die SPA heute noch auf diesen (längst überholten) Schiedsgerichtentscheid pocht, könnte sie die SEA vor einem Gericht wegen Unterlassung einklagen, allerdings weiss sie wohl selbst, dass die Chancen für einen Sieg gleich Null wären.

 

Auch wenn ich mich wiederhole, auch ich bin der Meinung, dass die Arbeitsbedingungen bei SEA lausig sind.

Aber leider sind es immer wieder Fehlbeurteilungen wie diese hier (Straftat:001: ) die dann die dortigen Leute zu unüberlegten Handlungen wie dem gestrigen Streik verleiten.

 

Und leider verlieren sie immer mehr Sympathien, wie der heutige Kommentar von Marcel Speiser im Tagi zeigt. Speiser hat bis anhin immer die Sache der Ex-Crossair-Leute verteidigt, der heutige Artikel aber lässt keinen Zweifel mehr an seinem Sinneswandel.

 

 

Gruss

 

Ruedi

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Ruedi, du scheinst eine komische (Laien-)Meinung über das Recht zu besitzen. Und ja, diese Juristen waren keine Aviatik-Experten. Eine Airline muss sich nämlich nicht (nur) dem Markt beugen, sondern auch dem Recht. Wenn ein rechtsgültiges Urteil nicht umgesetzt wird, dann ist das eine Straftat (wenn auch kein Offizialdelikt, da scheinst du ein Gnusch zu haben). Frag mal deinen Anwalt, falls du einen hast!

 

Gut möglich, dass die letzten Moikaner von Ex-Crossair ihre Sympathien verspielt haben. Sie haben sowieso genug von dieser Firma, die sie gerettet haben und von der sie jetzt vertrampen werden. In ein paar Jahren werden die letzten dieser 250 (es waren mal 1200!) gekündet haben. Denn sie sind nicht auf Swiss angewiesen. Aber Swiss wohl auf sie.

 

Und, nein, Tobisky, der Pilotenmarkt ist völlig ausgetrocknet. Man findet jederzeit einen Job. Glaubt's mir. Denn ich habe den Schritt schon längst getan! Und Crossair-Piloten sind international sehr gut gelitten, weil sie hervorragendes Fachwissen besitzen und gleichzeitig bescheiden und freundlich sind - was sie von gewissen Kollegen unterscheidet :D

 

Dani

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Nach den sehr heissen Diskussionen zu diesem Thema möchte ich noch einmal versuchen, die ganze Angelegenheit neutral aus verschiedenen Blickwinkeln heraus zu sehen und zu verstehen:

 

Zuerst einmal aus dem Blickwinkel der Piloten:

 

Es ist auch mir völlig unverständlich, weshalb bei der Bezahlung und der Gestaltung der Arbeitsbedingungen für Piloten, die zwar mit unterschiedlichen Flugzeugtypen, aber auf den gleichen Strecken im europäischen Linienverkehr fliegen, Unterschiede gemacht werden sollen.

 

Die Arbeit im Cockpit ist grundsätzlich gleich anspruchsvoll, ob es sich nun um einen Airbus, eine Boeing oder einen Jumbolino handelt oder ob hinter dem Kapitän und seinem Co 80 oder 180 Passagiere sitzen. So genau ist die Passagierzahl ja ohnehin nie zu bestimmen: In einem zu 100% ausgelasteten Jumbolino sitzen dann eben auch einmal mehr Paxe als in einem nur zu 30% ausgelasteten Airbus.

 

Auch die Verantwortung der Piloten wird nicht danach bemessen, ob nun 50 oder 200 Passagiere an Bord sind. Wenn ein Unfall geschieht und der Besatzung Nachlässigkeit oder Fahrlässigkeit angekreidet werden kann, dann wird das Gericht den Grad dieser Nachlässigkeit oder Fahrlässigkeit beurteilen und nicht den Typ des Flugzeuges. Allenfalls wird die Zahl der Verletzten oder Toten mit gewichtet.

 

Die stressbelasteten häufigen An- und Abflüge im überfüllten europäischen Luftraum bei oft widrigsten Wetterverhältnissen erlauben keine Abstufung nach Flugzeugtypen. Sie sind sowohl für die Besatzung eines Business-Jets wie für jene eines erheblich grösseren Flugzeuges gleich hoch anspruchsvoll. Jeder Luftfahrtinteressierte weiss heute, dass die Ausstattung der Cockpits - ob Business-Jet oder Verkehrsmaschine - sich ausserordentlich stark angenähert haben.

 

Bleibt die Abstufung nach Kurz- oder Langstrecke. Die Kurz- und Mittelstreckenbesatzungen haben zweifelsohne eine hohe Arbeits- und Stressbelastung durch häufige und oft kurz hintereinander folgende Starts- und Landungen, durch Verkehrsballungen, Verspätungen oder andere organisatorische Probleme.

 

Bei den Langstreckenbesatzungen fallen dagegen das strapaziöse und ermüdende stundenlange Sitzen im engen Cockpit bei ständiger angespannter Aufmerksamkeit, der damit verbundene Bewegungsmangel, die gesundheitlich negativen Zeitverschiebungen mit Schlafproblemen und die heute sehr engen Rotationszeiten für Hin- und Rückflüge speziell ins Gewicht. Hinzu kommen Belastungen mit unangenehmen und aggressiven Fluggästen, die über viele Stunden hinweg sicher schwieriger beherrschbar und zu ertragen sind, als auf relativ kurzen Strecken.

 

Betrachtet man die Gründe für den jüngsten Pilotenstreik aus dieser nüchternen Perspektive, so muss auch ein Laie erkennen, dass eine Abstufung der Arbeitsqualität für die auf verschiedenen Verkehrsflugzeugen aber auf den gleichen Routen eingesetzten Cockpitbesatzungen im Europaverkehr keiinesfalls gerechtfertigt sein kann. Auch die Arbeitsbedingungen und die Verantwortung eines Reisebus-Chauffeurs ändern sich nicht dadurch, dass er einen Mercedes- einen MAN oder einen sonstigen Fahrzeugtyp steuert.

 

 

Nun zum Blickwinkel der Manager:

 

Ich habe allmählich gemäss den mir zugänglichen Informationen den Eindruck, dass diese Herren sich die Sache aus ihrer betriebswirtschaftlichen Sicht relativ einfach machen:

 

Ermittelt man die Fixkosten des Flugbetriebes pro Sitzplatz - und dazu gehört nun einmal auch der Personalaufwand für die fliegenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - dann ist dieser Kostenanteil pro Einheit natürlich bei einem Flugzeug mit einer geringeren Zahl von Passagiersitzen wie beim Jumbolino erheblich ungünstiger als bei einem Flugzeug mit rund doppelter Passagierkapazität.

 

Und genau hier - in der Denkweise der Betriebswirte - scheint mir der Kern des Problems zu liegen. Diese Leute können sich offensichtlich in die Abläufe und Anforderungen eines Cockpitbetriebes nicht hineindenken (wie sollten sie auch?) und messen daher beständig mit der falschen Elle.

 

Dietwolf (Thermikus)

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