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Was EASA mit der General Aviation vor hat


Spitfire Mk XIX

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Momentan läuft bei der European Aviation Safety Agency (EASA) eine Vernehmlassung zu einem advance notice of proposed amendment (A-NPA) mit dem vielsagenden Titel:

 

A concept for better regulation in General Aviation - (Aircraft other than Complex Motor Powered Aircraft, used in non-commercial acitivities)

 

In der entsprechenden Arbeitsgruppe (rule making group) sitzen Vertreter von Europe-Air-Sports, IAOPA, etc. neben den Vertretern der Behörden. Das Papier ist meines Erachtens hochinteressant und es enthält viele Daten und Vorschläge, welche die general aviation vereinfachen könnten: Man staunt, wenn man beispielsweise Vorschläge liest, dass eine "recreational private pilot licence" vorgesehen ist, die es erlaubt, "nicht komplexe Luftfahrzeuge" (und der Begriff ist wahrhaft grosszügig gefasst!) inklusive vereinfachtem IR, Fluglehrerrating und erst noch auf der Basis eines Medicals, das auf Selbstdeklaration beruht, zu fliegen. Auch der Unterhalt solcher Flugzeuge soll auf privater Basis durchgeführt werden können.

 

Der vollständige Text ist hier erhältlich: http://www.easa.eu.int/doc/Rulemaking/NPA/final%20A-NPA%2014-2006%20General%20Aviation%20(15.08.06).pdf

 

An gleicher Stelle ist auch ein Formular vorhanden, mit dem Stellung zu diesen Vorschlägen genommen werden kann. Statt immer nur über die EASA zu wettern wäre nun die Gelgenheit vorhanden, sich in diese Absichten der europäischen Behörde zu vertiefen, zusammen mit Luftfahrtverbänden oder auch einzeln kluge Verbesserungen und Vorschläge zu erarbeiten und die Zukunft aktiv zu gestalten.:)

 

Die Vernehmlassungsfrist läuft noch bis 16. Oktober 2006.

 

Gruss Dan

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Woah!

 

Dani, VIELEN DANK!

 

Das nenn ich ein FORtschritt, nicht RÜCKschritt...!

 

Fast schon stellenweise ein wenig zu krass, in meinen Augen...

 

Ich hoffe jetzt einfach, dass sich der Staatsapparat und vor allem bestimmte Personen an bestimmten, richtungsweisenden Stellen über den Schatten springen und wirklich mal etwas für die GA tun, indem Sie nicht weiterhin den Weg des helvetischen overkills wählen, sondern die goldene, sinnvolle Mitte...

 

Denn die finanzielle Last, die derzeit auf den Piloten und Besitzern lastet, beginnt unerträglich zu werden, wobei aber - interessanterweise - die eigentlich bezogenen Leistungen nicht wirklich besser (da schon ziemlich am Maximum des brauchbaren) oder mehr werden (da es für 152'zgi-VFR nun mal wirklich nicht den Zirkus für eine 747 braucht)...

 

Ich bin gespannt, was sich ergibt, wenn ich auch überzeugt bin, dass niemals schon bestehende Gesetze einfach so aufgehoben werden können:

Irgendwer (eigentlich unbeteiligter Politiker) wird schon das veto einlegen, denn schliesslich wars bisher gut so, warum sollte man's ändern?

Aber das wäre jetzt wieder ein anderes Thema und OT, da in meinen Augen Politik generell definitiv absolut prinzipiell nix in der Aviatik zu suchen hat... ;)

 

Liebe Gruess,

 

Dani

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Statt immer nur über die EASA zu wettern wäre nun die Gelgenheit vorhanden, sich in diese Absichten der europäischen Behörde zu vertiefen
Wie Du siehst, wurde das hier bereits gemacht ;), allerdings ist der Thread dann leider ins "Medizinische" abgeglitten....

 

Gruss

HaPe

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Wie Du siehst, wurde das hier bereits gemacht ;), allerdings ist der Thread dann leider ins "Medizinische" abgeglitten....

 

Danke vielmals - ich wollte auf die langsam ablaufende Vernehmlassungsfrist aufmerksam machen: Jetzt muss Stellung bezogen werden, wenn man will, dass sich etwas positiv verändert.

 

Weiter ist wichtig zu betonen: Es geht in diesem Papier um viel mehr als nur um das RPPL. Und es wird auch sicher Kräfte haben, die alles daran setzen, noch mehr Vorschriften zu produzieren. Aber wie gesagt: Wir haben eine Einflussmöglichkeit - nachher schimpfen nützt wenig...;)

 

Dan

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Hallo Dan,

 

Danke für den Link. Werde mir diesen in den nächsten Tagen zu Gemüte führen.

 

Was mich jedoch wundert: Warum ist nirgends etwas darüber zu lesen? Weder Aeroclub noch AOPA CH sowie die einschlägigen "Fliegerheftchen" haben ihre Mitglieder/Leser darüber informiert. Läuft hier etwas "hinter den Kulissen"?

 

Im letzten "fliegermagazin" (10/2006) war zwischen den Zeilen ein Hinweis bzgl. laufenden Bestrebungen zwischen EAA (Experimental Aircraft Association) und der EASA bzgl. Harmonisierung der UL/LSA-Regeln. Die LSA ist anscheinend mittlerweilen die einizige Klasse in den USA welche Zuwächse zu verzeichnen hat. Cessna scheint die Zeichen der Zeit spät aber doch erkannt zu haben und hegt nun Absichten mit einer "Cessna Sport" mit Rotax-Motor in den LSA-Markt einsteigen.

 

Ciao, Markus ;)

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Hallo Zusammen

 

Danke für die Links, habe mir zumindest die Deutsche Version durchgelesen.

 

Eigentlich tönt das in dem Papier ganz vernünftig.

 

Bloss werde ich nicht ganz schlau was EASA mit "Regeln für den Flugbetrieb" meint. Doch hoffentlich nicht Verkehrsregeln? Habe nämmlich nicht das Gefühl, dass da etwas obtimiert werde könnte.

 

Gruss

Stefan

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Nachdem man viele Jahre die GA nach allen Regeln der Kunst gegängelt, mit Vorschriften überhäuft und finanziell geschröpft hatte - jetzt plötzlich dieser Umschwung? Wem verdanken wir wohl dieses Umdenken? Doch wohl nicht dem Umstand, dass sich irgendwo ganz oben plötzlich die Herzen für uns Privatpiloten geöffnet hätten und wir dadurch mit spontanem Wohlwollen behandelt werden sollen?

 

Der Grund dürfte ein anderer sein. Ein markanter Rückgang der Flugschüler und die damit einhergehende langsame Austrocknung des Pilotennachwuchses - nicht nur in der Verkehrsluftfahrt sondern auch beim Militär, in der Geschäfts- und Arbeitsfliegerei etc. etc. Ganze Wirtschaftszweige sind davon abhängig, dass sich wieder mehr junge Menschen für eine fliegerische Tätigkeit interessieren und entscheiden.

 

Diese unselige Entwicklung scheint nun auch von einigen Entscheidungsträgern - vielleicht gerade noch rechtzeitig - erkannt worden zu sein. Und wo der wirtschaftliche Sinkflug einer ganzen Branche droht, da beginnen sich plötzlich hilfreiche Geister zu regen.

 

Man stelle sich vor: Immer mehr und bessere Flugzeuge - aber keine Piloten, die diese fliegen können. Da müssten dann wohl auch die Wadelbeisser der Luftfahrt am Boden bleiben.

 

Dietwolf (Thermikus)

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  • 3 Wochen später...
An gleicher Stelle ist auch ein Formular vorhanden, mit dem Stellung zu diesen Vorschlägen genommen werden kann. Statt immer nur über die EASA zu wettern wäre nun die Gelgenheit vorhanden, sich in diese Absichten der europäischen Behörde zu vertiefen, zusammen mit Luftfahrtverbänden oder auch einzeln kluge Verbesserungen und Vorschläge zu erarbeiten und die Zukunft aktiv zu gestalten.:)

 

Die Vernehmlassungsfrist läuft noch bis 16. Oktober 2006.

 

So, Eingabe mit 2-seitiger Begründung und Vorschlägen betr. Vereinfachung der IR Lizenz für PPL gemacht! An mir kann's jetzt nicht mehr liegen... ;).

 

Gruss

HaPe

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So, Eingabe mit 2-seitiger Begründung und Vorschlägen betr. Vereinfachung der IR Lizenz für PPL gemacht! An mir kann's jetzt nicht mehr liegen... ;).

 

Bravo, danke! Ich hab's leider verpennt.

Aber wenn so was kommt, werde ich vielleicht doch von meinem Vorsatz, mir IFR nicht anzutun abrücken :)

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  • 3 Wochen später...

IAOPA meldet: Widerstand nationaler Behörden gegen eine EASA Lizenz.

 

EASA licence under attack

 

EASA’s proposal for a Europe-wide licence seems to be suffering death by a thousand cuts at the hands of national aviation authorities who have their own ideas about what it should allow the pilot to do, and how it should be run.

 

Mehr darüber klicke hier!

 

Bezüglich RPPL dagegen wurde die Arbeitsgruppe der EASA lediglich total von Eingaben überschwemmt, sodass auch hier der Prozess erheblich verzögert wird.

 

Hans

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Ersteres war eigentlich nicht anders zu erwarten und Letzteres muss nicht unbedingt ein Nachteil sein ;).

 

Zum Glück gibt's auch positive Nachrichten, zwar nicht von der EASA aber von IAOPA:

More, better airspace

 

And there’s more good news from Italy. The Italian Civil Aviation Authority, recently appointed the regulating authority for Air Traffic Control activities, has published a text entitled: ‘Guidelines for the review of the Airspace revision in Italy’. This text defines the rules that the Italian air navigation service provider ENAV will have to adhere to when re-structuring Italian airspace. One basic rule described by Massimo as “music to our ears” is that controlled airspace must be reduced to “the minimum required for the safety of IFR traffic” and that it also has to be available to suitably-equipped VFR traffic. It also stipulates that uncontrolled airspace should be easily available at many altitudes (not just 1,000 ft) and that the duty of controllers is to serve the needs of pilots, and they should advise them of possible problems along their route.

 

While some of this is taken for granted in other European countries, it is a great step forward for Italy – the country with the largest Class C CTRs in the world, as well as the largest Class A TMAs.

Massimo says: “Again, this does not mean that Italian airspace will be modified in the next few weeks, but we hope that in the not too distant future the situation will improve. A commission for the review of Italian airspace has been formed, and AOPA-Italy is part of it.”

 

Gruss

HaPe

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Hallo

 

hätte nie gedacht, dass sich die Italiener noch zu meinen Lebzeiten mal Gedanken zu ihrem Luftraum Alfa machen. Nun muss ich wohl die Zettel für Italien im Bottlang doch noch artig nachführen. Bin gespannt, wie der neue Amore-Luftraum daherkommt.

 

Gruss

Heinz

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hätte nie gedacht, dass sich die Italiener...

Die Italiener machen immer immense Sprünge auf beide Seiten.

 

Vor 2 Jahren wurden plötzlich alle Seen, auf denen Motorboote fahren dürfen, auch für Wasserflugzeuge frei gegeben, während gleichzeitig alle Gebirgs und Gletscherlandeplätze verboten wurden.

 

Seit Anfang dieses Jahres sind nun auf massiven Druck der Betroffenen wieder alle diese Plätze erlaubt.

 

=> der Schluss liegt nahe, dass Druck eben doch hilft. Machen wir ihn also auch hierzulande!

 

Hans

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Hallo Zusammen

 

=> der Schluss liegt nahe, dass Druck eben doch hilft. Machen wir ihn also auch hierzulande!

 

Haben wir Privatpiloten überhaupt ein Druckmittel?

 

Gruss

Stefan

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