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Japan - Das Land der aufgehenden Sonne


Max A.

Empfohlene Beiträge

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Konichi-wa !

 

Zum zweiten Mal war ich in nun in Japan, aber diesmal in Kyoto, die Stadt der Tempel. Auch dieses Mal gab es viel zu sehen und zu erleben. Aus ca. 300 Bildern habe ich mich für diese 79 entschieden.

An einem Samstag im Monat August (ja, bewusst nenne ich das Datum nicht – wieso, werdet ihr schon sehen ;)) war es so weit: Mit KLM würde es also über Amsterdam-Schiphol nach Kansai, Osaka gehen.

 

Vorweg: Kyōto liegt etwa 400 km südwestlich von Tōkyō im mittleren Westen der japanischen Hauptinsel Honshū, etwa 10 km südwestlich des Biwasees und ca. 40 km von Ōsaka entfernt. Durch die Lage in einem nur nach Süden offenen Talkessel staut sich die schwüle Luft im Sommer, der Nordteil der Stadt wird im Winter erheblich kälter als die benachtbarten Städte Ōsaka und Kōbe. Anders als letztere ist Kyōto aber sowohl durch die bis über 1000 m hohen Berge vor Taifunen weitgehend geschützt und auch kaum hochwassergefährdet.

 

Quelle: de.wikipedia.org

 

Samstag:

 

Der erste starke Regen nach langer Zeit weckte mich, kurz bevor es der Wecker tat. Nach schnellem Duschen und einem kurzen Frühstück ging es auch schon um 04:10 Uhr mit dem Taxi zum Flughafen Berlin-Tegel. Nach einer halbstündigen Fahrt und einem kleinen Schwätzchen mit dem Fahrer, der übrigens ein Japan-Fan war, erreichten wir den noch verschlafenen Flughafen. Wir stellten uns an den Schalter mit der Nummer zehn, der noch nicht geöffnet war - die Passagiere für unseren Flug bestanden aus Holländern, Deutschen und einigen Amerikanern. Kurze Zeit später machte der Check-in auf und schlaftrunken checkten wir ein...

Um 05:40 Uhr gingen wir durch die Security und nahmen in der Wartehalle platz; pünktlich stiegen wir in die Fokker 70 der KLM Cityhopper ein. Während unsere Bordkarten abgerissen wurden, erfuhren wir, dass wir wegen Überbuchung in die Business Klasse hochgestuft wurden; mein Platz: 3F. Natürlich habe ich nach einem Cockpitbesuch gefragt, der mir auch gewährt wurde. Links saß ein älterer Herr und rechts eine mittelaltrige Dame; beide Briten. Ich fragte kurz nach der SID und ließ mir meine Route bestätigen. Anschließend begab ich mich auf meinen Platz und drei Minuten später begannen wir auch schon mit dem Pushback.

 

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Air Berlin B738 mit HLF-Winglets

 

Nach einem kurzen Taxi zur 26L erhoben wir in den bewölkten berliner Morgenhimmel.

 

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Sehr früh rotierten wir auf der 26L

 

Zügig stiegen wir auf 28000 Fuß und bekamen sogleich unser "Business Class-Essen", welches aus zwei Chicken Wraps und einem Stück Käsekuchen bestand.

Ein wenig später begannen wir mit dem Descend für Runway 18R.

 

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Über den Wolken…

 

Bei ca. 2000 Fuß sahen wir die Sonne zum letzten Mal für einige Stunden, denn wir näherten uns den Wolken, die wir auch dann durchbrachen - wenige Sekunden später befanden wir uns unter der dichten Wolkendecke.

 

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Bereits im Endanflug, rwy 18R

 

Nach einem sanftem Touchdown folgte ein 10-Minütiger Taxi zu unserem Gate.

 

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Das Cockpit der Fokker 70

 

Anschließend fuhren wir mit der Bahn zum Amsterdam-Centraal, wo wir ein wenig spazieren gegangen sind und eine 1-Stündige Bootstour durch die Kanäle Amsterdams gemacht haben.

 

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Zwei Stunden später, so um ca. 13 Uhr befanden wir uns wieder am Airport. Dort speisten wir zu Mittag und begaben uns anschließend zu unserem Gate: F5, welches durch wartende Japaner gekennzeichnet war.

 

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Kurz darauf, so um 14:40 Uhr, begann das Boarding. Wieder fragte ich, ob ein kurzer Cockpitbesuch möglich sei. Die Antwort des älteren Pursers war die, dass seit dem "Special Date" niemand, aber auch wirklich niemand mehr ins Cockpit dürfe. Ich erwiderte, dass ich auf dem Hinflug nach Amsterdam, sowie auf vielen weiteren Flügen sowohl, vor, als auch nach dem Flug, ins Cockpit durfte. Total unerwartet fing er eine Diskussion an, in der er meinte, dass ich versuche ein Recht auf einen Cockpitbesuch zu erhalten und dass es nach seinem "Special Date" nicht mehr gehe. Ich antwortete dann, dass ich ihn nur berichtigen wollte und entschuldigte mich für meine Frage, woraufhin er meinte, dass er im Cockpit nachfragen würde.

Bis zum Ende des Fluges erhielt ich allerdings keine Antwort von ihm.

 

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Direkt nach dem Start von der 24

 

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Bereits auf ca. FL180 über Amsterdam und Umgebung

 

Ansonsten fand ich den Flug sehr schön; wir starteten auf der 24, machten eine 180° Kurve gen Nord-osten und flogen über Norddeutschland, Schweden, Estonien, Russland, China und Süd-Korea nach Kansai. Eigentlich hätte ich erwartet, dass wir etwas weiter nördlich, über Sibirien flogen, wie wir es auf dem Flug von London nach Tokio taten, aber unsere Route ging über Mittelrußland.

 

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Das Entertainment System von KLM fand ich wirklich klasse – es standen viele Filme und Albums zur Verfügung

 

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Bis Japan ist es nicht mehr weit…

 

Zum Teil flogen wir durch sehr starke Turbulenzen und das AVOD (Audio-Video-on-Demand)-System musste neu gestartet werden, da dieses die Filme nicht abgespielt hat; danach standen uns um die 50 Filme und TV-Sendungen in vielen möglichen Sprachen zur Verfügung.

 

Sonntag:

 

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Bereits im Approach für die 06

 

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Gut zu erkennen: Die zweite Bahn, die fast in Betrieb ist

 

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Nach einem 11-Stündigen und für mich schlaflosen Flug, landeten wir auf der 06 in Kansai. Anschließend fuhren wir ins internationale Terminal, wo wir ca. 30 Minuten zur Passkontrole anstanden. Danach erhielten wir unsere Koffer, wechselten Geld und kauften uns Fahrkarten nach Kyoto. Mit der JR West ging es für ungefähr 75 Minuten über Osaka und Shin-Osaka nach Kyoto.

 

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Die aussteigenden Gäste mit dem Putzpersonal, die sich bei den Gästen verbeugen und anschließend den Zug säubern

 

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Ein letzter Blick auf Kansai, bevor wir über das Wasser zum Festland fahren

 

Unser Hotel, nämlich das Granvia Kyoto, befand sich sehr gut Gelegen im Bahnhofkomplex auf der zweiten Etage. Check-in Zeit war normalerweise 15:00 Uhr, aber wir mussten nur eine Stunde, also bis 13:00 Uhr, warten - solange liefen wir ein wenig im Komplex herum.

 

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Der Bahnhofkomplex – man beachte die riesige Treppe im Hintergrund!

 

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Der selbe Bahnhofkomplex von der anderen Seite

 

Anschließend bezogen wir unser schönes Zimmer.

Insgesamt waren wir ziemlich genau 24 Stunden auf den Beinen gewesen (ich nur mit zwei Stunden Schlaf im Flugzeug), sodass ein Nickerchen gehalten werden musste.

Um 17:00 Uhr gingen wir raus und suchten uns ein Restaurant - da wir normalerweise nicht viel von japanischem Essen halten, entschlossen wir uns Japanisch-Italienisch zu essen.

 

Montag:

 

An diesem Tag entschieden wir uns in die Universal Studios zu fahren. Nach dem dritten Umsteigen mit der JR Line erreichten wir den Park - zu unserer Enttäuschung stellten wir fest, dass der Park genau der Gleiche wie der in den USA war. Am Abend fuhren wir wieder zurück und aßen in einem Italienischem Restaurant zu abend.

 

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Aufgefallen sind mir wieder diese Getränkeautomaten, die sowohl warme, als auch kalte Getränke zur Auswahl hatten

 

Dienstag:

 

Heute hatten wir eine ganztägige Tour gebucht - also um 07:20 aufstehen und um 08:00 frühstücken. Am Nachbarhotel ging es pünktlich um 08:25 los. Eigentlich sollte das Schloss die erste Attraktion sein, aber da dieses jeden Dienstag im August geschlossen war, ging es zu einem Steingarten-Tempel. Dort konnte man meditieren und den wunderschönen japanischen Garten genießen.

 

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Eigentlich wollte ich nur die Makrofunktion der Kamera ausprobieren, aber das Ergebnis fand ich nicht schlecht

 

Danach ging es zum Kinkakuji Tempel oder auch bekannt als "Golden Pavilion". Hier gab es ein dreistöckiges Haus, welches aus 22 karätigem Gold gemacht wurde. Der frühere Kaiser kam immer zum Beten her.

 

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Anschließend ging es zum Imperial Palace - dies war die Residenz des Kaisers, bis Tokio die neue Hauptstadt im Jahre 1868 wurde.

 

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Einer der vielen Räume, die zum beten gedacht waren

 

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Der „Teich“

 

Gegen 12:00 Uhr ging es in das sogenannte Handicraft-Center, einem sieben-Stöckigen Gebäude, auf dessen Ladenflächen es nur japanische Ware gibt, die von Hand gemacht wurde.

Nach dem Essen ging es mit der Nachmittagstour weiter - wir besichtigten den Heian Schrein, welcher, mit seinen grünen Dächern und den schönen japanischen Gärten und Teichen, die Eleganz des japanischen Lebens reflektiert.

 

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Danach fuhren wir zur Sanjusangendo Halle, in der 1001 Statuen von Kriegern aufgestellt waren, die von Kannon, Bodhisattva im 13. Jahrhundert gemacht wurden.

Anschließend ging es zum Kiyomizu Tempel, an dem viele Menschen einen Abgrund heruntergesprungen sind, da dies Glück bringen sollte - 75% haben diesen Sprung überlegt; zu heutiger Zeit darf man nicht mehr springen. Von der hohen Terrasse dieses Tempels hat man eine wunderbare Aussicht der Stadt.

 

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Auf dem Rückweg zum Bus fielen mir diese verrückten Crêpes auf

 

Dies war das Ende der Tour - um ca. 18:45 Uhr erreichten wir das Hotel.

 

Mittwoch:

 

Heute stand ein Besuch von einem Spa auf dem Plan - nach dem Frühstück nahmen wir uns ein Taxi und fuhren ca. 40 Minuten zum Kurama-Spa. Während der Fahrt haben wir uns mit dem netten Fahrer unterhalten, der uns einiges über das Land erzählte.

Das Spa befand sich in den japanischen Bergen mit einer wunderschönen Landschaft - für uns war das reine Erholung.

 

Donnerstag:

 

Nun waren wir schon fast vier Tage hier in Japan - heute standen ganzkörper Massagen auf dem Programm - knapp zwei Stunden lang. Zwischendurch ging es in das Internetcafe des Hotels, indem ich ein bisschen in den Foren herumgestöbert habe.

 

Freitag:

 

Heute ging es nach Nara, einer kleinen Stadt, ca. eine Stunde weit von Kyoto.

 

Nara (jap.: 奈良市; -shi) ist Hauptstadt der Präfektur Nara im Süden von Honshū, der Hauptinsel von Japan. Sie wurde in ihrer heutigen Verwaltungsform offiziell am 1. Februar 1898 gegründet.

In Nara gibt es mehrere Universitäten darunter einer Hochschule für Medizin. Wirtschaftlich bedeutend sind hier die Textil- und Nahrungsmittelindustrie.

Wegen seiner vielen alten und gut erhaltenen Tempeln gehört Nara mit zu den bedeutendsten touristischen Zielen in Japan. Mehrere Tempel, Schreine und Ruinen in Nara sind Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, das sind: Hōryū-ji, Todai-ji, Kofuku-ji, Kasuga-Schrein, Gangō-ji, Yakushi-ji, Toshodai-ji und die Überreste des Heijo Palastes.

Bekannt ist auch der Nara-Park mit seinen Sikahirschen.

 

Quelle: de.wikipedia.org

 

Gleich nach dem Frühstück gingen wir zum anderem Hotel an dem wir abgeholt wurden.

Da sich neben dem Hotel der Kyoto Tower befand und wir noch 30 Minuten hatten, entschlossen wir uns kurz hochzufahren:

 

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Der Bahnhofkomplex von außen

 

Natürlich mussten wir eine Stunde und zwanzig Minuten lang mit dem Bus nach Nara fahren. Nach der Ankunft ging es in den Todaiji Tempel, einer der berühmtesten Tempel Japan's. Dieser wurde im achten Jahrhundert gebaut und enthält verschiedene Nationalschätze.

Danach ging es in den Park von Nara, indem es frei herumlaufende Rehe gab, die man füttern und streicheln durfte.

 

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Einige Touristen, wie hier, wurden von den Rehen überrascht ;)

 

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In diesem Schrein befanden sich drei riesige Buddha-Statuen

 

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Eine der drei Statuen

 

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Warnung der Reiseleiterin: „Tiere könnten agressiv werden“

 

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Als letztes ging es in den Kasuga Schrein. Dieser Schrein ist der berühmteste und schönste Shinto Schrein in Japan - er enthält um die 3000 antike Steine und Laternen.

 

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Einige der ca. 3000 Laternen

 

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Auch hier präsent: Rehe!

 

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Am Ende hatten wir noch 15 Minuten bis wir zu den Bussen mussten. Einige andere Touristen und wir entschlossen uns den Pfad hochzulaufen, der uns ins nirgendwo brachte. Erst nachdem ein Mädchen im Kimono vorbeikam und uns den Weg zum Parkplatz zeigte, konnten wir gezielt zum Bus laufen.

 

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Das letzte Bild aus Nara

 

Samstag:

 

Leider ist dies der letzte Tag. Wir entschieden uns zum Weg des Philosophen zu fahren, einem langen Weg an einem langen Kanal, der sehr schön zum spazieren gehen war.

 

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Wir nahmen also den Bus um dahin zu kommen – man wartet in einer Schlange auf den Bus, steigt hinten ein und nimmt Platz oder man steht. Wenn man aussteigen möchte, muss man nach vorne zum Fahrer gehen und dort einen festen Preis bezahlen.

Als wir am Museum of Modern Art vorbeifuhren, schauten wir da kurz rein.

 

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Menschen, die Touristen durch die Stadt „rannten“, sah man oft

 

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Einer der vielen Schrein-Tore in der Stadt

 

Anschließend fuhren wir mit dem Bus zwei Stationen weiter und fanden, dank der Hilfe eines netten Polizisten, den "Philosopher's Path". Himmlische Ruhe und schöne Idylle kennzeichneten diesen Weg.

 

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Dosen und Flaschen, wie wir sie kennen, habe ich dort nie gesehen

 

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:D

 

Nach ungefähr dreißig Minuten erreichten wir das Ende und fuhren mit einem Taxi wieder ins Zentrum. Inzwischen war es bereits kurz vor Vier - die letzten Stunden des Urlaubs waren also nun angebrochen; diese verbrachten wir damit, letzte Einkäufe zu tätigen.

 

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Dieses Bild noch als kleines Gimmick – was das ist, könnt ihr euch bestimmt denken ;)

 

Sonntag:

 

Heute würden wir Japan verlassen - eine Woche im wundervollem Land lag nun hinter uns. Wir haben viele schöne Sachen erlebt – definitiv werden wir wiederkommen.

Um 07:15 Uhr klingelte der Wecker - schnell geduscht und die letzten Sachen gepackt. Nachdem wir ausgecheckt hatten, fuhren wir mit dem JR Airport Express direkt zum Kansai Flughafen. 75 Minuten später suchten wir bereits unser Check-in Schalter, gaben unseren Koffer ab und schauten uns diesen besonderen Flughafen an.

Hier noch einige Bilder vom Flughafen Kansai:

 

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Von aussen…

 

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Von innen…

 

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Flughafen-Tower, während wir mit einem Magnetzug ins andere Terminal fahren mussten

 

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„Unsere“ Maschine

 

Um 11:20 Uhr war es soweit - wir bestiegen das Flugzeug. In knapp 40 Minuten würden wir das letzte Mal auf dem japanischem Boden der Tatsachen sein. Ich fragte natürlich wieder ob ein Cockpitbesuch möglich sei. Die nette Frau wollte zu erst wissen, wer ich bin, woher ich komme und wieso ich ins Cockpit möchte. Ich antwortete höflich und wahrheitsgemäß :D - Sie meinte, dass sie im Cockpit nachfragen und mich gleich informieren würde. Da ich die negative Erfahrung mit dem Fragen-und-Antwort-übermitteln-Spiel auf dem Hinflug gemacht habe, ging ich auf meinen Platz zurück. Kurz darauf durfte ich wieder aufstehen und der Dame folgen. Im Cockpit empfingen mich drei nette Franzosen: Ein etwas älterer Herr links, ein nicht so älterer Herr rechts und hinten links ein weiterer älterer Herr.

Ich fragte nach der SID und ob wir einen ähnlichen Flugplan wie meinen fliegen würden (siehe unten). Der Pilot tat ganz erstaunt, antwortete mir, sprach etwas auf französisch mit dem Herr hinter ihm und sagte mir, dass ich neben dem Herrn hinten Platz nehmen sollte. Dieser erklärte mir wo sich die Oxygen Mask befand und schnallte mich an. Ich hatte es also geschafft: Ein Flug auf dem Jumpseat.

Leider habe ich nur einige Bilder mit meiner Handykamera machen können, da mir die F/A davon abriet, meine Kamera mitzunehmen:

 

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Während des Pushbacks

 

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Sicht von meinem Sitz :D

 

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Zugegeben, ich hätte es mir ein wenig ordentlicher vorgestellt :D

 

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Mein Sicherheitsgurt für den Start

 

Der F/O holte sich die Clearance (OKURA2 departure, 9000 until further notice, dep. frequency 119.2, squawk 6102), der Kapitän machte seine Ansprache und die Cockpittür wurde zu gemacht. Anschließend ging es über zum Pushback (der Ramp Agent mit seinem japanischem Akzent war cool drauf): "Cockpit to ground" - "Yes, sir!" - "We're ready for pushback" - "Okay, sir, which runway ?" - "24… 24, please" - "Roger, release parking breaks" - "Parking breaks released !" - "Okay, left is clear and right is clear, you can start the engines".

Nun pushten wir von Position 32 - für mich war es nun definitiv: Ich würde nun auf jeden Fall den Start vom Jump aus erleben. Der Herr neben mir erklärte, wo wir hinfuhren würden und zeigte mir das Loadsheet und den Flugplan mit den Waypoints. Wir sollten also über R3 und P zur 24 rollen - da der Copilot einen Fehler machte und schon bei L eindrehte, durften wir über R2 und P zur 24. Vor uns war ein Korean A330-200 und zwei ANA B737-800WL, die im Landeanflug waren. Erst hieß es "Position and Hold" und gleich danach "Winds are 210 with 14 knots, runway 24 is clear for take off !" Die Schubhebel wurden ein wenig nach vorne geschoben - "stable" rief der F/O auf französisch und der Pilot schob diese weiter. Bei 163 Knoten zog der Pilot den Yoke zu sich und die Boeing 777-300ER erhob sich - aus dem Cockpit ist das, meines Erachtens, ein ganz anderes Gefühl, als hinten in der Kabine.

Bei 2000 Fuß riefen wir Departure und durften auf FL190 steigen. Nach 5000 Fuß durfte ich zwei der fünf Gurte, die mich sicherten, lösen. Bei ca. 8000 die restlichen drei. Nun durften wir auf die nächste Höhe, FL290 steigen. Wir schauten dem Flughafen Kansai nach, der unter den Wolken verschwand und erhielten ein Direct-to. Ich durfte aufstehen und dem Kapitän ein wenig über die Schulter schauen; unter uns lagen Osaka und Kyoto - ein wirklich traumhafter anblick. Ich ärgerte mich zum Teil, dass ich die Kamera nicht bei mir haben durfte, aber andererseits freute ich mich, dass ich zu diesem Zeitpunkt an Ort und Stelle war und diesen Anblick genießen durfte. Nach ein wenig Fragen-und-Antworten wollten die Piloten essen und ich musste leider wieder nach hinten.

Auf meinem Platz verarbeitete ich das gerade Erlebte und schaute mir die Fotos auf meinem Handy an [bevor jemand fragt: Mein Handy besteht aus zwei Teilen: Handy und Communicator. Wenn das Handy aus ist, ist es trotzdem möglich, den Communicator zu benutzen, auf dem ich gerade diesen Text schreibe].

 

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Kurz darauf gab es Getränke und Essen - ich schaute mir noch einen Film an und machte die Augen zu...

Irgendwo über Sibirien machte ich sie wieder auf. Noch 7:28h trennten uns von Paris - ca. 11h von Berlin. Währenddessen holte ich mir was zu trinken, aß einen Snack, schaute zwei Filme (die Auswahl war leider nicht so toll, aber mir war das egal...) und spielte eine Stunde lang Space Invasion (oder so ähnlich).

Nun ging es quer durch Finnland: An Hämeenlinna vorbei, über Turku, Richtung Mariehamn und Stockholm. Danach weiter über Kopenhagen, Nord- und Westdeutschland direkt nach Paris.

 

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Kopenhagen Kastrup (CPH / EKCH)

 

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Wir landeten relativ sanft auf der 26L und rollten zum Terminal 2A - wir machten uns nach dem Aussteigen auf den Weg zum Terminal 2D, von wo unser Flug nach Berlin-Tegel gehen würde.

Um 18:25 Uhr wurde geboarded - mit einigen Problemen: Eine Ticket maschine fiel aus. Sofort fiel uns auf wie langsam und träge die Frau am Schalter war, was wir aus Japan überhaupt nicht gewohnt waren. Als weiteres Problem stellte sich heraus, dass das Ticket einer Familie mit zwei Kindern ungültig war - scheinbar hatten diese keine Lust zu warten und bestiegen das Flugzeug trotzdem.

Da ich leider einen Platz am Notausgang hatte, gibt es keine Bilder vom Flug - sorry (besonders war der Flug sowieso nicht ;)).

Wir starteten auf der 27R und folgten der NIPOR1A SID. Während des Fluges wurde ein Abendessen serviert, welches aus einem Berg vom Krabbensalat bestand - nach einigen Gabeln davon wurde mir übel, also ließ ich es stehen. Dazu gab es ein eiskaltes und trockenes Gemüsebrötchen (keine Ahnung, wie man das beschreiben soll) - auch dieses ließ ich stehen. Als Dessert gab es ein eiskaltes Schoko-brownie, das ich einigermaßen herunterbekam - während ich mit der Übelkeit vom Salat kämpfte, schrieb ich weiter an diesem Text.

 

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Im großen und ganzen war dies einer meiner besten Städtereisen, die ich je erlebt habe. Ich hoffe, dass ich in der Lage bin, irgendwann einmal wieder in dieses großartige Land zu reisen. Die Freundlichkeit und der Charakter der Menschen in Japan ist wie Tag/Nacht zu der in den westlichen Ländern. In Japan wird man wahrhaftig wie ein König behandelt - und nicht wie in Europa, als Teil des Kaufhauses bzw. Hotels.

Ich kann jedem wärmstens empfehlen, in dieses tolle Land zu reisen, sollte man in der Lage dazu sein. Natürlich erscheint das Land am Anfang total fremd - man wird sogar vom Essen oder von den Schriftzeichen abgeschreckt, aber nach einiger Zeit legt sich das und man möchte einfach nur dort bleiben.

 

-------------------

 

Flugzeuge:

 

EDDT - EHAM: PH-KZK, Fokker 70

EHAM - RJBB: PH-BQA, Boeing 777-200

 

RJBB - LFPG: F-GQSC, Boeing 777-300ER

LFPG - EDDT: F-GUGB, Airbus A318-100

 

Wer den einen oder anderen Flug nachfliegen möchte, kann sich hier einen Flugplan aussuchen (die Route von den Longhauls stimmen nicht mit den geflogenen überein ;)):

 

Hinflüge:

 

(FPL-KLM1818-IS

-F70/M-SDRWY/C

-EDDT0410

-N0422F320 BRANE3V BRANE Y200 HLZ UL980 AMSAN T281 NORKU NORKU1A

-EHAM0101 EHRD

-EET/EDUU0005 EDVV0014 EHAA0039 REG/PHKZK OPR/KLM RMK/TCAS EQPD DOF/06xxxx RVR/200 ORGN/EHAMKLMF )

 

(FPL-KLM867-IS

-B772/H-SDHIJPRWXY/SD

-EHAM1325

-N0499F310 ANDIK UR12 BEDUM UN873 JUIST UP729 TALSA UP730 CDA UM611

EVONA UP862 LIMAK/K0919S1010 G59 GR R30 KTL R22 ZJ B200 TODES R497

UNLL A310 SERNA A91 UDA A575 INTIK/K0913S1140 A575 GM DCT HUR DCT

VM DCT OKTON DCT CG A326 DONVO G597 AGAVO/N0499F370 Y64 ENKAS G597

JEC/N0478F250 DCT TRE/N0417F160 DCT SAEKI DCT HAKBI DCT OKC DCT

ALISA DCT EDDIE

-RJBB1043 RJOO

-EET/EDVV0018 EKDK0032 ESAA0046 EVRR0116 EETT0127 ULLL0144 ULWW0216

ULKK0243 UUYY0302 USSE0333 USHH0356 USRR0422 UNLW0441 UNLL0501

UNEE0529 UNKL0535 UIII0612 ZMBZ0704 ZMSZ0739 ZBPE0802 ZYSH0904

ZSHA0917 RKRR0927 RJJJ1007 REG/PHBQA SEL/HPBQ OPR/KLM DAT/SV RMK/AGCS

TCAS EQPD DOF/06xxxx RALT/EFHK UAAA ZLLL RVR/75 ORGN/EHAMKLMF)

 

Rückflüge:

 

(FPL-AFR291-IS

-B773/H-SIJPRWY/SD

-RJBB0300

-N0510F300 DCT MAIKO Y32 SHION DCT SOUJA DCT JEC G585 SEL G597 NOPIK/N0507F260 G597 AGAVO/K0933S0780 G597 DONVO A326 ANRAT/K0926S0960 A326 CG DCT OKTON/K0932S0900 DCT VM/K0921S0960 DCT HUR/K0929S0900 DCT GM/K0918S0960 B339 POLHO M520 SERNA A310 SORKA/K0902S1060 A310 UNLL R497 TODES B200 ZJ R22 KTL R30 SU B210 KR B964 KOLPI R30 SPB B141 RANVA/N0487F360 UP863 KOTAM UL990 MARIP/N0487F370 UN850 MIC UL126 LBE/N0485F380 UM170 KENUM UM615 IDOSA UN857 RAPOR UZ157 VEDUS

-LFPG1201 LFPO

-EET/RKRR0042 ZSHA0130 ZYSH0141 ZBPE0158 ZMSH0304 ZMBZ0327 UIII0356 UNKL0452 UNNT0530 UNLL0536 USRR0624 USHH0642 USSS0707 UUYY0728 ULKK0757 ULWW0816 ULLL0845 EETT0917 EVRR0947 ESAA0953 EKDK1031 EDWW1040 EDLL1106 EBUR1122 LFFF1133 REG/FGSQA SEL/EJAL DAT/SV RMK/TCAS AGCS EQUIPPED DOF/06xxxx ORGN/LFPGYEYX)

 

(FPL-AFR2534-IS

-A319/M-SIRWY/S

-LFPG1755

-N0451F350 NIPOR UH101 RANUX UN858 MASEK T200 RUDAK RUDAK3V

-EDDT0143 EDDV

-EET/LFFF0009 EBUR0040 EDUU0049 EDBB0132 DOF/06xxxx REG/FGRHK SEL/EKBM OPR/AFR RMK/TCAS RVR/75 )

 

In diesem Sinne bedanke ich mich fürs Anschauen und Lesen dieses langen Textes - ich hoffe, dass er gefallen hat :)

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Danke für diesen wunderschönen Bericht über ein Land, das ich unbedingt auch einmal bereisen möchte! Umso schöner, dass du das Erlebnis noch mit einem Jumpseatstart komplettieren konntest. Und danke für die Mühe, das Erlebte mit uns zu teilen!

 

Grüsse,

 

Tis

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Hallo Max,

 

Vielen Dank für diesen tollen Bericht aus Kyoto. Japan ist auch für mich eine Destination, die ich schon lange mal bereisen möchte, und dies wohl in den nächsten Jahren auch tun werde.

 

Wie ist es denn so als Tourist dort? Können die Durchschnittsjapaner gut English, kommt man damit durch?

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Max, besten Dank für den super Bericht. Es hat richtig Spass gemacht ihn zu lesen und die Fotos zu betrachten.

 

Japan steht bei mir immer noch auf meiner Wunschliste. Mal schauen wann's klappen wird.

 

Gruss

Silvano

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Vielen Dank für eure Kommentare :)

 

Benjamin, wo habe ich geschrieben, dass der F/O kein Pilot ist ? :confused:

 

Philipp, als Tourist kommt man recht gut durch. In Restaurants z.B. gibt es Bilder vom Essen, sodass es in dieser Hinsicht keine Probleme gibt ;)

Das Englisch der Japanern ist sehr verschieden: Einige beherrschen die Sprache sehr gut, Andere sprechen kein Wort. Jedoch gibt es normalerweise keine Schwierigkeiten, eine Information zu erhalten :)

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Moin,

 

ich muss sagen, als ich in Kyoto war habe ich fast genau die gleichen Bilder geschossen! ;) Besonders das Control-Panel der Toilette hab ich exakt so fotografiert! :D

Habt ihr auch in dem Hotel im Bahnhof übernachtet?

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Hallo Max

 

Superbericht und auch excellente Bilder. Alles was Du über das Land

schreibst ist war. Es ist ein Serviceland und dadurch natürlich an der oberen Preisklasse.

 

Ich durfte von 1985 - 1989 fast 4 Jahre in Tokyo Leben, Arbeiten, Segelfliegen (wenig), Modellfliegen und Eishockeyspielen und natürlich Essen.

 

Es hat mich fürs ganze leben geprägt und ich errinere mich fast täglich an diese Zeit.

 

Danke und Gruss Roger

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Hallo Max

 

Super Sache so eine Reise. Danke für's dabei sein.

 

Gerne hätte ich gewusst wie das folgende super Bild gemacht hast.

Vieln Dank.

 

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Moin Max,

 

jo, genau das Hotel meine ich. :) Kann mich noch ganz genau an die Empfangshalle erinnern. Am besten an dem Bahnhof hat mir die Treppe gefallen, da konnte man Abend auch noch gut auf diese Art Aussichtsplattform gehen, da hatte man einen super Überblick.

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