Manfred Schmieder Geschrieben 17. August 2006 Teilen Geschrieben 17. August 2006 Hallo, Ich bin heute mit der HLX von Leipzig nach Stuttgart geflogen, und während ich in der relativ kleinen Fokker 100 saß, dachte ich mir, wie sich so ein Flug für schlappe 70 € denn rentiert, angedenk der Tatsache, dass HLX diese Flüge täglich anbietet. 85 Passagiere mal 70€ sind knapp 6.000 € Jetzt würde es mich mal interessieren, was davon so alles abgeht. Also, Flughafengebühren, Gehälter für die Piloten und was man als übliche Abschreibungssumme für eine Fokker 100 ansetzen kann . Dannach kommen natürlich noch die Wartungskosten, die auf die Flugstunde sicher schon mal jemand ungefähr umgelegt hat für ein Flugzeug dieser Größe und dann der Sprit. Ich weiß nicht, ist jemand hier, der da etwas mehr background hat wie ich? Aber 6.000 € für ein relativ volles, relativ neues Flugzeug, das kommt mir doch etwas wenig vor. Ich dachte bisher eigentlich, der Sprit für so einen Flug alleine kostet mehr. Dann noch eine zweite Frage: Wird ein Flugzeug eigentlich rund um die Uhr eingesetzt? Oder steht das auch mal über die Nacht einfach so auf dem Parkplatz? Ich denke mir, dass, wenn ich ein Flugzeug anschaffe, es 24/7 fliegen lassen will; ist dem so? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Philipp Geschrieben 17. August 2006 Teilen Geschrieben 17. August 2006 Ich glaube, dass nicht alle Paxe deinen Preis von 70 € gezahlt haben. Oft vergeben die Airlines nur geringe Kontingente mit Biligstpreisen an die Passagiere weiter. Wer dann zu spät kommt oder bucht, zahlt erfahrungsgemäss einen höheren Preis. Allerdings kann ich mir auch bei doppeltem Preis nicht vorstellen, wie man damit kostendeckend, geschweige denn gewinnbringend fligen kann. Wie die Billigairlines das machen ist mir rätselhaft. Im Grunde sollte ein Flugzeug schon nonstop in der Luft sein und Paxe oder Fracht befördern, um Gewinn zu erwirtschaften. Jede Bodenstunde kostet Unterhalt aber bringt keinen Gewinn. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
D. Mayer Geschrieben 17. August 2006 Teilen Geschrieben 17. August 2006 Habe die Rechnung mal mit einer PC12 gemacht und bin mit Schätzwerten auf ca. CHF 60.00/Minute gekommen, auf einem 1h Flug (bin davon ausgegangen dass das Flugzeug pro Kalenderjahr 400 kommerzielle stunden fliegt), vollbesetzt. nur wurde das Flugzeug in meiner Rechnung auf eine Anzahl Jahre (leider habe ich diese nicht mehr im Kopf) abgeschrieben, statt wie eine Linienmaschine geleast. Würde mich aber auch mal interessieren, wenn jemand reale Zahlen nennen kann, statt nur mit Schätzwerten zu rechnen. Mit rechnerischen Grüssen :rolleyes: , Dennys Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
oldchris Geschrieben 17. August 2006 Teilen Geschrieben 17. August 2006 Auf genaue Berechnungen bin ich auch gespannt. Bei einer Flugzeit von 40-45 Minuten sollten allerdings 6'000 Euro für eine Fokker schon mehr als kostendeckend sein, das gibt immerhin 8-9'000 Euro pro Flugstunde oder bei kommerziell erforderlichen (min) 1'500 Jahresstunden über 12 Millionen Euro pro Jahr. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
bleuair Geschrieben 17. August 2006 Teilen Geschrieben 17. August 2006 Hallo allerseits Da fast alles ausser die reine Flugbewegung beim Flugpreis ein fixer Anteil darstellt (Gemeinkosten), werden wir das nie herauskriegen können - wir wissen nicht, welche Dienstleistungen die Airline im Hintergrund sonst noch so betreibt/bezahlt. Die variablen Kosten (Treibstoff, Taxen, Ground-Services, Besatzung) sind pro Flug unterschiedlich, diese lassen sich einigermassen greifen. Fix sind zB die Leasingraten, die sind vertraglich fixiert und über eine lange Zeit festgelegt. Fix sind auch bspw. Infrastrukturmieten. Diese Posten werden vermutlich auch als fixe Zuschläge gerechnet. Ferner eröffnen sich der Unternehmung Einkünfte durch zusätzlich geladene Fracht und aus dem Verkauf von Leistungen an Dritte (Werbefläche, Services, Finanz- und Liegenschaftsertrag, Personalvermietung und was weiss ich im Einzelfall). Auch eine "Modellrechnung" mit einer "Modellairline" wird die Realität nie auch nur annähernd abbilden können, dafür sind diese Läden im Betrieb viiiiiiiiiiieeeel zu komplex (die organisatorische Verkomplizierung lassen wir mal aussen vor)! Ich würde da besser die Finger davon lassen, das ist vergebliche Liebesmüh'. Meine two cents, die bei Finanzthemen passen wie die Faust.... ;) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Robs Geschrieben 17. August 2006 Teilen Geschrieben 17. August 2006 ja genau die gleich frage hab ich mir bei meinem 11€ flug von neapel nach münchen per HLX gefragt,....... aber naja, wenns sie wenige sitze zu so nem billig preis haben ok,....aber die waren alle nicht teurer als 80€,.... wenn man das dann z.t mit größeren airlines vergleicht die 600-900 verlangen, dann kommt man schon ins grübeln... Lg Robert Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Marco Burger Geschrieben 17. August 2006 Teilen Geschrieben 17. August 2006 Hi zusammen Also bei HLX hab ich da so meine Zweifel, dass sie bei einem Durchschnittspreis von 70Euro kostendecken sind. Ryanair hat auch mal veröffentlicht ab 70Euro pro Pax und Strecke (excl Steuern und Geb) rentabel zu sein bei 80% Auslastung wären das ca10600Euro und der Unterschied zwischen einer älteren Fokker100 und einer relativ neuen 737-800 dürfte so groß nicht sein. Aber da kommt dieser Beitrg zum tragen: Da fast alles ausser die reine Flugbewegung beim Flugpreis ein fixer Anteil darstellt (Gemeinkosten), werden wir das nie herauskriegen können - wir wissen nicht, welche Dienstleistungen die Airline im Hintergrund sonst noch so betreibt/bezahlt. . . Fix sind zB die Leasingraten, die sind vertraglich fixiert und über eine lange Zeit festgelegt. Fix sind auch bspw. Infrastrukturmieten. Diese Posten werden vermutlich auch als fixe Zuschläge gerechnet. Allerdings finde ich folgende aussage als hm naja;) : Ferner eröffnen sich der Unternehmung Einkünfte durch zusätzlich geladene Fracht und aus dem Verkauf von Leistungen an Dritte (Werbefläche, Services, Finanz- und Liegenschaftsertrag, Personalvermietung und was weiss ich im Einzelfall). Solche Posten (abgesehen von Fracht) sollten nur in die endgültige Bilanz eingerechnet werden, denn der Operative Bereich sollte sich selbst tragen;) wenn nicht sogar aus eigener Kraft Gewinn abwerfen. Eine Gesellschaft deren Operatives Geschäft keinen Gewinn erwirtschaftet ist, zieht nicht wirklich Investoren an und damit wäre auch zumindest die längerfristige Zukunft in Frage gestellt. (Allgemein gesehen/muss nicht auf auf HLX zutreffen) Marco Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
bleuair Geschrieben 17. August 2006 Teilen Geschrieben 17. August 2006 Solche Posten (abgesehen von Fracht) sollten nur in die endgültige Bilanz eingerechnet werden, denn der Operative Bereich sollte sich selbst tragen;) wenn nicht sogar aus eigener Kraft Gewinn abwerfen. Da gebe ich Dir Recht. Wenn man nur das operative Geschäft betrachtet, wird die Sache schon ganz anders aussehen, da die Erträge pro Flug recht genau beziffert werden können und wohldefinierten Kosten gegenübergestellt werden können. Die Frage bleibt, ob das bei allen (v.a. kleinen) Firmen so ist. Darüber sollte der Geschäftsbereich bis zu einem gewissen Grad Auskunft geben. Aber wenn es nicht nötig ist, gibt niemand zu, dass sein operatives Geschäft von anderen Bereichen subventioniert wird. Auch (vielleicht sogar besonders) in den Fluggesellschaften arbeiten gewiefte Finanzfachleute, die Zahlen biegen bis die Shareholder zufrieden sind. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Siegfried Geschrieben 21. August 2006 Teilen Geschrieben 21. August 2006 Es gibt da eine Faustformel: ca 70 Euro für die erste Stunde (wegen Start) - und 50 Euro für jede weitere Flugstunde / Pax. Eine "Günstig" Fluglinie schafft hier vielleicht um 10-20 Euro billiger - eine Airline mit "Wasserkopf" + Schulden wird wohl 30-40% teuerer sein müssen - wollen sie kostenneutral fliegen. Natürlich gilt das für eine gut ausgelastete Maschine. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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