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schneller Abstieg mit Turboprop (PC-6 insbesondere)


Stefan Burri

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Hallo Zusammen

 

Wie vernichtet man mit einer Turbopropmaschine (z.B.PC-6) am schnellsten Höhe ohne das Material (Motor) überzubelasten.

 

Vor allem interessieren mich die Stellung des Prop's sowie der Schubhebel (oder Torque)

 

Vom Schleppen mit Kolbenflugzeugen weis ich, dass man beim Abstieg ein Teil der Leistung stehen lassen muss um den Motor zu schonen.

 

Wie siehts bei Turbinen aus? kann man da von Vollgas direkt auf Leerlauf?

 

Propstellung: Bis anhin dachte ich dass eine geringe Steigung die Sinkgeschwindigkeit erhöht. Auf dem folgenden Bild sieht man jedoch dass die Drehzahl sehr niedrig ist, was auf eine hohe Steigung schliessen lässt.

 

http://www.airliners.net/open.file?id=0630548&WxsIERv=Cvynghf%20CP-6%2FO2-U4%20Gheob%20Cbegre&Wm=0&WdsYXMg=Cnen-Fcbeg-Pyho%20Gevratra&QtODMg=Va%20Syvtug&ERDLTkt=Fjvgmreynaq&ktODMp=Whar%2026%2C%202004&BP=0&WNEb25u=Gvab%20Qvrgfpur&xsIERvdWdsY=UO-SXP&MgTUQtODMgKE=Uvfcrrq%20qrfpraqvat%21&YXMgTUQtODMgKERD=4314&NEb25uZWxs=2004-08-01&ODJ9dvCE=&O89Dcjdg=844&static=yes&width=1600&height=1076&sok=JURER%20%20%28nvepensg_trarevp%20YVXR%20%27Cvynghf%25%27%29%20%20beqre%20ol%20cubgb_vq%20QRFP&photo_nr=23&prev_id=0641144&next_id=0608930&tbl=COCKPIT&size=L

 

Wäre schön, wenn ein Porter- oder anderer Absetzpilot etwas aus dem Nähkästchen plaudern würde

 

Gruss und Danke

Stefan

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bei Leerlauf ist das Sinken sicher bei geringster Steigung am größten. Das gilt für alle Props, gleich ob Turbine oder nicht.

 

Für alle Props gilt aber auch: Geringste Steigung - höchste Umdrehungszahl - größtmögliches Jaulen über dem Frühstücktisch der Anrainer.

 

Bei uns im Verein lautet deshalb die Vorschrift im Abstieg die Steigung auf den maximalen Wert zu erhöhen. Damit wird der Lärm ganz wesentlich gesenkt. Erst im Endanflug wird - wie im Handbuch vorgeschrieben - auf maximale Umdrehung eingestellt. Dort ist die Leistung aber schon so gering, daß sich die Umdrehungszahl nicht mehr wirklich erhöht.

 

Ich denke mir, daß viele Vereine in ihren Verfahren die Anrainer berücksichten müssen.

 

Wolfgang

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jetz einfach mal so eingeworfen: Drückt man bei Turboprops nicht auch mal die Reverser im sinkflug rein, also wenns so richtig schnell gehn soll? :005:

 

greez

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Hallo Zusammen

 

Vielen Dank für die Antworten (Insbesondere Wolfgang)

 

Trotzdem bleibt die Frage offen, ob man nach längerem Steigflug die Turbine direkt in den Leerlauf nehmen kann, ohne sie zu schädigen?

 

Gruss und Danke

Stefan Burri

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  • 3 Wochen später...
jetz einfach mal so eingeworfen: Drückt man bei Turboprops nicht auch mal die Reverser im sinkflug rein, also wenns so richtig schnell gehn soll? :005:

 

greez

 

Da ist ein roter Kleber im Cockpit und da steht drauf: DO NOT REVERSE IN FLIGHT und ich kann nur jedem PC-6 Pilot ans Herz legen, dies auch zu beachten.

 

Hallo Zusammen

 

Der PCL kann im Flug ganz zurück genommen werden, ohne das die PT6A-27 einen Schaden davon bekommt. Beim vorwärts fahren des PCL ist dann schon etwas mehr Vorsicht angebracht (Overtorque etc).

 

Es grüsst

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Trotzdem bleibt die Frage offen, ob man nach längerem Steigflug die Turbine direkt in den Leerlauf nehmen kann, ohne sie zu schädigen?

 

Kann die Antwort von Stockwell aus einer ganz anderen Sichtweise nur bestätigen.

Ich bin seit zwei Jahrzehnten in der Entwicklung von schweren Gasturbinen tätig und unsere Dinger sind thermisch viel träger als eine Fluggasturbine, laufen aber genauso heiss wie diese.

Es ist tatsächlich so, die transienten thermischen Spannungen die selbst bei ganz rasanten Lastreduktionen auftreten, haben auf die Heissgasteile (Turbinenschaufeln und Brennkammer) faktisch keine lebensvermindernde Wirkung. Es ist einfach ein Entlastungszyklus vom Spannungszustand "heiss" zu "halbwarm". Ob das schnell oder langsam passiert beeinfluss die zyklische Lebensdauer schlicht überhaupt nicht.

Schnelle Transienten haben dann eine Wirkung, wenn transient (d.h. im Verlauf der Veränderung) vorübergehend grössere Temperaturdifferenzen innerhalb eines Bauteils auftreten als wenn die Änderung langsam passieren würde.

Das ist aber eben beim schnellen Entlasten nicht der Fall.

Der Triebwerkstart (die ersten paar Sekunden nach der Zündung der Hauptflamme) ist ein Mehrfaches schlimmer und dominiert deshalb die Lebensdauer bei weitem.

 

Gruss

 

Philipp

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Beim Porter gibt es 3 verschiedene Wege nach unten:

 

Einerseits kannst Du den Prop in die Segelflugstellung (feathern, geringster Widerstand, keine oder sehr kleine Umdrehung) nehmen und dann mit flachem Winkel und hoher Vorwärts-Geschwindigkeit zu sinken;

 

oder Du sinkst mit etwas Leistung und normaler Drehzahl, mittlererem Winkel, mittlerer Geschwindigkeit;

 

oder die Dritte, Du sinkst eben im Beta-Bereich wo der Prop nahezu keinen Anstellwinkel hat aber trotzdem die Drehzahl, dadurch als Scheibe bremst. Dann ist der Winkel hoch und die Geschwindigkeit gering.

 

Der Porter überlässt einem viel Spielraum, die Verfahren sind aber in den Para-Vereinen jeweils vorgeschrieben.

Wie bereits erwähnt ist der Lärm meistens auch ein Kriterium. (Beta=laut)

 

Die Geschwindigkeits-Limiten sind natürlich auch immer einzuhalten, u.A. diejenige der max-Speed bei offener Türe...

 

Gruss

Dani

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Der schnellste Abstieg mit dem PC 6 ist immer noch, Leistung rausnehmen und auf den Kopf stellen. Dann sinkt er etwa gleich schnell wie die Fallschirmspringer, die gerade rausgesprungen sind. Mit ein bisschen Suchen wirst Du sicher solche Fotos im Internet finden.

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@Ein Pilot (NAME?)

 

das ist wohl mit jedem Flugzeug die Methode für den schnellsten Abstieg. Aber weil wir ja umweltbewusst sind, wollen wir unseren Flieger nicht in der ganzen Landschaft verteilen.

 

Gruss

Michel

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Der Unterschied zwischen "jedem Flugzeug" und dem PC 6 ist unter anderem der, dass das eben mit dem PC 6 funktioniert, ohne dass sich das Flugzeug zerlegt. Sofern man die Turbine schön im Leerlauf lässt.

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Der Unterschied zwischen "jedem Flugzeug" und dem PC 6 ist unter anderem der, dass das eben mit dem PC 6 funktioniert, ohne dass sich das Flugzeug zerlegt. Sofern man die Turbine schön im Leerlauf lässt.

 

Dabei ist noch zu erwähnen, dass der "Never exceed speed" bei 151kts liegt.

 

Es grüsst

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Da ist ein roter Kleber im Cockpit und da steht drauf: DO NOT REVERSE IN FLIGHT und ich kann nur jedem PC-6 Pilot ans Herz legen, dies auch zu beachten.

 

Hallo Zusammen

 

Der PCL kann im Flug ganz zurück genommen werden, ohne das die PT6A-27 einen Schaden davon bekommt. Beim vorwärts fahren des PCL ist dann schon etwas mehr Vorsicht angebracht (Overtorque etc).

 

Es grüsst

 

Hallo Porter Profi´s.......

 

Kann es sein, daß das trotzdem vereinzelt (eher sehr selten) praktiziert (in diesem Sinne muß ich ja dann sagen "nicht zulässig") wurde, d.h. das es nicht doch geht ohne das die Maschine und die Turbine Schaden nimmt.

Was ist da so grundsätzlich anders als Reverse am Boden? (Ja OK die zusätzlich Umströmung durch die Speed.....)

 

Anders könnte ich ich mir, einige über die Zeit mal selbst beobachtete sensationelle und spektakuläre Abstiege und Landeleistungen (Anflug, Überflughöhe an der Schwelle und trotzdem noch Landung auf der Bahn) einfach (aerodynamisch) nicht vorstellen. Aber ich denke den Einsatz der Reverse im Flug

würde man auch hören, oder? (Hörreichweite von der Erde aus)

 

Aber unbesehen ist die Porter für mich auch mit oder ohne Reverse ein außergewöhnliches Flugzeug mit ebendenselben Flugleistungen.

 

Oder verwechsle ich das jetzt mit der Twin Otter.......also da hats mich höchstselbst schonmal recht eindrücklich nach vorne gelupft.

 

Rem.

Mein Dutzend Jumps während des military service habe ich "leider" nur aus Helis und mit Rundkappe sowie Reißleine gemacht.

 

Nun nehme ich seit 10 Jahren schon ab (97kg)........um nochmal einen Tandem erleben zu dürfen.

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Hi Roberto,

 

ich bin zwar kein Porter-Pilot, aber wenn man einen Prop in den Beta-Range nimmt (war auf meiner Saab 340B wegen der zu hohen Bremswirkung verboten), dann kannst Du praktisch an Ort und Stelle senkrecht absteigen. Fast.

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Hallo Roberto

 

Nun, es ist bekannt, dass manche PC-6 Piloten nachdem sie die Fallschirmspringer abgesetzt haben, senkrecht nach unten gehen. Mit dieser Art von Sinkflug nimmt die Beschleunigung zu und damit sie nicht die 151kts übersteigen, gehen sie mit dem PCL etwas wenig in den Reverse.

 

Ja, Du hast Recht, man kann es vom Boden aus hören.

 

Aber dieses Vorgehen wurde schon so manchem Pilot zum Verhängnis, der es Besser wusste als der Hersteller. Es sollte eigentlich darüber keine Diskussionen geben (kann man oder man kann es ja mal versuchen etc.), denn Reverse im Flug ist tabu!

 

Gruss

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Aber dieses Vorgehen wurde schon so manchem Pilot zum Verhängnis, der es Besser wusste als der Hersteller. Es sollte eigentlich darüber keine Diskussionen geben (kann man oder man kann es ja mal versuchen etc.), denn Reverse im Flug ist tabu!

Klar, dass der Hersteller für solche Limiten und Verbote einen Grund hat und man sich nicht darüber hinwegsetzen soll. Aber interessiert mich nun trotzdem, warum. :008:

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Danke Jerome für Deine Antwort und auch Dir Päde für das eindrückliche Bild.

Ist doch fast nicht möglich, dass Jumper und Absetzer gemeinsam auf der Zielgerade sind. Wobei ich denke, daß der Absetzer im letzten Drittel ungemein aufhol(t)en kann.

 

Und nein, Jerome, über Vorschriften und AOM´s sowie die Vorgaben des FBH/TBH will ich nicht diskutieren.

 

Wohin Fehlbedienungen bzw. Materialbrüche etc. führen können davon habe ich leider schon die Ergebnisse sehen können.

Aus Euren Ausführungen entnehme ich aber, daß es sich bei der PC6 doch eher um aerodynamische Belange ob des enormen Wirkungsgrades von Prop und Engine handelt. Jetzt mal rein physikalisch betrachtet.

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Hallo Michi, hallo Zusammen

 

Eine Erscheinung welche Auftreten kann ist die folgende:

 

Nehmen wir mal an das Pilot A mit seinem PC-6 gerade die Fallschirmspringer abgesetzt hat und jetzt in einen Sinkflug übergeht. Dabei merkt er, dass die Speed gegen 150 kts geht. Um dennoch schnell an Höhe zu verlieren, geht er jetzt etwas in den Reverse (braucht nicht viel). Jetzt wirkt der Propeller als eine Art Bremse. Jetzt merkt Pilot A, dass der Flügel (weiss jetzt leider nicht ob rechts oder links) anfängt zu flattern (auf und ab). Dies können bis zu 10 cm sein! Dieses Flattern (Schlagen) kommt von den Luftwirbeln, welche eine Erscheinung sind im Flug, wenn der Propeller in den Reverse geht. Auftrieb und Kontrolle sind natürlich bei dieser Geschwindigkeit immer noch vorhanden. Trotzdem, dieses Schlagen des Flügels hat beim ersten Mal keine Folge. Auch beim zweiten Mal nicht usw. aber irgendwann ergeben sich Ermüdungsbrüche (z.B. bei der Strebe).

 

Dies ist einer der Effekte welche Auftreten können. Es gibt natürlich noch andere, aber diese sind abhängig von der Speed, Fluglage, Gewicht usw.

 

Es grüsst

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