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Wer will denn noch Pilot werden?


wibo

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Hallo Tomi,

 

nein, das AN2 Rating war ein echter Höhepunkt meiner "Karriere" und wohl die besten 1500$, die ich je investiert habe in die Fliegerei. Warum? Erstens, 10 Stunden AN2 um 1500$ da stimmt das Preis/Leistungsverhältnis mehr als, die Schule war 2. super, man wurde als Kunde voll aktzeptiert und als vollwertiger Mensch und nicht nur als auszunehmender Stümper betrachtet. Drittens, es wird der einzige "Airliner" sein, den ich je pilotieren durfte. Es war eine Woche Spass und Freude in Reinkultur. Allerdings nicht in der Schweiz, in Bulgarien. Auch ein Fliegerland.

 

Pilot als Beruf? Der Markt wirds (mühsam!) regeln. So gross wie der Werbeprospekt einer bekannten Flugschule verspricht, ist der Bedarf vielleicht nicht. Es werden aber in den nächsten Jahren doch einige Kapitäne pensioniert, das ruft nach Nachschub. Stell Dir die Probleme vor, die die grosse Inländische Fluggesellschaft kriegen wird, wenn sie in einigen Jahren wieder beginnt, junge Copis auszubilden (nach zehn Jahren Absenz in der Grundschulung! Stichwort antizyklisches Verhalten, "Führen heisst vorausschauen". )

Falls jemand wirklich Freude hat an der Fliegerei, denke ist es nach wie vor ein Traumberuf. Und so schlecht, wie Du meinst, sind die Saläre bei LCC wirklich nicht. Jedenfalls besser als beim kleinen Ableger der grossen Schwester.

 

Vollständig einverstanden. Wie Du sagst, es wird dahin laufen, dass die Ausbildungen wieder von den Airlines getragen werden muss. Aber dazu ist es nötig, dass die vielen "Wannabees" die eben ihre Seele und Zukunft verkaufen, damit aufhören. Nur der Mangel an Piloten wird die derzeitige Erosion der Bedingungen und Lebensumstände wieder auffangen.

 

Apropos, kennen wir uns?

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Wenn ich mich an die seit Jahren (nicht erst seit 2, 3 Postings hierzunieden) von unserem Guru Peter Guth geäusserten Innen- und Aussenansichten betreffs dem Pilotenalltag erinnere, so steht Euer von Euch teilweise hier glorifizierter Alltag eher im Abschnitt des wohlbekannten Spruches, dass da wohl der Wunsch Vater des Gedankens war.

 

Ich sehe es Euch nach, dass Ihr den täglichen Knortz, der sich aus den gesteigerten Erwartungen Euerer Vorgesetzten und auch der Passagiere, nebst der Familie zuhause, tagtäglich ergibt, etwas bekränzen wollt mit den ach so schönen Sonnenuntergangsflügen und ähnlichen Gefühlsduseleien.

 

Ich glaube einfach P.G. mehr. Schluss, aus:005:

 

Gruss Walti

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Hoi Urs,

 

wahrscheinlich kennen wir uns aus den heiligen Hallen (Ops), gehe dort seit etwa 25 Jahren (mit Unterbrüchen) ein und aus.

 

Was Du sagst zur Ausbildung durch die grossen Airlines stimmt schon. Trotzdem finde ich, sollte es möglichkeiten für Quereinsteiger geben. Bei CRX hatten wir Leute, die Tausende von Stunden als Spraypiloten in Indonesien oder Reisflieger für die UNO in Afrika geflogen sind. Solche Leute erweitern den Horizont einer Firma ungemein, die bringen auch mehr Lebenserfahrung mit als eine nakte Matura.

 

Was mir einfach Wichtig erscheint, ist, dass man sich Träume versucht zu verwirklichen. He, wie sieht die Wirtschaft in zehn Jahren aus. Fliegt man in fünfzehn Jahren noch?

Wenn in einem jungen Menschen der Wunsch zur Fliegerei vorhanden ist, soll er es versuchen. Gehts in die Hosen, findet er (sie) sicher zwanzig Leute, die es besser gewusst haben. Aber man hats wenigstens versucht und muss sich nicht sein Leben lang vorwerfen, etwas wissentlicht verpasst zu haben.

 

Tomi

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@Walti

 

nur soviel. Ich bin in den letzten 25Jahren jeden morgen aufgestanden und habe mich gefreut, fliegen (arbeiten) zu gehen. Gibts das in anderen Berufen auch?:008:

 

 

Tomi

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Hoi Urs,

 

wahrscheinlich kennen wir uns aus den heiligen Hallen (Ops), gehe dort seit etwa 25 Jahren (mit Unterbrüchen) ein und aus.

 

Ja, ich auch... wenn Du mal wieder bei Met bist, melde Dich mal... bin allerdings ab morgen 2 Wochen weg.

 

 

Was Du sagst zur Ausbildung durch die grossen Airlines stimmt schon. Trotzdem finde ich, sollte es möglichkeiten für Quereinsteiger geben. Bei CRX hatten wir Leute, die Tausende von Stunden als Spraypiloten in Indonesien oder Reisflieger für die UNO in Afrika geflogen sind. Solche Leute erweitern den Horizont einer Firma ungemein, die bringen auch mehr Lebenserfahrung mit als eine nakte Matura.

 

Sicher. Ich sehe diese Quereinsteiger halt in Zukunft eher ex Ausbildungen in fliegerfreundlichen Ländern.

 

 

Was mir einfach Wichtig erscheint, ist, dass man sich Träume versucht zu verwirklichen. He, wie sieht die Wirtschaft in zehn Jahren aus. Fliegt man in fünfzehn Jahren noch?

Wenn in einem jungen Menschen der Wunsch zur Fliegerei vorhanden ist, soll er es versuchen. Gehts in die Hosen, findet er (sie) sicher zwanzig Leute, die es besser gewusst haben. Aber man hats wenigstens versucht und muss sich nicht sein Leben lang vorwerfen, etwas wissentlicht verpasst zu haben.

 

Tomi

 

Ich denke einfach, dass man die jungen Leute auf die Risiken aufmerksam machen sollte, speziell diejenigen, die sich auf Lebzeiten verschulden um das zu verwirklichen. Mit den heutigen Bedingungen und Preisen ist für mich das Risiko einfach unverhältnismässig gross, für den Rest des Lebens finanzielle Klötze am Bein zu haben und nix dafür zu kriegen. Zu meinen Zeiten ging das gerade noch so, wenn es auch damals schon problematisch war.

 

Meiner Meinung nach wird auch in den Flugschulen heute die Selektion nicht seriös betrieben. Da jeder Schüler Geld bringt, wird er auch bei offensichtlicher Nicht Eignung für die Berufskarriere durch die Ausbildung geschleppt, das Resultat sind dann Leute, die zwar den Schein aber nicht die Fähigkeit zum Commander haben. Liegt in der Natur der Sache, aber dort sehe ich eben die Vorteile der Airline oder auch Militär gesponsorten Kurse, wo nur die Leistung und nicht das Portemonnaie zählt.

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Wenn ich mich an die seit Jahren (nicht erst seit 2, 3 Postings hierzunieden) von unserem Guru Peter Guth geäusserten Innen- und Aussenansichten betreffs dem Pilotenalltag erinnere, so steht Euer von Euch teilweise hier glorifizierter Alltag eher im Abschnitt des wohlbekannten Spruches, dass da wohl der Wunsch Vater des Gedankens war.

 

Ich sehe es Euch nach, dass Ihr den täglichen Knortz, der sich aus den gesteigerten Erwartungen Euerer Vorgesetzten und auch der Passagiere, nebst der Familie zuhause, tagtäglich ergibt, etwas bekränzen wollt mit den ach so schönen Sonnenuntergangsflügen und ähnlichen Gefühlsduseleien.

 

Ich glaube einfach P.G. mehr. Schluss, aus:005:

 

Gruss Walti

 

Walti,

 

ich sehe das etwas differenzierter.

 

Das Problem ist nicht so sehr die Bekränzung des Berufs per se, es gibt heute genug Warner, die den Leuten, die wirklich hören wollen, genau sagen was Sache ist.

 

Die Luftfahrt, und nicht nur der Pilotenberuf per se, ist eine Lebensart. Und diese ist, auch heute noch, erstrebenswert. Nur muss man die Verhältnisse sehen. Was mir heute bei der praktisch 100% privat finanzierten Ausbildung fehlt ist diese Objektivität.

 

Wer den Zenit, dass heisst für mich die Anstellung bei einer Mainline, schafft, hat auch heute noch enorme Privilegien und den beneidenswerten Job, der eben viele von den Jungen dazu treibt, ihre Seele und finanzielle Zukunft da hineinzuhängen. Nur muss man eben sehen, dass von allen, die sich auf diese Ausbildung einlassen, nur ein kleiner Bruchteil jemals dieses Ziel erreicht. Der übergrosse Rest endet entweder mit einer wertlosen Lizenz oder aber auf Regionalflotten, ohne je die Chance auf die Mainline zu bekommen. Und viele von diesen Leuten enden schliesslich frustriert und werden dann zu den tragischen Gestalten, die die Schönheiten dieses Berufs auf allen Plattformen verfluchen. Meist ein klarer Fall von zu sauren Trauben.

 

Gleichzeitig, wenn viele von denen, die offensichtlich genug von ihrem Job haben und auf den Plattformen nur noch motzen endlich die Konsequenzen ziehen würden, dann gäbe es wieder mehr Platz für andere....

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Lieber Tomi, lieber Urs: Habt Ihr mein Smilie am Schluss gesehen?

Bei so viel Lobgesängen über die Fliegerei musste doch einer kommen, der mal wieder die Schattenseiten derselbigen beleuchtet.

 

Es ist doch sicher so, wie überall im Berufsleben: Was jemand auch arbeitet, es kommt stark darauf an, wie die innere Einstellung dazu ist.

Vielleicht hat auch eine Fliessbandarbeiterin Befriedigung in ihrem Job, wenn sie sich ausrechnet, was sie und ihre Familie in einigen Jahren mit dem zusammengesparten Geld für ein grosses Haus in ihrer fernen Heimat kaufen können.

Dem gegenüber ist sicher die alleinerziehende Mutter zu positionieren, welche es knapp schafft, keine Fürsorgegelder zu beziehen und die nicht weiss, was sie in Zukunft erwartet.

Bis zu einem gewissen Grade ist ja jeder seines eigenen Glückes Schmied, und Piloten, wie Du Tomi haben dies ja mit ihrer erfolgreichen Laufbahn bewiesen.

 

Gruss Walti, halbpatziger Stubenflieger...

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