Gast ikos Geschrieben 21. Juli 2006 Geschrieben 21. Juli 2006 Ob der Virtuose vom Vierwaldstättersee heute noch immer das PPL schaffen würde? Er vermutlich schon, ich eher nicht. Vor einem Vierteljahrhundert – ja, da habe ich es problemlos und mit einem sicheren Grundgefühl hingekriegt. Schritt für Schritt, sehr intuitiv vermittelt und nach wenigen Stunden startete ich bereits solo. Und ruhig, aber effektiv und effizient geht’s weiter bis zur Prüfung, anspruchsvoll, wie heute, doch irgendwie anders. Dann, wie das Leben so spielt, eine lange Pause. Endlich, die ersten Schritte zum Wiedereinstieg. Voraussetzungen erfüllt, (toller) Fluglehrer gefunden. Und los ging's: aimen, gaten, flaren, touch&go’s, emergency stops, navigieren, radionavigieren, gpslen, voicen, amie-wurlitzen, jeppeslen usw. – möglichst alles aufs Mal. Ich erkenne rasch, Fliegen ist etwas für Multitasker geworden. Nein, zum Solo ist es nicht mehr gekommen. Auch nicht zum Geniessen. Lust vorher komplett verloren. Mag sein, dass es nur an mir liegt. Mich wundert jedoch, dass ich als sehr junger Mensch überhaupt jemals landen gelernt habe, wenn ich in diesem Forum hier die zahlreichen (gutgemeinten) Doktorarbeiten zu diesem zugegebenermassen anspruchsvollen Teil des Fluges lese. Inzwischen bin ich wieder glücklicher Fussgänger. Schaue gerne zum Himmel und lese - weniger gerne - die inzwischen fast wöchentlichen Crashberichte. Liebe Beinahe-Fliegerkollegen/-kolleginnen, bitte entschuldigt diesen etwas eigenartigen Beitrag. Allenfalls mit der Sommerhitze ;-)) Ich wünsche Euch allen sichere Luftreisen. Ikos (Hannes) Zitieren
Thermikus Geschrieben 21. Juli 2006 Geschrieben 21. Juli 2006 Ob der Virtuose vom Vierwaldstättersee heute noch immer das PPL schaffen würde? Er vermutlich schon, ich eher nicht. Vor einem Vierteljahrhundert – ja, da habe ich es problemlos und mit einem sicheren Grundgefühl hingekriegt. Schritt für Schritt, sehr intuitiv vermittelt und nach wenigen Stunden startete ich bereits solo. Und ruhig, aber effektiv und effizient geht’s weiter bis zur Prüfung, anspruchsvoll, wie heute, doch irgendwie anders. Dann, wie das Leben so spielt, eine lange Pause. Endlich, die ersten Schritte zum Wiedereinstieg. Voraussetzungen erfüllt, (toller) Fluglehrer gefunden. Und los ging's: aimen, gaten, flaren, touch&go’s, emergency stops, navigieren, radionavigieren, garminen, voicen, amie-wurlitzen, jeppeslen usw. – möglichst alles aufs Mal. Ich erkenne rasch, Fliegen ist etwas für Multitasker geworden. Nein, zum Solo ist es nicht mehr gekommen. Auch nicht zum Geniessen. Lust vorher komplett verloren. Mag sein, dass es nur an mir liegt. Mich wundert jedoch, dass ich als sehr junger Mensch überhaupt jemals landen gelernt habe, wenn ich in diesem Forum hier die zahlreichen (gutgemeinten) Doktorarbeiten zu diesem zugegebenermassen anspruchsvollen Teil des Fluges lese. Inzwischen bin ich wieder glücklicher Fussgänger. Schaue gerne zum Himmel und lese - weniger gerne - die inzwischen fast wöchentlichen Crashberichte. Liebe Beinahe-Fliegerkollegen/-kolleginnen, bitte entschuldigt diesen etwas eigenartigen Beitrag. Allenfalls mit der Sommerhitze ;-)) Ich wünsche Euch allen sichere Luftreisen. Lieber Kollege Dein Beitrag ist ein Kommentar, auf den ich in diesem Forum schon lange gewartet habe. Es ist tatsächlich so, wie Du die Situation schilderst: Heute wird fast jede hundsgewöhnliche Platzrunde nicht mehr mit dem Hintern (und mit einem soliden Grundwissen- und Verständnis im Kopf) sondern "akademisch" mit dem Rechenschieber geflogen und eine 08-15 Landung eines einmotorigen Grashüpfers wird da zum wissenschaftlichen Monumentalwerk ausgewalzt. Wirklich bedauerlich, dass Du Dir dadurch die natürliche Lust am Fliegen hattest verderben lassen - aber aus Deiner Sicht vielleicht nicht ganz unverständlich. Ich hatte vor nunmehr 46 Jahren mit dem Fliegen angefangen und bin ohne längeren Unterbruch bis heute aktiv fliegender Scheininhaber. In dieser Zeit habe ich neben einem durch die Fluglehrer vermittelten soliden Grundwissen, das ich mit entsprechender (verständlicher) Literatur ständig erweitert hatte, vor allem mein fliegerisches Gefühl zum Zug kommen lassen. Wer dieses nicht hat - das ist jedenfalls meine Meinung - dem können auch tausend Tabellen und Formeln nicht helfen, ein sicherer Pilot zu werden. Meine Instruktoren am Anfang meiner fliegerischen Ausbildung waren ausnahmslos erfahrene und mit allen Wassern gewaschene ehemalige Kampflieger und Fluglehrer der deutschen Reichs-Luftwaffe oder Fluglehrer der seinerzeit jungen deutschen Bundes-Luftwaffe. Und diese Leute vermittelten den Stoff meist hautnah in einer natürlichen, anschaulich bebilderten (deutschen) Sprache und einer gleichartigen fliegerischen Praxis. Lehrer mit ähnlichem Naturell habe ich auch immer wieder bei den obligatorischen jährlichen Checkflügen hier in der Schweiz erlebt. Ich hoffe sehr, dass diese Art, fliegerisches Wissen zu vermitteln, auch künftig nicht verloren geht. Auch bei diversen Flügen in Begleitung amerikanischer Fluglehrer in den USA habe ich diese völlig natürliche und selbstverständliche Einstellung zum Fliegen wohltuend erfahren dürfen. Besonders eindrücklich war die Einweisung auf einem Motorsegler bei der deutschen Alpensegelflugschule Unterwössen durch Peter Stahl, einen bekannten Kampfflieger des zweiten Weltkrieges. Ich war das erste Mal ferienhalber dort. Der Mann kam lässig kameradschaftlich auf mich zu, bat mich auf den linken Sitz und sagte nur: "Na, dann zeig mal, was Du kannst". Während der drei folgenden Platzrunden sagte er gar nichts - beobachtete aber genau. Nach der letzten Landung meinte er dann nur: O.K. - du kannst alleine loslegen. Das wars dann schon. Vielleicht ist der sich ständig verstärkende Trend, an sich einfache Vorgänge und Zusammenhänge möglichst hochgeschraubt und professoral - und damit für fast niemand mehr verständlich - von sich zu geben, heute allgemein. Als ich mir kürzlich eine neue "mulitifunktionale" Digitalkamera gekauft hatte, hätte ich diese nach dem Aufschlagen der Gebrauchsanleitung am liebsten gegen die Wand geworfen. Da musste ich mich wirklich fragen, ob ich vorher noch den Doktor machen müsse, um mich dann anschliessend über einige gelungene Aufnahmen freuen zu können. Mit besten Grüssen Dietwolf (Thermikus):003: Zitieren
bleuair Geschrieben 21. Juli 2006 Geschrieben 21. Juli 2006 Liebe Beinahe-Fliegerkollegen/-kolleginnen, bitte entschuldigt diesen etwas eigenartigen Beitrag. Nun gut, das ist subjektiv... Dein Beitrag ist ein Kommentar, auf den ich in diesem Forum schon lange gewartet habe. Aber hier völlig off-topic. Es geht um den Anlass, siehe Titel.... EDIT: Das Posting steht im Bezug auf den ursprünglichen Thread, siehe unten, Posting vom Moderator. Hier muss es niemand verstehen ;) Zitieren
Thermikus Geschrieben 21. Juli 2006 Geschrieben 21. Juli 2006 Nun gut, das ist subjektiv... Aber hier völlig off-topic. Es geht um den Anlass, siehe Titel.... In den PPL-Corner gehört der Beitrag schon - aber man hätte ihn vielleicht unter "neuem Beitrag" und nicht als Erweiterung des Beitrages über das Gebirgsflugtreffen bringen sollen. Dietwolf (Thermikus):confused: Zitieren
Gast ikos Geschrieben 23. Juli 2006 Geschrieben 23. Juli 2006 ..merci für's "Umhängen", lieber Moderator. Nun muss ich also keinen "Tadel" mehr einstecken von den vielbegabteren Headset-Gschpänlis, wegen off-topic oder off-shoes und so :) Gruess Ikos=Jugi/FVS, sonst Hannes. Zitieren
Gast Hans Fuchs Geschrieben 23. Juli 2006 Geschrieben 23. Juli 2006 Hallo Ich habe obige Postings aus einem anderen Thema herausglöst und einen eigenständigen Diskussionsfaden eröffnet. Die Frage lautet demanch in etwa: Ist die Fliegerei gegenüber früher tatsächlich schwieriger geworden, oder warum könnte sich ein Wiedereinsteiger schwerer tun, als er sich das vorgestellt hat? Hans Zitieren
Gast Hans Fuchs Geschrieben 23. Juli 2006 Geschrieben 23. Juli 2006 Hallo sehe gerade der Ikos ist da. Bitte verrate uns doch unsern Regeln entprechend Deinen Vornamen. Hans Zitieren
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