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Geschrieben

Hallo zusammen,

bis jetzt habe ich das Forum eher passiv benutzt. An dieser stelle ein grosses Lob. Nun möchte ich euch an meinem Ferienerlebnis teilhaben lassen:

 

In den Sommerferien 2006 haben ein Kollege und ich eine Südwest – Europatour mit der Cessna 172RG unternommen. Einige Fotos unter http://www.britschgi.ch/europe2006.htm Wir beide haben das Rating für die C172RG. So konnten wir uns jeweils abwechseln, der Captain flog und der First Officer war Herr über die Karten. Die Route Startet in Triengen (LSPN) via Genf für Custom. Danach führte mein erster Auslandflug via Rhone-Tal nach Nizza. Vorsicht Nizza ist ein teures Pflaster, ein Nachtparking und Flughafentaxen kosteten über 150 Euro – aber eine Landung zwischen Jets aus aller Welt auf einer 3 Kilometer langen Piste ist schon was spezielles.

 

Zum Tanken mussten wir nach Cannes, denn in Nizza gab es seit 3 Wochen kein AVGAS mehr. Weiter ging es via Barcelona nach Palma de Mallorca. Auf dem Son Bonet Airport (LESB) gibt es ohne Shell oder andere Tankkarte Fuel nur gegen Cash.

Nach dem Relaxen am Strand führte das nächste Lag via Ibiza Intl. (LEIB) nach Murcia (Air-Park LELH). Weitere Angaben siehe http://www.airpark.info oder http://www.murcia-fly-in.com/. Von da flogen wir weiter nach Malaga. Malaga Intl. Airport kann von Mittwoch bis Samstag nicht VFR angeflogen werden. Deshalb mussten wir mit den kleineren Nord Östlich gelegenen La Axarquia (LEAX) vorlieb nehmen.

 

Nach einigen erholsamen Tagen in Malaga ging es weiter westlich nach Sevilla und dann über eine Zeitzone nach Portugal. Mit Radar Vectors wurden wir zur Piste des Lisboa Intl. (LPPT) geführt. Hier eine kleine Warnung: Falls ihr mit dem Bootlang von Jeppesen unterwegs seid und nicht mit dem AIP von Portugal, es steht leider nirgends, dass man zwingend einen Slot braucht. Am besten lässt man sich über eine Operator (TAP oder Portway) das ganze Organisieren. Aber wer nicht unbedingt den Internationalen Airport besuchen muss lässt es am besten sein, denn die Taxen und Gebühren sind um das X-Fache höher als anderswo. Wir sind nicht unter 500Euro weggekommen, obwohl wir nur zwei Stunden dort waren. Acht Flugminuten weiter westlich liegt der Airport von Cascais (LPCS). Am besten gleich diesen ansteuern. Wir flogen zuerst zum Intl. weil dies weit und breit der einzige mit Customs war. Wir sind noch am abklären wie es sich verhält wenn man mit einem HB – Flugzeug in Schengen-Ländern unterwegs ist. Da wir jeweils auf der sicheren Seite sein wollten haben wir vor einem Grenzübertritt jeweils einen Airport of Entry angeflogen.

 

In Cascais mussten wir einen Special VFR verlangen, da die sicht nach Süden nur 3 Km war. Nach einer kleinen Abklärung erhielten wir anstandslos den start up. Der Flug führte an der Atlantikküste nach Norden. Wir hatten etwa 5/8 Bewölkung auf FL50 bis FL65. Also entschieden wir uns auf dem Langen Flug nach Léon, die Wolken unter uns zu lassen und verlangten FL 75 bzw 85. Als wir uns unserem Zwischenziel LELN näherten hat sich das Wetter zu ungunsten verändert. Wir wussten, dass es zeitweise Gewitter in diesem gebiet geben könnte, und genau dann wenn wir kamen lag eine Gewitterzelle genau über dem Platz. Mit Böen von 25 bis 35 Knoten wollten wir uns nicht anlegen. So haben wir uns entschieden ohne lange zu warten weiter zu fliegen. Der Weg zu unserem ersten geplanten Alternate sah auch nicht so rosig aus. Er würde über einige Bergketten führen welche durch aufliegende Wolken sehr unattraktiv aussahen. Also ab zu unserem 2nd Alternate: Vitoria LEVT. Nach 3 Stunden und 44 Minuten landeten wir bei herrlichem Wetter.

 

Das Wetter versprach auch die nächsten Tage nicht viel Gutes und so entschieden wir uns südlich der Pyrenäen Richtung Perpignan (LFMP) zu fliegen. Nach einem Fuel-Stop in Perpignan, versuchten wir solange das Wetter noch gut war Richtung Genf zu gelangen. Kurz vor dem VOR Chambery mussten wir leider umkehren, weil eine schwarze Wand uns den Weg versperrte. Wir flogen also nach Grenoble. Kaum waren wir am Boden und hatten unsere Cessna am Boden verankert begann es auch hier schon zu tropfen. Wir hatten den Flughafen LFLS fast für uns alleine. Nur vier weitere Personen aus der Schweiz warteten auf bessere Zeiten. Nachdem die täglichen zwei oder drei Flüge abgefertigt sind macht dieser Flughafen dicht, also hatten wir mühe noch etwas zum essen aufzutreiben. Da sich das Wetter nicht mehr besserte übernachteten wir in der nähe des Flughafens. Laut Meteo-Informationen sollte es am nächsten morgen besser sein.

 

Am Morgen kaum am Flughafen eingetroffen war schon wieder ein Gewitter über uns. Nach etwas Warten und intensivem Meteobriefing konnten wir am frühen Nachmittag gegen Genf aufbrechen. Nach einem kurzen stopp in Genf nahmen wir unser letztes Lag in angriff. Kurz vor Triengen, abmelden bei Zürich Info, Flugplan schliessen und auf eine letzte schöne Punktlandung vorbereiten. Somit sind wir nach 22 Stunden und 46 Minuten wider sicher in Triengen angekommen.

 

Ich hoffe hiermit einen kleinen Einblick in unsere Erlebnisse gegeben zu haben.

Wie schon gesagt findet ihr einige Fotos unter http://www.britschgi.ch/europe2006.htm

 

Gruss und happy landings

Andy

Geschrieben

Hallo Andy

 

Danke. Interessante Tour!

 

Am besten gefallen mir ja die drei Bilder vom Airpark Spain, sw Murcia. V.a. der Vergleich Prospekt (schöne Fliegersiedlung) zur Realität (Wüste). Wo die wohl die Bilder für den Prospekt geklaut haben?

 

Als kleine Anregung: Ich würde es schätzen, Deinen Bericht inkl. aller Bilder in diesem Thread zu sehen - wie die meisten Berichte hier. Ohne Frames, ohne Javascript Bildkomposition (da nicht alle Browser unterstützt sind). Es macht mir einfach mehr Freude, alle Bilder aufs Mal zu sehen.

 

Mit Fliegergruss

Adrian.

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