oscar sierra Geschrieben 14. Juli 2006 Teilen Geschrieben 14. Juli 2006 Unerträgliche Überstunden für Fluglotsen "Unverantwortliches Handeln" wirft die Gewerkschafts- vertretung der Austro Control (ACG) vor. Überstunden von Fluglotsen sollen erzwungen werden. Die Austro Control wies das zurück. 80 Flugzeuge pro Stunde Bis zu 80 Flugzeuge pro Stunde landen in Spitzenzeiten am Flughafen Wien-Schwechat. Dabei komme es immer wieder zu dramatischen Situationen. Völlig übermüdete Fluglotsen müssten diese Situationen meistern. Zusätzlich wollten die Verantwortlichen der ACG nun Üb- erstunden erzwingen, sagte Norbert Payr, Vorsitzender der Fachgruppe Flugsicherungsbetrieb in der Gewerkschaft Handel, Transport, Verkehr (HTV). "Unerträgliche" Situation für Lotsen Was an Überstunden geleistet werden müsse, sei uner- träglich, so Payr weiter. Laut Kollektivvertrag betrage die monatliche Arbeitszeit 145 Stunden. Jeder Lotse werde aber automatisch zu 180 Stunden eingeteilt. Dazu käm- en noch bis zu 45 Ad-hoc-Überstunden. Wer Überstunden verweigere, müsse das inzwischen be- gründen, die Verweigerung werde im Personalakt vermer- kt. Eine Gruppe von Fluglotsen verrichte nun nur noch Dienst nach Vorschrift. Zusätzliches Personal wird eingestellt Die ACG reagierte auf den Dienst nach Vorschrift mit "völligem Unverständnis". Es würden große Anstrengun- gen unternommen, um die Überstunden zu reduzieren. So werde der Personalstand heuer und im kommenden Jahr um zehn Prozent erhöht. Ein weiterer Ausbau sei geplant. Zusätzlich werden ausgebildete Fluglotsen aus Deutsch- land eingestellt. Kurzfristige Personalmaßnahmen seien nicht möglich, da Fluglotsen drei bis vier Jahre ausgebil- det werden. Bis zu 100.000 Euro Jahresgehalt Der heurige Kollektivvertragsabschluss für ACG-Mitarbei- ter zähle zu den höchsten in Österreich. Ein Fluglotse ver- dient wegen der großen Verantwortung und der hohen Belastung 80.000 bis 100.000 Euro inklusive Überstund- en pro Jahr. Ausgleich für Mehrbelastung im Sommer In den letzten Wochen wurden laut ACG mehrere Maßnah- men vereinbart, um die Mehrbelastung in den Sommermo- naten auszugleichen. So gibt es zusätzliche 1,5 Monatsge- hälter, verdoppelte Überstundenzuschläge und Abschlags- zahlungen für verschobene Sommerurlaube. Umso unverständlicher sei es, dass sich eine Gruppe von Fluglotsen, die von der HTV vertreten werden, mit diesem Abschluss unzufrieden zeige, so der ACG-Vorstand. Millionenschaden bei AUA Laut AUA hat die Situation bei der ACG sich auch auf den Flugverkehr ausgewirkt. So sei seit dem Frühjahr ein fin- anzieller Schaden von einigen Millionen Euro entstanden. Der tatsächliche Schaden sei jedoch durch Dominoeffekte noch höher. Die AUA forderte die Gewerkschaft und die Fluglotsen "zu rascher Mäßigung" auf, da die Auswirkungen das gesamte Flugverkehrssystem in Mitleidenschaft ziehen würden. http://wien.orf.at/stories/122586/ http://www.austrocontrol.at/ Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
ThomasF Geschrieben 14. Juli 2006 Teilen Geschrieben 14. Juli 2006 Bis zu 80 Flugzeuge pro Stunde landen in Spitzenzeitenam Flughafen Wien-Schwechat. Kann mir mal jemand erklären wie das gehen soll? :009: Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Mike Rider Geschrieben 14. Juli 2006 Teilen Geschrieben 14. Juli 2006 Wien hat 2 Runways, nicht? :) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
ThomasF Geschrieben 14. Juli 2006 Teilen Geschrieben 14. Juli 2006 Wien hat 2 Runways, nicht? :) Die überschneiden sich aber und irgendwo müssen auch noch Flugzeuge starten ;) 80 Landungen gehen in Wien sicher nicht - jedenfalls nicht in einer Stunde ;) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
rudolf.m Geschrieben 14. Juli 2006 Teilen Geschrieben 14. Juli 2006 Die ACG reagierte auf den Dienst nach Vorschrift mit "völligem Unverständnis". Es würden große Anstrengun- gen unternommen, um die Überstunden zu reduzieren. So werde der Personalstand heuer und im kommenden Jahr um zehn Prozent erhöht. Ein weiterer Ausbau sei geplant. Tja, dann wir der Dienst nach Vorschrift ja im nächsten Jahr ein Ende finden. Wo ist das Problem :rolleyes: (Wer zu spät kommt den...) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
oscar sierra Geschrieben 14. Juli 2006 Autor Teilen Geschrieben 14. Juli 2006 Kann mir mal jemand erklären wie das gehen soll? http://wien-approach.at/ ... mit Horizont-erweitender Wirkung. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
ThomasF Geschrieben 14. Juli 2006 Teilen Geschrieben 14. Juli 2006 Und auch so kann ich mir schwer vorstellen, dass 80 Landungen innerhalb einer Stunde möglich sind... Und bei jedem Wetter ist so ein 2 Runway Landebetrieb ebenfalls nicht möglich The only exception to this concept is the independent and simultaneous use of runways 11 and 16 for landings. This is possible under specified weather conditions only and requires the application of "visual reduction of seperation minima" by Tower. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Benjamin M Geschrieben 14. Juli 2006 Teilen Geschrieben 14. Juli 2006 In Spitzenzeiten landen 80 Flugzeuge in Wien... Dass nicht bei jedem Wetter "Spitzenzeiten" sind, ist ja wohl logisch, oder? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
saxonett15 Geschrieben 14. Juli 2006 Teilen Geschrieben 14. Juli 2006 Guten Abend, bevor hier noch weiterspekuliert wird, nochmal den Hinweis von oscar sierra beachten und mal auf der Site nachlesen, wie die Situation so gelagert ist mit den Lotsen in Wien. Ich lese da schon einige Monate mit und denke, diese Pressemitteilung ist doch etwas naiv und einseitig formuliert. LG Klaus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Maxrpm Geschrieben 15. Juli 2006 Teilen Geschrieben 15. Juli 2006 Die Nutzer der Drehkreuzes VIE und die Austro Control haben für diesen Sommer 37 Anflüge pro Stunde vereinbart. Das ist etwas weniger als die benötigten 44. An den meisten Tagen können derzeit nur 25 Anflüge in der Stunde durchgeführt werden. Die Püncklichkeit der Austrian ist damit von 90% auf 60% eingebrochen. Die Fluglotsen fordern dem Vernehmen nach eine Gehaltserhöhung von 20%. Es ist noch unklar wie eine Gehaltserhöhung zu einer Verringerung der Krankenstände und der kolportierten Überlastung durch durch die dauernde Überschreitung der 145h Monatsarbeitszeit führen kann. Der Einsatz ausländischer Fluglotsen als Überbrückung scheint nicht möglich. Laut Auskunft der Austro Control brauchen selbst voll ausgebildete Lotsen mindestens 8 Monate Zeit zur Einschulung in den Wiener Luftraum und dafür müßten ja Lotsen zu Ausbildung eingesetzt werden und das erhöht wieder die Überstunden. Wolfgang Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
foxyankee Geschrieben 15. Juli 2006 Teilen Geschrieben 15. Juli 2006 Kollegen der DFS sind schon seit Monaten dort, die ersten Lizenzen sind schon erworben, die arbeiten also voll mit! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
ThomasF Geschrieben 16. Juli 2006 Teilen Geschrieben 16. Juli 2006 In Spitzenzeiten landen 80 Flugzeuge in Wien...Dass nicht bei jedem Wetter "Spitzenzeiten" sind, ist ja wohl logisch, oder? Lies dich bitte genauer. Das zu Spitzenzeiten 80 Flugzeuge landen glaub ich schon, aber nicht in einer Stunde Dicke Luft bei Austro Control (Die Presse) 14.07.2006 Luftfahrt. Der Streit um Arbeitsbedingungen für Fluglotsen beschert der AUA massive Verspätungen und Millionenkosten. wien (eid). Der Konflikt zwischen der Gewerkschaft Handel, Transport, Verkehr (HTV) und der heimischen Luftraumüberwachung Austria Control (AC) um die Arbeitsbedingungen für Fluglotsen eskaliert. Seit einige der 300 Fluglotsen aus Protest gegen zu viele Überstunden "Dienst nach Vorschrift" machen, herrscht nicht nur in der AC selbst dicke Luft, sondern auch zwischen der Flugsicherung und der AUA. Der "Bummelstreik", wie ihn die AUA bezeichnet, koste die heimische Fluglinie "Millionen". Zwischen AUA und AC seien am Flughafen Wien in der verkehrsreichen Sommersaison 40 bis 45 Zeitfenster (Slots) pro Stunde für Landungen vereinbart. Derzeit würden aber nur 25 Landungen pro Stunde abgewickelt, so die AUA. Die Folge: Pro Stunde seien zwölf Flüge verspätet, jede dritte Maschine lande nicht nach Flugplan. Eine "unerträgliche Situation", sagt AUA-Boss Alfred Ötsch zur "Presse". Denn es bleibe ja nicht bei einer Verspätung. Die Maschinen würden auch später starten, die Umsteigezeiten könnten nicht eingehalten werden. Das Ziel, 90 Prozent der Flüge pünktlich abzuwickeln, sei damit obsolet. Was Ötsch ebenso beklagt wie die Millionenkosten ist der Imageverlust, weil sich verärgerte Passagiere "bei uns und sicher nicht bei der Austro Control beschweren". Die AUA ist nicht die einzige Fluglinie, die durch die Proteste der Fluglotsen betroffen ist, sie ist aber in Wien dominant. "Wir verstehen die Argumente der AUA", versucht AC-Generalsekretär Heinz Sommerbauer nicht, die Situation zu beschönigen. Gar kein Verständnis zeigt er für die "Störaktionen" einer "kleinen radikalen Gruppe". Er räumt aber ein, dass rund 40 Lotsen fehlten. Diese Kapazitätsengpässe müssen durch Überstunden abgefangen werden, bis neue Lotsen ausgebildet sind, was vier Jahre dauert. Wegen der Belastung und des Stresses arbeiten Fluglotsen 145 Stunden plus 35 obligate Überstunden im Monat. Sie verdienen dafür auch mehr - 80.000 bis 100.000 Euro brutto jährlich. Für die nun erforderlichen 45 zusätzlichen Überstunden pro Monat wurde eine gesonderte Abgeltung - 1,5 Monatsgehälter zusätzlich und doppelte Überstundenzuschläge - angeboten. Die Gewerkschaft HTV bezeichnet die Überstunden als "unverantwortlich" und warnt vor einer Katastrophe wegen übermüdeter Lotsen. Also gerade mal die Hälfte.. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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