Thermikus Geschrieben 19. Juni 2006 Geschrieben 19. Juni 2006 Habt Ihr schon einmal am Zielort einer Ferienreise festgestellt, dass ausgerechnet die Badehose zuhause liegen geblieben war? Es hätte auch ein anderes, noch wichtigeres Utensil sein können. Aerger und Unannehmlichkeiten sind die Folgen solcher Vergesslichkeit. Mit einer frühzeitig erstellten Liste aller Gegenstände, die vor Antritt der Reise in den Koffer oder ins Handgepäck gehören, wäre die Freude ungetrübt geblieben. Wesentlich bösere Folgen kann es haben, wenn eine wichtige Bedienungsfunktion im Flugzeug fehlerhaft ausgeführt oder schlicht und einfach vergessen wird. Um das zu vermeiden, wurde die Checkliste erfunden bzw. eingeführt. Ich kann mich noch gut an einen älteren englischen Piloten (Typ Ernest Hemmingway) erinnern, neben dem ich während eines Safarifluges in Ostafrika in einer zweimotorigen Cessna auf dem Copilotensitz sass. Der gute Mann blickte vom Einsteigen bis zum Abheben und vom Sinkflug bis zum Abstellen der Motoren nie in eine derartige Liste. Erstaunt fragte ich ihn, wo er seine Checkliste hätte? Bücher zu lesen, das sei schliesslich eine Beschäftigung der Touristen in ihren Liegestühlen am Strand – meinte der ziemlich trocken. Na – wenn das so ist, dachte ich, dann habe ich da wohl einen der fliegenden „Buschmänner“ vor mir. Zurück zur Checkliste: Ob Airliner, Motorflugzeug; Helikopter, Motorsegler oder Segelflugzeug – ich halte die Checkliste für ein ganz wesentliches Sicherheitselement und daher für unverzichtbar. Wie schnell ist ein wichtiger Bedienungsvorgang, eine Hebel- oder Schalterstellung, die Einstellung eines Instrumentes oder Gerätes übersehen oder falsch ausgeführt. Wenn dagegen eine entsprechende Checkliste mit allen zu beachtenden Punkten, die von der Aussenkontrolle über die Startvorbereitungen, das Anlassen und Rollen bis zum Start und Flug und anschliessend wieder über den Sinkflug und die Landung bis zum Abstellen geht und diese auch wirklich Punkt für Punkt durchgearbeitet wird, dann kann nicht mehr viel schief gehen. Für mich ist es ein ausserordentlich beruhigendes Gefühl, sicher zu sein, dass alles, was vor, während und nach einem Flug zu erledigen ist, auch wirklich erledigt wurde. Und als vor längerer Zeit einmal der winzige Kippschalter für den Funkverkehr, dessen Betätigung auf der Checkliste nicht aufgeführt war, in der Stellung „Intercom“ stand und ich das nicht realisierte, bekam ich fast Vögel, weil die Verständigung nach aussen nicht zustande kam. Konnte ja auch nicht. Nach guten 5 Minuten merkte ich dann schliesslich, wo der Hase im Pfeffer lag. Dietwolf (Thermikus) Zitieren
Leroy Geschrieben 19. Juni 2006 Geschrieben 19. Juni 2006 Klar ist eine Checkliste wichtig - aber ich persönlich finde, wenn jemand über Jahrzehnte hinweg nur sein eigenes Flugzeug fliegt und so auch alle Eigenarten des Fliegers kennt, kann er sie weglassen. :005: Zitieren
Thermikus Geschrieben 19. Juni 2006 Autor Geschrieben 19. Juni 2006 Klar ist eine Checkliste wichtig - aber ich persönlich finde, wenn jemand über Jahrzehnte hinweg nur sein eigenes Flugzeug fliegt und so auch alle Eigenarten des Fliegers kennt, kann er sie weglassen. :005: Da bin ich aber anderer Meinung. Etwas ganz gefährliches in der Fliegerei ist die Routine. Das lässt sich immer wieder aus vielen Unfallberichten herauslesen. Niemand ist mental zu jeder Zeit immer in der gleich guten Verfassung. Wenn dann diverse zu kontrollierende Punkte zusammenkommen, kann immer etwas wichtiges übersehen werden - egal, ob man ein Flugzeug in- und auswendig kennt und nur mit diesem einen Muster ständig unterwegs ist. Wie wäre es sonst zu erklären, dass Piloten mit Hunderten von Flugstunden plötzlich vergessen, die Gabel vom Bugrad abzukoppeln, nachdem sie ihren Vogel aus dem Hangar gezogen haben - und dann auch noch so zum Start rollen. Da nützt es herzlich wenig, wenn sie alle Eigenarten ihres Fliegers kennen. Mit einer guten und vollständigen Checkliste kann das einfach nicht passieren, wenn diese auch konsequent benutzt wird. Gruss - Dietwolf (Thermikus):eek: Zitieren
Gast Hans Fuchs Geschrieben 19. Juni 2006 Geschrieben 19. Juni 2006 Leider bin ich so blöd, dass ich eher beim Lesen der Checklisten aus der Zeile falle, eine überspringe und so etwas auslasse, als dass ich es auswendig vergesse. Da meine Hände auch schon immer so zittern, hilft das mit dem Zeigfinger auch nicht. :002: Hans Zitieren
huskymartin Geschrieben 19. Juni 2006 Geschrieben 19. Juni 2006 Hans, Das wollte ich auch gerade sagen. Bin auch schon verrutscht mit dem Finger. Zum Glück wusste ich, dass ich was vergessen hatte...... Man muss eben nicht nur "nach Noten" spielen können, sondern auch wissen, was man spielt.....sonst ist man ohne das Notenblatt aufgeschmissen. Gruss Martin Zitieren
Thermikus Geschrieben 19. Juni 2006 Autor Geschrieben 19. Juni 2006 Leider bin ich so blöd, dass ich eher beim Lesen der Checklisten aus der Zeile falle, eine überspringe und so etwas auslasse, als dass ich es auswendig vergesse. Da meine Hände auch schon immer so zittern, hilft das mit dem Zeigfinger auch nicht. :002: Hans Sofort grounden - aber tempo - tempo!!! Vor Schreck auch noch dem Namen vergessen - mangels Checkliste! Dietwolf (Thermikus) :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D :D Zitieren
Thermikus Geschrieben 19. Juni 2006 Autor Geschrieben 19. Juni 2006 Hans, Das wollte ich auch gerade sagen. Bin auch schon verrutscht mit dem Finger. Zum Glück wusste ich, dass ich was vergessen hatte...... Man muss eben nicht nur "nach Noten" spielen können, sondern auch wissen, was man spielt.....sonst ist man ohne das Notenblatt aufgeschmissen. Gruss Martin Martin, Du hättest Mitglied der damaligen Spantax-Band werden sollen. Die haben zeitweise auch ohne Noten gespielt und waren dann ohne Notenblatt tatsächlich ziemlich aufgeschmissen. Sie konnten sich nämlich aus dem Kopf heraus nicht mehr daran erinnern, dass sie die Musik des Fahrwerk-Warnhornes bei ihrer Coronado vor der Landung ausgeschaltet, aber das Fahrwerk noch eingezogen hatten. Die haben dann bald auch ohne Noten gehört, welche Melodie gespielt wurde, als kreischende und scheppernde Musik aus dem unteren Bereich zu ihnen drang. Dietwolf (Thermikus):D Zitieren
PiperL4 Geschrieben 20. Juni 2006 Geschrieben 20. Juni 2006 hallo zusammen, ich möchte mich "Thermikus" anschliessen. die checkliste ist ein wichtiges hilfsmittel im cockpit. routine ist gefährlich und man hegt sich in falscher sicherheit. fliegen ist nicht gleich autofahren - man setzt sich einfach ins auto und fährt los. ist denn das der richtige weg? gruess ond happy landings peter Zitieren
oldchris Geschrieben 20. Juni 2006 Geschrieben 20. Juni 2006 Am Boden immer mit Checkliste (ausser vielleicht bei sehr einfachen Flugzeugen mit höchstens 3-4 Schaltern...;) ) in der Luft auswendig eventuell nachher mit Checkliste kontrollieren wenn man unsicher ist. Wer drei Hände hat (eine zum fliegen, eine zum Schalter betätigen und eine um die Checkliste zu halten) kann natürlich auch in der Luft immer mit Checkliste arbeiten. Zitieren
Lomo Geschrieben 20. Juni 2006 Geschrieben 20. Juni 2006 Ich sage nur "ALL GREEN", und die Hände bleiben dabei auf dem Tisch zum essen... :p Lorenz Zitieren
PiperL4 Geschrieben 20. Juni 2006 Geschrieben 20. Juni 2006 Am Boden immer mit Checkliste (ausser vielleicht bei sehr einfachen Flugzeugen mit höchstens 3-4 Schaltern...;) ) in der Luft auswendig eventuell nachher mit Checkliste kontrollieren wenn man unsicher ist. Wer drei Hände hat (eine zum fliegen, eine zum Schalter betätigen und eine um die Checkliste zu halten) kann natürlich auch in der Luft immer mit Checkliste arbeiten. Auf jeden Fall sollte die Checkliste im Flug in einer Tasche verbleiben. Ich habe selbstverständlich auch gemeint, dass diese am Boden konsultiert wird. Die "checks" welche in der Luft durchgeführt werden müssen, sind natürlich auswendig durchzuführen! gruess peter Zitieren
Wilko Wiedemann Geschrieben 20. Juni 2006 Geschrieben 20. Juni 2006 Auf jeden Fall sollte die Checkliste im Flug in einer Tasche verbleiben. Ich habe selbstverständlich auch gemeint, dass diese am Boden konsultiert wird. Die "checks" welche in der Luft durchgeführt werden müssen, sind natürlich auswendig durchzuführen! So wurde mir das auch beigebracht. In der FVS und später beim PPL. Gruss Wilko Zitieren
huskymartin Geschrieben 20. Juni 2006 Geschrieben 20. Juni 2006 Hab mir gleich gedacht, dass das ein interessanter Fred wird.....bald wird ans Tageslicht kommen, dass viele von uns in einem Cockpit nichts verloren haben ;) ..... Thermikus, ich spiele immer ohne Noten. Aber ich kenne das Repertoire. Uebrigens, das aktive Musizieren habe ich aufgegeben. Das Fliegen (noch) nicht. Bin früher mal mit einem mitgeflogen (Rücksitz PA18), der in der Luft ständig in die Checkliste vertieft war. Obwohl ich seit 19 Jahre PA18 fliege, war mir nie bewusst, was es da im Cruise alles zu checken gibt..... Jedenfalls habe ich vorsichtshalber die Luftraumüberwachung übernommen. Weiterhin viel Spass Martin Zitieren
Flying Bull Geschrieben 20. Juni 2006 Geschrieben 20. Juni 2006 Hallöle, ein ganz interessanter Thread. Mit Checklisten ist das so ein Kreuz - wenn man ein zwei-Mann-Cockpit und entsprechend Zeit hat, dann funktionieren die ganz gut. Wird es stressig, dann passieren auch erfahrenen Piloten Zeilenspringer. Man hat das bei uns mehrfach nachgewiesen, dass z.B. ein Anlassen nach Checkliste bei Stress trotzdem zu vergessenen bzw. übersehenen Schaltern führt. Besonders, wenn man mehrere Maschinen im Schein hat, wird es noch komplizierter. Deshalb haben wir ein logisches System - das funktioniert einwandfrei - auch bei unterschiedlichen Mustern. hinten unten anfangen und über oben vorne (da ordentlich von links nach rechts) , dann zur Mittelkonsole - und am Sitz runter (Sicherungen, Rotorbremse) jeden Schalter und jedes Instrument bedienen, dass ohne Strom funktioniert. (Z.B. Stand By Horizon, Anti Coll vorrasten, Lichter vorrasten, QNH einstellen usw.) Dann Batterie ein und das gleiche Prozedure nochmal, und jeden Schalter bedienen/testen, den ich mit Batteriestrom testen kann - und dabei immer schön von Schalter zu Schalter den bekannten Weg. Danach habe ich die Spritanzeige gesehen, die Warnleuchten getestet und die Kraftstoffpumpen eingeschaltet - die Temperaturen gesehen und bin fertig zum Anlassen. Nach dem Anlassen der dritte Durchgang - dann laufen die Generatoren, ich kann die Hydraulik und den Autopilot testen usw. Der Rest der Checks - pre hover, after take off, level off und pre landing verfahren nach dem gleichen Muster - von hinten über oben und vorne nach unten - da muß man nur noch an Wind und Clearence denken, alles andere ist berücksichtigt. Funktioniert mit jedem Hubi den ich fliege und bei Notfällen - fly the aircraft - und wenn ich sicher bin, dann der Blick in Chapter 3, damit nichts vergessen wird. Gruß Udo "Flying Bull" Zitieren
Flying Bull Geschrieben 20. Juni 2006 Geschrieben 20. Juni 2006 kleine Ergänzung, das funktioniert auch mit IFR - alle Instrumente der bekannten Reihe nach abgehen - und einstellen und vorrasten, was man für das jeweilige Instrument braucht. Da vergißt man auch nicht, das ADF als Backup einzustellen! Gruß Udo "Flying Bull" Zitieren
Stefan Burri Geschrieben 20. Juni 2006 Geschrieben 20. Juni 2006 Hallo Zusammen Was ist eigentlich eine Checkliste? Muss diese zwingend auf Papier (oder Bildschirm) festgehalten sein und im Flugzeug sichtbar befestigt, oder liegt bereits eine Checkliste vor, wenn es ich um ein vordefiniertes chronologisches Prüfungs- und Bedätigungsverfahren handelt, wessen Punkte auch im Kopf gespeichert werden können? Denkt mal drüber nach. Vielerorts wird es wohl so gehandhabt wie Wilko und Peter geschrieben haben. Dies erscheint mir auch als guter Kompromiss. - während sich das Flugzeug am Boden nicht bewegt, kann man getrost den Kopf ins Cockpit stecken und die Liste auf dem Papier duchbeten - während sich das Flugzeug in der Luft und ev sogar in Platznähe bewegt, ist das durchbeten einer papirigen Liste ziemlich fehl am Platz. Die Checkliste soll im Kopf gespeichert werden und nicht an einem Stück abgearbeitet werden, sondern nach jedem Punkt soll wieder ein "wenig geflogen werden", wozu selbstverständlich auch die Luftraumbeobachtung gehört. Daneben gibt es aber auch andere Möglichkeiten: - Durchgehen der Bedienelemente in von links nach rechts, (oder umgekehrt oder forne nach hinten), wobei aber nicht zu vergessen, dass es auch ausserhalb des Cockpits Punkte zu berücksichtigen gibt. - Man unterteilt die vorzunehmenden Handlungen in Gruppen ein. Z.B. Gruppe Fuel: (Fuel qty- Fuel Selector - Mix - Fuelpump) oder Gruppe Steuerflächen: (Steuer Frei und Korrekt - Flappsetting - Trimmsetting) und noch viele Mehr. Blöd nur dass gewisse Sachen wie z.B. das Fahrwerk nicht so wirklich in eine Gruppe passen - Irgendwelche Sprüche wie "too many pilots flys to heaven", wobei immer die Anfangsbuchstaben oder jeder Buchstabe (?) einen Punkt darstellen. Ich weis nicht mehr wie der Spruch genau geht. Weis es jemand. - Man überlegt logisch, was man für die jeweilige Phase braucht ACHTUNG: ich will damit auf keinen Fall andeuten dass alle dies Methoden erfolgsversprechend sind, ich will lediglich aufzeugen dass das Thema "Checks" verschieden gehandhabt wird (Nicht dass man hier den Finger hebt). Ich denke je komplexer der Flieger und je weniger man damit fliegt, desto besser ist die geläufigste Methode, also welche mit den Papirlisten am Boden und den Gedächnislisten in der Luft. Persönliche Frage an Dietwolf: Du scheinst ein langjähriger Segelflugpilot zu sein. Wie wurde das Thema "Checkliste" in deiner Flugschülerzeit gehandhabt? Gruss Stefan Zitieren
Thermikus Geschrieben 20. Juni 2006 Autor Geschrieben 20. Juni 2006 Liebe Kollegen, in einem Punkt gebe ich Euch uneingeschränkt recht: In einem Kleinflugzeug, Motorsegler oder Segelflugzeug während eines VFR-Fluges Checklisten zu filzen, macht wirklich keinen Sinn - es kann sogar gefährlich sein, wenn der Luftraum dadurch nicht mehr ausreichend überwacht wird. Man kann immer wieder feststellen, dass der routinemässige Blick auf die Instrumente, auf die Karte oder nach unten auf die Landschaft schon fast zu viel von der Luftraumbeobachtung ablenkt. Ich sehe das immer besonders deutlich, wenn plötzlich wie aus dem Nichts ein anderer Motorflieger oder ein Segler auf Gegenkurs oder quer zur Flugrichtung auftaucht und an mir vorbeizieht. Das geht wahnsinnig schnell. Wenn man da nicht ständig auf der Hut ist, kann das heiss werden. Im VFR Flug gehören alle Augen - sogar die Hühneraugen:D - nach draussen gerichtet. Bei den Startvorbereitungen bis zum Start ist meines Erachtens eine Checkliste unverzichtbar. Selbst bei einem Motorsegler wie der Super-Dimona gibt es heute so viele Punkte zu beachten, dass garantiert einmal etwas vergessen wird, wenn man sich nicht an diese wichtige Gedächnisstütze hält. Ich habe das sogar immer wieder mit meinen Reiseutensilien erlebt. Nehme ich die entsprechende Auflistung vor der Abreise einmal nicht zur Hand, bleibt garantiert etwas zuhause liegen. Nach dem Start ist eine Checkliste keine zwingende Erfordernis mehr. Was gibt es da noch zu tun? Auf Sicherheitshöhe Gas etwas zurücknehmen, damit die Drehzahl im grünen Bereich bleibt, Benzinpumpe ausschalten, Trimmen (merkt man sofort, wenn man es unterlässt) und dann Tempo aufholen. Anschliessend während der Propellerverstellung auf Reiseflug Drehzahl und Ladedruck aufeinander abstimmen. Die Instrumente werden ständig mit einem kurzen Blick automatisch gecheckt und auch für das Wechseln der Funkfrequenzen brauche ich keine geistige Stütze in Checklistenform. Das Prozedere vor der Landung sitzt ebenfalls im Gedächtnis. Funkfrequenz kontrollieren und eventuell einstellen, Propverstellung auf Startstellung, Vergaservorwärmung und Benzinpumpe ein, Trimmung nachstellen, Klappen fahren - das geht alles auch so. Wichtig ist meiner Auffassung immer, den gesunden Menschenverstand walten zu lassen und nicht irgend etwas praktizieren, nur damit es praktiziert wird. Es muss notwendig, sinnvoll oder nützlich sein. Dietwolf (Thermikus) Zitieren
Thermikus Geschrieben 20. Juni 2006 Autor Geschrieben 20. Juni 2006 Hallo Zusammen Persönliche Frage an Dietwolf: Du scheinst ein langjähriger Segelflugpilot zu sein. Wie wurde das Thema "Checkliste" in deiner Flugschülerzeit gehandhabt? Gruss Stefan Ja Stefan - auf Deine Frage eine klare Antwort. Meine Flugschülerzeit lag in den Jahren 1961 / 1962. Unser "Bergfalke II" , der "Specht" und das "Grunau-Baby" hatten Fahrtmesser, Höhenmesser, Variometer und Kompass. Da gab's noch nicht einmal ein Funkgerät. Wenn da einer mit einer Checkliste aufgetaucht wäre, hätten sich alle anderen wohl an die Stirn getippt. Wobei ich sagen muss, dass wir das Aufrüsten der Segler und die Vorflugkontrolle schon damals immer mit dem Lehrer und mehreren Schülern durchgeführt hatten - allerdings ohne Checkliste. Nachlässigkeiten und Vergesslichkeit bei dieser Arbeit hatten mehrmals (nicht bei uns, aber bei anderen Fluggruppen) schon damals zu schweren Unfällen geführt. Gruss - Dietwolf (Thermikus):003: Zitieren
huskymartin Geschrieben 20. Juni 2006 Geschrieben 20. Juni 2006 Dietwolf, Die Hühneraugen nach draussen richten - das geht nur in einer Ercoupe! Sorry, das musste sein. Martin Zitieren
Thermikus Geschrieben 20. Juni 2006 Autor Geschrieben 20. Juni 2006 Dietwolf, Die Hühneraugen nach draussen richten - das geht nur in einer Ercoupe! Sorry, das musste sein. Martin Stimmt nicht ganz - das ging auch in den Anfängen der Segelfliegerei auf dem Schulgleiter "Zögling". Gruss - Dietwolf (Thermikus):D Zitieren
huskymartin Geschrieben 20. Juni 2006 Geschrieben 20. Juni 2006 richtig, hatte ich vergessen, weil der ja keine Checkliste braucht....... Zitieren
Dominik L Geschrieben 20. Juni 2006 Geschrieben 20. Juni 2006 Trimmen (...) und dann Tempo aufholen. Das verstehe ich nun nicht ganz...:confused: Zitieren
ASchenk50 Geschrieben 20. Juni 2006 Geschrieben 20. Juni 2006 Moin, wo liegt denn das Problem? Eine gute Checkliste, die in sinnvolle Flugphasen unterteilt ist, kann man problemlos auch im Fluge komplett und ohne Zeilenhüpfer abarbeiten. Auch als alleiniges Besatzungsmitglied. Ich mache selbst den Walkaround mit Checkliste obwohl ich ihn natürlich auch ohne kann. Doch gerade, wenn man Gäste dabei hat, die Fragen stellen, würde man ohne Checkliste schnell das eine oder andere vergessen. Nach dem Takeoff fliege ich die Maschine im Climb ersteinmal sauber aus der Platzrunde/dem Verkehrsflughafen. Viel Kritisches gibts in dieser Flugphase außer bspw. Flaps oder Gear sowieso nicht. Ab dem Moment, in dem es ruhig wird, arbeite ich die Climb/Cruise Checks ab. Ich vernachlässige da weder die Luftraumüberwachung, noch vergesse ich etwas beim Flugzeug. Irgendwann vor dem Descend gehe ich dann in Ruhe die Descend-Checks durch, gefolgt vom Approach-Check. Mit Autopilot sind diese Checks noch entspannter durchzuführen. Ich habe maximal 10 Items auf der Lste und die sind so schnell abgearbeitet, dass da nix anderes zu kurz kommt. Mit ein bißchen ÜBung kann man im Approach auch bereits einige Checks der Landung vorwegnehmen. So hat man im Gegenanflug/Final wirklich nur noch das Notwendigste zu prüfen. Und diese noch offenen Punkte hat man soweiso im Kopf (z.B. Speed....Adjust). Mir helfen Checklisten sehr, meinen Flug zu organisieren. Nicht mehr, nicht weniger. Jeder muss selbst eine Lösung finden, sie in seinen Fliegeralltag zu integrieren. Da gibt es m.W. keine Musterlösung. Grundsätzlich gilt jedoch auch beim Lesen der Checks: Fly the aircraft! Beste GRüße Jens Zitieren
Johannes Müller Geschrieben 20. Juni 2006 Geschrieben 20. Juni 2006 Ich kann mir auch gut vorstellen, dass ein "lautes" und "sichtbares" Abarbeiten einer Checkliste durchaus bei Passagieren gut ankommt - vor allem, wenn noch eine leichte Unsicherheit (oder gar Flugangst) da ist. Da bekommt man dann ein bisschen vom ganzen mit und ist wenigstens beruhigt, dass der Pilot nicht vergisst, "Benzin" einzufüllen (oder sonst etwas wichtiges) :D Gruss Johannes Zitieren
flowmotion Geschrieben 21. Juni 2006 Geschrieben 21. Juni 2006 (bearbeitet) . Bearbeitet 2. Oktober 2019 von flowmotion Zitieren
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