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Semi-OT: Helikopter soll Höhe des geplanten Baus markieren


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Gefunden im Tagi

 

Swiss Prime Site erstellt das höchste Hochhaus der Schweiz - 126 Meter hoch. Und zuvor das höchste Baugespann - obwohl sie dazu nicht verpflichtet wäre.

 

Zürich. - Manche sahen das Hochhaus wanken, bevor es gebaut ist. Anwohner hatten einen Brief ans städtische Amt für Baubewilligungen geschrieben und sich beklagt, dass man den neuen Prime Tower auf dem Maag-Areal nur bis auf eine Höhe von vierzig Metern ausgesteckt habe. Trotz der Visualisierungen könne man sich so kein richtiges Bild über die wahren Ausmasse dieses Turms machen. In den Medien war die Rede von Einsprachen der Anwohner, die den Bau unter Umständen gefährden könnten.

 

 

Dies wirkt reichlich übertrieben. Es gab keine formelle Einsprache, und zudem würde es rechtlich durchaus genügen, ein Drittel der Höhe auszustecken. Dies sagt Leo Durrer, der Direktor des Amts für Baubewilligungen. Das sei gängige Praxis, wie sie unter anderem beim Sulzer-Hochhaus in Winterthur von den Gerichten abgesegnet worden war. Das Sulzer-Hochhaus war mit seinen gut 92 Metern lange Zeit das höchste Gebäude der Schweiz, im Moment ist es der Basler Messeturm, und bald könnte es der Prime Tower werden, der früher Maag Tower hiess und vom Architekturbüro Gigon/Guyer entworfen worden ist.

 

Obwohl sie nicht müsste, steckt die Swiss Prime Site (SPS) als Bauherrin den Turm nun aus, wie sie in einer Pressemitteilung schreibt. Damit wird das Risiko von Einsprachen minimiert - und gleichzeitig kommt das Projekt wieder ins Gespräch, was den Intentionen der Bauherrschaft sicher auch nicht ganz entgegensteht. Die Stadt hätte es lieber gesehen, wenn auf die aufwändige Aktion verzichtet worden wäre. Die Sache ist sehr kostspielig, und man schaffe nur unnötig ein Präjudiz, findet Leo Durrer.

 

In einem Brief an die Anwohner kündigt die Swiss Prime Site ihre aufwändige Aktion an. Man habe sich entschieden «den Prime Tower in seiner vollen Höhe von 126 Metern auszustecken». Mit diesem Vorgehen würden «gleichzeitig die Bedenken einzelner Personen zum heutigen Baugespann ausgeräumt».

 

Ein normales Baugespann wird es nicht werden. Dafür ist der geplante Turm einfach zu hoch. Deshalb soll vom 21. bis 23. Juni mit Hilfe eines Pneukrans zunächst ein 80 Meter hohes Baugespann errichtet werden. Die restlichen 46 Meter werden dann mit einem Helikopter angedeutet. Dieser wird laut der SPS-Mitteilung an maximal drei Tagen für höchstens zwei Stunden fliegen. Damit das Baugespann stabil steht, muss es auf einer Seite über die Hardbrücke abgespannt werden. Um diese Abspannung zu montieren, wird die Hardbrücke in der Nacht kurz gesperrt. Und warum bringt man das Baugespann nicht mit Hilfe von Ballonen auf die 126 Meter Höhe? SPS-Sprecherin Nicole Stamm sagt, man habe verschiedene Möglichkeiten geprüft. Unter anderem wegen Sicherheitsüberlegungen sei man zur Helikopterlösung gekommen.

 

Auf die Idee mit dem Helikopter sind übrigens vor Jahren schon andere gekommen. Ende 1999 wurde zwischen Zoll- und Limmatstrasse, direkt beim Hauptbahnhof, der Swiss Tower in dieser Art «ausgesteckt». Der Swiss Tower war ein Projekt von Heinz Moser und Roger Nussbaumer von Burckhardt + Partner und sollte 160 Meter hoch werden. Die Projektverfasser verzichteten auf ein normales Baugespann und deuteten nur gerade die Höhe des Bauwerks an - mit zwei Helikoptern, die minutenlang auf 160 Meter Höhe «standen». Das Projekt war übrigens mit dieser Höhe und an diesem zentralen Standort nicht bewilligungsfähig - im Gegensatz zum Prime Tower, der die Vorgaben des Hochhausleitbildes erfüllt.

 

Wenn alles rund läuft, könnte Anfang 2007 mit dem Bau des Prime Tower begonnen werden. 2009/2010 wäre der Turm dann fertig. Swiss Prime Site will mit dem Bau aber erst beginnen, wenn «ein grosser Teil» der Fläche vermietet ist, wie Nicole Stamm sagt.

 

Wird wohl ein teures "Vergnügen"

  • 3 Wochen später...

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