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Helvetic Airways. Die Schweiz hat eine Fluggesellschaft


Briseid

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Das ist eindeutig geschmacklos Dietwolf!

Noch leben wir in einem Land in dem man mit einander reden kann und Attentate mit Verbindung zur Aviatik verurteile ich aufs Äusserste. Als begeisterter Flugzeug- und Aviatikfan sollte das auch so sein. Hoffentlich siehst du das genau so und lässt in Zukunft solche geschmacklosen Sprüche sein!

 

Gruss,

Kevin

 

 

Hallo Kevin, Du darfst das mit dem Attentat nicht so wörtlich nehmen. Ich überzeichne bewusst, um eine Problematik möglichst drastisch darzustellen.

 

Gemeint ist folgendes. Werden Ungerechtigkeiten und soziale Probleme nicht rechtzeitig friedlich und im gegenseitigen Einvernehmen gelöst, dann droht Gewalt. Das ist leider keine Fantasieversion von mir - das können wir fast täglich sogar in Europa erleben. Jüngstes Beispiel: Die Jugendunruhen in den französischen Vorstädten, die zu schwersten Gewalttaten führten. Bis zur Maschinenpistole und Handgranate war es da wirklich nicht mehr weit. Und die Ursache? Ignoranz der sozialen Probleme und Missachtung der Benachteiligten.

 

Gruss - Dietwolf (Thermikus):eek:

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Guete Obig,

 

"...kommt Attentat." Ich glaube nicht, dass Menschen, die aufgrund ihres Berufes selektioniert wurden, in Krisensituationen ruhig und überlegt zu handeln, wirklich Teil drei des Spruches umsetzen würden. Aber da soll sich ein jeder denken, was er will.

 

Die Frage der Gerechtigkeit wird - auch bei den "Halsabschneidern" in der Branche - früher oder später der Markt lösen. Sobald die Türen bei den Major Carriern aufgehen (siehe Lufthansa/British/KLM Direct entries im Moment!), werden alle jene, die können, von den angesprochenen Sklaventreibern abspringen. Und dann werden Herr Lauda und andere wohl oder übel nicht umhin kommen, bessere Löhne zu bezahlen, oder Gefahr laufen, dass ihre Flugzeuge mangels Piloten am Boden stehen bleiben. Diesen Mechanismus kennt man seit Jahrzehnten: Wann immer es der Luftfahrt schlecht geht, gab es Piloten, die für lau die Flugzeuge irgendwelcher Halsabschneider bewegten, nur um an Stunden zu kommen oder ihr Rating zu erhalten, und sobald die Wirtschaft wieder anzieht, sind die Piloten (falls überhaupt vermittelbar) weg bei den Major Carriern - und die schlechten Gesellschaften ohne Flightdeck Crews.

 

Der simple Mechanismus von Angebot und Nachfrage wird auch dazu führen, dass es Piloten gibt, die zu exorbitanten Löhnen in Regionen der Welt zu Konditionen fliegen, die halt eben mit diesen Operationen verbunden sind, und etwas weniger hoch bezahlte Stellen, die aber den Vorteil haben, dass sie "vor der Haustüre" sind und akzeptablere Opfer/Konditionen von den Crews verlangen.

 

Die Basis meiner Theorie: Man glaubt es kaum, aber der Markt für Piloten wird in den nächsten Jahren extrem anziehen. Glaubt man den Prognosen, die die Flugzeugbranche zur Zeit publiziert, dann werden schon in Kürze nur noch neue Flugzeuge an Kunden verkauft werden können, wenn der Hersteller die Garantie gibt, dass er pro Flugzeug fünf Kapitäne und Kopiloten "mitliefert". Besonders in den Wachstumsmärkten persischer Golf, Asien und Indien wird in Kürze eine echte "Shortage" bezüglich Piloten zu verspüren sein. Die Prognosen von Boeing und Airbus gehen in die 10'000 pro Jahr. (Skaliert wird der Faktor wohl dadurch, dass viele der Piloten, die während des Luftfahrtbooms in den 1960-70er Jahren als Zwanzigjährige zu den Airlines kamen, nun an das Pensionierungsalter stossen).

 

Aber was sage ich.. darüber wurde schon genügend in anderen Threads diskutiert (siehe Suchfunktion..)...wir driften wieder mal vom Thema ab... :009:

 

Cheers,

Markus

 

 

Ja, das könnte tatsächlich zeitweise funktionieren. Aber vielleicht nur bis zur nächsten grossen Rezession oder bis zum nächsten 11. September. Das System von Angebot und Nachfrage scheint mir wohl in der Theorie, aber immer weniger in der Praxis zu funktionieren. Auch mit dem überall propagierten Wachstum ist es so eine Sache. Eine Krebsgeschwulst wächst auch, bis sie den Körper des Patienten zerstört hat. Ich glaube dass sich die Probleme an der Wurzel mit dieser bedingunslosen Ausrichtung an den Gesetzen des Marktes dauerhaft nicht lösen lassen werden. Dafür gibt es bereits heute schon genügend Beispiele.

 

Gruss - Dietwolf (Thermikus)

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Hab im 'Travel Inside' auch noch einen treffenden Artikel bezüglich Helvetic gefunden:

 

Die Botschaft hör ich wohl

 

Peter Kuhn über die neuste Neuausrichtung von Helvetic

 

Bruno Dobler ist ein charmanter Botschafter «seiner» Airline. Er redet sich für seine Überzeugungen in ein Feuer, das ansteckend wirkt. Allein: Von Visionen ist nicht die Rede, eher von Illusionen. Allerdings kann er einen mildernden Umstand geltend machen: Er ist von Haus aus keineswegs Verkäufer, sondern Pilot, auch wenn ihm seine politische Vergangenheit hilft, sein CEO-Amt mit Anstand zu versehen. Kommerziell wirkt er aber eher unbedarft. Sein Bekenntnis zu Helvetic Airways ehrt ihn. Andern fällt dies schwerer. Zu oft schon wurde das Hemd gewechselt, zu oft «erfolgversprechende, neue Wege» nach der Desillusion zu Gunsten neuer Abenteuer verlassen. Seit einigen Monaten ist wieder eine Kehrtwende angesagt.

 

Dabei standen die Zeichen 2003 bei der Gründung gut. Swiss hatte abgehoben, war aber noch keineswegs gefestigt. Deshalb schien Konkurrenz am Schweizer Flughimmel kein aussichtsloses Unterfangen. Mittlerweile haben sich die Vorzeichen verändert – zu Ungunsten der Pioniere, die sich bis auf zwei Ausnahmen aus dem Verlustgeschäft zurückgezogen haben. Dafür ist Martin Ebner eingestiegen. Und hat die ganze Crew zu sich nach Hause eingeladen. Nun kennt er nicht nur den Chef aus gemeinsamen Militärtagen, sondern auch die Mitarbeitenden. Es ist aber zu befürchten, dass Ebner der Besitz einer Airline, die ihn und seine Frau seinerzeit von Brindisi aus ohne Umsteigen nach Zürich flog, daran hindert, den Tatsachen in die Augen zu schauen. Denn noch immer fehlen Kunden für die Rentabilisierung der neuen Strecken nach Spanien und Italien, und dies vor allem im Winter.

 

Die Geschäftsleitung ist so zusammengesetzt, dass man befürchten muss, das Produkt und dessen Weiterentwicklung hätten einen höheren Stellenwert als dessen Vermarktung. Und das neue Geschäftsmodell wird so lange scheitern, als es nicht gelingt, Verkehr aus den Zielländern nach der Schweiz zu generieren. Dies alles kostet Geld und bläst die schlanke Organisation auf. Aber ohne diesen Einsatz wird es wohl zu einem Tod in Raten kommen.

 

Die erste Stufe wird die Flucht in die Welt der Wetleases sein, die zweite der Verzicht auf eine weitere Maschine. Und Anfang 2008 wird uns Hobby-Aviatiker Ebner wissen lassen, er ziehe sich wegen Erfolglosigkeit aus dem Geschäft zurück. Mangels anderer Visionen dürfte dies die wohl wahrscheinlichste sein.

 

Martin

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