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Cool Man........


Thermikus

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Wie man mit Kaltblütigkeit fast aussichtslose Situationen beherrschbar machen kann, das hatte uns seinerzeit unser Fluglehrer, ein ehemaliger Ju 88 Kampfflieger im zweiten Weltkrieg, nicht nur einmal bewiesen.

 

V. war ein begeisterter Pilot, dessen Verbindung mit der Fliegerei schon fast an Fanatismus grenzte. Er wurde fünfmal verwundet und hatte es im Geschosshagel des Krieges wiederholt geschafft, auch schwer zerfledderte Kampfflugzeuge mehr oder weniger heil auf den Boden zurückzubringen.

 

Nach dem Krieg blieb ihm die Segelfliegerei, der er als Fluglehrer wieder mit grosser Begeisterung fröhnte.

 

Eines Tages startete V. mit einem Flugschüler auf einem "Bergfalken II" im Windenstart. Auf halber Schlepphöhe löste sich plötzlich die Plexiglashaube und blieb nur an dem dünnen Stahlkabel, das den Oeffnungswinkel beim seitlichen Wegklappen begrenzte, hängen. Im Luftstrom stellte sie sich dann quer zur Flugrichtung zwischen dem hinteren Sitz des Lehrers und dem vorderen Sitz des Schülers. Die Situation war brandgefährlich. Die quer gestellte Haube wirkte wie eine überdimensionale Luftbremse und drohte nach hinten ins Leitwerk zu fliegen. Der Schüler erkannte die kritische Situatation sofort und fing panikartig zu schreien an.

 

V. reagierte blitzartig. Er schnallte sich während des steilen Steigfluges los, hängte das Stahlkabel aus, packte die Haube mit beiden Händen und schleuderte sie nach oben hinten weg. Nur ganz knapp wirbelte sie am Leitwerk vorbei und stürzte zur Erde. Gleich anschliessend klinkte der Lehrer das Schleppseil aus und stellte den Segler ziemlich steil auf den Kopf. Es gelang ihm trotz des grossen Luftwiderstandes durch die fehlende Cockpithaube, das Flugzeug glatt zu landen.

 

Vorfall 2:

 

Wieder war V. mit einem Schüler unterwegs, diesmal im Aufwind kurbelnd in grösserer Höhe. Man flog damals bis zu diesem Zeitpunkt in unserem Segelflugverein noch ohne Fallschirme. Plötzlich blockierte die Querrudersteuerung. Der Schuldoppelsitzer liess sich aus dem Kurven nicht mehr aufrichten und geriet in zunehmende Schräglage. V. hatte wieder einmal die rettende Idee: Er verpasste dem Steuerknüppel einen kräftigen seitlichen Faustschlag. Dieser liess den inneren Ring des festgefressenen Kugellagers an einem der beiden Querruder herausplatzen. Das Querruder funktionierte - mit allerdings grossem Spiel wieder und das Flugzeug konnte glatt gelandet werden.

 

Erfahrung und Kaltblütigkeit hatten zweimal äusserst kritische Situationen zu einem glimpflichen Ende geführt. Man darf sich nicht vorstellen, was geschehen wäre, wenn bei den zwei Flügen ein durchschnittlicher Pilot am Steuerknüppel gesessen hätte.

 

Dietwolf (Thermikus):eek:

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Ob man deine Geschichten glaubt oder nicht, auf jeden Fall sind sie immer eine willkommene Unterhaltung :cool: Danke!

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Mal ganz abgesehen von Dieterwolf's Wunderweltgeschichten.

 

Vor einigen Jahren hat sich in unsrem Twin I (unser schon verkaufter) auch die hintere Haube gelöst. (Oder war es die K7?) Auf jedenfall ein's von beiden Flugzeugen. Die Haube hat sich gelöst,und der Fluglehrer hat sie sich noch beim ablösen geschnappt, und auch quer zur Flugrichtung auf die Bordwann gedrückt.

 

Sie sind dann tatsächlich so gelandet. Der Fluglehrer hatte die Haube festgehalten während der gottseidank recht erfahrene Flugschüler gelandet ist. Das ganze müsste in Blaubeuren passiert sein, als unser Club (Aeroclub Koblenz) da auf Fliegerlager war.

 

Also, gewisse Sachen gibt's doch!

 

Anmerkung: Der Fluglehrer war stinksauer - weil seine Mütze weg war. Ein Bauer hat sie einige Tage später im Feld gefunden und auf den Flugplatz gebracht. :007:

 

Mfg,

Alex

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Ob man deine Geschichten glaubt oder nicht, auf jeden Fall sind sie immer eine willkommene Unterhaltung :cool: Danke!

 

 

Wenn Du einmal mehr als 45 Jahre Jahr für Jahr geflogen bist, dann kannst Du wahrscheinlich auch einige Geschichten erzählen, die nicht jeder sofort für bare Münze hält. Aber glaube mir - ich erzähle keine Märchen. Was ich hier ins Forum stelle, hat sich tatsächlich so ereignet. Ich habe es wirklich nicht nötig, Geschichten zu erfinden, nur um den Unterhaltungswert dieses Forums zu steigern. Ganz abgesehen davon, wäre mir das auch zu dumm.

 

Und damals war vieles noch nicht so perfekt, so organisiert und auch so reglementiert wie heute. Ich bin in den Sechzigerjahren fast 10 Jahre als Segelflieger auf einem deutschen Verkehrsflughafen mitten zwischen startenden und landenden Jets geflogen (wäre heute undenkbar). Und was ich in dieser Zeit so alles erlebt habe, würdest Du mindestens zum Teil ebenfalls für reine Phantasie halten. Was solls - der eine glaubts und der andere eben nicht!

 

Frage einmal einen alten Hasen von einem Verkehrspiloten - was der mit diversen Passagieren und ganz allgemein während seiner Dienstjahre schon so erlebt hat, das könnte wahrscheinlich noch nicht einmal ein Kabarettist erfinden. Die Wirklichkeit wird von keiner Fiktion übertroffen.

 

Heute fliege ich ja nur noch Touren-Motorsegler - da tut sich nicht viel Sensationelles und deshalb kann man darüber kaum mehr eine aufregende Geschichte zum Besten geben.

 

Dietwolf (Thermikus):cool:

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