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Absturz


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo,

 

war gerade hier im Forum unterwegs und hatte mich gewundert, warum in diesem Forum der Absturz der HB-DHY (die Mooney Eagle der MFGZ) am aviosuperficie Ragusa totgeschwiegen wird. Für die, die es noch nicht wissen, hier ein Link:

 

http://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=700A53AE-1422-0CEF-70B45D5F1DA3E96B

 

Mein Beileid gilt den Angehörigen der Verstorbenen. Mit Spekulationen über die Unfallursache sollte man sich vielleicht zunächst zurückhalten. Die Website der MFGZ ist nicht mehr zu erreichen.

 

Philipp

Wilko Wiedemann
Geschrieben
war gerade hier im Forum unterwegs und hatte mich gewundert, warum in diesem Forum der Absturz der HB-DHY (die Mooney Eagle der MFGZ) am aviosuperficie Ragusa totgeschwiegen wird

Totschweigen ist wohl das falsche Wort dafür, es besteht ja keine Regel, dass es sofort im Flightforum stehen muss.

 

Mit Spekulationen über die Unfallursache sollte man sich vielleicht zunächst zurückhalten

Nicht nur zunächst, sondern generell.

 

Genauso wie mit dem Posten jedes Unfalls im Forum. Ich persönlich halte dies für absolut unnötig, Zeitung lesen können wir alle selber und diejenigen, die Details zu Unfall und Betroffenen wissen müssen, tun dies auch ohne Medien und Forum. Zusätzlich sind nach einem Unfall in der Regel noch keine Fakten bekannt, die man diskutieren könnte und so bleibt nur noch unnötigeres Spekulieren.

 

Meine Meinung

 

Gruss

 

Wilko

Geschrieben

@ Wilko

 

Es hat nicht jeder die Zofingerzeitung oder ein Fernseher ;)

Wilko Wiedemann
Geschrieben
Es hat nicht jeder die Zofingerzeitung oder ein Fernseher

Aber Internet, wo es in der Regel noch vor dem Fernseher und der Zeitung erscheint. Und wenn du kein Internet hast, dann nutzt dir auch ein Forenbeitrag nichts.

 

MfG

 

Wilko

Geschrieben
Aber Internet, wo es in der Regel noch vor dem Fernseher und der Zeitung erscheint. Und wenn du kein Internet hast, dann nutzt dir auch ein Forenbeitrag nichts.

 

MfG

 

Wilko

 

Dieses Forum ist eigentlich meine Informtionsquelle Nummer 1, was Aviatikinfos angeht...

Lukas Kaufmann
Geschrieben

Meine ebenso. Nur zur Info. Wobei ich allgemein auch der Meinung bin, dass hier nicht unbedingt jeder Zwischenfall endlos diskutiert und beschrieben werden muss...

Geschrieben

Endlos beschrieben muss er ja nicht werden, der Zwischenfall. Aber ich glaube, dass es unter Aviatikfreunden normal ist, dass Geschehnisse, auch wenn sie tragisch sind, thematisiert werden.

 

Es bewegt uns ja wahrscheinlich alle und mich interessieren die Fakten immer, weshalb ein Unfall geschehen ist. Vielleicht lassen die im Zusammenhang stehenden Informationen (die selten unmittelbar und bereits fundiert nach einem Unfall zur Verfügung stehen) die sich ergeben, einen nächsten Unfall vermeiden.

 

Mein Beileid den Angehörigen und auch den Kolleginnen und Kollegen der MFGZ.

Dominic Windisch
Geschrieben

Habe nicht weiter gesucht über dieses Thema (anderer Thread??), aber interessant fand ich, dass auf NZZ online ein Bild des Flugzeugs aufgeschaltet ist, mit dem Hinweis, dass das Bild von flightforum.ch stammt.

Geschrieben

Hoi Dominic

 

Das Bild stammt aus DIESEM Flugbericht.

 

 

Gruss Schmidi

Geschrieben

Wenn jemand heute den Zürcher Tagesanzeiger liest, dann muss er in dem gross aufgemachten Unfallartikel folgenden Unsinn zur Kenntnis nehmen:

 

"Im Polizeihauptquartier von Ragusa rätselt man über die Unfallursache eines

u l t r a l e i c h t e n (.....) Flugzeuges des Typs Mooney M20S"! Oder folgenden Schwachsinn zur Unglücksursache: "Ein Windstoss?"

 

Aber schon die Schlagzeile fällt entsprechend unangenehm auf: "Sportflugzeug prallte auf Piste auf".

 

Was wüten da nur für Schreiberlinge in einer ansonsten guten Zeitung?

 

Nicht jeder Journalist sitzt selbst hinter dem Steuerknüppel und auch nicht jeder interessiert sich speziell für Luftfahrtdetails. Aber heute kann man doch, bevor man einen so unqualifizierten Artikel zum Besten gibt z.B "www.google.ch" in das Internet und anschliessend ganz einfach den Flugzeugtyp "Mooney" eingeben. Dann wird man schnell erkennen können, dass es sich bei einer Mooney um eine ausgewachsene, meist voll IFR-ausgerüstete schnelle Reisemaschine mit Einzeihfahrwerk etc. und nicht um ein Ultraleichtflugzeug oder um ein reines Sportflugzeug handelt. Ein sizilianischer Windstoss drückt ein solches Flugzeug weder mir nichts, dir nichts auf den Boden noch fegt es dieses von der Piste.

 

Wenn über wirtschaftliche, politische oder gesellschaftliche Themen - von denen die meisten von uns nicht so viel vestehen wie von der Fliegerei - ebenso schluddrig recheriert und geschrieben wird - dann gute Nacht den Informationsbedürftigen!

 

Dietwolf (Thermikus):002:

Geschrieben

Ja Dietwolf, das ist leider so: Der Tagi schreibt leider immer so schlecht. Beim Blick weiss ich wenigstens, dass nichts gescheites drin steht. Das ist mir aber symphatischer. Der Tagi versteckt es einfach sehr gut. Habe mich auch schon mit deren "Wissenschafts-Redaktorin" unterhalten... übel, übel!

 

Ich ziehe darum die NZZ vor.

 

Gruss

Philip

Dominic Windisch
Geschrieben

interessant finde ich immer Aussagen von Personen, die etwas persönlich miterlebt haben: Fazit: auch die NZZ liegt in der Regel "nur" bei 50-90%

 

am Spannendsten fand ich mal die Aussage einer Person, die mir nach dem "Vorfall" folgende Reihenfolge aufzählte:

- der Blick war der Wahrheit am Nächsten (konnte es selber fast nicht glauben :D )

- NZZ war am zweitnächsten (ca. 90%)

- dann kamen weit abgeschlagen andere Zeitungen (inkl. Tagi)

- am allerschlechtesten sei das Schweizer Fernsehen gewesen.

 

tja... :confused:

Geschrieben
interessant finde ich immer Aussagen von Personen, die etwas persönlich miterlebt haben: Fazit: auch die NZZ liegt in der Regel "nur" bei 50-90%

 

In der Regel? Würde mich wundernehmen, was denn diese 'Regel' über den Wahrheitsgehalt der Diskussionen hier im Forum aussagt. Wir wissen's ja alle immer so viel besser als die böse, böse Presse...

Dominic Windisch
Geschrieben
In der Regel? Würde mich wundernehmen, was denn diese 'Regel' über den Wahrheitsgehalt der Diskussionen hier im Forum aussagt. Wir wissen's ja alle immer so viel besser als die böse, böse Presse...

 

Regel = "Anzahl mir vorliegende Fälle und mir bekannte Aussagen mit entsprechendem UnWahrheitsgehalt" ;)

 

Zu Deiner 2. Aussage zitiere ich Dietwolf:

 

Wenn über wirtschaftliche, politische oder gesellschaftliche Themen - von denen die meisten von uns nicht so viel vestehen wie von der Fliegerei - ebenso schluddrig recheriert und geschrieben wird - dann gute Nacht den Informationsbedürftigen!

Geschrieben

Na wenn du mit dieser Methode auf 50-90% kommst ist sie ja auch nicht das Gelbe vom Ei, oder? ;)

 

Wie auch immer - ihr könnt ja an die Redaktionen gelangen mit der Bitte, es sei jeder aviatikbezogene Artikel zuerst hier im Flightforum in Vernehmlassung zu geben bevor er erscheint...

Geschrieben

am Spannendsten fand ich mal die Aussage einer Person, die mir nach dem "Vorfall" folgende Reihenfolge aufzählte:

- der Blick war der Wahrheit am Nächsten (konnte es selber fast nicht glauben :D )

- NZZ war am zweitnächsten (ca. 90%)

- dann kamen weit abgeschlagen andere Zeitungen (inkl. Tagi)

- am allerschlechtesten sei das Schweizer Fernsehen gewesen.

 

tja... :confused:

 

Aus einem Vorfall bereits auf eine Regel zu schliessen, dürfte auch nicht unbedingt der Qualität förderlich sein.

 

Sachliche Information ist das eine und eine quotenfördernde Story das andere.

 

Gruss Walter

Gast Hans Fuchs
Geschrieben
Beim Blick weiss ich wenigstens, dass nichts gescheites drin steht.
Beim Blick weiss zum Beispiel ich dann wieder, dass der Redaktor immerhin Privatpilot ist und sogar ein eigenes Flugzeug besitzt.

 

Der Artikel war denn auch einwandfrei und ohne jede Spekulation.

 

Hans

Geschrieben

Liebe Kollegen

 

Wenn ich in einen Laden gehe und eine Flasche Wein zu einem angemessenen Preis kaufe, kann ich erwarten, dass ich keinen Fusel erhalte. Und wenn ich einem Kunden eine Steuererklärung erstelle, darf dieser erwarten, dass ich alle (legalen) Abzugsmöglichkeiten ausschöpfe.

 

Wenn ich dagegen eine Zeitung abonniere, soll ich es hinnehmen, dass ich mit miserabel recherierten Informationen abgefüttert werde? Fehler macht jeder und wer keine Fehler macht, der arbeitet meistens auch nicht. Ausserdem lernt man aus Fehlern. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen (das ist nur für uns Piloten nicht allgemein gültig).

 

Wenn sich jemand Journalist nennt, dann erwarte ich von ihm nicht, dass er stets fehlerfreie Reportagen etc. schreibt - sonst wäre er ja fehlerlos, was ja niemand sein kann. Was ich aber von ihm erwarte, ist - dass er nach bestem Wissen und Gewissen recheriert und sich bemüht, seinen Lesern eine sorgfältig abgeklärte Information zu geben.

 

Nicht jeder kann auf jedem Fachgebiet ein As sein. Aber bevor ich über einen Unfall irgendwelchen Bockmist zusammenschreibe, klinke ich mich ins Internet ein (was heute praktisch jeder kann) und hole mir die entsprechenden Informationen - z.B. dass eine Mooney nie und nimmer ein Ultraleicht-Flugzeug ist.

 

Wenn ich z.B. eine wichtige Information über ein Gebiet brauche, auf dem mir berufliche oder private Kenntnisse fehlen, dann orientiere ich mich ja auch über entsprechende Quellen. Gleiches sollte man auch von einem seriösen Journalisten einer dominierenden Tageszeitung erwarten dürfen. Das ist wenigstens meine Auffassung.

 

Das Tollste, was ich in diesem Zusammenhang - allerdings schon vor Jahren - ebenfalls im "Tagi" gelesen hatte, war folgender Satz: "Eine Boeing 707 vom Typ DC 8". Da blieb mir dann wirklich die Spucke weg!

 

Dietwolf (Thermikus):007:

Geschrieben

Dietwolf, in diesem Falle hast du sicher nicht unrecht. Ich finde es allerdings sehr verwegen, von solchen Detailfehlern (wen ausser Aviatikfreaks interessierts schon wirklich, was eine M20S genau ist...) dann darauf zu schliessen, dass anderes auch schlecht recherchiert sein muss. Und wenn du Google bzw. die Internet-Recherche schon ansprichst: Im www-Informationsdschungel wird es immer schwieriger, wirklich verlässliche Informationen zu finden. In vielen Fällen ist es mit 'ein wenig googeln' eben gerade nicht getan. Klar, solche faux-pas werden immer gerne herbeigezogen, um der Presse mal wieder so richtig eins über die Rübe zu braten (bei manchen Schreiberlingen geschieht das auch nicht unverdient). Nur sollte man auch da nicht alle in einen Topf werfen. Es ist auffallend, dass in diesem Forum jede Gelegenheit genutzt wird, über die böse Presse herzuziehen. Ich will nicht wissen, wie viele von den hochverehrten Aviatikspezialisten denn in der Lage wären, eine kurze, präzise, korrekte und obendrein noch anständig zu lesende Meldung über ein Ereignis abzufassen...

 

Übrigens: Wenn mir ein Weinhändler für teures Geld üblen Fusel verkauft (soll schon passiert sein), dann motze ich beim Weinhändler, warte seine Antwort ab und meide dann den Laden je nachdem. Selbiges kannst du mit deinem TA-Abonnement ja auch machen...

Geschrieben
Dietwolf, in diesem Falle hast du sicher nicht unrecht. Ich finde es allerdings sehr verwegen, von solchen Detailfehlern (wen ausser Aviatikfreaks interessierts schon wirklich, was eine M20S genau ist...) dann darauf zu schliessen, dass anderes auch schlecht recherchiert sein muss. Und wenn du Google bzw. die Internet-Recherche schon ansprichst: Im www-Informationsdschungel wird es immer schwieriger, wirklich verlässliche Informationen zu finden. In vielen Fällen ist es mit 'ein wenig googeln' eben gerade nicht getan. Klar, solche faux-pas werden immer gerne herbeigezogen, um der Presse mal wieder so richtig eins über die Rübe zu braten (bei manchen Schreiberlingen geschieht das auch nicht unverdient). Nur sollte man auch da nicht alle in einen Topf werfen. Es ist auffallend, dass in diesem Forum jede Gelegenheit genutzt wird, über die böse Presse herzuziehen. Ich will nicht wissen, wie viele von den hochverehrten Aviatikspezialisten denn in der Lage wären, eine kurze, präzise, korrekte und obendrein noch anständig zu lesende Meldung über ein Ereignis abzufassen...

 

Übrigens: Wenn mir ein Weinhändler für teures Geld üblen Fusel verkauft (soll schon passiert sein), dann motze ich beim Weinhändler, warte seine Antwort ab und meide dann den Laden je nachdem. Selbiges kannst du mit deinem TA-Abonnement ja auch machen...

 

 

Na Flo - so einfach mache ich es mir dann doch nicht. Auch bei den Journalisten gibt es äusserst fähige und seriöse - aber auch andere. Das verbietet von selbst, alle in einen Topf zu werfen - was mir natürlich nie einfallen würde.

 

Und wegen einer inkompetenten Reportage werde ich sicher nicht eine an sich gute Zeitung, die ich jahrzehntelang abbonniert habe, abbestellen. Aber - wenn es angebracht ist, muss man den Herrschaften schon einmal eine an's Schienbein treten, das kann der Qualität in Zukunft nur förderlich sein.

 

Dietwolf (Thermikus):cool:

Dominic Windisch
Geschrieben

@Flo: Das Problem sehe ich woanders: Jeder Journalist sollte möglichst seine subjektive Meinung vermeiden: für einen, der Aviatik mit Airliner verbindet, ist eine M20S logischerweise ein sehr (halt ultra) leichtes Fluggerät.

 

Es ist halt immer schwer, über ein Gebiet zu schreiben, das einem fremd ist. Und dann muss man halt erst recht versuchen, möglichst solche Fehler umschiffen zu können... das nennt man dann m.W. Professionalität :cool:

 

meine Stories, von denen ich von Direkt-Betroffenen hörte, war eines von einem REGA-Rettungsflug und eines von einem Militärunfall.

Geschrieben

Hallo Dominic

 

Betreffend Flugunfälle habe ich leider bereits einige persönlich mit ansehen müssen:

 

Fall 1)

 

Mitte der Fünfzigerjahre, als die Segelfliegerei nach dem Krieg wieder so richtig in Gang kam, beschaffte die Segelfluggruppe in meiner Heimatstadt einen nagelneuen Schul-Doppelsitzer. Es war ein sehr schöner blau-gelber Schulterdecker-mit nebeneinander liegenden Sitzen, namens "Möwe" (Von diesem Flugzeug gab es auch eine Motorversion). Kurz nach den ersten Flügen stand ich als sehr junger Zuschauer an der Winde. In etwa 1000 Meter Entfernung wurde eine runde Tafel geschwenkt - das Zeichen der Startbereitschaft. (Funk zwischen Winde und Start gab es damals noch nicht).

Man konnte sehen, wie die Tragläche waagrecht angehoben wurde und dann zog der Windenfahrer das Schleppseil ein. Die "Möwe" stieg ganz normal auf etwa 100 Meter Höhe und brach dann plötzlich zur Seite aus. Nach dem Uebergang in den senkrechten Sturzflug schlug sie mit voller Wucht auf dem Boden auf und wurde vom Flugzeug zum formlosen Knäuel. Wir waren zuerst wie gelähmt. Kurze Zeit später drang dann die Information durch, dass der Segler gar nicht besetzt war. Die hatten das Schleppseil eingeklinkt, einer hatte die Tragfläche angehoben und der nächst die Tafel geschwenkt. Und keiner hatte bemerkt, dass niemand in dem Segler sass. Unglaublich! Dieser Unfall hatte schwere rechtliche und finanzielle Konsequenzen für die Fluggruppe.

 

Fall 2)

 

Damals, als die neue deutsche Bundesluftwaffe mit der Schulung auf dem bulligen Sternmotortrainer Harvard Mark IV (T 6) begann, wohnte ich in der Nähe unseres Militärflugplatzes. Plötzlich raste die Flugplatzfeuerwehr mit den damaligen grossen amerikanischen Löschfahrzeugen vorbei. Wenig später war ich an der Unfallstelle. Eine gelbe T 6 lag bis zur Rumpfmitte verkohlt in Rückenlage auf einer Wiese. Ein Feuerwehrmann hatte einen kleinen weissen Leinensack in der Hand. Darin befand sich alles, was von Fluglehrer und Schüler übrig geblieben war. Ein Landwirt schilderte gerade den Unfallhergang. Der Lehrer hatte mit dem Schüler Trudeln geübt - aber nicht hoch genug. Das Ausleiten gelang nicht mehr, dann Aufschlag und eine riesige Stichflamme. Der Rest erübrigt sich.

 

Fall 3)

 

Ich stand nach der Schule an der Piste unseres Militärflugplatzes und beobachtete die Schulung auf der T 6. Eine Maschine rollte heran, stoppte vor der Einmündung zur Startbahn und der Fluglehrer stieg vom hinteren Sitz auf die Tragfläche. Er hangelte sich nach vorne und gab dem Schüler noch einige Instruktionen, dann sprang er von der Fläche und lief zum in Bereitschaft stehenden Feuerwehrfahrzeug.

 

Der Schüler drehte auf die Startbahn ein und gab Vollgas. Nach der Platzrunde kam er etwas zu hoch herein und startete durch. Zweite Platzrunde. Wieder stimmte der Anflug nicht - erneutes Durchstarten. Der Lehrer sprang aus dem Feuerwehrfahrzeug und beobachte die Aktivitäten seines Schülers. Dritter Anflug. Jetzt oder nie - wird sich der Schüler gesagt haben. Die T 6 setzte normal in Dreipunktlage auf und driftete dann nach links von der Bahnmitte. Der Schüler korrigierte mit dem Seitenruder und das Flugzeug gierte nach rechts. So ging das einige Male hin- und her, bis das rechte Fahrwerkrad eine Starbahnlampe abrasierte. Durch die einseitige Verzögerung geriet die T 6 auf weichen Untergrund und der Kopfstand folgte prompt. Sekunden stand die T 6 senkrecht wie ein Mahnmal im Gelände, dann kippte sie mit einem dumpfen Knall nach hinten und blieb schrottreif liegen. Ziemlich belämmert - aber unverletzt - entstieg der Unglücksrabe seinem lädierten Untersatz. Er wird wahrscheinlich beim Militär nie mehr geflogen sein.

 

Fall 4)

 

Gleicher Militärflugplatz. Mit dem Kampfjet F 84 "Thunderstreak" übten die neuen Piloten der Bundesluftwaffe Lande-und Durchstartübungen. Eine F 84 setzte erst nach dem ersten Drittel der Bahn auf. Der Pilot gab kurz darauf Vollschub, fuhr die Turbine Sekunden später jedoch wieder auf Leerlauf. Dann gab er erneut Vollschub. Für einen Start reichte die Bahnlänge nun nicht mehr aus. Kurz vor dem Pistenende nahm er den Schub erneut weg, raste über die Grasfläche hinter der Piste genau auf den Schotterdamm des Flugplatz-Gleisanschlusses zu. Ratsch - und das ganze Fahrwerk war weg, die F 84 rutschte noch eine ganze Strecke auf dem Bauch weiter, bis sie äusserlich fast unbeschädigt liegen blieb. Auch bei diesem Unfall kam der Pilot wie durch ein Wunder unverletzt davon, da kein Feuer ausbrach.

 

Fall 5)

 

Kurzferien auf Madeira in den Siebziger-Jahren. Ich ging mit meiner Frau an der Strandpromenade spazieren. Plötzlich Flugzeuggeräusche, ein Riesenknall und wenig später Rettungsfahrzeuge, die die Küstenstrasse entlang rasten. Wir vermuteten einen schweren Autounfall, da das krachende Geräusch vom Ufer her zu kommen schien (es war aber nur dier Widerhall). Am nächsten Morgen erfuhren wir, dass eine Caravelle mit drei Mann Besatzung - aber glücklicherweise ohne Passagiere - beim Anflug auf den Flughafen Funchal ins Meer gestürzt war.

 

 

Fall 6)

 

Flugtag auf dem Schweizer Flugplatz Langental. Ein Leichtflugzeug startet. Nach kurzem Steiglug beginnt der Pilot mit der Vorführung von Turns. Plötzlich schiesst das Flugzeug fast senkrecht nach unten. Der Versuch, den Flieger noch über einem Maisfeld abzufangen misslingt nur knapp. In fast waagerechter Lage schlägt es auf und beginnt sofort zu brennen. Eine ganz Weile steigt Qualm auf, bis die Feuerwehr endlich zur Stelle ist, den Piloten bergen und den Brand löschen kann. Der schwer verletzte Pilot stirbt einige Zeit später im Spital.

 

 

Alle geschilderten 6 Unfälle waren- wie jeweils erkennbar wurde - auf menschliche Fehler zurückzuführen.

 

Fall 1 - grobe Fahrlässigkeit

 

Fall 2 - Nichteinhalten einer genügenden Sicherheitshöhe beim Trudeln

 

Fall 3 - Mangelnde Beherrschung des nicht einfach zu landenden sensiblen Spornradflugzeuges T 6 durch den Flugschüler, wahrscheinlich wegen noch ungenügendem Ausbildungsstand

 

Fall 4 - Unentschlossenes und widersprüchliches Verhalten des Piloten beim Landen mit anschliessendem Durchstarten.

 

Fall 5 - Zu tiefer Anflug bei schlechten Sichtverhältnissen (diesiges Wetter) über dem Meer mit anschliessender Wasserberührung.

 

Fall 6 - Nicht ausreichende Sicherheitshöhe während der Flugvorführung

 

Dietwolf (Thermikus):(

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