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Wie können Kollisionen mit Vögeln vermieden werden?


Pjotr

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Hallo miteinander

 

Als ich kürzlich Trainingsvolten am fliegen war, hatte ich eine unliebsame Begegnung mit einem gefiederten Kollegen. Beim Touch & Go, kurz nach dem Abheben, erwischte ich einen Raubvogel mit dem Flügel, konnte aber glücklicherweise die Platzrunde beenden und sicher landen. Im Nachhinein ist mir langsam bewusst geworden, dass das Ganze auch in die Hose - respektive Propeller oder Windschutzscheibe - hätte gehen können. Folglich hab ich mich auf die Suche nach Tipps zur Vermeidung von Birdstrikes gemacht, wurde aber abgesehen von ein paar Verbandsseiten zur Verhütung von Vogelschlägen nicht fündig.

 

Was sind eure Erfahrungen zu dem Thema? Gibt es irgendwelche Regeln oder Grundsätze, die als Privatpilot zu beachten sind? Macht es Sinn während dem Taxying mit der Schreckschusspistole zum Fenster rauszuböllern? Oder wäre die Beschaffung einer Flugplatzkatze die Lösung?

 

Ich freue mich auf eure Antworten.

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nun, wenn es dich erwischt dann gute Nacht. Bei T/O oder LDG ist man so ca. 100-130km/h schnell. Und da ist ein ausweichen so knapp über dem Boden sicher gefährlich.

 

Google "bird strike" und lass dir die Bilder zeigen. Da gibt es ein paar eindrückliche Sachen.

 

Auch gibt es einige Foren die sich mit dem Problem befassen.

 

z.B.

 

http://www.birdstrike.org/

 

http://www.birdstrikecanada.com/

 

Gruss Frido

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Ja, hatte in meiner kurzen Karriere auch schon mehrere "Near misses" mit gefiederten Kollegen. Unter anderem mal einen Storch bei einem Anflug in Grenchen. Eine Kollision wäre sicher für beide von uns nicht vorteilhaft gewesen :002:

 

Grundsätzlich liess ich mir sagen, dass Vögel bei solchen Situationen eigentlich abtauchen (Flügel anlegen). Also sollte man theoretisch nach oben ausweichen. Im Anflug oder kurz nach dem Start ist aber die Höhe und Geschwindigkeit so gering, dass ich einfach geradeaus weiterfliege. Mir wurde das in der Grundschulung auch so beigebracht. Egal wie der Zusammenstoss ausgeht, ein Strömungsabriss 50 Meter über Boden ist sicher wesentlich schlimmer als ne eingedrückte Flügelnase.

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Danke für die Links. :)

 

Die Artikel auf http://www.davvl.de befassen sich hauptsächlich mit der Vogelschlagproblematik von der Seite der Flughafenbetreiber. Neben vielen Statistiken und Erhebungen wird unter Anderem das Habitatmanagement oder der Einsatz von Raubvögeln, Bordercollis oder anderen Vergrämungsmethoden behandelt.

 

Pilotenseitig hab ich die Empfehlung gefunden das Wetterradar zur Ortung von Vogelschwärmen einzusetzten...

 

Interessant fand ich aber die nachfolgende Textstelle, die Michis Aussage bestätigt:

 

(...)Mehr als 90% der Vogelschläge ereignen sich unterhalb einer Höhe von 2.300 ft. Beim Start in einem Gebiet mit großer Vogelaktivität gewinnen Sie so schnell wie möglich Höhe. Wenn Sie auf Strecke plötzlich Vögel antreffen, ziehen Sie die Maschine schnell hoch - soweit das flugtechnisch möglich ist. In einer Kollisionssituation neigen Vögel dazu, ihre Flügel anzulegen und vor dem Störenfried abzutauchen.Seien Sie jedoch darauf vorbereitet, dass die Vögel zur Vermeidung einer Kollision blindlings in alle Richtungen auseinanderfliegen, wenn sie dicht über dem Boden sind und nicht tiefer gehen können.
(Quelle: http://www.davvl.de/Volu/2000/00-1,%20Eschenfelder%20Wildschlaggefahr.pdf Stand: 16.03.2006)

 

@ Frido

Deine Links scheinen vielversprechend zu sein. Ich werd mich da mal druchwühlen.

 

@ Michi

Die Grenchner Störche scheinen schweizweit bekannt zu sein ;) Mir ist auch schon mal einer im Final fast in die Quere gekommen aber dann im letzten Moment abgedreht.

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Mir fallen dazu auch zwei Dinge ein:

 

In LSZI "wohnen" seit Jahren ein paar Greifvögel, muss zu meiner Schande gestehen, nicht zu wissen was genau für eine Sorte, jedenfalls nicht Geier und auch nicht Adler, wohl eher Mäusebussard. Der eine betrachtet die Piste als sein Jagdrevier und sitzt manchmal dort am Boden. Auf jeder Volte kommt man dann beim Touch and Go zu einem Erlebnis, er bleibt nämlich eisern sitzen bis man wirklich ganz nahe kommt (meistens beim "go" nach dem "touch") und fliegt dann unmittelbar vor dem Flugzeug auf, kurvt einem noch vor der Nase durch und flieht. Nächste Runde wiederholt sich das Spiel, es scheint sein Sport zu sein.

 

Andere Story:

Christian Schweizer flog mal vor Jahren mit dem Extra 230 weg an einem Samstag oder Sonntagmorgen, wollte irgendwo zu einer Airshow. Nach einer Platzrunde kam er wieder zurück, Capot zertrümmert. Auf dem Downwind über dem Thiersteinberg war er mit ziemlich viel Speed mit einem Vogel kollidiert. Zum Glück trug er seinen Helm, sonst wären die Folgen weit schlimmer gewesen.

 

Gruss

 

Philipp

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Hoi Philipp

 

In LSZI "wohnen" seit Jahren ein paar Greifvögel, muss zu meiner Schande gestehen, nicht zu wissen was genau für eine Sorte, jedenfalls nicht Geier und auch nicht Adler, wohl eher Mäusebussard.

 

Schöne Freakdaaler Rotmilane... Ich habe vor einigen Jahren mit PIGgy's rechtem Flügel ebenfalls einen in die ewigen Jagdgründe geschickt (nach dem Start auf dem 07, etwas vor dem Bauernhof). Seither trägt PIGgy - für die Insider sichtbar - an der rechten Flügelnase das Jagdabzeichen :005:

 

Grüess und bis morn an dr GV

 

- niggi

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Hi Peter,

 

Danke für das PDF, fand ich gut. Aber ich frag mich, wie jemand auf die Idee kommt, die Tiere könnten sich für Radar interessieren:

[...]Bordradar hat keinerlei nachweisbaren Einfluss auf das Verhalten der Vögel, da sie im x-Band-Bereich nicht hören können.

Naja jedem seine Meinung :005:

 

 

Würde mich aber mal interessieren, wie hoch die "Verlustrate" der Grenchner Störche ist. Da fliegen ja des öfteren mal Flieger über deren Kolonie und die Tiere scheinen wirklich "zutraulich" zu sein.

 

@Philipp:

Auf der Piste ist mir noch keiner aufgefallen, aber am Thiersteinberg hab ich auch schon ein paar Raubvögel gesehen. Die geniessen da wohl Aufwind :D

Bis morn (bzw. hüt) zobe!

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Hallo Zusammen

 

Nach langem nur lesen in den Beiträgen, muss ich mich doch auch noch einmal zum Thema Vogelschlag äussern.

Ich habe Gottseidank noch kein Jagdabzeichen so wie Niggi, möchte aber nur warnen etwas machen zu wollen wenn plötzlich ein gefiederter Kollege auftaucht. Die Zeit reicht nie aus, das richtige zu tun !

Wie schon in den vorigen Beiträgen zu lesen, eine Beule, ein Loch in der Scheibe, alles besser wie keine Strömung mehr an den nicht befiederten Flügeln !

 

In diesem Sinne, viel Spass beim fliegen!

Paul

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Noch ein paar Beobachtungen zum Problem Kollision mit Vögeln (aus der Sicht eines „alten“ Schlepppiloten):

 

Wie Ihr ja alle schon gelesen habt, haben wir im Fricktal eine recht dichte Raubvogelpopulation, beispielsweise um LSZI herum. Was erwartet der durchschnittliche Segelflieger vom Schlepppiloten? (kleine Einleitung…):D

 

  • Möglichst kurze Schleppzeiten (Schleppen ist teuer!)
  • Baldmöglichst Thermik- oder Hangwindanschluss
  • Schnelle Rückkehr des Schleppers zum Startplatz. (Der Segelflieger zahlt den Schlepp vom Start bis zum Aufsetzen des Schleppfliegers)

Also was muss der Schlepppilot tun:

 

  • Steigen unter möglichst optimalem Ausnutzen der bestehenden Aufwindfelder und Thermikschläuche
  • „Abladen“ des Segelfliegers in einem Aufwindfeld – besonders bei Schülern wichtig.
  • Rasche Rückkehr zum Startplatz

Wie findet man Schläuche und Aufwindfelder? (unerklärliche Luft - Phänomene für reine Uhren - und Bildschirmpiloten):009:

 

  • Man schaut wo sich andere Segelflieger tummeln (kann aber durchaus eine Fehlanzeige sein, wenn es sich dabei um einen Anfänger handelt, oder ein Crack, der einem "verseggeln" will…)
  • Man weiss, nach über 30 Jahren Schlepppilot und etwas Segelflugpraxis, wo sich Aufwindfelder befinden (gute Methode…)
  • Keine der beiden obigen Methoden greift so richtig. Also: Wo kreisen Raubvögel ??

 

Unsere gefiederten Thermikindikatoren haben zwar kein auf –und abschwellendes Pfeifen in den Ohren – sie merken es einfach und zwar äusserst schnell und feinfühlig!

 

Was macht der gebildete Schlepppilot im dritten Fall? Richtig, Kurs Raubvogel!

Nun, jetzt fängt meine Geschichte erst an::cool:

 

 

Phase 1: Ein Schleppzug bewegt sich relativ langsam und scheint auf den ersten Blick nicht sehr gefahrvoll. Ergo, wird man beim Annähern misstrauisch unter dem Flügel hindurch gemustert. Kommt man noch näher, wird sichtlich verärgert abgedreht und möglicherweise weiter unten im Schlauch wieder „eingehängt“. Bingo, ich hab’ den Schlauch (Geschäft ist Geschäft…) und mein geschleppter Kollege auch! „Close Encounters“, die gefährlich hätten werden können habe ich in dieser Situation noch nie erlebt; aber ich hätte schon einige male gerne eine Kamera dabeigehabt. Leider geht das beim Schleppen schlecht. Man ist alleine, hat eine extrem gute Luftraumbeobachtung zu machen und hat beide Hände an Stick und Throttle! Fotografierende Passagiere sind beim Schleppen versicherungstechnisch nicht erlaubt!

 

Phase 2: 20 Sekunden später: Der Segelflieger hat geklinkt. Pfeifend und seileinziehend geht’s hinunter (der Segelflieger zahlt ja noch immer). Die Raubvögel betrachten ein solches, auf sie herabstürzendes grosses Geflügel meist auch als grosse Bedrohung und flüchten hektisch schon bei relativ grosser Distanz. Auch hier habe ich bis anhin noch keine gefährliche Annäherung erlebt.

 

Phase 3: Man baut die Fahrt ab und fädelt sich in die Kurzvolte ein. Jetzt ist man langsamer, leiser, taucht nicht und ist näher am Boden und dem Hang entlang – die Raubvögel werden wesentlich zutraulicher. Bisher habe ich Glück gehabt!!

 

Meinen bisher einzigen Vogelschlag hatte ich beim Start in niedriger Höhe (siehe vorheriger Artikel). Wenn’s mal wirklich eintrifft gibt’s nur eines: FLY THE AIRPLANE!

 

Grüess vom Freakdaaler Vogelschlepper – äh Jäger

 

- niggi

 

Disclaimer: Der obige Artikel kann zu Flugkrankheit führen, hat Suchtpotential und entspricht nur den Erfahrungen des Schreibers :D

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