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Die Illusion von Sicherheit


D. Baumgaertner

Empfohlene Beiträge

Eine Anmerkung zu dieser Diskussion hätte ich da noch!

 

Wenn ich mich nicht täusche ist die einzige Person, die vor dem Gesetz (zumindest dem österreichischen und dem deutschen Gesetzen) für die Flugsicherheit an Bord eines Flugzeuges verantwortlich ist der verantwortliche Pilot!

 

Das heisst also: Er und ausschliesslich er entscheidet wer mitfliegt, was mitfliegt und wie geflogen wird! Und nicht die Luftfahrtgesellschaft und schon gar nicht die Leute der Securitate!

 

Der Fall des vor einigen Jahren in Wien neben der Piste gelandeten Hapag-Lloyd Fluges zeigt es ja sehr deutlich. Wäre der Pilot seiner Verantwortung gefolgt und früher gelandet hätte ihne die Luftfahrtgesellschaft aus dem Cockpit "geschmissen". Da er aber den "Einflüsterungen" seiner Luftfahrgesellschaft zu lange folgte hat ihn ein ordentliches Gericht "aus dem Cockpit geschmissen". Von einer Verantwortung der Luftfahrtgesellschaft, welche die Maschine zur Reparatur möglichst nahe an der Heimatbasis haben wollte sprach keiner.

 

Ich fliege seit eineinhalb Jahren mit HLX von Hamburg regelmässig alle ca. 14 Tage nach Klagenfurt und wieder zurück. Mit dabei habe ich immer einen kleinen oder grossen Koffer mit meinen persönliche Sachen, einen Flugkoffer mit den Jeppesen-Unterlagen, Pen-Table für Jeppesen Flight-Deck und einen Drucker. Weiters habe ich noch einen Laptop in einer entsprechenden Laptop-Tasche dabei.

 

Natürlich nehme ich meinen Laptop und meinen Flugkoffer immer mit an Bord. Wer einmal gesehen hat wie mit Gepäck umgegengen wird weiss warum! Und ohne meinen Pen-Table würde ich es wesentlich schwieriger haben meine Flüge von Klagenfurt aus durchzuführen.

 

Das war auch nie ein Problem bis ich Ende Januar wieder einmal von Hamburg nach Klagenfurt wollte und mir ein junger Mann beim einchecken erklären wollte, dass ich den Koffer aufgeben muss. Da enstand dann eine sehr heftige Diskusssion denn der junge Mann bestand auf seine "Vorschriften" und ich machte ihm klar das er bei mir damit am Falschen ist! Das an diesem Schalter niemand mehr abgefertigt werden konnte war klar und die Schlange staute sich am Schalter nebenan. Da der junge Mann meinte er müsse sich unbedingt durchsetzen wurde schliesslich auf mein Drängen hin der "Station-Manger" geholt. Nach einiger Diskussion einigte man sich darauf, dass ich den Koffer mitnehmen darf und beim Besteigen des Flugzeuges der Kapitän entscheiden wird ob der Koffer mit an Bord darf. Dass beim Einsteigen sich darum niemand mehr gekümmer hat sei nur am Rande erwähnt.

 

Was ich also sagen will ist folgendes:

 

Wenn wir Dinge mit an Bord nehmen wollen die "irgendwelchen obskuren Vorschriften" nicht entsprechen, sollten wir uns nicht einfach von diesen "Hilfsbeamten" mit 200 prozentiger "Beamtenmentalität" einschüchtern lassen, sondern sie klar darauf hinweisen wer die Verantwortung wirklich trägt.

 

Auch dürfen wir uns von diesen "Augenauswischern" nicht irre machen lassen. Wir müssen uns dagegen wehren, dass Politiker unter Hinweis auf möglichen Terror die grundsätzlichsten Menschenrechte aushebeln wollen.

 

Wer bitte kann mir erklären warum ich während der Fussball-Weltmeisterschaft 2006 offensichtlich mit einer kleinen Maschine von Hamburg aus nicht fliegen darf weil einfach ein Sperrgebiet von 50 nm (oder km?) gezogen wird. Der Flughafen Hamburg ist jedenfalls in dieser Zone. Ich mit meinen 2000 kg darf nicht fliegen aber die Airliner mit einigen hundert Tonnen dürfen brav am Stadion vorbeifliegen (der Anflug auf die Piste 05 in Hamburg führt nur knapp an der AOL-Arena vorbei).

 

Und welcher potentielle Terrorist wird sich von einem Sperrgebiet abhalten lassen! Ich jedenfalls weiss, dass es Gesetze gegen Einbruch und Mord gibt und dennoch gibt es Idioten die einbrechen und morden!

 

Wer bitte kann mir erklären warum in Deutschland jeder Privatpilot ein potentieller Terrorist ist! Oder wie soll ich das Thema ZÜP verstehen? Gott sei Dank habe ich schon vor 20 Jahren erkannt dass die deutschen Beamten "päpstlicher als der Papst" sind und darauf verzichtet meinen österreichischen Pilotenschein umschreiben zu lassen.

 

Wir sind als Flieger für "die da oben" eine vernachlässigbare Grösse (zu wenig) aber wir sollten unseren Mitmenschen an unserem Beispiel versuchen klar zu machen "wohin der Hase läuft"! Vielleicht wacht dann doch noch eine kritische Masse auf.

 

1848 hat sich das Volk mit Erfolg gegen den Absolutismus gewehrt und die Freiheit erkämpft. Wir sollten verhindern, dass diese Errungenschaften von den neuen "Herrschern" durch die Hintertür wieder hinausgedrängt werden!

 

Klaus

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Hoi Sepp,

 

cool, die Aktion mit der Nagelfeile und der Nagelfeile, sehr gut!!!

 

In Italien (nicht nur dort, auch in der Schweiz...) kommt man teilweise, wie früher, als Crew ohne Waffenprüfung auf das Vorfeld. Das ist auch richtig so, was soll ich denn sonst dort machen ausser fliegen. Und die Axt fliegt eh mit.

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Lieber Klaus

 

Auch Dein gesunder Menschenverstand wird heute und in Zukunft viele Strohköpfe, die uns täglich das Leben schwer machen, nicht zur Einsicht bewegen. Und man muss anerkennen, dass es in der Schweiz gegenüber den Verhältnissen in Deutschland noch durchaus erträglich ist, obwohl es natürlich in Deutschland auch eine grosse Zahl vernünftiger Leute gibt, die sich so ärgern wie Du und ich.

 

Ein Beispiel: Da hatte damals jemand seine Steuerrechnung bezahlt und versehentlich DM o,o5 zu wenig überwiesen. Ein Mensch mit nur einer winzigen Substanz an Gehirn hätte die Differenz ausgebucht und die Sache wäre erledigt gewesen. Aber was passierte: Mehrere Mahnschreiben und die Androhung, diese Differenz auf rechtlichem Wege einzutreiben, wenn sie nicht sofort beglichen würde! Die Kosten für diese irrwitzige "Verwaltungsmassnahme" hatte den Staat wohl das Hundertfache der offenen "Schuld" gekostet. Und so ging und geht es überall zu und her. Man muss nur einmal die Berichte des Bundesrechnungshofes studieren. Da werden hunderte Millionen sinnlos verlocht.

 

Zurück zur Luftfahrt. Das Verbot des Ueberfliegens von Stadien durch Sportflieger ist so dümmlich, dass man es am liebsten gar nicht kommentieren möchte. Wenn ein wirklich Böswilliger ein (sprengstoffbeladenes) Leichtflugzeug, das er in einem LKW auf eine etwas abgelegene Waldwiese karrt, dort auslädt, zusammensetzt

und dann im Tiefflug auf so ein Stadion zuhält, wird ihn keiner daran hindern. Auch die Militärs vor ihren Radarschirmen werden ihn überhaupt nicht oder nicht rechtzeitig sehen.

 

Aber Terroristen brauchen gar kein aufwendig zu handhabendes Fluggerät. Ein simpler Granatwerfer, der getarnt abseits eines Stadions aufgestellt würde, könnte mehr Schaden anrichten als 5 Kleinflugzeuge zusammen.

 

Weder noch so aufwendige militärische oder polizeiliche Vorkehrungen werden uns vor entschlossen geplantem Terror schützen können. Das können nur eine kluge, ausgewogene, gerechte und sensible Politik und Politiker mit einem Mindestmass an - eben - gesundem Menschenverstand!

 

Gruss! Dietwolf

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Hi,

 

Ein ferngesteuertes Modellflugzeug während des Eröffnungsspiels der Fussballweltmeisterschaft ein paar Kreise über dem Stadion fliegen lassen.

 

Enorme psychologische Wirkung bei sehr geringem Aufwand.

 

Gruß!

 

Hans

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