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Das Übel des Freezing Fog


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Geschrieben

Hallo zusammen!

Anlässlich eines Refreshers hat mir S.Bucheli,Cheffluglehrer der Heliswiss,freundlicherweise diese 2 interessanten Aufnahmen überlassen.

Sie zeigen das Rotorblatt eines Schweizer 300 mit ein "wenig" Eisansatz.

 

DSC01308.JPG

 

 

DSC01313.JPG

 

Wetterverhältnisse:Sicht unter 300 Meter und Freezing Fog.

Dieser Heli hat keinen längeren Flug hinter sich,sondern 5 Minuten Standlauf und ein kurzes Schweben zur Vibrationsmessung!

Danach wurde abgebrochen..................

 

Zeigt wieder mal deutlich wie heikel Nebel im Winter sein kann.

 

Gruss Martin

Geschrieben

Hallo Martin

 

Intressante Bilder! :eek:

 

Was sind die Folgen, wenn sich soetwas im Flug aufbaut?

 

Strömungsabriss??

 

Gruss

 

Remo

Geschrieben

Da ist definitiv Feierabend mit fliegen.Die Profilveränderung durch das Eis ergibt eine verfälschte Aerodynamik und eine Umwucht auf den Rotorblättern,die nicht mehr korrigierbar sein würden.

Gruss Martin

Geschrieben

Angenommen sowas entsteht während dem Flug.

Wie macht sich das bemerkbar?

 

Gruss

 

Remo

Geschrieben

Hallo,

 

Das merkt man sehr schnell: starke Vibrationen, Steuerung funktioniert nicht mehr so wie es sein soll, Strömungsabriss am Blatt...Absturz.... Je nach Stärke der Vereisung geht das recht schnell...

 

lg

Martin

Geschrieben

Haben denn Helikopter sowas wie eine Art Rotor-Anti-Ice?

 

Sonst wäre es nicht verantwortbar im Winter zustarten, wenn auch nur der geringste Verdacht auf Vereisungsgefahr besteht.

Geschrieben

Das kommt eben darauf an, wann Du fliegst.

Wenn es leicht Neblig ist, solltest Du es lassen, wenn es aber ein Bomben Wetter ist, dann gibts nichts schöneres als zu FLIEGEN!!!!!!!:rolleyes:

 

wegen dem Rotor Anti Ice, hmm... ich glaube nicht, bin mir aber nicht sicher

 

 

gruss Consti

Geschrieben

Grössere Helikopter wie beispielsweise der Super Puma oder Cougar haben unter anderem auch eine Enteisung von Hauptrotor und Heckrotor (elektrische Heizung der Eintrittskanten). Die entsprechenden Zuführleitungen sind an den Rotorköpfen gut sichtbar.

 

Je nach Ausrüstung sind damit auch Helikopter für den Flug in bekannten Vereisungsbedingungen zugelassen.

 

Gruss Dan

Geschrieben

Hallo zusammen

 

Vor kurzen hatte ich selber ein Erlebnis mit Eis am Hauptrotor. Ich war mit einem Fluglehrer unterwegs im Enstrom 280. Wir schwebten im Square in Buttwil über der geschlossenen Hochnebeldecke.

 

Langsam stieg der Nebel dann hoch. Bereits nach ca 2min im freezing fog brachen wir ab und landeten.

 

Anschliessend nahmen wir den Heli testhalber noch kurz an die Leistung. Keine Chance, Manifold war schon oberhalb gelb bevor der Heli sich rührte. Das Ding wäre nicht mehr weit geflogen...

 

Sehr eindrücklich. Nach dem Shutdown schauten wir uns die Blätter an: am Hauptrotor ca. 5mm eis, am Heckrotor ebenfalls.

 

Gruss,

Rolf

Geschrieben

Sehr eindrückliche Erlebnisse:rolleyes: Aber ich könnte mir vorstellen, dass durch die schnelle Drehzahl sich ja im Flug theoretisch gar kein Eis ansetzen kann oder ist das wirklich so hartnäckig?

 

Gruss

Adrian

Geschrieben

Hallo Adrian,

 

Du kannst Dir Deine Frage quasi selbst beantworten. Was denkst Du, wie hoch die Rotorgeschwindigkeit innen ist und wo sich dann Eis zuerst ansetzen kann?

Geschrieben

Hallo Adrian

 

Ganz im Gegenteil. An der Zelle beispielsweise hatte bei unserem Beispiel kein Eis angesetz, die Blätter waren allesamt total vereist. Das ganze wird durch die Drehgeschwendigkeit eher beschleunigt als verhindert.

 

Gruss,

Rolf

Geschrieben

Hallo allerseits,

 

es gibt auch Hubschrauber ohne Enteisung, die in bedingten Vereisungsbedingungen fliegen dürfen.

Bei der englischen SeaLynx war zum Beispiel ein Ice accreation meter angebracht - wo man sehen konnte, wie viel Eis sich bildet.

Normalerweise ist Eisansatz an der Zelle ein Poblem, weil das Gesamtgewicht sich rapide erhöht und irgendwann die Leistung einfach nicht mehr ausreicht.

Bei starren Rotorsystemen arbeiten in der Regel die Blätter so stark, dass Eis von den Blättern - zwar mit Vibrationen - abgeschüttelt wird.

Selber bin ich mit der Lynx schon mit ca. 1,5 cm Rime-ice ander Radarnase gelandet - die Scheiben waren beheizt - also war da nichts festzustellen. Die Vibrationen waren nur kurz - ein "Abschütteln" halt.

Das kann man natürlich nicht auf kleine Hubschrauber übertragen - da sind die Auswirkungen erheblich drastischer.

 

Gruß Udo

"Flying Bull"

Geschrieben

Hallo zusammen

 

Gut, dann muss man hier in erster Linie auch ein wenig auf die Grösse des Hubschraubers achten... Bei der Rega wärs ja dann nämlich kaum denkbar, dass sie auch im Winter fliegen können, da sie bei Schneelandungen ja zusätzlich Schnee aufwirbeln, welcher sich ebenfalls hartnäckig ansetzt.

 

@Rolf und Stefan: Danke für eure Erklärungen. Klar ist es logisch, dass durch die Drehzahl die Lufttemperatur rapide sinkt. Nur habe ich mir eher fälschlicherweise gedacht, dass durch die Drehbewegung und die Vibrationen es das Eis zu grossen Teilen wegweht.

Bei Flugzeugen ist es ja auch so, dass die Bildung von Eis nur am Boden und beim Start ein Problem ist. Wobei man sagen muss, dass die sich ja dann in der Reiseflughöhe auch nicht in nebligen Zonen mehr aufhalten...

 

 

Gruss

Adrian

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Hallo Zusammen,

 

eine kleine Frage; glaubt ihr es ist möglich bzw. unmöglich, dass durch angesetztes Eis die Rotorblätter so schwer werden und aus der Verankerung gerissen werden / wegfliegen?

 

Danke und Gruss

 

Johannes

Martin Schenkel
Geschrieben
eine kleine Frage; glaubt ihr es ist möglich bzw. unmöglich, dass durch angesetztes Eis die Rotorblätter so schwer werden und aus der Verankerung gerissen werden / wegfliegen?

 

Unmöglich, ich denke. Das auftrieb von dem Rotorblätter würde zuesrt bei dem Eis gestört. Wenn das Eis sehr slimm ist, can mann einfach nicht mehr weiter fliegen. Das gefähr ist mit der vibrieren und auftrieb.

 

Martin

Geschrieben

Bei der Rega wärs ja dann nämlich kaum denkbar, dass sie auch im Winter fliegen können, da sie bei Schneelandungen ja zusätzlich Schnee aufwirbeln, welcher sich ebenfalls hartnäckig ansetzt.

 

 

Hallo zusammen

 

Meine Erfahrung: wird bei der Landung Schnee aufgewirbelt, so ist dieser so trocken, dass er nicht am Rotor haften bleibt, also kein Problem!. En Route, Heli-IFR: in den seltenen Fällen, in denen ich Vereisung hatte, bemerkte ich nur den Leistungsverlust, jedoch wenige/keine Vibrationen. Ich denke aber, dass dies stark von der Art des Eises (rime ice, clear ice...) abhängig ist. In einem speziellen Fall musste ich von FL120 auf FL90 runter, da ich die Höhe mit einer vernünftigen Speed nicht halten konnte...

 

Gruss

Tom

 

Ach ja, muss wohl noch etwas üben, um das Zitat richtig hin zu bekommen....

Geschrieben

Hallo Tom!

 

En Route, Heli-IFR: in den seltenen Fällen, in denen ich Vereisung hatte, bemerkte ich nur den Leistungsverlust, jedoch wenige/keine Vibrationen.

Kannst Du mir da was genaueres sagen,über die Meteo-Verhältnisse bei diesen Flügen?Und wieviel Leistungsabfall hattest Du da bei welchem Heli Typ?

Danke für die Infos....

Geschrieben

Meteo: Cu-Bewölkung, gemischt mit Stratus, Herbsttag über Athen :) (kein Scherz), Temperatur (soweit ich mich erinnern mag) ca. -6°, FL120, zuerst "in and out" Situation, später full IMC. Das Vereisungsproblem hat sich dann auf dem tieferen Level 90 "aufgelöst".

Heli: Dauphin N3, leider ohne Enteisung...

Den Leistungsverlust kann ich wie folgt beschreiben: ca. 80% Leistung (Torque), ergibt normalerweise TAS von ca. 150kts, mit der Vereisung verringerte sich diese (mit eingeschaltetem Autopilot) bei gleich bleibender Höhe auf ca. 90kts. Danach wurde es mir zu bunt und ich verlangte den Sinkflug :007:

 

Gruss

Tom

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