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Flos Charter - Patzi nach Boston


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Geschrieben

Hallo @all,

 

Ich bin relativ neu hier und wollte einfach mal meine erste Screenshotstorry hier reinstellen (Ja, Screenshotsstrorry, denn ich habe versucht, meinen Bildern ein bisschen Hintergrund zu geben:005: )

 

Folgende Addons (fast alle bei Avsim zu haben) sind eingebunden:

Folgende Addons (die meisten sind bei Avsim erhältlich) habe ich benutzt:

~ Beech Baron 58, Verbesserung des Default-Fliegers (Freeware)

~ FreeFlow New England (Freeware)

~ Boston Logan Intl. V2 (Freeware)

~ FsSkyWorld (Freeware)

~ Project AI, für Traffic (Freeware)

 

Enjoy!

 

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Providence / Green State Airport (KPVD), GA-Parking Area – 14:05 Uhr.

 

“So ein Mist!”, fluchte ich. Diese Schriftstellerin versetzte mich schon in Rage bevor ich sie überhaupt zu Gesicht bekommen hatte. Seit 20 Minuten wartete ich in meiner Baron 58 auf Ms Maxwell, die ich zum Logan Intl fliegen sollte. Mir fiel im Moment nichts besseres ein, als ein drittes mal die Pre-Start Checkliste abzuhaken und dem Prasseln des Regens auf das Dach über meinem Kopf zuzuhören.

Nach weiteren zehn Minuten klopfte es an der rechten Scheibe. Eine schwarzhaarige Frau, ich schätzte sie auf Mitte 60, blinzelte durch die Scheibe herein. Vor dem Unwetter schützte sie sich augenscheinlich mit einem kleinen Regenschirm. Ich lehnte mich hinüber und entriegelte die Tür. Umständlich kletterte die bekannte Horrorbuchautorin auf den Flügel und krabbelte auf allen vieren ins Trockene.

„Patrizia Maxwell, aber nennen Sie mich Patzi, ist praktischer.“, sie streckte mir ihre Hand entgegen.

 

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Zögerlich gab ich ihr meine Rechte und stellte mich kurz vor.

„Florian Smith vom Charter Service DeLuxe. Haben Sie ihre Papiere dabei?”, fragte ich nach.

„Hier!“, sie lud einen dicken Ordner auf mich ab, „Suchen Sie sich raus, was sie wollen.“ brauchen.

Viel suchen brauchte ich nicht, die Bescheinigung für den Charterflug von Providence nach Boston mit DeLuxe war als oberstes Dokument eingeheftet. Ich reichte ihr den Ordner zurück und startete die Motoren. Mit einem kleinen Rauchwölkchen und einem lauten Knattern begrüßten die zwei den heutigen Tag.

 

„Providence Tower, D-EIIA, Baron 58, good afternoon, ready to copy IFR to Boston.”

 

Der Tower erteilte uns sogleich die IFR-Clearance und die Taxi-Erlaubnis folgte schnell. Ich zerrte das Aiport Diagram aus dem Seitenfach der Tür legte es auf meine Knie. Wir mussten nahezu den ganzen Flugplatz nach Süden hin vom GA-Parkplatz bis zu Runway 5 überqueren. Besonders viel war heute nicht los. Ein paar wenige Privatflieger tuckerten zur Startbahn, aber irgendwie schien es keinen bei diesem Wetter wirklich in die Luft zu locken. Ich persönlich hatte mir angewöhnt, meine Lust zu fliegen nicht durch die Wettersituation beeinflussen zu lassen. Maxwell sagte eine ganze Weile lang nichts sondern lehnte sich an die Scheibe und beobachtete den Kommerziellen Traffic an den Gates.

 

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Wir überquerten die 19er ohne Probleme und tuckerten weiter nach Süden.

Patzi räusperte sich vernehmlich und warf einen kurzen Blick zu mir herüber. Dann drehte sie sich um und deutete nach hinten.

„Fliegt denn keiner mehr mit?“, sie klang etwas erkältet.

„Nein, heute mal nicht. Fehlt Ihnen denn jemand?“

„Auf gar keinen Fall!“, sie schüttelte heftig den Kopf und lächelte seltsam.

Ich konzentrierte mich wieder auf das Taxiing. Am Holding Point wurde uns sofort die Starterlaubnis zugesagt und wir konnten auf die Piste rollen. Maxwell wirkte etwas nervös als ich vollen Schub gab und rechts und links von uns die Motoren aufheulten. Obwohl es heftig schüttete, ergab sich der Wind zumindest laut Cockpitanzeige recht flau. Der Start an sich verlief reibungslos. Bei ungefähr 90 Knoten rotierten wir und hoben sofort ab. Wenige Sekunden später veranlasste ich das Einziehen des Fahrwerks und betätigte die Klappen. Der Climb out würde uns auf direktem Wege gen Norden führen.

 

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Patrizia Maxwell klammerte sich verbissen an ihren Ledersitz, wollte sich anscheinend jedoch nichts von ihrer Angst anmerken lassen. Welch Ironie, dachte ich. Eine Horrorbuchautorin inszenierte in ihren Roman die schrecklichsten Gräueltaten und zuckte bei jeder noch so kleinen Turbulenz zusammen.

„Scheint Ihnen ja nicht besonders viel Spaß zu bereiten, das Fliegen?“, merkte ich mit vorgetäuschter Spontaneität an. Patzi äugte herüber. Ich fühlte, wie sich mich von der Seite unscheinbar beobachtete, während ich den Autopilot konfigurierte und die Checkliste durchging. Der Boden und die Sitze vibrierten leicht, während draußen in Nebel und Nässe die Motoren brummten und brav ihren Dienst verrichteten.

„Ist schon okay, ich werde es überleben.“, entgegnete sie und machte eine wegwerfende Handbewegung. Ich musste einfach grinsen, als sie verbissen an ihrer Lippe nagte.

„Das kann ich Ihnen garantieren, Frau Maxwell.“

„Nicht Maxwell, Patzi bitte!“, merkte sie an.

„Also gut, Patzi, nenn mich doch Flo!“

„Klar doch, Flo.“

 

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Bei 1300 Fuß durchbrachen wir die Wolkendecke und setzten unseren Steigflug auf 7000 Fuß mit konstanter climb rate fort. Zu unserer rechten offenbarte sich ein atemberaubender Anblick auf Providence. Durch die Wolkenfetzen hindurch waren die Innenstadt und der Strand gut zu sehen. Einige kleine Gewässer zierten die bewaldeten Gebiete um Nord-Westen. Gemächlich zogen die Stadt unter uns hinweg. In der Ferne konnte ich schon Vororte von Boston ausmachen. Über den Wolken war weitaus mehr los, als auf dem Green State Airport. Zahlreiche Jets passierten uns vom Meer her und befanden sich offensichtlich schon im Approach auf den Logan Intl. Uns wurde bereits wenige Augenblicke nach dem Start die Runway 15 right für einen ILS-Approach mit Radarführung zugeteilt.

 

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Ich beförderte meinen Aktenordner für das Gebiet um Boston aus meinem Rucksack hervor und studierte die ILS-Chart für die 15R. Danach stellte ich die passende Frequenz der Piste mit entsprechendem Kurs ein.

Patzi lugte herüber und betrachtete die Anflugkarte, die ich in der Hand hielt.

„Ich glaube, Pilot wäre absolut nichts für mich.“, meinte sie und brach damit die Stille in der Baron.

„Mag sein, dass du Recht hast, aber so schwierig ist das alles nicht mal.“, erklärte ich ihr und machte mir im selben Augenblick bewusst, das dies wohl oder übel nicht ganz der Wahrheit entsprach. Glücklicherweise schüttelte sie den Kopf und zeigte kein weiteres Interesse, zumal ich nun wirklich keine Lust empfand, einer Schriftstellerin eine Anflugkarte zu erläutern. Sie wendete sich wieder dem Beobachten der vorbeiziehenden Bostoner Umgebung zu. Auch ich gewährte mir ein paar wenige Minuten Aussicht 7000 Fuß nach unten. Die Sonne strahlte ungünstigerweise grell ins Cockpit und blendete mich, also hielt ich es für richtig, meinen Pullover als Sonnenschutz zu verwenden.

 

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Kaum war eine halbe Stunde vergangen, wurden wir schon aufgefordert, den Sinkflug auf 1700 Fuß einzuleiten. Ich reduzierte die Geschwindigkeit und die Baron kletterte mit einer flotten Sinkrate von ca. 1100Fuß pro Minute durch die Wolkendecke nach unten. Patzi klammerte sich wieder fester an ihren Sitz und betrachtete mit einem offensichtlich unwohlen Gefühl die kreisende Nadel des Altimeters. Innerhalb der Wolkendecke wurde das Flugzeug von mehreren mittleren Turbulenzen ein wenig durchgeschüttelt, was Patzi tatsächlich vor Scheck erstarren lies.

„Ist so etwas normal?“, fragte sie verbissen. Natürlich sah ich es als meine Verpflichtung, meine Nebensitzerin zu beruhigen, obwohl mich die Idee reizte, den in ihren Büchern so breit zelebrierten Angstzustand ein wenig in die Realität auszuweiten.

„Eine völlig gewöhnliche Wettersituation in dieser Region.“, antwortete ich mit einem nicht zu überhörenden spöttischen Unterton.

 

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Allmählich war es an der Zeit, die letzten Einstellungen für den Anflug und schließlich die Landungen zu übernehmen. Ich reduzierte auf 100 Knoten, deaktivierte den Autopilot und richtete die Maschine manuell auf dem Gleitpfad aus. Praktischerweise herrschten optimale Bedingungen für einen ILS-Anflug. Die Windstille und die von Verkehr verschonte Umgebung ermöglichten einen exakten Approach. Maxwell schaute stumm aus dem Fenster und verfolgte die vorbeiziehende Idylle wenige Meter unter uns.

 

„D-EIIA, you’re cleared to land, runway 15 right.“

 

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Mit Flaps full und Gear down schwebten wir über den Logan Intl Aiport herein. Am Runway warteten bereits mehrere Maschinen, unter anderem United und American Airlines, auf die Starterlaubnis. Ein kurz vor der Landung aufkommender Windstoß zwang mich zu einigen kleinen Korrekturen im Anflugwinkel aber am Ende passte alles und ermöglichte uns eine Landung auf der Center Line. Patzi schien allem Anschein nach den charakteristischen Bostoner Tower zu beobachten. Nach einer sanften Landung wich alle Anspannung von ihr und sie zeigte sich wieder gesprächig.

„Darf ich zur Landung gratulieren, Flo?“, sie streckte einen Daumen nach oben und zwinkerte mir zu.

„Danke dir, Patzi, jetzt hast du es hinter dir!“

„Naja, eigentlich könnte ich noch einen weiteren Flug vertragen, ich habe mich doch offenbar an die Fliegerei gewöhnt.“, erwiderte die Schriftstellerin. Ich nickte.

„Wenn man einmal die Brise der Aviatik geschnuppert hat, kann man nicht mehr aufhören, von ihr zu atmen.“

 

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Die Bodenkontrolle hatte anscheinend einmal wieder nichts besseres zu tun, als uns quer über den Flugplatz zu schicken. Anstatt des gleich in der Nähe liegenden GA-Bereichs orderte man uns an, ganz nach hinten zum Cargo-Bereich zu fahren. Immerhin konnten wir dann eben schon mal die Aussicht auf die Gates der „Großen“ genießen und hatten noch etwas Zeit zum Plaudern. Patzi packte fast wehmütig ihre Sachen zusammen. Irgendwie schien ihr die Freiheit über den Wolken tatsächlich gefallen zu haben. Ich verstaute während dem Taxeln meine Anflugcharts und Ordner in einem Schließfach. Den Weg zum zugewiesenen Parkplatz kannte ich in und auswendig, da mir der Aiport so vertraut wie meine Schachtel Zigaretten war.

 

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Vor der kleinen Garage angekommen stellte ich die Motoren ab, die mit einem jammernden Heulen erstickten und drückte die OFF-Buttons auf den verschiedenen Displays für den Transponder, den Autopilot und den Funk. Nachdem ich auch den Elektrikhauptschalter betätigt hatte, stieg ich über den breiten Flügel nach draußen an die frische Luft. Eine Brise wehte mir ins Gesicht, während über unseren Köpfen eine 747 hinwegdonnerte.

„Ich verabschiede mich im Namen des Charter Service DeLuxe und wünsche dir einen angenehmen Aufenthalt in Boston“, diesen Pflichtsatz musste man bei DeLuxe immer parat haben. Wir schüttelten uns die Hände und ich begleitete sie noch bis durch eine Halle, wo dann auch ein Taxi wartete. Nach dem Abschied, ging ich zurück zur Baron, zündete mir eine Zigarette an, steckte eine Hand in die Hosentasche und betrachtete die Skyline von Boston.

 

Prolog

 

Im Jahre 2007 veröffentlichte Patrizia Maxwell ihren neuen Roman „Der Flug ins ungewisse“, ein Thriller, bei dem es im Groben um die Vergiftung eines Piloten und den folgenden Flugabsturz eines Kleinflugzeuges in der Region Boston ging. Zwei Jahre später legte sie ihren Beruf als Schriftstellerin ab und widmete sich ganz ihrem neuen Hobby: der Buschfliegerei.

 

 

 

Geschrieben

Flo, die Geschichte is dir SUPERB gelungen, gefällt mir wirklich außerordentlich, ich konnte mir ein Schmunzeln wirklich nicht verkneifen *g*

 

Ich hoffe du verwöhnst uns in Zukunft noch ein wenig mehr mit so einer Art von Berichten, Airliner werden auf Dauer schon ein wenig eintönig *hehe*

Schönen Abend, Chris

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