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Jetlag Bewältigung der Langstrecken Crews


Toby-SRMD11

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen

 

Passagieren auf Flügen über mehrere Zeitzonen wird empfohlen, am Zielort möglichst sofort nach der lokalen Zeit zu leben.

Crews halten sich häufig weniger lange als die Passagiere an der Destination auf. Dadurch haben die Cews einerseits weniger Zeit, sich an die lokale Zeit zu gewöhnen. Zudem müssen die Crews ja auf dem Flug fit sein, unabhänig von der lokalen Zeit am Aufenthaltsort. Zudem sind Langstrecken Crews regelmässig auf Flügen über mehrere Zeitzonen und damit ständigen Wechseln der Lokalzeit ausgesetzt.

 

Wie gehen Langstrecken Crews mit dem ständigen Wechsel der Zeitzonen um? Leben die Crews nach der jeweiligen Lokalzeit, orientieren sie sich an der heimischen Zeit, oder richten sie sich nach der Zeit des nächsten Fluges?

 

Viele Grüsse, Toby

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Hi

 

Dadurch haben die Cews einerseits weniger Zeit, sich an die lokale Zeit zu gewöhnen.

Sie gewöhnen sich meistens gar nicht erst daran. :006::p

Z.B. Europa - JFK, wo mind. ein Flug pro Tag ist bleiben 25h aufenthalt. Da bleibt keine Zeit um sich anzupassen.

 

Schwieriger wird es bei Rotationen mit 3 oder weniger Flügen pro Woche... da müssen sich die Crews normal, wie die Paxe anpassen...

 

Um wärend dem Flug nicht einzuschlafen, schlafen sie sozusagen vor.

d.h Wenn der dep. um 2000 ist dann gehen sie um 1400 für drei / vier Stunden schlafen um wenigstens ein bisschen schlaf zu haben.

Also du siehst .. von den 24h bleiben nicht viel frei :)

 

Das war jetzt das "optimale" ... es ist natürlich jedem selber überlassen ob er jetzt noch was macht oder schlafen geht.

 

 

Ah.. wenn wir schon dabei sind, wie sind die regulations für die Cabin Crew? dürfen die auch für 30min kurz ein "nickerchen" machen?

 

Gruss Lucien

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* mein 99. Beitrag aus dem sympatischen Pollys in Long Beach *

 

Hallo zäme

 

Wer wie ich den militärischen Fahrausweis in seiner Dokumentenmappe mitführen durfte, weiss wie wichtig eine seriöse Ruhezeitkontrolle ist.

Was im hellbraunen Golf I (I = Instruktor) galt, ist in der Fliegerei ein MUST.

 

Damit die Kreuzchen auf der Ruhezeitkontrollkarte mit gutem Gewissen gemacht werden konnten, verzogen wir uns im WK jeweils in zentralgelegene und angeschriebene Häuser, die vorzugsweise warme Getränke und Produkte vom Dorfbeck servierten. Dort ruhte es sich in den Armen der Serviertochter in der Regel recht gut.

 

Im Flugzeug müssen wir zum Glück keine Kreuze auf ein grünes Formular machen und Eifersüchteleien um die Gunst der Serviertochter müssen nicht mehr mit Bajonettzielwerfen entschieden werden.

Unser Arbeitgeber bzw. der Konstrukteur unserer Überluftbusse hat für die Crews einen Schlafbunker (engl. Crewbunk) eingebaut. Die militärische Wortwahl ist nicht ganz zufällig. Wer wie ich einmal in einem Arrestlokal geschmort hat (habe mich einem Befehl des Herrn Wachtmeister widersetzt und statt 500g Trotyl deren 5kg in die Luft gejagt - ist übrigens verjährt), der weiss ziemlich genau, wie sich die räumliche Situation und der Komfort im Crewbunk präsentieren. Weitere Details wurden hier publiziert.

 

Im Flug selber ist der Thrombosevorbeugung Achtung zu schenken. Ein selbsternannter Fachmann hat sich einmal hier zum Thema geäussert.

 

Am Zielort angekommen, darf man ruhig müde sein. Wir schlafen immer in guten Hotels, die aber leider lokale Eigenheiten aufweisen. New York ist eine Erwähnung wert.

 

Soweit zu den beeinflussbaren Grössen. Nicht, oder wenig beeinflussbar ist der eigene Körper. Vielflieger bestätigen mir immer wieder, das eigentlich nicht die latente Müdigkeit das Problem ist, sondern die unkoordinierte Müdigkeit einzelner Organe. Lasst mich das erklären.

Fühlt man sich müde, dann fallen die Augen automatisch zu. Auch die NASA hat erkannt (im Gegensatz zu einigen Autofahrern), dass man sich NICHT gegen diese Art von Schlaf wehren kann. Sei es der Tatort, der Vortrag des Chefs, eine Lichtbildschau eines Freundes, der Wachtauftrag im Militär, die Ansprache des Staatsoberhauptes oder die Predigt des Pfarrers, man schläft einfach und ganz unschuldig ein.

 

Ein Langstreckenschlaf im Hotel sieht etwa folgendermassen aus. Als erstes fallen die Augen zu (siehe oben), man schläft friedlich ein. Der Darm schläft noch nicht und leistet sich einen erbitterten Kampf mit der ebenso wachen Blase. Der Streit eskaliert und der Darm greift zu seiner letzten Waffe und es beginnt unter der Decke zu stinken. Obwohl die Augen noch immer sehr müde sind, reklamiert die Nase. Darm und Blase kämpfen noch immer und die Leber versucht den Herrn Samuel Adams zu zersetzen. Die Blase verlangt ein Timeout. Augen sind noch immer müde, aber die Blase gewinnt.

Wasserlassen ist angesagt, macht aber wegen des sehr schönen Traumes der letzten 10 Sekunden ungewohnt Schwierigkeiten (Männer kennen das).

Die Beine danken es, wenn man nach dem kleinen Geschäft wieder flach liegt. Für 2 Stunden herrscht Friede im Körper, Wissenschaftler sprechen dann vom REM-Schlaf.

 

Plötzlich sind die Augen nicht mehr müde und das Hirn protestiert. Dieses ist vom Traum nach ganz erschöpft und leistet aus Protest Dienst nach Vorschrift. Dies wiederum hat direkte Folgen auf andere Körperfunktionen. Man ist z.B. wach, findet aber keine Musse ein gutes Buch zu lesen.

Aha der Magen! Ihm ist es völlig Wurst wo er sich gerade befindet. Um 12 Uhr Mittag CH-Zeit muss Nahrung her. Der Darm quittiert die Hektik seines Vorverdauers mit einem neuerlichen Furz und die Nase gesellt sich wieder zu den Auferstandenen. Das Hirn protestiert mit Kopfweh und der Hals verlangt Wasser. An Schlaf ist nicht zu denken.

 

Die Moral der Geschichte:

Einer spinnt immer!

 

Gruss

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