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Tagi-Artikel: ZRH Piste 28: zu kurze Sicherheitszone


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo zusammen

 

Aktueller Artikel im Tagi-online:

 

Gruss

Fredy

 

Piste 28: Zu kurze Sicherheitszone

257819.jpg

Eine Maschine landet auf der Piste 28 des Flughafens Zürich-Kloten.

 

Die Sicherheitszone bei der Piste 28 des Flughafens Zürich widerspricht dem Betriebsreglement. Seit Sommer 2005 läuft eine vom Bundesamt für Zivilluftfahrt angeordnete Überprüfung. Dies berichtet der «Zürcher Unterländer».

 

Wenn ein Flugzeug bei der Landung in Schwierigkeiten gerate, drohe ein Unglück wie jenes am 2. August letzten Jahres in Toronto, schreibt die Zeitung heute. Damals rollte ein Passagierflugzeug über das Pistenenende hinaus in einen kleinen Bach und fing Feuer.

Die Empfehlungen der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) würden heute in Zürich nicht eingehalten: Zwischen dem Pistenenende der Ostanflug-Piste und dem Flüsschen Glatt existiert zwar die vorgeschriebene 150 Meter lange Sicherheitszone, nicht aber die empfohlenen 300 Meter.

Das Betriebsreglement verlange aber, dass sowohl Vorschriften wie auch Empfehlungen der ICAO ohne Vorbehalt einzuhalten seien. Genügende Bremswirkung

 

Laut Marc Rauch, Sprecher der Flughafenbetreiberin Unique, belegen ETH-Studien, dass die Bodenbeschaffenheit in der Sicherheitszone bis zur Glatt eine genügend gute Bremswirkung erzielt, falls ein Flugzeug über die Piste hinaus geraten sollte.

Die Bremswirkung sei «annähernd so gut» wie bei 300 Metern gewöhnlichem Gelände. Die Flughafenverantwortlichen seien sich aber bewusst, das ein Restrisiko bestehe. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) als Aufsichtsbehörde habe die Sicherheitszone aufgrund der ETH-Studie akzeptiert, sagte Rauch.

BAZL-Sprecher Daniel Göring bestätigte, dass dies 2003 erfolgt ist. Das Bundesamt habe aber die Sicherheitsphilosophie seither geändert: Man wolle sich gemäss dem Leitsatz «Safety first» nicht mehr nur am Minimum orientieren. Seit letztem Sommer sei deshalb auch bezüglich der Pisten-Sicherheitszonen eine Überprüfung im Gange. Flussüberdeckung steht zur Diskussion

 

Der Flughafen muss also damit rechnen, dass in nächster Zeit Nachbesserungen vorgenommen werden müssen. Gemäss dem «Zürcher Unterländer» könnte das Gefahrenpotenzial durch eine Überdeckung oder Verlegung der Glatt reduziert werden. In den USA werde bei knappen Raumverhältnissen eine Art «Schaumbeton» als «Engineered Material Arresting System» (Emas) eingebaut, um Flugzeuge auf der Überrollfläche abzubremsen. Laut Unique entspricht das vorhandene Bodenmaterial praktisch diesem Emas. (ret/sda)

 

http://www.tagi.ch/dyn/news/zuerich/583133.html

Geschrieben

Gestern hatte es dazu im Zürcher Unterländer einen fast 2 Seitigen Artikel von Sepp Moser, war noch interessant zu lesen

Geschrieben

Was überprüfen die denn über 6 Monate lang ? Wie lange die Auslaufzone ist wissen die doch sicher schon seit Jahren und was ideal wäre doch sicherlich auch.

Geschrieben

Und im Ernstfall immer wieder beeindruckend, was die Heavies auf diesem Stumpen schon für Höchstleistungen aus ihren Geräten gekitzelt haben:eek:

Und überschossen ist m.W. hier noch keiner in der "Forumszeit":rolleyes:

 

Gruss Walti

Geschrieben
Und überschossen ist m.W. hier noch keiner in der "Forumszeit":rolleyes:

Aber früher schon! Zu DC 10-Zeiten überrollte nach einem Startabbruch eine DC 10 der Swissair das Pistenende um ca 50 - 100m.

  • 7 Jahre später...
Geschrieben

Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) hat dem Flughafen Zürich nun ein EMAS verordnet:

«Bern, 19.08.2013 - Auf Veranlassung des Bundesamtes für Zivilluftfahrt (BAZL) soll der Flughafen Zürich am Ende der Piste 28 ein Bremssystem EMAS errichten. Dieses System dient als Sicherheit bei einem allfälligen Überrollen des Pistenendes.

 

Die Flughafen Zürich AG soll auf Veranlassung des BAZL Sicherheitsmassnahmen für den Fall einer Überrollung der Piste 28 treffen und hat ein Plangenehmigungsgesuch für ein EMAS (Engineered Materials Arresting System) am Ende der Piste eingereicht. Das Gesuch wird nun öffentlich aufgelegt.

 

Sollte ein Flugzeug bei der Landung oder bei einem Startabbruch die vergleichsweise kurze Piste 28 überrollen, wird es in ein Bett aus speziell gefertigten Betonblöcken geleitet. Dieses Bett absorbiert die kinetische Energie und bremst das Flugzeug rasch und gefahrlos ab. Im vergangenen Jahr zählten sogenannte Overruns weltweit zu den häufigsten Unfallursachen in der Verkehrsluftfahrt. Die Einreichung eines Plangenehmigungsgesuchs für den Bau des EMAS ist Teil einer Reihe von Massnahmen zur Optimierung der Sicherheit des Flughafens Zürich.»

(Via airlaw.ch.)

 

Interessant wäre zu wissen, ob das neue EMAS gleichzeitig mit der geplanten Pistenverlängerung erstellt wird oder unabhängig davon. Ersteres – 450 m mehr Pistenlänge und danach ein EMAS – wäre wohl sinnvoller.

 

Martin

Geschrieben
Man beachte die Kommentare in 20min :007::005::D

 

Dieser Kommentar von P.N gefällt mir besonders, ein richtiger Aviatik-Experte :005:

 

 

"Das funktioniert sowieso nicht. Mag vielleicht bei Boeing funktioneren doch das Fahrwerk bei Airbus ist anders aufgebaut und würde diesem Druck nicht in dem selben Masse standhalten."

Geschrieben

Wie immer:

Hat man einen schlechten Tag, einfach ein paar Kommentare bei 20min lesen und das Lachen kehrt zurück :D

Geschrieben
Wie immer:

Hat man einen schlechten Tag, einfach ein paar Kommentare bei 20min lesen und das Lachen kehrt zurück :D

 

Wenn man sich danach aber vor Augen hält, dass die Kommentarschreiber auch Abstimmen und wählen gehen, vergeht einem das Lachen wieder.

Geschrieben
Wie immer:

Hat man einen schlechten Tag, einfach ein paar Kommentare bei 20min lesen und das Lachen kehrt zurück :D

 

Wenn das manche wirklich ernst meinen, kommen mir die tränen. Soooo viel Unwissen auf einem Haufen:o

 

Dieser Kommentar von P.N gefällt mir besonders, ein richtiger Aviatik-Experte :005:

 

 

"Das funktioniert sowieso nicht. Mag vielleicht bei Boeing funktioneren doch das Fahrwerk bei Airbus ist anders aufgebaut und würde diesem Druck nicht in dem selben Masse standhalten."

 

:D Die Beiträge diese P. N. sind mir auch schon öfters aufgefallen. Der Herr scheint zu allen Flugthemen eine eigenartige Meinung zu haben.

Geschrieben
Hat man einen schlechten Tag, einfach ein paar Kommentare bei 20min lesen und das Lachen kehrt zurück

 

Also ich weine jeweils. Was da bei allen Themen für Mist geschrieben steht...

Geschrieben

Doch dies hier wird bestimmt passieren:

 

"Wahrscheinlich kommen nun Einsprachen der Flughafengegner weil das System zu viel Lärm bei einer allfälligen Bremsung verursachen würde."

 

Gruss Walti

 

Nur zur Klarstellung: Dies war ein Leserkommentar und kein Scherz von mir ;-)

Geschrieben

Man kann sich aber schon fragen, ob das Bugfahrwerk diese enormen Bremskräfte auffangen kann. Es ist ja durch die Vollbremsung stark belastet und taucht als erstes in den "Beton" ein.

Mit Ausnahme der Radbeschleunigung bei der Landung treten meiner Ansicht nach keine solchen Kräfte auf. Weiss da jemand besser Bescheid?

Geschrieben

Heiri,

 

der Flieger wird ja nicht mit Abhebegeschwindigkeit ins das EMAS-Feld eintauchen, sondern schon stark abgebremst sein.

Man sollte einfach besser nicht auf dieser Fläche zu landen versuchen, sonst wird es heftig...

Dieses Video erklärt übrigens bildlich, wie das mit dem EMAS funktionackelt.

 

Geschrieben
Man kann sich aber schon fragen, ob das Bugfahrwerk diese enormen Bremskräfte auffangen kann. Es ist ja durch die Vollbremsung stark belastet und taucht als erstes in den "Beton" ein.

Mit Ausnahme der Radbeschleunigung bei der Landung treten meiner Ansicht nach keine solchen Kräfte auf. Weiss da jemand besser Bescheid?

 

Na ja, das tägliche Gezerre des Pushback Traktors ist auch nicht zu verachten:005:.

 

Gruss Walti

Geschrieben

"Wahrscheinlich kommen nun Einsprachen der Flughafengegner weil das System zu viel Lärm bei einer allfälligen Bremsung verursachen würde."

 

Ja klar, wenn man denkt, dass täglich etwa 20 Jumbos in den Beton rugelen, dann kann man schon damit rechnen, dass der Lärm ein Problem ist.

:008::007:

Peter

  • 8 Monate später...
Geschrieben

Der Flughafen Zürich muss bis Ende Oktober 2016 ein EMAS für Piste 28 bauen:

 

http://www.airlaw.ch/2014/05/05/bazl-bewilligt-bau-eines-bremssystems-fuer-flugzeuge-am-flughafen-zuerich/

 

Wer in der Schweiz fliegt, subventioniert das EMAS über seine Treibstoffabgaben mit 4,6 Millionen CHF (Spezialfinanzierung «Luftverkehr»). Bei einer etwaigen Verlängerung von Piste 28 – eigentlich die bessere Sicherheitsmassnahme, aber politisch leider blockiert – müsste das EMAS wieder demontiert werden …

 

Martin

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