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Die Chancen als Jungpilot


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Geschrieben

Guten Tag zusammen.

 

Seit November 05 bin ich im Besitz der PHPL. Kurz um möchte ich die CHPL angehen. Natürlich macht man sich nun Gedanken, wie die Zukunft für einen Jungpiloten wohl aussehen mag?! Schon öfters habe ich gehört, dass bei dem aktuellen Konjekturanstieg in den nächsten zwei, drei Jahren die Nachfrage nach Helipiloten wieder ansteigen könnte. Angeblich wird es durch die Fluktuation und Piloten die frühzeitig aufhören, einen Mangel geben, welcher dann uns Jungpiloten zu gute kommen könnte.

Darauf kann und möchte ich mich aber nicht verlassen. Darum behalte ich immer ein wenig das Ausland im Auge. Ich bin jung, ungebunden und bereit für ein par Jahre im Ausland zu arbeiten. Da sehe ich zum Beispiel Indien und China, dessen Wirtschaft stark am wachsen ist. So viel mir bekannt ist, haben beide Länder nicht viele eigene Piloten und werden auf solche aus dem Westen zurückgreifen müssen. Gerade in Indien werden meines Erachtens vorwiegend westliche Hubschrauber zum Einsatz kommen. Ich persönlich setzte einen grossen Teil meiner Hoffnung in solche Länder.

 

Nun meine Frage an euch:

Was sind eure Meinungen und "Erfahrungen" zum Arbeitsangebot in naher Zukunft im In- und Ausland?

 

Schöne Grüsse

Robert

Geschrieben

Hallo Robert!

 

Auch ich (30 Jahre jung) befinde mich in Österreich in der Ausbildung zum PHPL (werde auch den CHPL machen). Deine Fragen kenne ich darum irgendwie. :)

 

Ich habe mich sehr viel bei Piloten, ÖAMTC-Flugrettung, etc. erkundigt.

 

Wenn Du die Möglichkeit hast ins Ausland zu gehen, dann mach das so schnell als möglich. Du kannst so viel Erfahrung sammeln.

 

ABER: So weit ich informiert wurde, kannst Du im Ausland auch nur dann einen Job finden, wenn Du genug PIC (Pilot in Command) Stunden hast. Meistens werden dabei fast nur Turbinenstunden wirklich gezählt. Alles andere wird oft nicht akzeptiert. So weit mir das alles erklärt wurde, sollte man dabei schon so min. 400 bis 500 Stunden haben. Im Internet habe ich auf einer amerikanischen Webseite (Jobbörse für Piloten) einige Angebote (auch für R22) gefunden. Dort hat man aber auch überall min. 450 bis 600 Stunden gebraucht.

 

Generell kannst Du nur Stunden sammeln in dem Du zu Beginn mal diverse Selbstkostenrundflüge (Freunde, Bekannte) machst. Später kannst Du dann auch noch Fotoflüge machen...Du musst aber ein Unternehmen finden, was Dich dafür verwendet (Bedarfsflugunternehmen). In meiner Flugschule (zb) ist das der Fall.

 

Weiters kannst Du einfach mit Kollegen fliegen und so Stunden sammeln.

 

 

Wichtig ist auch noch, wenn Du im Ausland fliegen willst, dass Dein Flugschein dort gültig ist bzw. Du eine entsprechende "Umschulung"/Prüfung(en) ablegst. Sonst darfst Du gar nicht dort fliegen.

 

Kurz gesagt:

Entweder Du hast sehr viel Geld, oder Du sammelst mühevoll in Kleinarbeit Stunden.

 

 

Mein pers. Plan ist: Die Kosten von Null zum CHPL werde ich selbst tragen (und auch nie zurückgewinnen). Dann werde ich mir ein Rating für den Jetranger oder die Hu500 leisten. Da kann man mehr Leute für Rundflüge mitnehmen und kann so die Kosten etwas geringer halten. Später kann ich dann Rundflüge (hoffentlich eben) zum fast Nulltarif für meine Flugschule abhalten.

 

Weiters macht es auch Sinn viel mit Kollegen zu fliegen, auch so kann man die Kosten teilen.

 

Das mit der Nachfrage nach Piloten stimmt sicherlich irgendwie, bedenke aber, dass Du für den Markt nur dann interessant bist, wenn Du viele PIC (Turbine)-Stunden hast. Bis dort hin muss man hineinbeissen (finanziell und vom Aufwand her).

 

 

 

LG

 

Martin

Geschrieben

Hallo Robert, hallo Martin,

 

ich wünsche Euch viel Glück für einen Beruf, den man nur mit viel Enthusiasmus ausüben kann.

 

Ich bin in der glücklichen Position einen gesicherten Arbeitsplatz zu haben und nur nebenbei ein wenig zu "Freelancen".

Für Deutschland sieht es im Moment ziemlich mau aus mit Pilotenstellen. Die neue JarFCL macht alles nicht einfacher, weil Unternehmen und Piloten mehr Aufwandd betreiben müssen.

Ohne vierstellige Flugstundenzahl hat man hier kaum Chancen - und im Moment kenne ich einige Deutsche, die im Ausland unter teilweise abenteuerlichen Umständen versuchen Flugerfahrung zu sammeln.

Bis zur heimischen Festanstellung kann es ziemlich lange dauern - wenn es überhaupt klappt und man nicht im Ausland hängen bleibt.

 

Trotzdem viel Glück wünscht

Udo

"Flying Bull"

Geschrieben

Hallo zusammen

 

Das stimmt schon das es Unerfahren Piloten sehr schwer haben, da für eine Bewerbung oft die Erfahrung zählt!

 

Doch wie haben es all die Menschen geschafft die jetzt also Berufspiloten fliegen?

War es früher anders?

 

mfg

Geschrieben
Hallo zusammen

 

Das stimmt schon das es Unerfahren Piloten sehr schwer haben, da für eine Bewerbung oft die Erfahrung zählt!

 

Doch wie haben es all die Menschen geschafft die jetzt also Berufspiloten fliegen?

War es früher anders?

 

mfg

 

Viele Piloten, die jetzt berufsmäßig Hubschrauber fliegen - haben es beim Militär gelernt - und längst nicht alle, die beim Militär Hubschrauber geflogen haben - haben im Zivilleben eine Stelle bekommen.

 

Es sind zur Zeit Piloten mit mehreren tausend Flugstunden - inclusive diverser Berechtigungen - arbeitslos. Zum Teil sind die schon wieder "überqualifiziert", und deshalb zu teuer.....

 

Die zivile Fliegerei ist ein hartes Geschäft - und der Kuchen wird auf Grund von neuen Regelungen (2 mot - Forderung etc.) immer kleiner.

 

Nur wer wirklich Durchhaltewillen hat - und am Besten noch betuchte Eltern im Hintergrund - die Fliegerei vor die Familie stellt - der kann es schaffen - kann ja sein, dass die Wirtschaft wieder boomt und neue Arbeitsgebiete auftauchen.

 

Es ist aber nicht nur fliegen in den Sonnenuntergang - das Sprühen von Weinbergen und Zuckerrohr (im Ausland) und das Kalken von Wäldern ist Knochenarbeit im Cockpit.

Kein Wunder, dass Stellen im Rettungsdienst so begehrt sind...

 

Gruß Udo

"Flying Bull"

  • 5 Jahre später...
salomonteneighty
Geschrieben

Hallo zusammen,

 

Ich weiss der Thread ist schon alt aber mich würde interessieren wie die jetztige Situation bei euch aussieht:)

Mein Traumberuf ist auch Helikopterpilot, ich bin jedoch noch im Studium und habe noch nicht das "nötige" Geld zusammen um die Helikopterausbildung anzufangen:), bin bis jetzt immernoch Segelflieger (leider)

 

Grüsse Philippe

Geschrieben

Hallo!

 

Ich kann Dir nur von Robert sagen dass er mittlerweile im Staatsdienst ist und der Berufspilot scheinbar in den Hintergrund gerückt ist. Manchmal ergeben sich halt andere Chancen.

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Hallo zusammen..

 

Ich bin noch ein Greenhorn in der Welt der Fliegerei. Habe vor ein paar Wochen meine CPL nach langen 2 1/2 Jahren Arbeit endlich absolvieren können. Nun, da ich wie viele baldmöglichst die CPL anstreben möchte, frag ich mich, ob ich als weiteren Schritt gleich auf einen Jet Ranger umschulen soll? Bin mittlerweile etwa 70Std auf dem R22 geflogen und ein vernünftiger Schritt wäre wohl zuerst das R44 Rating.

Möchte wenn's geht schon bald mal in die USA um dort "günstiger" zu Flugerfahrung zu gelangen. (Dort flieg ich dann wahrscheinlich JetRanger) Hab aber schon gehört, dass es für einen CPL-Piloten unabdingbar ist genügend Erfahrung auch auf einem R44 vorzuweisen. Was denkt ihr darüber?

 

Danke für die Antworten :rolleyes:

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Hallo Chjyn ? (Bitte zumindest mit richtigen Vornamen unterschreiben!)

 

Meines Wissens zählen nur Turbinen-Stunden so richtig für die Berufsfliegerei. Was bringt dir der R44 ausser 2 Sitzplätzen und Zuladung schon mehr als der R22? Beides Kolbenmotor-Helis! Falls Du Erfahrung vorweisen willst, würd ich dir dringend zu Turbinen-Stunden raten. Kann ja auch was günstigeres sein. Vergleich mal, ob ein Enstrom 480 oder ein Schweizer 333 nicht günstiger kommt als ein Jet Ranger. Viel Geld und Geduld wird ohnehin von Dir abverlangt. Viel Erfolg!

 

Reto

Geschrieben

Hallo Reto,

 

Vielen Dank für deine Meinung. Ein 333 kommt wohl eher nicht in Frage, da die Kosten von einem Vierplätzer pro Person ja praktisch teurer sind, als bei einem Fünfplätzer, wenn ich dann mal Personen zu privaten Rundflügen finde. Das Rating für ein Jetti muss ich ja so oder so machen, also weshalb nochmals Geld investieren für ein weiteres Rating. Ich bekomm langsam Licht ins Dunkle. Die Stunden für die CPL kann ich aber teils sicher auch auf einem R22 sammeln. Also versuch ich mal das mit 50/50 zu lösen... mal schauen ob's klappt.. Danke Glück und Erfolg werd ich brauchen :)

 

Grüsse

Alex

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