blipper Geschrieben 11. Januar 2006 Teilen Geschrieben 11. Januar 2006 @D-EBIP: das Thema war schon mal aktuell, als im Irak eine DHL-Frachtmaschine mit einer Russischen Manpad etwas unerwünschten Kontakt hatte. Als im noch in der Fleigerei war (bis 2001...), wurden Flüge in riskante Gegenden bei uns wie folgt gehandhabt: - Die Einschätzung, ob und wie gefährlich ein Flug ist, bestimmt die Versicherung. Sie kann auch irgendwelche Restriktionen bez. Ground Time oder ähnliches auferlegen. - Wenn die Versicherung findet, etwas sei "Medium Risk", MUSS die Crew den Flug entsprechend durchführen, erhält aber eine Gefahrenzulage. - nur bei High Risk-Flügen, hat die Crew das Recht, einen Einsatz abzulehnen. Es gibt aber saftige Zulagen. Ich nehme nicht an, dass sich da viel geändert hat. Jedenfalls hat die Versicherung in einem solchen Fall einen sehr grossen Einfluss. Ich möchte als Versicherung auch nicht, dass eine vollgetankte A340 schön langsam über die gefährlichen Bezirke von Baghdad hinwegsteigt.... Alex Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
D-EBIP Geschrieben 11. Januar 2006 Teilen Geschrieben 11. Januar 2006 Hallo Alex, stimmt eigentlich... an die Versicherung denkt man eigentlich so erstmal kaum... hätte ich nicht unbedingt gedacht, dass die doch ein so großes Mitspracherecht dabei haben. Aber du hast recht, die Metapher mit dem A340 schön langsam über Bagdad leuchtet ein. Nur eine Frage hätte ich, und zwar: Wie klassifiziert denn die Versicherung solche Regionen - nach welchen Kriterien? Gut, Bagdad wäre sicher High Risk, das denke ich würde jeder auch so sehen. Und Medium Risk? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
blipper Geschrieben 11. Januar 2006 Teilen Geschrieben 11. Januar 2006 Hallo Alex, Nur eine Frage hätte ich, und zwar: Wie klassifiziert denn die Versicherung solche Regionen - nach welchen Kriterien? Gut, Bagdad wäre sicher High Risk, das denke ich würde jeder auch so sehen. Und Medium Risk? Das weiss ich auch nicht. Unserer Versicherer hat immer gesagt, sie "müssen zuerst mit London Rücksprache nehmen". Ich nehme an, da hat die Lloyds oder auch die Swiss RE gross die Finger drin, die sich auch leisten können, entsprechende Experten einzustellen. Es brauchte aber schon relativ viel, bis wir ein "Medium Risk" hatten. An High Risk kann ich mich nicht mehr konkret erinnern. Alex Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
oscar sierra Geschrieben 25. Januar 2006 Teilen Geschrieben 25. Januar 2006 Heute offiziell im OS flightscout veröffentlicht: http://www.aua.com/at/deu/Austrian/news/Shorthaul/Erbil.htm Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Lollyair Geschrieben 25. Januar 2006 Autor Teilen Geschrieben 25. Januar 2006 Heute offiziell im OS flightscout veröffentlicht:http://www.aua.com/at/deu/Austrian/news/Shorthaul/Erbil.htm Hallo Na vielleicht will man bei OS Kosten Sparen - und die Flotte reduzieren in dem man diese zum "Abschuss" freigibt. Hoffen wir das wirklich nichts passiert und alle immer gut nach Hause kommen. Andreas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
oscar sierra Geschrieben 25. Januar 2006 Teilen Geschrieben 25. Januar 2006 Ich denke, OS hat sorgfältig abgewogen, ob diese Destination bedient wird oder nicht. Ebenso bin ich davon überzeugt, dass EBL eine lukrative Strecke sein wird. Go on, Austrian! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Webwings Geschrieben 27. Januar 2006 Teilen Geschrieben 27. Januar 2006 Hallo zusammen, Interessante Artikel zum Thema Erbil Airport und Umgebung (international "Arbil" geschrieben) sind hier verfügbar: Artikel der Kurdish Media Artikel der Kurdistan Development Corporation über das Reisen nach Kurdistan. Natürlich tönen offizielle Informationen wie diese etwas schärfer. Diese wurden aber für das gesamte Staatsgebiet des Iraks verfasst, und da gibt's "heissere" Stellen wie der Norden, wo kein Ausnahmezustand herrscht. [EDIT 10.02.2006] Man muss sich allerdings im klaren sein: Der Irak ist nach wie vor ein Land, wo der Westen bei grossen Teilen der Bevölkerung zwiespältige Gefühle auslöst (siehe aktuelles Mohammed-Karikaturen-Trara). Und da es in diesen Ländern überproportional viele Unzufriedene gibt, die sich nicht mit Worten, sondern mit Gewalt Luft machen wollen, besteht sicherlich die Gefahr, dass sich jemand mit einer MANPAD (Boden-Luftrakete) oder einem Maschinengewehr irgendwo in den Anflug setzt. Warum im Ausland westliche Symbole sprengen, wenn man sich die Beute im eigenen Land schiessen kann. Diese Folgen wären nicht absehbar. Aus diesem Grund macht sich auch ein Grossteil der Instruktoren und Kapitäne bei AUA grosse Sorgen wegen der bevorstehenden Einsätze. Schliesslich ist ein Kapitän für seinen Flug rechtlich verantwortlich, und niemand kann ihn zur Durchführung eines Fluges zwingen, der unsicher ist. Wird ein Flugzeug iüber einem "unsicheren Territorium" abgeschossen, ist letzlich der Kapitän verantwortlich. Ich muss gestehen, ich habe in den letzten Wochen einige kritische Punkte zu diesen Einsätzen gehört, die meine Sorglosigkeit etwas gedämpft haben. Ich bin mir sicher dass die AUA nicht einfach so millionenteures Material und Menschen aufs Spiel setzt, sondern die Situation abgeklärt hat. Wir sind ja keine UN-Piloten, die unter Beschuss Lebensmittel und Medikamente in Krisengebieten abwerfen. Da setze ich mich sicherlich einem höheren Risiko aus, wenn ich im Feierabendverkehr an einem heissen Sommerabend - inmitten dehydrierter, genervter, unaufmerksamer Autofahrer - zum Dienst fahre. Aber man muss den Mechanismus sehen: Die Versicherung klärt das Mehrrisiko solcher Flüge ab, und verrechnet einer Fluggesellschaft erhöhte Prämien für diese Operationen. Nur - die Erbil-Flüge sind sehr gut vorausgebucht (gemäss meinen Informationen), und bei diesen Ticketpreisen verdient die Firma richtig Kohle...das würde die erhöhten Versicherungskosten mehr als abdecken, und noch zusätzlich gutes Geld in die leeren Kassen spülen. Ein Schelm der sich Böses dabei denkt... Wer mitmachen will - ab ca. 900 EUR seid ihr mit von der Partie! :005: (Tja, die Preise und Freuden eines Strecken-Monopolisten... da kommen die Erinnerungen an die guten alten regulierten IATA-Zeiten hoch...) Liebe Grüsse, Markus Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Lollyair Geschrieben 25. Februar 2006 Autor Teilen Geschrieben 25. Februar 2006 Hallo Nun also vorerst doch nicht in den IRAK. Heute lese ich: Die AUA hat die Aufnahme von Flügen nach Erbil in die Kurdenregion des Irak verschoben. Der erste Flug sollte es 12. März gehen. Ein neuer Starttermin wurde nicht genannt. als Grund nennt man: Kurzfristig aufgetretene flugoperationelle Bedenken Na ja davon kann man halten was man will. Aber es könnte auch sein das man einmal abwarten will was der Grund für den Absturz einer Deutschen Cessna im Irak gewesen ist. Andreas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Roberto Geschrieben 25. Februar 2006 Teilen Geschrieben 25. Februar 2006 Stimmt, bisher gab es noch keine Verlautbarungen warum der Flug der D-IMAX in einer Katastrophe endete. Warten wir ab es kann sicher alle möglichen Gründe haben. Gruß Roberto Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Silvio Geschrieben 13. März 2006 Teilen Geschrieben 13. März 2006 Hallo zusammen, dieses Wochenende habe ich einen englischen Piloten getroffen, der für eine Britisch-Kuwaitische Firma Passagier- und Aufklärungsflüge im Irak macht. Nach seinen Angaben werden die Risiken betreffend Fliegen in Irak in den Medien sehr stark hochgespielt! Die Flugplätze, ab denen operiert wird, sind von einer Sicherheitszone umgeben. Diese Schutzzonen (Radius 10 NM, wenn ich mich recht erinnere) sind militärisch so gut abgesichert, dass sich darin keine Rebellen aufhalten können, die die Flugzeuge beschiessen könnten. Dazu kommt, dass diese über keine Waffen verfügen, die höher als 7'500 Fuss reichen. Deshalb steigen die Flugzeuge in einem kreisförmigen Pattern in dieser Zone, und erst ab 10'000 Fuss wird in den Reiseflug übergegangen. Über der Destination wird dann ebenfalls ab 10'000 Fuss über dem Platz abgesunken. das Thema war schon mal aktuell, als im Irak eine DHL-Frachtmaschine mit einer Russischen Manpad etwas unerwünschten Kontakt hatte. Der Vorfall mit der DHL war darauf zurückzuführen, dass der Pilot nicht im kreisförmigen Pattern stieg, sondern nach dem Start geradeaus über Bagdad flog, wo er dann beschossen wurde und mit defektem Querruder zur Landung zurückkehrte. Andere Flugzeuge, die abgeschossen wurden (eine Hercules und ein Hubschrauber), flogen tief über das Gelände und waren so in Reichweite der Waffen der Rebellen. Nach seinen Angaben ist Fliegen viel sicherer als jedes Fortbewegungsmittel am Boden. Billiger ist es auch, denn wenn man auf dem Landweg aus dem Süden Iraks nach Bagdad reisen will, muss man einen Konvoi, bestehend aus drei gepanzerten und bewaffneten Fahrzeugen chartern, was die Kleinigkeit von 12'000 - 15'000 Dollar kostet! Als Ausländer kann man sich im Irak kaum frei bewegen. Auch die Piloten sind natürlich auf ihrer Basis "eingeschlossen" und können höchstens, wenn sie mal aus dem Irak hinaus nach Amman oder Kuwait fliegen, wieder einmal etwas anderes als ihr Unterkunft sehen. Dafür aber verdienen sie £95'000 im Jahr (steuerfrei in UK) und arbeiten im Rhythmus 8 Wochen Duty - 4 Wochen frei. Herzliche Grüsse Silvio Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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