Mister Volare Geschrieben 9. Januar 2006 Teilen Geschrieben 9. Januar 2006 Flugkapitän starb im Cockpit Die Boeing B-737 konnte vom Kopilot sicher und für die für die 135 Passagiere risikolos gelandet werden. Wieso nervt mich diese Passage? Für mich klingt es wie:'' Hey wow, schaut mal, der copi kann auch fliegen!'' oh staune oh Wunder! Ach diese Journalisten... Devis Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Walter Fischer Geschrieben 9. Januar 2006 Teilen Geschrieben 9. Januar 2006 Das soll doch nur ein Beweis mehr sein, dass ein Simmer im realen Notfall niemals eine Chance hätte, wenn der Vollprofi- Copi schon seine liebe Mühe hat:002: Gruss Walti Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Robin Geschrieben 9. Januar 2006 Teilen Geschrieben 9. Januar 2006 '' Hey wow, schaut mal, der copi kann auch fliegen!'' Das habe ich schon oft gehört .... :005: Habe mich daran gewöhnt und freue mich dann einfach nur noch über die Gesichter.:cool: Und noch etwas zum Defibrillator. Dieser ist eigentlich nur für den Fall eines sog. Kammerflimmerns brauchbar. Per Stromstoss wird versucht den Rhytmus des Herzschlags wieder in die richtige Frequenz zu bringen. Steht das Herz jedoch still, so bringen diese Schocks herzlich wenig. Dann könnte man, entschuldigt meine saloppe Ausdrucksweise, genauso gut ein Stück rohes Steak an das Gerät anschließen. Das Resultat wäre identisch. Es wäre nutzlos. Die Airline Defis sind lediglich noch in der Lage ggf. einen Herzschlag zu messen. Dafür kann man das Gerät noch verwenden. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Lorenz EDSB Geschrieben 9. Januar 2006 Teilen Geschrieben 9. Januar 2006 Ich meine man kann nur Respekt vor diesem armen F/O haben! Ist zwar eine Situation dir durch solche klassischen call outs wie "60" o.ä. immer wieder ins Hirn geprügelt werden - wenn man aber im Multi Crew Cockpit dann von einer solchen (emotional äußerst ernst zu nehmenden) Ereignis überrascht wird, will ich nicht wissen wie ich reagieren würde! Auf der einen Seite soll man das Luftfahrzeug sicher auf den Boden bringen und auf der anderen Seite sieht man neben sich eine Person sitzen, die dringende medizinische Intervention benötigt! Noch viel mieser ist die Situation, wenn qualifiziertes Personal (auch wenn es "nur" der Co ist, der professionelle notfallmedizinische Erfahrung mitbringt - wer weiss ob es bei diesem Vorfall so war) keinen Einfluss auf eine solche Situation nehmen kann, weil nicht informiert oder (im Fall des Co´s) andersweitig gebunden (in dem Fall war ja noch ein komplexes Flugzeug zu fliegen). Noch ne Anmerkung: Der Defibrillator ist immer noch Mittel der ersten Wahl bei Herzkammerflimmern / -flattern und der sogenannten PVT - Pulslosen Ventrikulären Tachykardie. Sinn und Zweck ist es durch die Behandlung mit "Strom" die für die Herzreizleitung verantwortlichen Zellen zu "repolarisieren" um danach mit einer Herzdruckmassage zu beginnen, die leider in den meisten Fällen zu keinem Erfolg führt. Meinen Senf muss ich aber auch noch zu den total überteuerten flugmedizinischen Untersuchungen geben (habe leider nur die Erfahrungen in einem AMC und einer "normalbezahlten" Praxis (in Deutschland) sammeln dürfen/müssen): Die Untersuchung beginnt mit entspanntem Smalltalk, wird mit Diagnostik fortgeführt (für Insider hochinteressante Diagnostiken :009: :009: :009: :009: ) und endet mit irgenwelchen coolen Sprüchen und dem Satz: "Na dann bis nächstes Jahr ($$$:))". Meine Hochachtung vor dem Co, der diese Situation gemeistert hat!! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hannes Meyer Geschrieben 9. Januar 2006 Teilen Geschrieben 9. Januar 2006 nachdem Du von den Leuten verlangst, dass sie mit ihren Behauptungen nicht ins Blaue schiessen, dann solltest Du es auch lassen ;) In meinem Flugzeug ist zum Beispiel KEIN Platz, da muss der Notleidende auf dem Sitz (den man aber ziemlich weit flachlegen kann) behandelt werden, der Gang ist einfach zu eng. Auch in einem Airliner wird das höchstens in der Galley gehen und da muss man den Patienten erstmal hinkriegen. Wenn Du einen etwas kräftigeren Passagier (120kg und mehr, die Flüge nach/von USA lassen grüssen) hast, der neben Dir zusammensackt, dann musst Du den erstmal bewegen. Bei uns ist "Pilot incapacitation" grundsätzlich ein Notfall und wird auch von der Operation so durchgeführt: Mayday! Dann geht es runter auf den nächsten, brauchbaren(!) Flugplatz. Wenn uns im Flug ein Pax "aussteigt", dann geht einer der Piloten nach hinten und kümmert sich um ihn: check ABC (Atmung, Puls, Bewusstsein) und ruft dann bei Medaire an, die uns über SATCOM genau sagen was zu tun ist. Natürlich muss man erstmal die Wiederbelebungsversuche starten, jede Sekunde zählt. Währenddessen fliegt der Kollege vorne den nächsten Platz an (mit PAN-Call) und zur Landung selbst müssen dann wieder beide Piloten im Cockpit sein - safety first! Ganz wichtig ist, dass man bis zum Eintreffen des Notarztes weiter die Wiederbelebungsmassnahmen durchführt, vielleicht können die ihn dann mit den entsprechenden Maschinen/Geräten wieder zurückholen. Es kann NIEMAND angeklagt werden, wenn er FALSCH geholfen hat: Wir sind keine ausgebildeten Sanitäter, wir handeln lediglich nach bestem Wissen (Erste-Hilfe Kurs) und Gewissen. Es kann nur angeklagt werden, wer NICHT hilft. Hallo Andreas Danke für deine Informationen wie das Procedure bei euch aussieht. Selbstverständlich ist ein (bzw. jedes) Flugzeug nicht mit einem Rettungswagen zu vergleichen. Denn 1. sind die Platzverhältnisse in den Flugzeugen sehr unterschiedlich und 2. gibt es auch teilweise grosse Unterschiede in den Rettungs -bzw. Krankenwagen. Ich wollte damit aber darstellen, dass heutzutage (nicht nur in Flugzeugen) 1. Hilfe unter schwersten Bedingungen und auch in engsten Verhältnisse geleistet wird. Und es stimmt absolut was du sagst, dass man alles möglich machen soll, da man nix falsches machen kann. Und ich nehme an, dass dies auch (theoretisch) berücksichtigt wird, bei der Planung einer Maschine? Ich stellte mir diesen traurigen Vorfall eben in der Maschine eines Scheichs aus Bahrain vor, wo ganz viel Platz für die 1. Hilfe vorhanden ist :005: Gruss und gut Flug und gesundes Herunterkommen! Hannes P.S. Übrigens war mein Erlebnis in den USA genau so, dass ein Schwergewichtiger Passagier während des Flugs das Bewusstsein verlor. Es wurde dann nach Medizinalpersonal gesucht und es wurde 1 Arzt gefunden. Ich meldete mich auch, und durfte dann bei dem Mann eine Infusion legen. Eine Reanimation war zum Glück nicht nötig, da er stets selber atmete und sein Kreislauf relativ stabil war und nach ca. 10 Minuten wieder das Bewusstsein erlangte. Aber er war Diabetiker der eine Hypoglykämie hatte, was auch nicht besonders spassig ist. Spassig war dann schon eher, wie sie in Minneapolis versuchten, den Mann aus dem Flugzeug zu bringen, die armen Kerle. Und zuerst kamen noch ca. 10 Polizisten ins Flugzeug, die alle auch in ungefähr dieselbe Postur wie der Patient hatten.:D Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Robin Geschrieben 9. Januar 2006 Teilen Geschrieben 9. Januar 2006 Noch eine Hintergrundinfo: Im Zuge der Linienausbildung gibt es in dieser Zeit auch einen sog. "Incapacitation Check", meist wird danach entschieden, ob es sicher ist auf den bis dahin mitfliegenden 3. Piloten (meist auch ein Copi) im weiteren Verlauf der Ausbildung verzichten zu können. Hierbei geht es darum, den Flieger "ganz allein" ohne jegliches dazutun des Trainingscaptains bis zur Landung zu bringen. Dazu gehört Checklisten alleine bearbeiten, Funk machen, Flaps und Gear fahren etc. Denn auch schon im Laufe des weiteren Ausbildungsphase ist es vorgeschrieben, für den Fall des Falles gerüstet zu sein, schließlich weiß man ja nie wann so was passiert. Als ich diesen Check hatte, war es wirklich ein aufregendes Gefühl. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Ueli Zwingli Geschrieben 9. Januar 2006 Teilen Geschrieben 9. Januar 2006 Komisch, im Film kann immer die Hostess den Flieger retten! :005: Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
IFixPlanes Geschrieben 9. Januar 2006 Teilen Geschrieben 9. Januar 2006 ...Dieser Vorfall ist aus dem Jahr 2001!!! :003: Hier der Link zum STERN Artikel Kam mir nämlich auch bekannt vor... Deshalb auch meine Frage nach dem Link.:003: Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Ueli Wyss Geschrieben 10. Januar 2006 Teilen Geschrieben 10. Januar 2006 Einen Herzinfarkt kann man nur dann feststellen, wenn der Patient gerade einen hat. Vorher ist nicht möglich. Da hat Michel wohl recht. Vor kurzem befand sich ein Bekannter von mir an einem Sonntagnachmittag alleine auf einer "Velo Spazierfahrt". Er war Leitender Arzt am hiesigen Spital. Plötzlich war ihm nicht gut. Er klaubte sein Handy hervor und rief den Notarzt an. Er stellte selber noch die Diagnose und konnte seinen Standort bekanntgeben. Als die Ambulanz bei ihm war, war es zu spät: Herzinfarkt. 53 war der Mann, weg ohne Vorwarnung. Das kann jedem von uns passieren. Grüsse Ueli Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
rjdriver Geschrieben 10. Januar 2006 Teilen Geschrieben 10. Januar 2006 Hallo zusammen! Es ist sehr schwer einen Herzinfarkt zu diagnostizieren, und je nach Grösse der betroffenen Stelle am Herzen kann ein Herzstillstand sehr schnell entstehen....da kann es um Minuten gehen. In einem Flugzeug ist es in der Tat sehr eng und ich denke einen Vergleich mit einem Rettungswagen lässt sich da kaum machen....in einem Rettungswagen hat man eine Liege für den Patienten und die wichtigsten hochmodernen med. Geräte um dem Patienten die bestmögliche Hilfe zu geben und vorallem keine neugierigen Paxe! Man stelle sich eine solche Situation nur mal im E145 vor.....mit einer Flugbegleitern! Wir haben in der FB Ausbildung gelernt, dass ein Mensch bei Atem-/Herzstillstand duch die Herzmassage und Beatmung ( CPR )einfach "am Leben" gehalten wird - sprich durch die Beatmung wird dem Patienten Luft gegeben die nötig ist, dass die Organe mit genügend Sauerstoff versorgt werden und durch die Herzmassage wird eben dieses mit Sauerstoff angereicherte Blut in den Herz/Kreislauf transportiert - kommt so zu den einzelnen Organen. Nur ein Defi - je nach schwere des Infarkts - kann eine wirkliche Rettung sein. ( Kammerflimmern/ Ventricular fibrillation - elekt. Schock durch Defi ) Ich denke je nach Schwere des Infarkts sollte das Herz durch die elektischen Impulse des Defi wieder zu einem einigermassen normalen Sinusrythmus finden.... Allen einen schönen Nachmittag Grüessli Andrea Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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