CarstenB Geschrieben 4. Januar 2006 Teilen Geschrieben 4. Januar 2006 Moin! Das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalens hat in einem noch nicht rechtskräftigen Urteil vom 03.01.2006 die Änderungsgenehmigung zur zivilen Nutzung des Flughafens Weeze/Laarbruch aufgehoben. Eine Revision gegen das Urteil ist nicht möglich, wohl aber eine Beschwerde wg. Nichtzulassung derselben. Vereinfacht wird das Urteil wohl gemäß der Presseerklärung mit unzureichender Berücksichtigung des zu erwartenden Fluglärms begründet. Diese Fehler können nach Ansicht des Gerichtes auch im Nachgang nicht geheilt werden, so dass die Betriebsgenehmigung aufzuheben sei. Zur Presseerklärung des OVG: http://www.ovg.nrw.de/presse/pressem/2006/p060103.htm Kurz ein paar Informationen zur Flugplatz (Homepage http://www.flughafen-niederrhein.de/): 1954 als britischer Militärplatz gegründet und in 1999 wieder aufgegeben, übernahm in 2001 eine private Investorengruppe das Gelände, in 2003 wurde der zivile Flugverkehr aufgenommen. Nach der Einstellung des Flugbetriebes der V-Bird ist die Ryanair mit derzeit sieben täglichen Flugpaaren der Hauptkunde, im Sommer kommen noch einige Charterflüge hinzu. In 2005 wurden nach eigenen Angaben gut 560.000 Fluggäste gezählt. Die Jahreskapazität liegt bei knapp 50.000 Flugbewegungen auf der einzigen 2.440m-Bahn, je nach Wetterlage gibt es Nachtflugbeschränkungen von 24:00 bis 05:00 bzw. 23:00 bis 06:00 Der Flughafen geriet öfters in die Schlagzeilen, sei es wegen der Bezeichnung als "Düsseldorf-Irgendwas" oder auch wegen kommunaler Kredite - dieses angeblich sogar zins- und tilgungslos bis mind. 2010, nachdem die Banken den Geldhahn zugedreht hatten. Im Umkreis findet man z.B. die Flughäfen Düsseldorf, Köln-Bonn, Mönchengladbach, Dortmund, Münster-Osnabrück, Paderborn, Enschede, Maastricht und Liege. Meine Meinung: Auch wenn ich die Begründung nicht unbedingt mangels Detailinfos nachvollziehen kann, bin ich ungeachtet der nun von Arbeitslosigkeit bedrohten Einzelschicksale (Wie viele Vollzeitarbeitsplätze hat Weeze?) als Steuerzahler froh, dass dieses Millionengrab geschlossen werden könnte. Im Umfeld sind mehr als ausreichend freie Kapazitäten vorhanden. Schon aus finanziellen Gründen halte ich z.B. auch den geplanten Ausbau von Kassel-Calden (ca. 60km von Paderborn entfernt, derzeit kein Linienverkehr) und Altenburg (ca. 70km von Leipzig entfernt, eine tägliche Verbindung). Selbst der von vielen Regionalfürsten mit glänzenden Augen betrachtete Flughafen Hahn erwirtschaftete trotz erheblichem Frachtverkehrs bisher nur Verluste (in 2004 -4,7Mio Euro bei 2,8Mio Pax - entspricht 1,68Eur je Pax - und 30Mio. Umsatz) und die schwarze Null wird immer wieder für "nächstes Jahr, spätestens ..." versprochen. Sollte man nicht den Tatbestand der "Amtsuntreue" einführen? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Robin Geschrieben 4. Januar 2006 Teilen Geschrieben 4. Januar 2006 Kurzum: Die Prostitution der Airports muss ein Ende haben. Carsten kann ich nur zustimmen. Nur weil ein Herr O'Leary ein paar Mal in der Woche seine Bobby auf irgendwelche Provinzplätze schicken will, die er dann im Flugplan in Namen der nächstgelegen Grossstadt umbenennt, sollte diese auch 100km weit weg sein, werden immer wieder viele Steuergelder verpulvert. Aber leider fallen die Länder in Deutschland immer wieder darauf hinein. Siehe: Altenburg, Cochstedt (noch bevor der erste Billigflieger dort landete, war die Flughafengesellschaft pleite) und wie sie alle heissen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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