Holmverstärkung Robin DR-400

[dschnyder]

Guten Tag miteinander.

Gemäss http://www.dle.de/news/wichtig/NewsRobinLTA.pdf muss bei vielen Robin Flugzeugen der Holm verstärkt werden.

 

Irgendwie traue ich der Sache nicht ganz: Für mich sieht es eher nach einer Holmschwächung :mad: aus. Was denkt Ihr über diese Angelegenheit?

 

 

Gruss Daniel

[Gast Hans Fuchs]

Das LTA ist ja nicht gerade neu und auf Grund mehrerer Holmbrüche notwendig geworden. (einer davon sicher in Oesterreich mit 4 Toten)

 

Anfänglich konnten die Verstärkung der Holme nur von Robin selbst ausgeführt werden, was die Firma unbestritten vor dem Konkurs gerettet hat. Allerdings waren die Wartezeiten enorm, und drum ist es zu begrüssen, dass nun auch andere Firmen die Arbeiten ausführen dürfen.

 

Dass die gewählte Vorgehensweise eine Schwächung des Holms dartellen soll, kann ich nun gar nicht nachvollziehen.

 

Hans

[dschnyder]

Hallo Hans,

mir ist eben nicht sympathisch, dass die Unterseite des Holm aufgeschnitten werden muss. Diese wieder zugeklebten Öffnungen könnten nach meiner Logik sehr wohl eine Schwächung darstellen.

 

Allerdings hoffe ich sehr, dass Deine Logik stimmt.

 

Hat Robin wirklich keinen Konkurs hinter sich? Die Firma heisst doch neuerdings Apex.

 

Ist es nicht so, dass bei neueren Robins aus "Kostengründen" die Klebstellen in schlechter Qualität ausgeführt wurden?

 

Irgendwie habe ich einfach den Eindruck, dass gute alte Robins durch diesen Eingriff verschlimmbessert werden. :mad: :mad: :mad:

 

Gruss Daniel

[DNovet]

Salü Dani... :)

 

Ich kann mir denken, wie sich dein Herz fühlt, wenn du dein liebstes Stück (oder zumindest eines deiner liebsten... ;) ) wie ein geschlachtetes Schwein ausgetucht und aufgeschnitten am Haken baumeln siehst...

 

Meine Ansicht der Situation:

Wie es bei Airbus auch passiert ist, muss es nicht mal eine Änderung im Leimvorgang selbst, oder ein anderes Produkt sein, welches zu einer schlechten Verleimung führt, sondern vielleicht auch nur die Senkung der Raumtemperatur um zwei Grad oder die Steigerung der Luftfeuchtigkeit um zwei, drei Prozent. Da nun anscheinend eine oder mehrere Serien von Produkten bekannt geworden sind, bei denen eine spezifische Verleimung nicht hält, was sie verspricht, ist es ratsam, diese zu Kontrollieren und zu verstärken.

 

Mechanisch gesehen handelt es sich (aufgrund meiner Interpretation der Photo's, war noch nie in 'ner Robin drin) bei der Robin (ich bitte um Entschuldigung für all die englischen Wörter, hab diese Ausdrücke halt nur in Englisch gelernt...) nicht nur um einen simplen wing-spar, sondern um eine wing-spar-box, welche vorne und hinten je durch ein wing-spar, oben durch die Flügel-Beplankung und unten durch eine einfache Beplankung geschlossen wird.

Die normale Hauptkraft während des Fluges wird von den beiden spars aufgenommen, lediglich grössere Belastungen verlangen der unteren Beplankung etwas ab.

Auch scheinen mir die Verleimungen über den Zugangslöchern grossflächig angelegt, womit eine schöne, grosse Fläche entsteht, auf welcher der Kraftübergang stattfinden kann. Vorausgesetzt, es wird nicht nur eine schmale Leimraupe am Rand des Deckels gelegt sondern die ganze Fläche verleimt, würde ich schätzen, dass alleine aus der Sicht dieser Deckel der Flügel danach steifer und massiver ist als zuvor. Solange also nur "normale" Flüge gemacht werden, hat der Flügel eine grössere Stabilität als zuvor. Über die Wechselbelastung bei Akro müsste ich mal noch Bücher wälzen, wird wahrscheinlich auch besser sein.

Klar hat eine veränderte Struktur nicht mehr die Eigenschaften, welche sie vor der Änderung hatte, aber in diesem Fall müsste man eher diskutieren, wie sich jetzt die zusätzliche Versteifung auswirkt, eine Schwächung kann ich mir sehr schlecht vorstellen.

Und sieht man sich die am Holm angebrachten Verstärkungen an, so könnte man ja fast schon von einem fliegenden Panzer reden... :)

 

Was mich an der ganzen Sache nerven würde, ist der Ausfall des Fliegers.

Klar, man kann sich wie bei allem in der Fliegerei über die Notwendigkeit streiten...

Aber ich würde lieber darüber streiten, wie man jetzt das Geld dazu aufbringt (wird da vielleicht nicht ein Teil der Kosten vom Hersteller übernommen?), anstatt erst dann über die offensichtlich gewordene Notwendigkeit diskutieren, wenn die Erde in komischen, schlingernd rotierenden Bewegungen ganz schnell ganz viel grösser wird... ;)

 

Zu vergleichen mit einem AD bei der Safir: Kontroller des Gear-Downlocks und dessen Spiel. Praktisch alle anderen Safirs auf dieser Welt liegen mitterlweile um die 8000 Flugstunden und um die 30'000 cycles, wir sind erst bei 4500 Flugstunden und knapp 17'000 cycles.

Ergo ist die die Wahrscheinlichkeit, dass auch bei uns schon der downlock aufgrund der normalen Abnützung übermässiges Spiel hat, ist eher gering... Aber trotzdem lieber kontrollieren (ein Aufbocken dauert bei der Safir leider gute zwei Stunden und erfordert mindestens drei Mann, dasselbe danach wieder rückwärts...), als bei einer Landung nach dem Flare und Aufsetzen noch einen zweiten Flare und Aufsetzen zu erleben... ;)

 

In dem Sinne: Lieber ein overkill statt eine unwahrscheinliche, aber mögliche, tickende Bombe...

 

Lieber Fliegergruss vom Dani, heute mal die Zündanlage genau unter die Lupe nehmend...

[Gast Hans Fuchs]

wird da vielleicht nicht ein Teil der Kosten vom Hersteller übernommen?

Träume sind Schäume! :)

 

Hans

[dschnyder]

Hallo miteinander,

 

vielen Dank für die beruhigenden Worte.

 

Der betroffene Robin wird im März operiert. Die Kosten übernimmt leider der Hersteller nicht.

 

Das wichtigste ist jedoch, dass nacher die Sache wirklich Top ist.

 

Ein "verbasteltes" Flugzeug würde mir sehr weh tun.

 

 

wie sich dein Herz fühlt

Mein Herz fühlt sich wirklich besser wenn die Operation erfolgreich überstanden ist.

 

war noch nie in 'ner Robin drin)

Wenn Du mal in Mollis bist kannt Du auf eine Robin - Runde mitkommen. Aber Vorsicht: Es besteht Suchtgefahr.

 

 

Gruss Daniel

 

 

@Dani,

viel Erfolg mit Deiner Zündanlage