Hein Geschrieben 1. Januar 2006 Teilen Geschrieben 1. Januar 2006 Allen erst einmal ein Frohes Neues Jahr! Seit heute ist das neue Luftfahrtsicherheitsgesetz (nagelt mich bitte nicht auf den korrekten Namen fest) in Kraft. Dies soll zu mehr Sicherheit im Luftverkehr führen. Doch leider stellt sich heraus, daß es eigentlich Mitarbeiterschikanierungsgesetz heißen müsste! Bisher war es so, daß man seinen Arbeits-(Sicherheits)ausweis bei Betreten des Flughafens vorzeigen oder elektronisch prüfen lassen musste und nach erfolgreicher Prüfung das Gelände betreten durfte. Seit heute wird jeder, der das Flughafengelände betreten will, durchsucht wie ein Passagier, der an Bord gehen will. Das bedeutet, daß man auch als sicherheitsüberprüfter Mitarbeiter nicht mal mehr 'ne Nagelschere, oder ein Ersatzfeuerzeug mit sich führen darf. Wohlgemerkt: Es geht nicht um das Betreten eines Flugzeuges, sondern um den Zugang zum Flughafen. (Ich musste tatsächlich mein Ersatzfeuerzeug zurück zum Auto bringen!) Wer nicht vor heute z.B. eine Nagelschere in seinem Spind verstaut hat, muß, sollte er sich mal 'nen Nagel einreissen, entweder das Flughafengelände verlassen, oder gleich zum Sanitäter gehen (sofern der noch 'ne Schere hat, denn auch er arbeitet ja im Sicherheitsbereich). Ich betone, daß ich nicht Schere, Gabel, Messer, Licht mit auf's Vorfeld, oder gar in Flugzeuge nehmen will, aber mein Schweizer Offiziersmesser, hätte ich schon gerne weiter in meinem Spind. Es hat mir bisher schon etliche Male bei den angesprochenen eingerissenen Nägeln geholfen. Ich sehe absolut keinen Sicherheitszuwachs dadurch, daß wir derartiges nicht mehr auf's Gelände mitbringen dürfen, denn ein Gang durch die Kantine, Küche und oder Werkstatt würde völlig ausreichen, sich mit Messern, Schraubenziehern etc. zu versorgen. Wo also soll der Sicherheitszuwachs liegen? Sinnvoll wäre es, vor jedem Betreten von Flugzeugen gecheckt zu werden, wie es bei den amerikanischen und vermutlich einigen anderen Airlines praktiziert wird; nur das würde die Sicherheit erhöhen! Wem soll hier Sand in die Augen gestreut werden? Noch dazu kommt, daß die Kontrollen von Leuten durchgeführt werden, die erheblich "billiger" arbeiten müssen, als die meisten Mitarbeiter, die noch "produktiv" tätig sind, also eigentlich von Personal, das deshalb anzunehmenderweise wesentlich gefährdeter hinsichtlich Bestechungen sein müsste, als das eigentliche Ground-Personal. Ich weiß, das ist eine Unterstellung, aber auch genau diese Umstände werden in Gesprächen über dieses Thema immer wieder genannt. Sind wir Luftfahrtpersonal alle von vornherein als Verbrecher anzusehen? Wozu sind wir eigentlich alle sicherheitsüberprüft, wenn wir dann doch genau so behandelt werden, wie jeder nicht überprüfte? ...und dann auch noch von Leuten, die garantiert keinen anderen Sicherheitscheck durchlaufen mussten, als wir selbst. Würde die Torkontrolle vom BGS (in Deutschland) durchgeführt werden, ergäbe sich für mich wenigstens noch der Anflug von Sinn (der durch o. a. Gründe zwar auch ad absurdum geführt würde), aber so... Ein weiterer für mich wesentlicher Grund der Kritik ist, und da verzeiht mir bitte die drastische Ausdrucksweise, daß ich keinen Grund sehe, mir jedesmal, wenn ich den Sicherheitsbereich betrete, an den Sack fassen lassen zu müssen. Daß das erniedrigend ist, ist die Formulierung des Stationsmanagers einer von mir beladenen Maschine, der auch ganz "begeistert" von der neuen Regelung ist. Der Eine oder Andere mag lachen, aber habt mal mehrere Anlieferungen täglich im öffentlichen Bereich, Eure Arbeitsstelle aber im Sicherheitsbereich! Da gibt's schnell Griffspuren im Schritt. Es mag ja Leute geben, die darauf stehen; die meisten, die ich kenne, gehören nicht dazu! Es geschehen noch weitere skurile Dinge im Namen der Sicherheit. Ich als Caterer fahre an eine Maschine heran, ent- und belade sie. Danach(!) gehe ich durch den Zugangsfinger um mir am Check-In-Schalter die Unterschrift zu holen... ...und muß mich dort durchsuchen lassen! Wohlgemerkt, nachdem ich bis dahin völlig unbehelligt die Maschine beladen hatte. Oder: Zwei Techniker, einer im Schlepper, der andere im Cockpit ziehen eine Maschine an den Finger, der Finger fährt heran. Der Techniker, der im Cockpit saß öffnet von innen die Türsieht sich einem "Security" gegenüber und muß sich filzen lassen. In beiden geschilderten Fällen wäre doch alles "Böse" schon längst vor der Durchsuchung passiert. Hier wird m.E. ohne Sinn und Verstand gehandelt! ...zumal genau dieser Techniker 'ne halbe Std. später wieder vor dem "Security" stehen könnte; mit 'nem Metallzylinder in der Hand, aus dem Drähte ragen. Freundlich lächelnd sagt er zu dem "Security": "Du kannst mir glauben, daß das 'ne Klospülenpumpe ist, oder auch nicht!" Ich kann mir kaum vorstellen, daß dem Techniker der Zugang verwehrt würde. Selbst wenn's keine Klospülenpumpe sein sollte. Ich hoffe, daß unseren Chefs, die ja auch diese Prozeduren durchlaufen müssen, dieses bald so auf die Nerven geht, daß sie dafür sorgen, daß dieser sinnlose Aktionismus zumindest noch einmal überdacht wird. Kollegen in ähnlichen Positionen, wie erlebt und seht Ihr das? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Robi Geschrieben 1. Januar 2006 Teilen Geschrieben 1. Januar 2006 Hallo, Seit heute ist das neue Luftfahrtsicherheitsgesetz (nagelt mich bitte nicht auf den korrekten Namen fest) in Kraft. Dieses neue Gesetz ist eine EU Verordnung mit der vielsagenden Bezeichnung EU1138/2004. Darin ist geregelt, welche Bereiche am Flughafen als sicherheitssensibel eingestuft werden und welche Bedingungen für den Zugang zum sicherheitssensiblen Bereich gelten. Sind wir Luftfahrtpersonal alle von vornherein als Verbrecher anzusehen? So kommt es mir leider auch immer öfter vor... Auf jeden Fall sind wir eine sehr leicht schickanierbare Masse, denn wir können uns ja nicht mal wehren, da immer auf die sogenannte "Luftverkehrssicherheit" verwiesen wird! Wozu sind wir eigentlich alle sicherheitsüberprüft, wenn wir dann doch genau so behandelt werden, wie jeder nicht überprüfte? Schön wär's, wenn das wirklich der Fall wäre! Leider erlebe ich regelmässig, wie man als Crew sogar noch genauer gefilzt wird als die Passagiere, und das häufig sogar vor deren Augen. Man kommt sich echt vor wie ein Schwerverbrecher!!! Aber gewissen Leuten scheint es offenbar einen Spass zu bereiten, uns "arroganten" Piloten und Flugbegleiter eins auszuwischen... Hier wird m.E. ohne Sinn und Verstand gehandelt! Nun ja, das ist ja nix neues... Leider geht es wirklich nur noch darum, dass man im Namen der Luftsicherheit sämtliche erdenkbaren Regelungen erlässt, damit man sich gegenseitig auf die Schultern klopfen kann, in Anbetracht der hergestellten Schein-Sicherheit! Dass die Gesetze total fern irgendwelcher Realität sind scheint bei den zuständigen Behörden leider überhaupt keinen zu stören, hauptsache auf dem Papier erweckt es das Gefühl zusätzlicher Sicherheit... Es geschehen noch weitere skurile Dinge im Namen der Sicherheit. Ja, zum Beispiel, dass... ...wir Crews ab heute jedesmal durch ne Security-Kontrolle gehen müssen, wenn wir in FRA von der LH-Basis zum Flieger fahren. Da wir aber nach der Kontrolle unsere Koffer selber mit zum Flugzeug nehmen, dürfen wir darin nur noch Gegenstände mitführen, die laut Gesetz im (Passagier-) Handgepäck erlaubt sind! Ansonsten könnten wir ja im Crewbus den Koffer öffnen, die Megawaffe "Nagelschere" herausnehmen und damit unseren eigenen Flug gefährden. ...wir Crews an Security Checkpoints auf's Genaueste kontrolliert werden, man uns dort "fluggefährdende Gegenstände" wie Nagelschere, Taschenmesser, etc. wegnimmt und wir anschliessend ins Flugzeug steigen, wo wir weissgott genug Möglichkeiten und Gegenstände zur Verfügung haben, mit denen wir weit grösseren Schaden anrichten könnten, als mit einer kleinen Nagelschere od. einem Taschenmesser! ...das LBA eine Liste mit vebotenen Gegenständen für die Flugzeugkabine veröffentlicht hat. Darin enthalten sind u.a. Alle chemischen oder toxischen Stoffe, die eine Gefahr für die Gesundheit von Fluggästen oder Besatzung oder für die technische und allgemeine Sicherheit des Flugzeugs sowie von Eigentum darstellen, einschließlich: Feuerlöscher, ...--> Aha. Also dürfen wir die Feuerlöscher, welche zur Bord-Notausrüstung gehören, nur noch auf solchen Flügen mitführen, wo es tatsächlich auch brennt und die Geräte somit als Schutz, nicht als Gefahr aufzufassen sind?! Spitze oder scharfe Gegenstände, die Verletzungen hervorrufen können, einschließlich: Beile und Äxte, Brechstangen, ...--> Aha. Und die Feueraxt und Brechstange, ebenfalls Teil der Notausrüstung, dürfen demnach auch nicht mehr mitgeführt werden, ausser man weiss schon im Voraus, dass man sie brauchen wird?! -->> Hmm... Wenn ich mir das so recht überlege... laut MEL dürfen wir nicht ohne vollständige Notausrüstung fliegen gehen, aber laut LBA sind zumindest Teile der Notausrüstung in der Kabine nicht zulässig, da sie eine Gefahr für die Sicherheit darstellen. Prima, dann bleiben wir doch einfach alle zuhause, denn geflogen werden kann ja so auf legale Weise nicht mehr, oder seh ich das falsch? Ich hoffe, daß unseren Chefs, die ja auch diese Prozeduren durchlaufen müssen, dieses bald so auf die Nerven geht, daß sie dafür sorgen, daß dieser sinnlose Aktionismus zumindest noch einmal überdacht wird. Bei uns Crews in der Firma ist der Aufschrei über diese neue Alibi-Sicherheitserhöhung sehr gross. Trotzdem habe ich leider meine Zweifel, ob das was nützen wird, solange die Gesetzesschreiber weiterhin ohne Sinn für die Realität in ihrem Land der Träume schlafwandeln... Ich könnte hier noch stundenlang über diesen Unsinn schreiben, aber ich versuche mich zumindest am ersten Tag des Jahres an meinen Neujahrs-Vorsatz zu halten und rege mich nicht mehr über diese Dinge auf, die ich ja eh nicht ändern kann... :001: In diesem Sinne... Robi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hein Geschrieben 2. Januar 2006 Autor Teilen Geschrieben 2. Januar 2006 Heute, am ersten "Arbeitstag" mit der neuen Regelung durften etliche Mitarbeiter bis zu einer Stunde VOR den behelfsmäßig aufgestellten Durchsuchungscontainern warten bis sie an der Reihe waren, darunter einige Flightcrews, denen, als sie dann dran waren gesagt wurde, daß dort ihr Gepäck nicht durchleuchtet werden kann, sie sollten sich doch bitte zu einem anderen Eingang aufmachen. Das Ganze bei Temperaturen um den Gefrierpunkt! Ich glaube, da steht noch viel Ärger ins Haus. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
DD 340-600 Geschrieben 2. Januar 2006 Teilen Geschrieben 2. Januar 2006 Hallo, tjaja...dieses nun Europaweit eingeführte neue Gesetz ist in der Tat ein relativ zweischneidiges Schwert! @Robi: Zum Thema "Schwerverbrecher" - ein Bekannter, ebenso Airline-Pilot, hat mir schon vor einiger Zeit zugetragen, das er einige schlechte Erfahrungen bezüglich der Kontrollen in den USA gemacht hat...während die amerikanischen Sicherheitsleute Ihre Landsleute fast ohne anfassen haben passieren lassen, wurden die "bösen Deutschen" komplett gefilzt und (wie Du schon sagtest) wie Schwerverbrecher behandelt... Dank dieser prächtigen neuen Regelung enstanden nun bei uns in Frankfurt einige tausend neue Jobs...nur herrscht dort ziemliches Chaos, wie ich auch gerade eben in einem TV-Bericht gesehen habe! Arbeitnehmer, die am Morgen auf´s Vorfeld müssen dürfen sich erstmal in einer laaangen Schlange anstellen und somit gibts allein schon dadurch einige Behinderungen. Alles etwas merkwürdig wie ich finde - dem einen nimmt man die Nagelschere ab, einen Handwerkertrupp lässt man aber dennoch mit sämtlichen "gefährlichen" Werkzeugen auf´s Vorfeld......aber natürlich erst nachdem man den Handwerkern die Bortmesser abgenommen hat, mit denen diese Ihr Frühstücksbort machen wollen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hans Mueller Geschrieben 2. Januar 2006 Teilen Geschrieben 2. Januar 2006 ...während die amerikanischen Sicherheitsleute Ihre Landsleute fast ohne anfassen haben passieren lassen, wurden die "bösen Deutschen" komplett gefilzt... Das sind die Guten. Ich habe sowas schon im Film gehört, will aber dem Steyrer Noldi nichts anhängen. "Wir sind die Guten". Könnte auch Sly in einem "Rambo" Film gewesen sein. Vielleicht auch ein Soldat, nachdem er die Irakische Grenze überquerte. Es muss ein Amerikaner gewesen sein. Sorry für meine weiterhin unqualifizierten Aussagen im angebrochenen Jahr 2006. Hans Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Nifat Geschrieben 2. Januar 2006 Teilen Geschrieben 2. Januar 2006 Dank dieser prächtigen neuen Regelung enstanden nun bei uns in Frankfurt einige tausend neue Jobs... ...und das dürfte die Erklärung sein, wieso ein Zurtrittsausweiss nun 250 CHF kostet statt 10 CHF (siehe Geschrei von letzter Woche) Jetzt gibts auch etwas fürs Geld. Was mich gerade dazu interessierte: Haben die Gartenbauleute im Flughafen ZRH jetzt immer noch einen General-Ausweiss für alle mögliche Zonen oder werden die jetzt auch von einem Landscaper-security-marschaller begleitet und bei jedem Zonenwechsel gefilzt? (Ich habe nichts gegen Gärtner) mfg Hansueli die Welt wird schwieriger..... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
DD 340-600 Geschrieben 2. Januar 2006 Teilen Geschrieben 2. Januar 2006 Achja...was ich vergessen habe zu erwähnen - in meinem o.g. TV-Bericht sagte man auch, das durch diese vielen neuen Arbeitnehmer, die ja schließlich bezahlt werden müssen, die Ticketpreise weiter in die Höhe schnellen... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hein Geschrieben 2. Januar 2006 Autor Teilen Geschrieben 2. Januar 2006 Von einer Preissteigerung aus diesen Gründen kann man getrost ausgehen, denn irgendwer muß ja die "Gage" des Kontrollpersonals bezahlen. ...und als Gage muß man die Bezahlung ja wohl bezeichnen, denn der Lohn von Darstellern in einem Schauspiel heißt nun mal "Gage"! Frage an die Flightcrews: Stellen Eure Arbeitgeber jetzt an jeder Destination Maniküresets für Euch bereit? ...oder lauft Ihr bald 'rum wie der Struwwelpeter? Es kann ja wohl kaum verlangt werden, daß Ihr Euch das jedesmal neu kaufen müsst! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
DD 340-600 Geschrieben 2. Januar 2006 Teilen Geschrieben 2. Januar 2006 Naja, wenn man mit der LH-Cargo auf Weltumrundung geht und 15 Tage on Tour ist braucht man zwischendurch schonmal ein Nagelpflegeset...an die "normalen" Liniencrews gehen dann wohl die dienstliche Anweisungen raus, sich doch bitte jedesmal vor Dienstantritt um diesbezügliche Körperpflege zu bemühen... *ironischlach* Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hunter58 Geschrieben 3. Januar 2006 Teilen Geschrieben 3. Januar 2006 Das ganz interessante an der Sache duerfte (sorry - Englische Tatstatur) sein dass die kontrolleure mehr 'Vertrauen'des Staates geniessen als die 'Kontrollierten', dH diejenigen deren der Flugbetrieb udn die Luftfahrt rein berufsbedingt schon am herzen liegt werden von Leuten kontrolliert deren Motivation und Bindung an die Luftfahrt voellig unbekannt ist. Ein Bericht ueber die Lage in den USA hat aufgezeigt dass die kontrollierenden effektiv das groessere Sicherheitsrisiko darstellen, nur will niemand politisch zugeben dass die sogeannte 'Sicherheit' laengst aus dem Ruder gelaufen ist. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Marc L. Geschrieben 3. Januar 2006 Teilen Geschrieben 3. Januar 2006 Leider erlebe ich regelmässig, wie man als Crew sogar noch genauer gefilzt wird als die Passagiere, und das häufig sogar vor deren Augen. Man kommt sich echt vor wie ein Schwerverbrecher!!! Aber gewissen Leuten scheint es offenbar einen Spass zu bereiten, uns "arroganten" Piloten und Flugbegleiter eins auszuwischen... Hallo Robin Ich bin mir nicht sicher, ob in Europa die Flughäfen auch verpflichtet sind, einen gewissen Teil der Security-Checks besonders genau durchzuführen (weiss den Namen dieser Checks nicht mehr...). In den USA wird dies von den Flughafen so gehandhabt, dass sie einfach Crews und Flughafenmitarbeiter genauer durchleuchten, um diese "Tortur" den Passagieren ersparen zu können. Diese Checks verlieren ihre Wirkung also gänzlich. Gruss Marc Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Robin Geschrieben 3. Januar 2006 Teilen Geschrieben 3. Januar 2006 Also ich hatte auch gestern das Vergnügen in den Genuss der Vorzüge der neuen Regelungen zur vermeindlichen Erhöhung der Sicherheit im Luftverkehr. Und ich finde es ebenfalls unmöglich was da abgeht und das ich für so eine Pseudo-Kontrolle wesentlich früher zum Airport los muß als in 2005. Ich habe das Privileg nur 5 Autominuten von Berlin Tegel weg zu wohnen. Aber ich frage mich, was passiert, wenn ich stand by habe?! Dann habe ich 1 Stunden Zeit da zu sein.... Früher kein Thema aber heute??? Und es gibt bei unserem fliegerischem Perosnal, das auch außerhalb von Berlin wohnt. Die dürfen dann, wenn das Briefing für mindestens fünf Crews (eine Crew= fünf bis sechs Leute) um 5h beginnt schon um 4h auf dem Gelände erscheinen, um trotzdem noch rechtzeitig da sein zu können. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Leroy Geschrieben 3. Januar 2006 Teilen Geschrieben 3. Januar 2006 Frage bzgl. des neuen Gesetzes. Was ist wenn ein RTW von auserhalb mit voller Orchester (sprich auf Einsatzfahrt) aufs Vorfeld muss. Müssen die sich dann auch durchsuchen lassen oder werden die durchgewunken? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hein Geschrieben 3. Januar 2006 Autor Teilen Geschrieben 3. Januar 2006 In unserem Faltblatt zu dieser Verordnung steht sinngemäß: Personen werden zu 100% kontrolliert. Das spräche eigentlich für die Durchsuchung. Das ist auch dringend notwendig, denn es ist davon auszugehen, daß die Beatzung eines RTW spitze, scharfe Gegenstände mit auf's Vorfeld nehmen will, wie z. B. Injektionsnadeln oder Skalpelle. Aber im Ernst; weiter oben wurde ja schon angesprochen, daß durch diese Verordnung vermutlich mittelfristig die Preise steigen werden. Wenn das eintritt, ist spätestens dann nicht der Tatbestand des Betruges gegeben? Denn es wird ja eine "keine" Leistung verkauft!; da sich die objektive Sicherheit schließlich in keinster Weise verbessert (unser Kaffeemaschinenmonteur zeigte mir HEUTE auf meine eigentlich ironisch gemeinte Frage, wie er denn mit seinem Werkzeugkoffer auf's Gelände gekommen ist, nur grinsend sein Taschenmesser, das mitzunehmen ihm nicht verwehrt worden war). Soweit ich weiß, hat er aber "nur" 'nen Besucherausweis, vielleicht macht ihn das ja vertrauenswürdiger. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hägar Geschrieben 3. Januar 2006 Teilen Geschrieben 3. Januar 2006 In den USA wird dies von den Flughafen so gehandhabt, dass sie einfach Crews und Flughafenmitarbeiter genauer durchleuchten, um diese "Tortur" den Passagieren ersparen zu können. Seltsam... Ich fliege seit Jahren regelmässig so ca. ein- bis viermal pro Monat in die USA, habe aber das, was du beschreibst, nie so angetroffen. Wäre schön, wenn die, die hier in jedem zweiten oder dritten Thread über die USA herziehen, sich etwas mehr an der Realität orientieren würden. Gruss Ruedi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hein Geschrieben 3. Januar 2006 Autor Teilen Geschrieben 3. Januar 2006 Bitte hier keine Streitigkeiten über eventuelle Gepflogenheiten in den USA, die die meisten von uns eh nicht aus eigener Erfahrung kennen dürften! Wir haben das Problem hier in Europa, zumindest in Deutschland. Es scheint in erster Linie daher zu rühren, daß das komplette Gelände der meisten deutschen Flughäfen "luftseitig" jetzt als sicherheitssensibel eingestuft wird. (Quelle: weiter oben angesprochenes Faltblatt (ich werde noch nach der genauen Formulierung suchen!)) Das schließt natürlich auch Kantinen, Küchen, Werkstätten, Büros, eben alles ein, was sich innerhalb des Zaunes befindet und wo sich natürlich zur Arbeitsdurchführung eigentlich verbotene Gegenstände en masse befinden. Nun werden also auch Leute von dieser Regelung betroffen, die nie auch nur in die Nähe des Vorfeldes kommen. Hier hat man es sich etwas zu einfach gemacht. Einen Zaun nebst Kontrollstellen um das eigentliche Rollfeld wäre 'ne nur einmalige Investition, die die Personalkosten für die (an diesem Schnittpunkt durchaus sinnvollen) Kontrollen reduzieren würde, da (in den meisten Fällen) weniger Kontrollstellen zu besetzen wären, die zusätzlich deutlich weniger Personen zu checken hätten, da Verwaltungs-, Lager-, Küchen und Reinigungspersonal etc. gar nicht davon betroffen wären. Daß Crews so dermaßen gefilzt werden ist sowieso unverständlich! Oder anders: Frage an die Piloten: Würdet Ihr im Zweifelsfall 'ne Waffe brauchen, wenn Ihr Euren Flug "umleiten" oder gar "abbrechen" wolltet? (Ironie, Ironie, Ironie (nur für alle Fälle...)) Ich bin mir sicher: In dieser Sitiation wäre das "Martyrium vor dem Märtyrertum" wesentlich schwerwiegender für den Probanden, als das Fehlen einer Waffe! ...vor allem, wenn es sich bei der "Waffe" um 'ne Nagelschere handelt... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Marc L. Geschrieben 4. Januar 2006 Teilen Geschrieben 4. Januar 2006 Seltsam... Ich fliege seit Jahren regelmässig so ca. ein- bis viermal pro Monat in die USA, habe aber das, was du beschreibst, nie so angetroffen. Wäre schön, wenn die, die hier in jedem zweiten oder dritten Thread über die USA herziehen, sich etwas mehr an der Realität orientieren würden. Gruss Ruedi Hallo Ruedi Leider sind dies Fakten, nachzulesen in diversen Zeitschriften und Artikeln im Internet. Wie gesagt, ich weiss nicht, ob es diese Vorschrift nur in den USA gibt oder nicht. Wenn nicht, wird sie vermutlich überall gleich umgangen. PS: Ich habe grundsätzlich nichts gegen die USA, nur gegen deren momentane Politik und einen Bruchteil der Bevölkerung. Das Land und die (meisten) Leute sind klasse. Gruss Marc Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hägar Geschrieben 4. Januar 2006 Teilen Geschrieben 4. Januar 2006 Leider sind dies Fakten, nachzulesen in diversen Zeitschriften und Artikeln im Internet. Ok, ok, ich seh's ja ein und entschuldige mich.:009: Ist wohl ein Geburtsfehler von mir, eher dem Glauben zu schenken, was ich während Jahren selbst erlebt habe als den "Fakten aus diversen Zeitschriften und dem Internet" Somit können wir diesen unfruchtbaren Seitenarm des Threads abschliessen. Gruss Ruedi Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Thomy84 Geschrieben 5. Januar 2006 Teilen Geschrieben 5. Januar 2006 Frage bzgl. des neuen Gesetzes.Was ist wenn ein RTW von auserhalb mit voller Orchester (sprich auf Einsatzfahrt) aufs Vorfeld muss. Müssen die sich dann auch durchsuchen lassen oder werden die durchgewunken? Interessante Frage, in Nürnberg fährt z.B. bei einer Luftnotlage auch die Berufsfeuerwehr aus der Stadt mit auf das Vorfeld. Dürfen die dann einfach so drauf weil es ja ein Notfall ist und danach werden dann ein paar Hektar Flughafenareal und das halbe Terminal abgesucht bevor der Flughafen wieder angeflogen werden darf? Oder zählen die Feuerwehrler zu den Guten? Nur warum sind dann alle anderen Arbeiter dort böse....? Im Übrigen, wie sieht das eigentlich so rein rechtlich aus? Nicht mal ein Polizist darf jemanden "grundlos" antatschen und durchsuchen. Warum muss man sich dass dann von dem Securitymitarbeiter XY eines Privatunternehmens bieten lassen bzw. was passiert, wenn sich ein Flughafenmitarbeiter weigert, sich jedesmal vor Dienstantritt "die Eier schaukeln zu lassen"? Als Passagier wohl kaum ein Problem: Keine Durchsuchung - kein Zutritt zum sicherheitsrelevanten Bereich, bloß bei Mitarbeitern? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hein Geschrieben 5. Januar 2006 Autor Teilen Geschrieben 5. Januar 2006 Dann freut sich ein Chef, weil er wieder einen Mitarbeiter los ist! ...denn ohne "geschaukelte Eier" kein Zugang! Es wird ja auch nicht "grundlos" angetatscht, sondern weil man einen sicherheitsrelevanten Bereich betreten will! Von daher ist die Argumentation eigentlich stimmig. Nur ist der momentan gültige sicherheitsrelevante Bereich von sich aus unsicher, da dort eben vieles vorzufinden ist, was dort eigentlich nicht sein dürfte. Fast jedem von uns, die auf den Vorfeldern der diversen Flughäfen arbeiten, wäre es ein Leichtes, 'ne Fotoserie zu schießen, auf der, mit Tageszeitung von nach dem 1.1.2006 dokumentiert, diverse verbotene Gegenstände zu sehen sind, mal im Auto auf dem Vorfeld, mal direkt an einer Maschine und sogar in Flugzeugen! Achtung: Ich rate trotzdem dringend davon ab, schon das könnte strafbar sein! Gefährdet NICHT Euren Arbeitsplatz! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hein Geschrieben 5. Januar 2006 Autor Teilen Geschrieben 5. Januar 2006 Bei den Warenlieferungen muß man noch weiter denken. Wie sieht's denn aus, wenn in den Werkstätten mal wieder neues Werkzeug, oder in den Küchen neue Messer gebraucht werden? Müssen diese Betriebsteile dann nicht Ihre Arbeit einstellen? Denn Nachschub dieser Gerätschaften müsste nach der neuen Regelung eigentlich unmöglich sein! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Walter Fischer Geschrieben 5. Januar 2006 Teilen Geschrieben 5. Januar 2006 Die Terroristen sind ja so brav und benutzen stets dieselbe Taktik, die würden nie mit einem Heli ins Areal reinfliegen und wüten- nein bewahre! Viel zu riskant, da könnte man ja abgeschossen werden, bevor man sich unter einem vollgetankten Heavy selbst in die Luft sprengt. Gruss Walti Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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