BA lässt Passagiere 7 Std. im Flugzeug warte

[Gerhard]

Hallo liebe Simmergemeinde,

lese soeben im AOL:

 

Passagiere stundenlang festgehalten

Störrischer Flugkapitän öffnet die Türen nicht

Berlin - Langen Atem mussten die 87 Passagiere einer Maschine von British Airways (BA) in Berlin-Tegel zeigen. Wegen schlechten Wetters hob das Flugzeug statt um 7.35 Uhr erst um 14:38 Uhr in Richtung London ab. Problem: Der Pilot wollte die Fluggäste trotz der langen Wartezeit nicht aussteigen lassen. Ein Streit entbrannte bis schließlich einige Passagiere die Polizei alarmierten. Erst nach dem Eingreifen der Beamten konnten die Reisenden aus der Maschine aussteigen.

 

Passagiere gegen ihren Willen festgehalten

 

Wegen der hartnäckigen Haltung des Flugkapitäns wählten einige Passagiere nach rund vier Stunden über Handy den Polizei-Notruf 110, bestätigte ein Sprecher der Bundespolizei. Sie hätten mitgeteilt, dass sie gegen ihren Willen festgehalten würden. Zwei Beamte begaben sich daraufhin nach Tegel und sprachen mit dem Piloten. Erst dann gestattete dieser acht Reisenden, die Maschine zu verlassen. Sie traten anschließend vom Flug zurück.

 

Maschine befand sich bereits auf Vorfeld

 

Nach Angaben des Sprechers befand sich die Maschine bereits auf dem Vorfeld zwischen Warteposition und Enteisungsanlage. Deshalb hätten die Passagiere nicht aussteigen können. Warum das Flugzeug jedoch nicht zum Terminal zurückkehrte, sei unklar. Ebenfalls nicht bestätigen konnte der Sprecher Informationen, wonach einige Passagiere gegen den Kapitän wegen Freiheitsberaubung Anzeige erstattet haben sollen.

 

Handy-Notruf kann böse Folgen haben

 

Auch für die Fluggäste, die den Notruf absetzten, gibt es möglicherweise noch ein Nachspiel. Ihnen könnte nach Polizeiangaben eine Anzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr drohen, weil die Benutzung von Handys an Bord verboten ist. British Airways werde zunächst den Bericht des Piloten detailliert prüfen, sagte eine Sprecherin in London. Voraussichtlich werde Anfang Januar über eine angemessene Reaktion entschieden. (go/ddp)

[tiger-8]

......die Welt ist verrückt! :confused:

 

Gruss

 

Wini

[Ueli Zwingli]

Wini, nicht die Welt spinnt, nur die Briten! ;) (Hat übrigens schon Asterix bemerkt) :D

[CarstenB]

Moin!

 

Zur Vertiefung: http://www.handelsblatt.com/pshb?fn=tt&sfn=go&id=1163866 Die Passagiere brauchen übrigens nicht extra Anzeige erstatten, da Freiheitsberaubung ein Offzialdelikt ist. Die Staatsanwaltschaft muss schon bei blossem Anfangsverdacht auch ohne Anzeige die Ermittlungen aufnehmen. Die können dann aber auch relativ schnell wieder eingestellt werden.

 

Aber ansonsten ist das Fliegen manchmal immer noch ein Abenteuer:

Eine Monarch-Maschine legt auf einer ca. 7x16km große Insel eine Zwischenstopp ein, um mal wieder einen betrunkenen Passagier der Polizei zu übergeben: http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,392756,00.html

 

Bedingt durch Vogelschlag ging eine BA 747 mit sechs Stunden Verspätung aus New York raus. Die zwei (!) Passagiere, die sich nicht haben umbuchen lassen, erreichten das Flugziel dann aber doch nur mit dem Taxi, da die Maschine wegen Rauchentwicklung in Cardiff landete. Ob die wohl ein Upgrade für die First Class bekommen hatten? Was gab es eigentlich für die siebzehn Besatzungmitglieder für ein Reisemittel auf dem letzten Teil der Reise? http://news.bbc.co.uk/1/hi/wales/4564430.stm

[jakob3991]

hi,

der pilot ist schon ein crazy forg!:D

naja er hat halt das getan was er für richtig hält:D

 

 

 

mfg

jakob

[Hunter58]

Die Passagiere brauchen übrigens nicht extra Anzeige erstatten, da Freiheitsberaubung ein Offzialdelikt ist. Die Staatsanwaltschaft muss schon bei blossem Anfangsverdacht auch ohne Anzeige die Ermittlungen aufnehmen.

Ich denke nicht, denn woher soll die Staatsanwaltschaft über die 'Freiheitsberaubung' Bescheid wissen? Die Passagiere haben die Beförderungsbestimmungen ausdrücklich akzepteirt, und in denen steht nichts vom Recht einen Flug auf 'Wunsch' der Passagiere abzubrechen (der Taxi-Teil eines Fluges gehört zum Flug).

[CarstenB]

Hallo Richi!

 

Die Passagiere haben die Polizei angerufen und damit ist zumindet schon mal ein Staatsgewalt involviert. Damit wäre, ohne dass ich die Details des Telefonates kenne, zumindest schon mal der Ansatz für einen Anfangsverdacht gegeben.

[Thomas]

Die Passagiere haben die Beförderungsbestimmungen ausdrücklich akzepteirt, und in denen steht nichts vom Recht einen Flug auf 'Wunsch' der Passagiere abzubrechen (der Taxi-Teil eines Fluges gehört zum Flug).

 

Ich denke aber, dass auch bei den Beförderungsbedingungen von Airlines der Grundsatz der Verhältnismässigkeit stehen sollte. Mehrere Stunden in unmittelbarer Nähe des Terminals zu stehen, um auf einen Flug von 1 Std 20 Minuten zu warten, ist meines Erachtens nicht mehr unbedingt angemessen.

 

auf einer entlegenen Insel im Atlantik.

Also, sooo entlegen ist Porto Santo nun auch nicht. Zur Nachbarinsel Madeira gibt es mehrer Verbindungen am Tag, ebenso von dort auf's Europäische Festland (Lissabon plus Charter-Destinationen). Aber der Spiegel tut lieber so, als ob es ein einsames Atoll gewesen wäre, wo der arme Randalierer in einer Bambushütte ausharren musste... ;)

 

Gruss,

Thomas

[tamiko]

Wahrscheinlich gibt es von dieser Geschichte, wie bei vielen anderen, auch zwei Seiten des Geschehenen, und vieles ist übertrieben.......

 

Der AOL Artikel ist von der Aufmachung her doch eher mehr im Boulevardstil

 

Aus dem von Carsten verlinkten Handelsblatt Artikel geht hervor

 

Zudem seien von der Flugüberwachung die vorgesehenen „Startfenster“ für die Maschine immer wieder hinausgeschoben worden.

 

dass der Slot der Maschine immer wieder herausgeschoben wurde... Wer schon mehrmals so einen richtig heftigen Wintertag mit Schneefall an einem Airport erlebt hat, kann sicher meiner Meinung folgen:

 

Für mich sieht es so aus, als ob es diese eine BAW Maschine relativ unglücklich getroffen hat... Nehmen wir an, sie hatten einen Departure Slot, der Enroute durch Brüssel (immerhin ging es nach London) bedingt war... Beim Enteisen ging wenig weiter, so dass der Slot knapp verpasst wurde... neuer Slot durch Brüssel 45 Minuten später... jetzt musste aber wieder enteist werden.. Doch es setzte starker Schneefall ein, so dass ersteinmal die Bahnen geräumt werden mussten, und garnix mehr ging was Departures betrifft.. Als dann endlich die Bahn geräumt war, musste wieder enteist werden, etc...

 

So stell ich mir einfach vor, wie 7 Stunden (ursprünglich 4, danach haben laut Artikel die ersten Paxe die Polizei angerufen) zwischen Offblock und tatsächlichem Takeoff zustande kommen können...

 

Achja, wegen "Verhältnismässigkeit"...

Das schwierige bei den Winter Operations ist einfach, dass so gut wie garnichts hervorsagbar ist...

 

Es war sicher nicht so, dass der Captain um 8 Morgens wusste, dass er bis 14 Uhr Nachmittag nicht aus Tegel rauskommt, und jetzt ganz böse die Paxe in seine Flieger eingesperrt lässt... Oder glaubt hier irgendjemand, der Crew macht das Warten mehr Spass als den Paxen ;)

 

Hätte er das gewusst, wäre wohl der Flieger wieder ans Gate gegangen, und die gesamte Crew hätte sich einen Kurztrip durch Berlin City gegönnt :008:

 

Es ist eben sehr schwierig, bei starkem Schneefall den Flugbetrieb noch aufrecht zu erhalten.. Je nach Art des Niederschlags ist die sogenannte "Hold-Over-Time" nach dem Enteisen, also innerhalb derer man gestartet sein muss, extrem kurz...

 

Wenn es schneit, ist es zwar recht lustig, mit dem PKW im Schritttempo elegant über die Strassen zu driften, aber einen Flieger von 140 Knoten bei braking action <0.10 herunterzubremsen, ist nicht mehr lustig... deswegen muss die Bahn regelmässig gereinigt werden, was 30 Minuten bis eine Stunde dauert...

 

Auch müssen die Meteorologen ständig das Wetter extrem kurzfristig beurteilen, denn es hat keinen Sinn, die Bahn zu räumen, wenn 5 Minuten danach wieder starker Schneefall einsetzt... Dann müssen Flieger die schon im Final waren, wieder durchstarten, und sich mit den anderen 30 Maschinen im Anflug in die Holdings verteilen... und wenn das Holdingfuel (das im Winter bei den meisten Airlines sicher eh schon grosszügiger ausgelegt ist), verbraucht ist, wird es eine Diversion zum Ausweichflughafen, was der Airline wieder Kosten beschert...

 

Abschliessend noch einmal zusammengefasst: Es müssen im Winter bei extremen Witterungsbedingungen einfach von den Räumtrupps über die Enteiser, die Fluglotsen, die Meteo und die Piloten einfach alle am selben Strang ziehen, damit aus einem grossen Chaos (Flieger ist 7 Stunden nach Offblock noch nicht in der Luft) ein kleines Chaos (Die Flieger haben durchschnittlich nur eine Stunde Delay) wird :005:

 

Gruss

 

Joseph, guten "Rutsch" (wie zweideutig)

[user68]

Sosehr mir der "Safety First" - Gedanke des Captains gefällt- wenn die Bedingungen stundenlang inakzeptabel sind, muß der Flug halt gecancelled werden. Punkt.

 

Die Paxe sieben Stunden im Flugzeug hocken zu lassen wenn der Flug üblicherweise 1´20 Stunden beträgt - da fehlen mir die Worte :001: :001:

 

Wenn man den Infos zur BA auf pprune.com glauben schenkt, hatten die gerade mal ein paar Getränke dabei :(

 

Gruß,

Michael

[Roberto]

Die USA Maschine aus TXL hätte es in der Zeit des Wartens knapp über den Atlantik geschafft! :rolleyes:

 

Naja eine Stunde haben haben wir in CDG auch schon am Holding Point einer Rwy gestanden aber da war es auch nachvollziehbar für die Paxe, als eine "Mega Arche" nach der anderen nach Fernost rausging oder reinkam, mit Ihrem knapp Fuel. Unterlegt mit ein paar witzigen Kommentaren des CPT´s und des FO´s über den ein- und ausgehenden Verkehr, verging die Zeit wirklich "wie im Fluge".

 

Tamiko, hat m.E. gut ausgeführt, daß es manchmal wirklich dumm laufen kann, gerade im Winter. Wie sagt man ...unglückliche Verquickung der Umstände.

Aber sieben Stunden die Leute warten lassen, das war schon ein gesundes Phlegma welches der CPT da an den Tag gelegt hat, oder war das britischer Humor? :005: Er hat es ja schließlich in der Hand. Die Paxe sitzen hinten und können ja eh nichts machen. Aber man weiß ja auch nicht welche Zwänge Ihm im Nacken saßen. Vielleicht wegen der erneuten Handlings- und Abfertigungsgebühren oder so.

 

Öhmm.....hat der CPT die Triebwerke 7h im Idle rödeln lassen? Wäre so etwas überhaupt zu vertreten? Geht so etwas überhaupt?

 

Guten Rutsch an alle

 

Gruß

Roberto

[Air Michi]

Hallo Leute!

In meinen Augen eine bodenlose Unverschämtheit gegenüber den Fluggästen.

Wie an anderer Stelle schon angemerkt, hätte der Flug erst gar nicht stattfinden dürfen.

Es gab für Nord- und Nordostdeutschland eine Unwetterwarnung.

Und spätestens nach zwei Stunden hätte eigentlich klar sein müssen, dass das mit dem Flug nichts mehr wird.

Reichlich merkwürdig, dass es DIESEN Flieger allein betraf. Kaum zu glauben, dass das noch etwas mit einer "Verkettung unglücklicher Zustände" zu tun hat.

Da ist noch viel Erklärungsbedarf von Seiten des Flugkapitäns, des Flughafens und der Flugsicherung.

Bin gespannt, was nun weiter passieren wird. Ein Nachspiel wird das ganz sicher haben........

Ich bin entsetzt, wie man heutzutage mit Kunden umgeht.:001:

 

Michael

[meeri]

Ich kann hier irgendwie kaum jemanden verstehen der über den Cpt so negativ urteilt.

 

Wenn Sauwetter ist, und der Airport an den Minima operiert ist es halt mal so.

Nehmen wir an die Maschine war off block, taxelte so, stop, delay due to weather. In der zwischenzeit will aber alles landen was Flügel hat und ILS fähig ist ergi ein inbound Strom. Vll gab es aus logistik Gründen KEINEN Block Platz mehr. BZW uns ging es so mal aus London weg. Zuerst hieß es delay cause we missed slot-late boarding. Der nächste Slot der Brüssel hergab war nicht einzuhalten wegen traffic, daraus wurden auch 4 Stunden am taxiway.

 

Die crew handelte sicher nach Vorschriften. Was glaubst was los is wenn ein paxe abhaut wenn sie aussteigen dürfen und mit Bussen ans Gate gebracht werden.

20 Minuten bis alle am Gate sind. Dann der Slot geht in 50 Minuten, also 20 Minuten Zeit für alle Paxe wieder in den Bus. Dann einsteigen sitzen, anschnallen, deice, slot wieder verschoben weil jetzt überall dank wetterbesserung wie verrückt gestartet wird. So wir haben bereits ca 2 Stunden angehäuft, noch einmal verschiebung, wieder deicing und 3.5 Stunden, dann ruft irgendwer die Polizei und das Ergebniss= 7 stunden. Der crew macht es sicher spaß bei kaum Sicht wie verrückt im Flieger auszuharren.

 

Außerdem wenn sowas ist kopf nach links/rechts kippen und pennen oder fragen ob man ins Cokpit darf, was in so einem Fall gut möglich ist.

Sicher 7 Stunden ist ned schön, hätte aber keiner was gesagt wären vll nur 4 gwesen

[Wilko Wiedemann]

Reichlich merkwürdig, dass es DIESEN Flieger allein betraf. Kaum zu glauben, dass das noch etwas mit einer "Verkettung unglücklicher Zustände" zu tun hat.

Gerade darum hat es nur einen Flieger getroffen. Die Verkettung machts aus :D

 

Gruss

 

Wilko

[FalconJockey]

Ohje,

 

ratet mal, wer grad bei SWR3 einen Fachkommentar zu diesem "Vorfall" gegeben hat, mich hat's fast aus der Duschwanne gehauen vor Überraschung :D

[Roberto]

Hmm ja.....in der Online Ausgabe der "Berliner Morgenpost" ist der Artikel nicht mehr vorhanden....!

 

Zitat:

"Ein Fehler ist aufgetreten

Fehlermeldung: Der Artikel 825022 ist nicht mehr vorhanden"

 

Link via eddh.de

 

Tja...:D :005:

 

Gruß

Roberto

[CarstenB]

Moin!

 

Weis jemand zufällig, wie pünktlich und wie voll der Mittags- und der Nachmittagsflug der BA war?

 

@Roberto: Das ist bei denen öfters so, aber die Links hier im Thema tun es ja noch und ggf. gibt es ja noch google news

[Tomi]

@Andreas

 

Ja wer denn? Ein Journalist? Mit eigenem 152i?

 

Tomi

[FalconJockey]

@Tomi: Genau, der mit dem Swissair-Wasser im Tank ;)

[Hägar]

Zufälligerweise habe ich vorgestern vom Tages-Anzeiger als Antwort auf eine Anfrage ein Mail erhalten, das mit folgendem Zusatz versehen war:

 

PS: Der Tages-Anzeiger hat die frühere Zusammenarbeit mit Sepp Moser längst eingestellt.

 

Sieht ganz so aus, dass hierzulande die meisten Verlage resp. Redaktionen dem Herrn auf die Schliche gekommen sind und er nun - wie soviele Piloten auch- sein Geld im Ausland verdienen muss.

Zum Beispiel um Benzin zu kaufen, seine Versuche mit Wasser waren ja bekanntlicherweise nicht sehr erfolgreich:rolleyes: .

 

 

Gruss

 

Ruedi

[andreas]

Kann man (darf man) denn die APU überhaupt 7 h lang laufen lassen und wird da nicht so viel Sprit verbraucht dass ein Nachtanken nötig sein wird (was ja eh am Gate geschehen muss und mit vorteil ohne Passagiere an Bord)?

 

Gruss,

 

Andreas

[Thomas]

Achja, wegen "Verhältnismässigkeit"...

Das schwierige bei den Winter Operations ist einfach, dass so gut wie garnichts hervorsagbar ist...

 

Ich denke mal, Du wirst mir zustimmen, dass eine Verzögerung der Taxi time um 4-7 Stunden nicht normal ist, egal ob Winter oder Sommer - ansonsten müssten ja täglich hunderte Flugzeuge mit Passagieren an Bord auf Europas Flughäfen herumstehen. Wir können also von einem relativ seltenem Einzelfall ausgehen. Und eben da kommt das Prinzip der Verhältnismässigkeit ins Spiel: Ist es hinnehmbar, wenn normalerweise Verspätungen von +/- einer Stunde (meine Schätzung) zu erwarten sind, dass es in diesem Fall 4 oder gar 7 Stunden wurden? Wenn ja, wo willst Du dann die Grenze ziehen? Bei 24 Stunden? Oder vielleicht einer Woche auf dem Taxiway (Jetzt mal Crew-Dienstzeiten etc aussen vor gelassen)? Ich denke mal, das lässt sich nicht mehr mit "die haben ja schliesslich die Beförderungsbedingungen akzeptiert" abdecken.

 

Erstaunlich finde ich aber auch, wie ruhig das Thema diskutiert wird. Wenn es in diesem Fall nicht die BA gewesen wäre, sondern z.B. die Ryanair, was hätten die Aviatikforen getobt... alle hätten es "eh schon immer gewusst" und bekanntermassen gilt ja immer der Grundsatz "you get what you pay for". Wäre sicherlich eine Riesenstory geworden. Aber so wird der Airline einfach zugutegehalten, dass sie schon ihre Gründe gehabt haben wird... Finde ich (ohne jetzt ein Freund der Ryanair zu sein) wirklich interessant.

 

Gruss,

Thomas

(der auch schon 2 1/2 Stunden an Bord einer BA 757 in Tegel den Slot in LHR abwarten musste... aber ohne die Polizei zu rufen ;) )

[Andreas Stiller]

Hallo zusammen !

 

Die meisten scheinen bei den teilweise sehr reißerischen Medienberichten überlesen zu haben, daß die Passagiere bereits nach 4 Stunden das Flugzeug verlassen haben. Ich bin der Überzeugung, daß ein nicht zu verachtender Teil der Gesamtverspätung von 7 Stunden auf den Polizeieinsatz zurückzuführen ist. Denn ihr wißt ja wie das ist: Nach dem Aussteigen der "Aufständischen" geht der ganze Spaß von vorne los: neuer Slot, wieder Enteisen etc etc......

 

Und da an Bord nach Eintreffen der Polizei sicher erst einmal die Situation geklärt wurde, bevor das Aussteigen stattgefunden hat, war die Polizei wohl eher schon nach "nur" 3,5 Stunden vor Ort.

 

Das ist unbestritten eine (zu) lange Zeit, aber aus der Erfahrung meiner Arbeit bei Lufthansa-Operations bin ich sicher, daß kein Kapitän über einen so langen Zeitraum die Paxe "einsperrt", wenn absehbar ist, daß es zu einer solchen Verzögerung kommen wird. Schon deshalb um sich selbst den Streß mit den "Gefangenen" zu ersparen.

 

Es wird also sehr wahrscheinlich eine Verkettung unabsehbarer Umstände gegeben haben: sich verschlechternde Slots, einsetzender Schneefall, Runwayschließung wegen Räumung und natürlich mehrere Enteisungen.

 

Dazu muß man wissen, daß gerade in Berlin bei starkem Schneefall die Flughafengesellschaft schnell an Ihre Grenzen stößt (in Hinsicht auf Anzahl des Equipments und Bedienpersonal).

 

Ich verstehe ich die Reaktion des Kapitäns ein Aussteigen und Abwarten im Terminal abzulehnen, wenn er die Gesamtverspätung nicht sicher einschätzen kann. Damit stellt er sich schließlich wieder GANZ HINTEN an, und kann ganz sicher sein, daß es auf jeden Fall SEHR lange dauern wird, bis es losgeht.

 

Andererseits ist es natürlich richtig, daß man keine Passagiere gegen deren Willen an Bord festhalten kann/darf/sollte. Dann muß man halt in den sauren Apfel beißen und eine Treppe und einen Bus kommen lassen.

 

Aber wahrscheinlich ist die ganze Geschichte wesentlich unspektakulärer als die Medien es uns hier glauben lassen wollen.....

 

Euch allen ein gutes, erfolgreiches neues Jahr !

 

Viele Grüße,

 

Andreas

[LotT]

Wini, nicht die Welt spinnt, nur die Briten! ;) (Hat übrigens schon Asterix bemerkt) :D

 

...naja...es gibt ja in jedem Land solche die nicht ganz normal sind :rolleyes:

[Michi Moos]

Hallo zusammen,

 

Da schliesse ich mich den Leuten an, die den Captain in Schutz nehmen! Er würde sicher niemals absichtlich 7 Stunden lang die PAXe in der Büchse einsperren. Wenn mich nicht alles täuscht, wird es auch für ihn nicht der tollste Arbeitstag gewesen sein. Stelle mir das ähnlich vor wie Joseph das bereits erläutert hat.

 

Aber was machen denn die Passagiere für einen Quatsch?

Meine Empfehlung an sie:

Schaut aus dem Fenster und zählt Schneeflocken oder lest ein Buch. Auf jeden Fall geniesst die ruhige Zeit. Hat ja keinen Sinn vor Wut rot anzulaufen, gibt höchstens Hirnblutungen - oder ne Klage wegen "gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr" :005:

 

Amüsierte Grüsse,

Michi