Alouette und Prop in Formationsflug

[werni]

Hallo zusammen,

 

gerade eben gesehen (14:30h): Eine Aloutte der Schweizer Armee und ein rot-farbenes kleines Propellerflugzeug drehten gemeinsam mehrere Runden in der Region Hirzel / Baar. Wobei die Aloutte immer hinten war und das Flugzeug von den Grössenverhältnisse her gesehen vermutlich weiter oben.

 

Leider habe ich den Feldstecher nicht im Geschäft :eek:

 

Ich frage mich, was das sollte und vor allem ob das rote Prop-Flugzeug eins der Armee sein könnte?

 

Mir sind nur die orangefarbenen PC-7 in der Armee bekannt, jedoch keine roten Propeller-Maschinen.

[J3C Rider]

Hoi Werni

 

Das war wohl eine Drohne unserer Armee, die von einer Alouette begleitet wurde.

[ChristianB]

Hallo Werni

 

Wie Du es beschreibst könnte es sehr gut eine Drohne gewesen sein. Diese werden eigentlich immer begleitet (aus sicherheitsgründen), in deinem Fall von einer Aluette. Dies würde auch das kleinere Aussehen erklären, da diese Drohnen viel kleiner sind als ein normales Prob-Flugzeug, aber trotzdem auf gleicher Höhe fliegen wie das Begleitflugzeug/helikopter.

 

Gruss

Christian

[Roberto]

Warum werden die Drohnen begleitet, was soll das "sicherheitsrelevant" bewirken?

Stellt das nicht die angestrebte "Autonomie" (auch Übungsweise) der Drohnen in Frage?

 

Gruß

Roberto

[Zugi]

Hallo Roberto

 

Es geht primär um die Luftraumbeobachtung. Die Drohne kann diese schlecht wahrnehmen und wird auch durch ihre "Grösse" von anderen Fliegern schlecht erkannt. Die Drohne fliegt oft im unkontrollierten Luftraum und die Alouette oder der PT6 "markieren" die ADS-95 und können die Luftraumbeobachtung für diese übernehmen. Im reinen kontrollierten resp. IFR Verkehr braucht es keine "Ombras" (A3, PT6). Selbstverständlich auch nicht im Ernstfall, die Autonomie ist also gewahrt.

 

Gruess

 

David

[Roberto]

Hallo Roberto

 

Es geht primär um die Luftraumbeobachtung. Die Drohne kann diese schlecht wahrnehmen und wird auch durch ihre "Grösse" von anderen Fliegern schlecht erkannt. Die Drohne fliegt oft im unkontrollierten Luftraum und die Alouette oder der PT6 "markieren" die ADS-95 und können die Luftraumbeobachtung für diese übernehmen. Im reinen kontrollierten resp. IFR Verkehr braucht es keine "Ombras" (A3, PT6). Selbstverständlich auch nicht im Ernstfall, die Autonomie ist also gewahrt.

 

Gruess

 

David

Danke David......

 

Hab mich gewundert, daß die Drohnen "ausgeführt" werden müßen! Aber ja, was Du erklärst klingt einleuchtend. Hab keine genauen Vorstellungen wie groß so eine Drohne ist, aber sie scheint wohl die Proportionen eines übergroßen Maxi-Flugmodells zu haben.

Naja hier in NO Deutschland ist das mit den Drohnen nicht so doll, da man eh vom Rügendamm bis zum Kurfürstendamm (Bln) gucken kann. Das einzigste was hier mal herumflog war diese übergroße "Hornisse" von Boeing (oder so) mit fast 30m Spannweite. Da gab es auch gleich richtige Restriktionen in den Lufträumen.

 

Danke nochmals für Deine Erklärung.

 

Gruß

Roberto

("Minidrohnenflieger") :D

[Christian Thomann]

Ich tippe auch stark auf eine Begleitung eines Testfluges einer Drohne. Etwas Ähnliches ist mir während eines Plauschfluges nach dem bewilligten X-ing oberhead MIL Emmen am 26.10.05 zwischen Emmen und Baldeggersee auf ca. 5'000 ft begegnet. Dieser Traffic wurde mir von Emmen auf 2 Uhr gemeldet, was ich nach wenigen Sekunden auch etwas höher zurückmelden konnte.

 

Die Drohne wurde damals von einem Pilatus-Porter der Luftwaffe begleitet. Die Drohne selbst war sehr auffälligen mit leuchtorangen Flecke (ca. RAL 2005 wie Polizei) markiert.

 

Hier noch eine frühere Pressemitteilung NZZ, 10.8.04:

Unbemannte Flugmaschinen

 

Bei den Armee-Drohnen vom Typ ADS 95 Ranger handelt es sich um unbemannte Kleinstflugmaschinen, die mit Kameras ausgerüstet und zur militärischen Aufklärung vorgesehen sind. Die Drohnen werden laut Angaben des VBS von einer mobilen Rampe gestartet und vom Boden aus ferngesteuert.

 

Die Drohne kann in einer Höhe bis zu 4500 Metern und über eine Distanz bis zu 100 Kilometern operieren. Die ADS 95 Ranger ist 4,6 Meter lang und weist eine Spannweite von 5,7 Metern auf. Dank Infrarotkameras können die Armeedrohnen, ein ursprünglich israelisches Produkt, sowohl am Tag als auch in der Nacht Bilder aufnehmen. Laut Nussbaum können auf den Bildern Menschen erkannt werden. Identifiziert werden können die Personen indes nicht.

 

Grüsse

Chregel

[adriank]

... und die Alouette oder der PT6 "markieren" die ADS-95 und können die Luftraumbeobachtung für diese übernehmen ...

 

Mit dem positiven Nebeneffekt, dass die Heli und Porter Piloten so zu Flugstunden kommen.

 

Mit dem negativen Effekt, dass ein Drohnen Einsatz in Friedenszeiten alles andere als kostengünstig ist!

 

Mit Fliegergruss

Adrian.

[Wilko Wiedemann]

Hallo

 

Das war definitiv eine Drohne, wie bereits hinreichend erklärt.

 

Hier ein Bild davon:

 

Mit dem positiven Nebeneffekt, dass die Heli und Porter Piloten so zu Flugstunden kommen.

Naja, über zu wenige Flugstunden können sich die Piloten der Leichtflieger nicht beklagen. Im Gegenteil, die Drohnenbegleitflüge gehören nicht zu den beliebten Aufgaben, da diese Flüge lange dauern und eigentlich sehr langweilig sind. Nach meinen Erfahrungen im Helidispatch in Alpnach, übernahmen dies nur die Jungpiloten gerne, um so rascher auf eine höhere Stundenzahl zu kommen.

 

Gruss

 

Wilko

[Thomas H.]

Hier noch ein Bild, das die Grössenverhältnisse zeigt: http://www.vbs-ddps.ch/internet/luftwaffe/de/home/media/pictures/ads95.Par.0002.Photogallery2.direct.gif/001716.jpg

Am Boden ist eine Drohne zwischen einem Traktor und einem VW-Bus.

 

Gruss

 

Thomas

[Roberto]

Danke Thomas für das interessante Bild...

Danke auch an alle welche mit Informationen dienen konnten.

Ist das auf dem Bild in ungefähr die benötigte Infrastruktur für so ein "Dröhnchen" :) ?

Zumindest kann man wohl die Startschiene erkennen.

 

Haben die Drohnen"jockeys" eigentlich eine Pilotenausbildung. Welche Informationen stehen Ihnen zur räumlichen Erfassung des Geländes zur Verfügung. Haben Sie eine Fernsebild zur Verfügung oder müßen Sie "IFR", also nach Instrumenten und Standort fliegen?

 

Ich glaube da wird jeder Fernsteuerpilot einfach neidisch..............100km Reichweite!!!............über 4000m Gipfelhöhe!!!.....einfach beeindruckend.

 

Gruß

Roberto

[Tigerfan]

Danke Thomas für das interessante Bild...

Danke auch an alle welche mit Informationen dienen konnten.

Ist das auf dem Bild in ungefähr die benötigte Infrastruktur für so ein "Dröhnchen" :) ?

Zumindest kann man wohl die Startschiene erkennen.

 

Haben die Drohnen"jockeys" eigentlich eine Pilotenausbildung. Welche Informationen stehen Ihnen zur räumlichen Erfassung des Geländes zur Verfügung. Haben Sie eine Fernsebild zur Verfügung oder müßen Sie "IFR", also nach Instrumenten und Standort fliegen?

 

Ich glaube da wird jeder Fernsteuerpilot einfach neidisch..............100km Reichweite!!!............über 4000m Gipfelhöhe!!!.....einfach beeindruckend.

 

Gruß

Roberto

 

 

Hier sieht man die Startschiene besser. Das Bild ist aus Emmen.Ist übrigens Hauptstützpunkt der Drohnen.

 

 

Die Drohnen-Piloten sind bereits erfahrene Zivilipiloten. Soviel ich weiss muss man als Airlinerpilot mehrere tausend Flugstunden haben. Das Ding zu steuern ist kein Kinderspiel (auch wenn das es nicht mehr als ein Spielzeug ist) :)

 

Diese Kugel die du an den Drohnen siehst, sind die Augen der Drohne. Diese sind auch in der Nacht nicht blind.

 

 

Und auf diesem Link siehst du die Steuerzentrale.

[Wilko Wiedemann]

Roberto, meld dich mal bei Gelegenheit im MSN bei mir, dann kann ich dir einige Infos zur Drohne geben. Ich war vor ner Weile als Drohnenpilot in einer Drohnenabteilung eingeteilt. Dank Umstrukturierungen und technischen Problemen kams allerdings nicht zu der erhofften Ausbildung. Allerdings hats mich nicht abgehalten, einige Infos zu erhalten und mich damit zu beschäftigen :D

 

@Andreas: Hm, der Link führt nicht direkt zum erwähnten Bild, aber man findets mit etwas rumklicken. Allerdings ist das Bild nicht gerade gut. Man sieht nur den Platz des Nutzlastoperateurs und des Nachrichtenoffiziers. Der eigentliche Pilotenplatz ist verdeckt.

 

Gruss

 

Wilko

[werni]

vielen Dank fürs Mitmachen. Da habe ich ja anscheinend einen interessanten Thread eröffnet.

 

Im Nachhinhein mag ich mich erinnern, dass man das Propellergeräusch von der Drohne kaum gehört hat oder wurde übertönt von der Alouette. Wäre es eine PC-7 gewesen, hätte man dies sicher auch warnehmen können.

 

Aber nun ist alles geklärt. Schon beeindruckend diese Reichweite der Drohne. Aber in diesem Fall müsste die Fernsteuerung ja von einem erhöhten Punkt erfolgen, weil es in Baar ziemlich hohe Hügel hat. Oder können die via Relaisstationen fernsteuern?

[Roberto]

Ja Werni...das hab ich mich auch gefragt.....Emmen liegt ja im Tal (Emmental...ist doch sicher das von dem berühmten Käse......, wenn ich mich recht erinnere (ich glaube Joachim, BH47, hat mir das mal gezeigt beim vorbeifahren). Relaisstationen....sicher möglich, ..... kann ich mir ehrlich gesagt aber nicht so vorstellen......von wegen der autonomen Operation der Drohne.

 

@Wilko

Ja, Danke für Dein Angebot..........wir "messengen" mal am Wochenende. :D

 

Gruß

Roberto

 

Hat es auch irgendwo ein Bild von Drohne und Begleitflugzeug, Heli....?

 

[off Topic ON] ...sorry..."muß" sein..:D

Hier seht Ihr zwei Bilder von meiner "Aldi Drohne"....

Zur Zeit überarbeite ich die Aufhängung an meinem Modellheli für diese kleine Digicam (240g Zigarettenschachtelgroß)....da sich eine Telemetrieübertragung einer Streicholzschachtelgroßen Videokamera zum Boden (ins Auto) als mit zu vielen Störungen und von schlechterer Qualität behaftet herausstellte.

 

 

Wen es interessiert, dem kann ich ja mal ein Link zu einem "Flugvideo" zusenden.

Nur als Hintergrund, warum mich die Drohnen so begeistern und faszinieren.

[off Topic OFF]

[Johannes Müller]

Schicke Drohne, Roberto :-)

 

Ich hatte mal an meinem Modell-Heli eine kleine Kamera angeschlossen (Sicht nach Hinten oder auf eine Seite).. Damals war alles noch analog: nach einem Flug den Film einsenden und hoffen, dass nicht alle Bilder verwackelt waren :-). So hat man wenigstens einen tieferen Sinn im Ausbalancieren des Rotors gesehen, he he. Die Bilder sind nicht immer gut geworden (ich muss sie mal heraussuchen, falls ich sie noch finde...) und die Kamera musste jemand anderes auslösen, da ich immer noch zu fest mit dem Fliegen beschäftigt war, um den Knopf oben an der Fernsteuerung noch zu betätigen :D.

 

Ist das ein Segelflieger?

 

Gruss

Johannes

 

PS würde mich über ein Filmausschnitt freuen :-). Wenn du willst, kann ich es auch auf meinen Server speichern, damit es die anderen hier anschauen können?

[Thomas H.]

etwas off topic:

 

Hoi Roberto

 

Deine Annahme, dass Emmen im Emmental liegen würde, ist falsch. Emmen liegt etwas nordwestlich von Luzern - da ist es zwar etwas hügelig, aber nicht wirklich in einem Tal.

Als "Emmental" (wo der Käse seinen Namen her hat) wird eigentlich kein Tal, sondern eine ganze Region im Grenzgebiet zwischen Luzern und Bern, so rund um den Berg Napf bezeichnet. Als "Zentrum" wird oft Langnau genannt, das aber gar nicht an der Emme liegt, sondern an der Ilfis. Der Fluss namens Emme hat seine Quellen etwas nördlich von Interlaken hat und fliesst dann +/- Richtung Nordwesten, also gar nicht nach Emmen. Aber wie gesagt, man nennt die ganze Region Emmental - ein hügeliges Land mit "Bergen" so um 1000 - 1500 MüM (ist in der Schweiz halt noch nicht so richtig ein Berg)

In die Richtung Emmen fliesst die "kleine Emme" - diese Region wird dann aber eher Entlebuch genannt.

 

Tja, Schweizer Geographie ist etwas tückisch, gerade für Flachländer ;)

 

Gruss

 

Thomas

[Johannes Müller]

Hi Roberto

Wenn wir schon bei Dronen sind :-)

 

Hier mal etwas, was sie mit dem Wasserstoff-Peroxid-Helicoter "Firebird" gemacht haben. Da er mit Rotor-End-Raketen und eher dünnen Rotorblättern eher eine hohe Rotordrehzahl hat, ist er recht "stabil" zum fliegen (sagt man), und so auch gut geeignet, um fernzusteuern (wohl auch, weil er so klein ist - ohne viel Material). Hier haben sie zunächst eine Fern-Steuerung am eher Standardheli angebracht, zusammen mit Videokamera + diverse Messsensoren, etc.. Wie weit das ganze auch so geflogen ist, kann ich nicht sagen... kurz darauf hat die Firma wegen internen Streitereien das ganze sein lassen :-(

 

Angepasster Heli:

 

Mit Fernsteuerung:

 

Nur Fernsteuerung:

 

Fertig verkleidet (evtl. nur als Studie, bin nicht sicher):

 

Gruss

Johannes

[Tigerfan]

Sehen diese Relaisstationen aus wie weisse Radarschüsseln?

[Roberto]

...Ist das ein Segelflieger?

 

Nein das ist ein ElektroMoSe.... 2m Spannweite.

 

PS würde mich über ein Filmausschnitt freuen :-). Wenn du willst, kann ich es auch auf meinen Server speichern, damit es die anderen hier anschauen können?

 

Ja ich such den Link mal raus und schicke Ihn Dir per PM.......heute über den Abend!

 

Gruß

Roberto

 

PS: ....alles zersetzende Zwischenfrage....

Weißt Du, was mich die ganze Zeit beschäftigt Johannes......warum hat dieser knuddlige Heli eigentlich einen Tail Rotor wenn er doch über Blattspitzenantrieb (a la "Djinn") angetrieben wird. <Der Djinn hatte dafür ein kleines Seitenruder welches rein zufällig im Abgasstrahl des "Turbinchens" lag.> Das einzigste wäre doch eigentlich die Steuerung um die Hochachse.....aber ein richtiges Gegendrehmoment hat doch diese Heli höchstens beim anlassen am Boden welches dort durch die Bodenreibung der Kufen und das Gewicht des Helis kompensiert wird?

[Roberto]

....Tja, Schweizer Geographie ist etwas tückisch, gerade für Flachländer ;)

 

Gruss

 

Thomas

 

Danke Thomas......und da hast Du wohl unbedingt recht....hab mir das alles nochmal auf der Schweizer VFR Karte verinnerlicht......Danke für Deine Ausführung.

 

Obwohl..... ich hatte in Geografie immer eine 1....auch in der mündlichen Prüfung <Die Entstehung von Faltengebirgen> :D

 

Aber die Schweiz hat geografisch was ganz Eigenes.........Einmaliges.

 

Gruß

Roberto