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Probleme beim Run Up


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Geschrieben

Hallo Zusammen

 

Während ich mit den L4's und Robinen in Triengen flog, hatte ich nie irgendwelche Probleme beim Run Up Check. Anders als ich auf die Schleppmaschine Super Cub unseres Vereins umschulte.

 

Doch der Reihe nach. Zuerst machten der FI und ich ein paar Touch And Go's auf der Segelflugpiste, danach taxelten wir zur Motorflugpiste. Das heisst wir taxelten mehr als eine Runwaylänge.

 

Dort angekommen machten wir nochmal einen Run Up, bei welchem wir 300 RPM Drehzahlabfall auf einem Magnet hatten, zudem lief die Maschine auf dem entsprechenden Magnet nicht rund. An einen Start war meinerseits nicht mehr zu denken.

 

Der FI scheint jedoch das Problem erkannt zu haben. Ich musste den Motor auf 2200 RPM hochdrehen und dann leanen bis er nur noch 1800 RPM hatte. So liessen wir den Motor einige Minuten laufen.

 

Und siehe da, das Problem war weg. Während diesem Vorgang, erklärte mit der FI was wir da im Moment gerade tun. Durch das lange herumtäxeln hätten sich irgendwelche Rückstände an den Kerzen gebildet, die er durch das laufen lassen mit magerem Gemisch wegmache. Er sagte mir um was für eine Art Rückstände es sich handelt, doch ich weis es nicht mehr.

 

Als ich später wieder einmal alleine mit dieser Super Cup unterwegs war hatte ich beim Run Up auf einem fremden Platz wieder das selbe Problem. Ich machte wieder dasselbe wie damals was wieder Erfolg brachte.

 

Nun meine Fragen:

Was für Rückstände sind dies? Ist es Russ?

Wie lassen sie sich vermeiden?

 

Wenn ich in Zukunft mit der Maschine schleppe, will ich nicht vor jedem Start lange "herumspielen" müssen. Und dass ein Start mit Schleppzug bei einem Abfall von 300 RPM auf einem Magnet nicht drinliegt ist wohl jedem klar.

 

Es ist bekannt, dass ein zu fettes Gemisch die Kerze verrusst. Läuft der Motor beim Taxeln zu fett? Muss man da leanen, dass um dem entgegenzuwirken?

 

Interessant ist, wie oben schon gesagt, dass ich solche Probleme bei anderen Flugzeugen noch nie hatte.

 

Wäre nett, wenn jemand etwas zu meinen Fragen beitragen könnte. Auf jeden Fall werde ich noch unseren Mechaniker interviewen.

 

Gruss

Stefan

Geschrieben

Hallo Stefan

 

Ich bin da nicht wirklich der Spezialist, aber ich glaube, dass die Kerzen verrussen können, wenn man zu lange im Leerlauf ist. Also beim taxeln lieber ein paar RPM geben, anstatt im Leerlauf zu rollen.

Korrigiert mich bitte falls ich falsch liege!

 

Lieben Gruss

Dominik

Geschrieben

Sali Stefan

 

Das fette Gemisch ist genau das Problem. Dies führt zu einer unvollständigen Verbrennung und Rückständen davon.

Das hängt von der Einstellung des Leerlaufs ab. Ich nehme an, dass das leanen während den Ground-Ops helfen könnte, aber vergiss auf keinen Fall vor dem Start wieder auf rich zu stellen. :005:

 

Ich hatte ein ähnliches Problem auch schon, als während der Ausbildung eine Notlandeübung auf ein Feld anstand. Damals nahmen wir etwa 2500ft AGL die Power raus und machten noch die Vergaservorwärmung rein, da es ziemlich feucht war. Das macht das Gemisch noch fetter und als ich dann wieder Gas geben wollte, hustete es vorne gewaltig. Meine Fluglehrerin nahm dann schnell den Mixer etwas zurück und er kam wieder mit voller Leistung.

 

Vielleicht kann der Mechaniker den Leerlauf etwas magerer einstellen, dann sollte sowas nicht mehr passieren.

 

Gruss, Michi

 

Edit: Natürlich wie vor mir gesagt worden, nicht ganz im leerlauf taxeln. Das sollte man ja sowieso wegen der Schmierung schon nicht machen...

Geschrieben

Salü Stefan

 

Das gleiche ist mir mit einer Grob 115 während der Ausbildung passiert. Ich war gerade zum ersten Mal solo auf einem fremden Platz (Lommis). Als ich beim Run Up auf den rechten Magneten schaltete, quittierte dies das Gröbli nebst Drehzahlabfall mit massivem Vibrieren - das Cockpit-Panel wölbte sich um etwa einen halben Zentimeter vor und zurück und mich hat's kräftig durchgeschüttelt. Da ich sowas noch nie gesehen hatte, war die Überraschung entsprechend gross. Habe das Ding dann erst mal stillgelegt und telefonisch beim Fluglehrer nachgefragt, was denn nun los sei ...

 

Was sich genau an der Kerze festsetzt, weiss ich auch nicht (ich dachte, es sei Russ). Aber dies ist bestimmt nicht das Problem eines bestimmten Flugzeugtyps, sondern kann bei allen Flugzeugen mit mixture auftreten.

 

Da lobe ich mir die Katana - die kommt ohne dieses Hebelchen aus :)

 

Gruss

René

Geschrieben
Was sich genau an der Kerze festsetzt, weiss ich auch nicht (ich dachte, es sei Russ).
Gemäss meinem damaligen FI ist es nur das Blei im Sprit, weches bei fetter und somit "kälterer" Verbrennung an den Kerzen manchmal eine "Brücke" bildet und diese sozusagen kurzschliesst. Bei der erwähnten Leanprozedur schmilzt es dann wieder weg, bzw. verdampft.

 

Kam vor allem bei unseren Schulungs-152gi's relativ oft vor, da man in LSZH manchmal schon ein paar Minuten am Holdingpoint stand und/oder der Leerlauf etwas fett eingestellt war. Vielleicht lags auch nur an der Kerzen/Motor Kombination. Bei der übrigen Flotte ist's eher selten. Leanen bei Rollen hilft aber oft schon.

 

Heftiges "Russen" sollte eigentlich nicht vorhanden sein, ausser es liegt tatsächlich ein Defekt vor und nebst Benzin wird auch noch übermässig Öl verbrannt (z.B. bei defekten Kolbenringen und/oder Ventile). Die festgebackene Ölkohle bringt man dann aber auch mit Leanen kaum mehr weg.

 

Gruss

HaPe

Geschrieben
[...]da man in LSZH manchmal schon ein paar Minuten am Holdingpoint stand und/oder der Leerlauf etwas fett eingestellt war. [...]
Ich bin ja bekanntermassen nicht der LSZH Spezialist, aber mein damaliger FI hat mir einen Trick gezeigt:

 

Im Leerlauf leanen, Temperaturen im Auge behalten und das Mikrofonkabel um den Throttle- Hebel wickeln (Als Reminder bei der Line Up Freigabe...)

 

Hat bisher zweimal sehr gut funktioniert, Nachahmung auf eigene Verantwortung!

:)

 

Gruess Jimmy

Geschrieben

Hallo Zusammen

 

Erstmal Danke für die Antworten. So in etwas hat sich das bestätigt was ich mir gedacht habe.

 

Interessant finde ich die Idee für das Taxeln zu leanen. Wieviel soll man da? gibt es da eine Faustregel? Wie normal in der Luft?

 

Dass der Motor am Boden nie im Leerlauf läufft ist klar. 1000 RPM sollten es schon sein, dass er rund läuft. Aber trotzdem scheint es zu reichen um den unangenehmen Effekt auftreten zu lassen

 

Den Vorschlag mit etwas mehr RPM zu rollen, naja eine leichte Super Cup mit 180PS gehd schnell mal flott ab, wenn man nicht auf den Bremsen steht.

 

@ HaPe

Hmm Blei. Also eigentlich läuft die Maschine mit Bleifrei 98.

 

@ Jimmy

Werde an der GV beantragen, dass noch ein Mikrophon eingebaut wird, das ich um den Gashebel wickeln kann. Falls dies nicht angenommen wird probiere ich es mit dem Headsetkabel. :D

 

Gruss

Stefan

Geschrieben

Hi Stefan,

 

das Problem tritt beim Lycoming O-320A2A, wie er meistens in der Super Cub eingebaut ist, häufig auf und ist auch durch Einstellung des Leerlauf-Gemisches (zu fett, Bleiablagerungen, wurde schon prinzipiell richtig von Michi und HaPe dargestellt) kaum zu beseitigen (Erfahrung in knapp zehn Jahren mit meiner eigenen Super Cub).

 

Die Ausprägung des Problems hängt übrigens auch noch von der Elevation und der OAT ab.

 

Ich verfahre immer so, daß ich gleich nach dem Anlassen den Mixer langsam herausziehe, und zwar soweit, bis die deutlich sichtbare (!) Drehzahlerhöhung nicht weitergeht bzw. bis der Motor leicht zu "stottern" beginnt (letzterenfalls mußt du natürlich den Mixer wieder etwas hineindrücken, bis der Motor wieder gleichmäßig läuft). So kannst du dann erstmal auch längere Strecken problemlos rollen. Zum Run-up dann den Mixer wieder auf full rich, anschließend gleich wieder leanen, es sei denn, daß du sofort nach dem Run-up starten kannst. Zum Starten, gerade beim Schleppen (!), darfst du aber keinesfalls vergessen, den Mixer wieder auf full rich zu drücken! (Es sei denn, die Elevation ist so groß, daß du ohne zu leanen nicht auf die notwendige Maximaldrehzahl kommst; ist aber nicht der Normalfall!)

 

Im laufenden Schleppbetrieb (zurückrollen, warten bis der Segler klar ist...) leane ich dann immer wieder gem. obigem Procedure; wenn´s los geht: Mixer rich!

 

Das funktioniert sehr gut und läuft mit ein bißchen Erfahrung ganz automatisch ab.

 

Happy landings,

Jochen

Geschrieben

... Ich nochmal

 

http://www.flightforum.ch/forum/showthread.php?p=261896#post261896

 

hier wird übrigens das gleiche Problem angesprochen. Habe den Threat jedoch erst jetzt über Google gefunden und nicht über die Suchfunktion.

 

Edit: (Jochen hat zeitgliech gepostet)

 

Hallo Jochen

 

Super Cub Besitzer, du musst ein glücklicher Mensch sein :005:

 

Vielen Dank für deine Antwort. Werde es das nächste mal nach deiner Anleitung versuchen.

 

Gruss

Stefan

Geschrieben

Hi noch einmal Stefan,

 

wenn eure Super Cub 180 PS hat, ist sie wahrscheinlich nicht mit dem Lycoming O-320A2A (150 PS) ausgerüstet.

 

Aber anyway: das von mir vorher beschriebene Verfahren des Leanens am Boden funktioniert bei jedem Triebwerk und ist insbesondere bei noch größeren Einspritzmotoren absolut üblich. (Berchi hat das übrigens in dem anderen threat auch so beschrieben, bezogen auf die Piper Seneca).

 

 

So long,

Jochen

Geschrieben

Moin,

 

alte Flugis (und ihre Motoren) verlangen eben nach etwas mehr Pflege... Hatte im Sommer das Vergnuegen, Jochen's Cub mit ihm zusammen von Deutschland nach Portugal zu fliegen und hatte irgendwann beim Magneto Check einmal auch genau das beschriebene "Problem". Jochen konnte mir dabei gleich live auch die Beseitigung dessen demonstrieren.

 

Ein paar Bilder von Jochens SuperCub und unserem Trip findest du im uebrigen hier: http://www.flyportugal.net/transfer_cub_august_05 :p

 

Gruss, Frank

Geschrieben

Hi allerseits,

 

Wundert mich ein wenig, daß du das Problem jetzt in der doch schon kühleren Jahreszeit hattest.

 

Ist sonst eher im Sommer anzutreffen. Realtiv geringer Luftdruck + Hitze + hohe Luftfeuchte bewirken auch auf tiefen Plätzen bald einmal ein zu reiches Gemisch.

 

Sieh Dir für solche Bedingungen die Density Altitude an. Du bist dann gleich einmal auf 3000 - 4000 Ft. zB: http://www.csgnetwork.com/densaltcalc.html

 

Wurde mir von meinem FI übrigens auch so beigebracht bei höheren Temperaturen gleich einmal zu leanen und erst beim Start wieder full rich zu geben.

 

Jochens Verfahren klingt da aber wesentlich ausgeklügelter

 

(Ist schon notiert. Danke)

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