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Auftakt im Prozess um die Tötung eines Skyguide-Fluglotsen


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Geschrieben

Hallo Thomas,

 

nur um sicherzugehen: Die Bashkirian Airlines würde ich nicht als Lowcost bezeichnen, ich meinte eher unsere typischen LoCo's, die sich an EU-/Steuergeldern bereichern. Und ich meine auch die Leute, die am besten umsonst in den Urlaub wollen. Das ist einfach die falsche Einstellung - ich habe sie mir auch abgewöhnt.

Geschrieben

@ cx291

 

Könntest du mindestens einen LCC - Carrier oder auch eine andere Fluggesellschaft nennen die tatsächlich Dividenden von 20 bis 25% ausrichtet?

 

Herbert

Geschrieben
@ cx291

 

Könntest du mindestens einen LCC - Carrier oder auch eine andere Fluggesellschaft nennen die tatsächlich Dividenden von 20 bis 25% ausrichtet?

 

Herbert

 

die 25% die oft genannt werden, ist die EIGENKAPITALrendite. Wenn man aber bedenkt, dass die meisten Firmen mit Fremdkapital finanziert werden, so sieht es anders aus.

 

Wenn meine Firma 25% Eigenkapitalrendite hat, aber zu 80% fremdfinanziert ist, so bleibt nur 5% Rendite übrig. Dividenden kommen eigentlich fast nie über 4%.

 

Alex

  • 1 Jahr später...
Geschrieben
DRS3 meldete eben, dass Herr K. zu 8 Jahren Zuchthaus (vorsätzliche Tötung) verurteilt worden ist.
Das Zürcher Oberbericht musste die Strafmass mittlerweile herabsetzen, es beträgt nun noch fünf Jahre und drei Monate Haft, wobei der Straftäter davon schon fast dreieinhalb Jahre verbüsst hat.

 

Weitere Informationen dazu finden sich in den tagesaktuellen Medien, beispielsweise bei Tages-Anzeiger Online; das jüngste Urteil selbst kann man beim Zürcher Obergericht als PDF abrufen.

 

Gruss,

Martin

Geschrieben

Guten abend!

 

Der Mann war und ist durch den Verlust seiner liebsten krank geworden.

Durch die ekelhafter Sturheit dieses Unternehmens, nicht mal einzugestehen

warum es so kam wie es dann leider gekommen ist, also Sorry zu sagen, war der nicht mehr nur krank, sondern zusätzlich so voller Hass, dass er leider vollends

durchdrehte. Hier war halt das Bauernopfer, der Lotse, das einfachste, alles raus zu lassen. Wenn man bedenkt, dass der Lotse Kinder und Frau hatte, die nun auch alleine sind, schrecklich traurig. Hier gab es einfach NUR VERLIERER, mehr wie traurig!

 

Über die Bosse des Unternehmens schreib ich lieber nichts, sonst muss ich kotzen!

Entschuldigung!

Geschrieben
Guten abend!

 

Der Mann war und ist durch den Verlust seiner liebsten krank geworden.

Durch die ekelhafter Sturheit dieses Unternehmens, nicht mal einzugestehen

warum es so kam wie es dann leider gekommen ist, also Sorry zu sagen, war der nicht mehr nur krank, sondern zusätzlich so voller Hass, dass er leider vollends

durchdrehte. Hier war halt das Bauernopfer, der Lotse, das einfachste, alles raus zu lassen. Wenn man bedenkt, dass der Lotse Kinder und Frau hatte, die nun auch alleine sind, schrecklich traurig. Hier gab es einfach NUR VERLIERER, mehr wie traurig!

 

Über die Bosse des Unternehmens schreib ich lieber nichts, sonst muss ich kotzen!

Entschuldigung!

 

dieses strafmass ist ein skandal. gratulation an die psychiater und therapeuten die das - und viele andere milden urteile in der schweiz - ermöglicht haben. dies war keine handlung im affekt sondern lange geplant. er wusste was er machte und war sicher zurechnungsfähig. eine schande. beide seiten haben verloren, aber das ist keine entschuldigung für eine solche tat.

Geschrieben

Entschuldbar ist es nicht, deshalb wurde der Mann ja überhaupt bestraft.

 

So wie ich es in Erinnerung habe, war der Sachverhalt ohnehin anders. Der Mann hat eben gerade nicht von langer Hand die Tötung geplant, das Auslösende Element war, dass er vom Fluglotsen an dessen Türe kalt abgewiesen wurde. So wie er von Skyguide in kaum übertreffender Arroganz ebenfalls dauerhaft abgewiesen wurde. Der Mann hat in diesem Augenblick aus reiner Verzweiflung gehandelt. Dem Mann wurden Kinder und Frau genommen! Ich will denjenigen sehen, der sich in dieser Lage unter Kontrolle hat.

Die Verursacher sind auf freiem Fuss und haben mehrere Jahre für eine halbbatzige Entschuldigung gebraucht. Anstatt dir um die Rechtsprechung Sorgen zu machen, würde ich mich eher um den Anstand einiger Wirtschaftskapitäne kümmern.

 

 

Gruss,

Thomas

Geschrieben

Frau genommen! Ich will denjenigen sehen, der sich in dieser Lage unter Kontrolle hat.

Die Verursacher sind auf freiem Fuss und haben mehrere Jahre für eine halbbatzige Entschuldigung gebraucht. Anstatt dir um die Rechtsprechung Sorgen zu machen,

 

Tschuldigung, aber sowas geschieht täglich dutzendfach (oder tausendfach, je nach dem wie weit man schaut) und 99.9% haben sich 'in dieser Lage unter Kontrolle'.

Ich habe 0, aber 0 Verständnis für so einen *ç&!!! der einfach mal jemanden Absticht, wahrscheinlich um sein Gefühl von Familienehre widerherzustellen - ohne überhaupt zu wissen, was eigentlich genau ablief. Na gut, seine Landsleute aus dem Cockpit, die auch nicht ganz unschuldig waren, konnte er ja nicht mehr abstechen - ob er's wohl getan hätte, wenn er gekonnt hätte?

Und den mit dem 'im Affekt' kannst du in der Pfeife rauchen - das hat ihm natürlich der Anwalt gesteckt. Hat er ihn mit seiner Wut erstochen?

Geschrieben

@Thomas:

Auch wenn der Mann kalt abgewiesen wurde, und das Management von Skyguide nicht das beste ist/war (Nebenbei: Bei welcher Firma ist das schon? Kaum ist mal was, heisst es sowieso "grottenschlechtes Managment"), rechtfertigt dies in keinster Weise einen Mord/Totschlag/(schwere) Körperverletzung (mit Todesfolge)/...

 

Sowas nenne ich Blutrache...

 

Zudem will ich mal lieber nicht wissen, wie sich dieser Fluglotse der in dieser Nacht dienst hatte nach diesem Unfall gefühlt hatte... Der hatte bestimmt schon genug zu "knagen" bzw. schlaflose Nächte.

 

Möchte hier nochmals ein Posting von ThomasF zitieren, welches in den Anfängen dieses Threads zu finden ist:

War es eine Tat im Affekt? Oder bis ins Ende durchgeplant?

 

Kalojew selber sagt, er wollte Ihn nicht töten sondern ihn nur damit konfrontieren.

Klar - aus Kalojew Sicht war der Lotse Schuld am Tod seiner Familie, aber vielleicht wollte er den Lotsen wirklich nur damit konfrontieren, ihm die Bilder zeigen...

 

Verständlich ist dann aber die Reaktion des Lotsen (oder so wies gewesen sein soll). Etwas womit er selber kaum fertig wird, die "Mitschuld" wird Ihm von einem indirekten Opfer vor die Augen gehalten - vor seinen eigenen vier Wänden.

Die abweisende Reaktion ist da völlig nachvollziehbar, wenn auch wie es aussieht folgenschwer.

 

Das diese kalt und abweisend wirkende Reaktion des Lotsen für den Familienvater Kalojew in dem moment völlig unverständlich war und er tatsächlich im affekt das Messer zog und auf den Mann einstach ist möglicherweise die tragische Folge auf die Reaktion des Lotsen.

 

Die Tat ist alles andere als rechtfertigbar oder rechtens, aber das Motiv ist verständlich auch wenn es die Tat nicht besser macht!

 

Dieses Posting deckt sich immer noch mit meiner Meinung...

 

Die Situation wie sie dazumals auf Lotsen-Seite war, ist zwar nicht entschuldbar - Aber hätten die Piloten der TU dem TCAS Folge geleistet, hätte das ganze in einem Airprox-Report geendet, wie es bei anderen Fällen auch der Fall ist.

 

Das ganze war ein UNFALL wie er nicht hätte passieren dürfen - Aber Unfälle gibts täglich hunderte wenn nicht tausende weltweit. Eine gewisse Anzahl davon enden ebenfalls tödlich. Manchmal werden ganze Familen ausgelöscht, weil einer der etwas zuviel ins Glas geschaut hat sich noch hinters Steuer setzt. Würde mich wundernehmen wie gewisse Leute urteilen würden, wenn da ein Angehöriger auf einen andern Angehöriger der Gegenpartei losgeht, nur weil dieser ihm die kalte Schulter zeigt.

Geschrieben

Ich habe den Tod vom dänischen Fluglotsen in keiner Weise gerechtfertigt. Ihr schiebt mir das einfach in die Schuhe.

 

Es gibt nun einmal juristische Unterschiede zwischen Mord, Totschlag und vorsätzlicher Tötung, die für den Grossteil der hiesigen Mitglieder nicht durchschaubar sind. Wenn dann von diesen Laien wieder einmal behauptet wird, das Urteil sei "falsch", "skandalös" etc. dann wehre ich mich einfach dagegen.

 

Kalojev hat den Lotsen getötet, Rechtfertigungsgrund gibt es keinen (Rechtfertigungsgründe sind unter anderem Notwehr, Notstand usw.). Der Kernpunkt dieses Falles liegt tatsächlich auf der Schuldebene. Da steht für mich ausser Zweifel, dass Kalojev nicht ganz zurechnungsfähig war: Nervlich am Ende, verzweifelt (er hat ja selbst geaagt, dass sein Leben mit dem Tod seiner Familie aufgehört hat), ja zugegebenermassen auch Wut und Enttäuschung. Fazit: Schuld besteht, aber eingeschränkt. Ich sehe hier keinen skandalösen Entscheid. Wer dieser Meinung ist, sollte sich vielleicht doch ein wenig mehr mit der Materie befassen.

 

Gruss,

Thomas

Geschrieben

Wer sich nicht nur mit dem oben verlinkten 20-seitigen Obergerichtsurteil befassen will, sondern auch die Vorgeschichte zu diesem Urteil lesen will, findet sie >hier unter diesem Link. Es sind wiederum etwa 20 Seiten und es handelt sich um das Urteil des Kassationsgericht (dieses befasste sich mit der Sache, nachdem das erste Urteil des Obergericht von beiden Parteien angefochten wurde), das für die Neubeurteilung im jetzigen Obergerichtsurteil von erheblicher Bedeutung war. Auch dort geht es bereits u.a. um die Frage der Zurechnungsfähigkeit oder auch um die Frage, wieso er ein Messer bei sich trug und was das bedeuten kann.

Geschrieben
So wie ich es in Erinnerung habe, war der Sachverhalt ohnehin anders. Der Mann hat eben gerade nicht von langer Hand die Tötung geplant, das Auslösende Element war, dass er vom Fluglotsen an dessen Türe kalt abgewiesen wurde. So wie er von Skyguide in kaum übertreffender Arroganz ebenfalls dauerhaft abgewiesen wurde. Der Mann hat in diesem Augenblick aus reiner Verzweiflung gehandelt. Dem Mann wurden Kinder und Frau genommen! Ich will denjenigen sehen, der sich in dieser Lage unter Kontrolle hat.

 

Die Verursacher sind auf freiem Fuss und haben mehrere Jahre für eine halbbatzige Entschuldigung gebraucht. Anstatt dir um die Rechtsprechung Sorgen zu machen, würde ich mich eher um den Anstand einiger Wirtschaftskapitäne kümmern.

Deine Argumentation mag in Russland verfangen, für Schweizer Verhältnisse ist sie schlicht menschenverachtend …
Ich sehe hier keinen skandalösen Entscheid. Wer dieser Meinung ist, sollte sich vielleicht doch ein wenig mehr mit der Materie befassen.
… formaljuristisch lässt sich dieses Strafmass im Rahmen unseres Täterstrafrechts selbstverständlich begründen. Dennoch ist es völlig legitim, dieses Strafmass für zu niedrig und unser Täterstrafrecht im Allgemein für falsch zu halten – ich jedenfalls bekunde grosse Mühe damit, dass der Preis für das Leben eines Familienvaters in der Schweiz lediglich bei rund fünf Jahren Haft liegt … unser Strafrecht orientiert sich allzu stark am Täter und vernachlässigt dabei die Tat.

 

Gruss,

Martin

Geschrieben

...

Dennoch ist es völlig legitim, dieses Strafmass für zu niedrig und unser Täterstrafrecht im Allgemein für falsch zu halten – ich jedenfalls bekunde grosse Mühe damit, dass der Preis für das Leben eines Familienvaters in der Schweiz lediglich bei rund fünf Jahren Haft liegt

...

 

 

Ich empfinde es auf den ersten Blick und ohne alle Fakten zu kennen (das tut hier keiner, auch wenn es einige trotzdem von sich behaupten wollen) auch relativ tief. Dennoch ist es noch lange kein "skandalöses" Urteil.

 

Das weiter oben genannte Argument, dass ihm der Anwalt geraten hätte zu sagen, dass er es im Affekt getan hätte, geht nicht auf. Das würde nämlich bedeuten, dass die Gutachter gelogen hätten.

 

 

 

Ich will mich nicht festlegen, ob es nun eine lange und genau geplante Tat war, oder ob es in kompletter Unzurechnungsfähigkeit geschah. Aber jeder, der sagt, es sei eine lange geplante Racheaktion gewesen, sollte sich überlegen, was passiert wäre, wenn der Fluglotse in der besagten Situation nach der Vorstellung des Täters verhalten und sich entschuldigt hätte.

Geschrieben
Deine Argumentation mag in Russland verfangen, für Schweizer Verhältnisse ist sie schlicht menschenverachtend …

 

Was ist daran menschenverachtend?

 

ich jedenfalls bekunde grosse Mühe damit, dass der Preis für das Leben eines Familienvaters in der Schweiz lediglich bei rund fünf Jahren Haft liegt …

 

Dann wirst du umso mehr erschüttert sein, dass 71 Menschenleben in der Schweiz (inklusive 45 Kinder) noch weniger Wert sind, werden die Beteiligten wohl alle mit bedingten Strafen davonkommen. Aber es waren ja nur ein paar Russen- und die fertigt man lieber billig ab. Das nenne ICH menschenverachtend.

 

Gruss,

Thomas

Geschrieben
Dann wirst du umso mehr erschüttert sein, dass 71 Menschenleben in der Schweiz (inklusive 45 Kinder) noch weniger Wert sind, werden die Beteiligten wohl alle mit bedingten Strafen davonkommen. Aber es waren ja nur ein paar Russen- und die fertigt man lieber billig ab. Das nenne ICH menschenverachtend.

 

Sorry, dies ist für mich eher Nachvollziehbar...

 

Die Personen die dies veranlasst haben wie zu jener Zeit gearbeitet werden sollte, haben den Unfall nicht geplant - Wir können höchstens von Fahrlässigkeit sprechen. Nur wenn wir alle Personen in die Kiste werfen, die im Strassenverkehr auch fahrlässig handeln, dann sind die Gefängnisse bald voll, und die Strassen leer.

 

Aber stimmt schon, böse böse Manager. Saugen eh alle zuviel Geld und tun nix. Menschenverachtend was all diese Personen tun... :001:

Geschrieben

Die Blaumänner kannst du ruhig weglassen Steve. Mir sind die juristischen Feinheiten und Unterschiede schon klar.

 

 

Was die Geschäftsleitungen anbetrifft Steve: Es gibt auch einen sogenannten Eventualvorsatz. Dieser besteht, wenn man den Erfolgseintritt (z.B. einer Tötung) als möglich voraussieht und ihn in Kauf nimmt, billigt oder hinnimmt (indem man Wartungstätigkeiten ausführt obwohl dann die Sicherheit nicht mehr gewährleistet ist). Ich unterstelle hier niemandem etwas, das soll nur als Hinweis dienen, dass es nicht soooo einfach ist mit den Abgrenzungen. Deshalb lasst doch die Juristen ihre Tätigkeiten ausüben. Ihr hättet auch keine Freude, wenn diese in irgendwelchen Flugberufen euch dreinreden würden.

 

Thomas

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