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Raketenabschuß bei Jagdflugzeugen...


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Geschrieben

Habe mir die DVD der Moscow Airshow MAKS 2005 angeschaut.

 

Dort wurden u.a. eindrucksvoll der Abschuß von Raketen von Flugzeugen gezeigt.

 

Dabei habe ich festgestellt, daß es zwei "Varianten" des Abschusses gab.

 

Die eine Variante war.......Zündung der Rakete und sofortiger Abgang von der Schiene....die zweite......die Rakete "zündelte" erst richtig mit Ihrem langem Feuerschweif auf der Schiene rum, bevor Sie abzog.

 

Meine Frage nun, wie wird die Rakete auf der Schiene zurückgehalten? Und welches Kriterium ist für Ihren "Abgang" verantwortlich?

 

Ich denke mir, daß die Rakete einen bestimmten Schub aufbringen muß bevor Sie freigegeben wird (vielleicht ein federbelasteter Verriegelungsmechanismus).

 

Die ungelenkten Raketen hatten zumindest bei den UB-32 der Mi-24 Hind D kleine Plättchen am Ende welche ein "herausrutschen(Heli=fallen :))" nach vorn verhinderten und welche durch den Startschub weggedrückt wurden.

 

Kann mir jemand das ungefähre Prinzip bei modernen Jagdflugzeugen erläutern, da ja dort noch wesentlich mehr und stärkere Momente auftreten. Jagdflugzeuge haben ja auch nicht solche "komfortablen" Startschienen wie z.B. Helis.

 

Danke

 

Gruß

Roberto

Geschrieben

Ich weiss nicht genau was für Raketen Du gesehen hast aber ein Luft-Luft - Rakete wird durch einen oder zwei Hacken oder Bänder am Flieger gehalten (es gibt da verschiedene Prinzipien). Die 'Schienen' die man sieht sind rein aerodynamisch bedingt.

 

Das Auslöseprinzip besteht darin dass man die Hacken oder Bänder löst und die Flugzeug-Raketen - Schnitstelle das Ziel bestätigt und damit den Einsatz der Rakete freigibt (die Target-Info einer IR ider Radar-Rakete kommt im Normalfall von der Rakete an den Bordrechner, nicht umgekehrt).

 

Dann fällt die Rakete erstmal in Richtung Boden bevor sie zündet (vorausgesetzt sie zündet).

Geschrieben

@Richi

 

Ganz so einfach ist es nicht, es gibt da unterschiedliche Startmethoden; Zünden und Weg oder Weg und Zünden.

 

Alle ungelenkten Raketen sowie viele Lenkwaffen, vorallem im Kurzstreckenbereich, werden tatsächlich ganz einfach via Startschienen abgeschossen.

Auf diesen Schienen werden die Flugkörper nicht durch irgendwelche Mechanismen gehalten sondern durch einen einfachen Metallstift.

Beim Abschuss wird einfach der Raketenmotor gezündet und dieser Stift schert ab.

Kraft ist genügend vorhanden, eine Sidewinder z.B. verfügt bei einem Gewicht von 85 kg über einen Schub von mehr als 2 Tonnen.

Das ganze nennt sich sinngemäss rail launch.

 

Etwas komplizierter wird's beim sogenannten cold launch.

Das "Abwerfen" irgendwelcher Körper -Bomben, Zusatztanks oder eben Lenkwaffen- ist in höheren Mach-Bereichen immer eine heikle Sache. Dies, weil sich bei diesem Separationsvorgang äusserst komplexe aerodynamische Grenzschichtphänomene abspielen. Bei Testflügen ist es denn auch immer wieder vorgekommen, dass z.B. Bomben wieder an das Flugzeug zurückgeprallt sind oder Lenkwaffen sich unkontrolliert überschlagen (und zerlegt) haben.

Aus diesen Grund werden Lenkwaffen beim cold launch (von wenigen Ausnahmen abgesehen) eben nicht einfach abgeworfen sondern von sogenannten ejector racks lateral abgeschossen.

Durch dieses "absprengen" gelangen sie schnell und vor allem kontrolliert in die freie Luftströmung, wo sie ihren Flug beginnen können.

 

Übrigens entspricht auch deine Bemerkung, dass Zielinformationen in der Regel von der Lenkwaffe ins Bordsystem eingespiesen werden, nicht ganz der Realität.

Bei der Amraam z.B. wäre das eine technische Möglichkeit, aber aus taktischen Gründen wird das natürlich möglichst unterlassen. Sobald nämlich eine Lenkwaffe ihr eigenes Bordradar einschaltet, verrät sie sich und der Angegriffene kann Abwehrmassnahmen treffen.

Aus diesem Grund legt eine moderne Radarlenkwaffe den grössten Teil ihrer Flugstrecke passiv, d.h. INS resp. DL-gesteuert zurück und schaltet ihr eigenes Radar erst wenige Sekunden vor dem Ziel ein.

 

 

Gruss

 

Ruedi

Geschrieben

Ruedi

 

wir könnten hier noch wesentlich mehr Möglichkeiten erörtern wie genau welche Rakete an welchem Flugzeug wo aufgehängt ist, da gab es einige mehr Möglichkeiten. Aber das wird zu technisch. Es gibt da auch ganz interessante Abwurfstechniken bei dem die Waffen (vor allem Bomben und Cruise Missiles) an Rotationskörpern sitzen die dann durch die Rotation der Waffe die notwenige Energie zum Auswurf geben.

 

Was ich bezüglich Elektronik sagen wollte ist dass üblicherweise ohne dass die Rakete (ob nun Passiv oder Aktiv) dem Flugzeug bestätigt hat das Zeil zu 'sehen' sie nicht losgelassen wird. Wie die Rakete zu ihrer Information kommt ist eine andere Sache. Die Notwendigkeit dessen (wie auch dass eine Kanone immer noch notwenig ist) durften die Amis in Vietnam mit den ersten Phantom-Versionen lernen.

Geschrieben
Es gibt da auch ganz interessante Abwurfstechniken bei dem die Waffen (vor allem Bomben und Cruise Missiles) an Rotationskörpern sitzen die dann durch die Rotation der Waffe die notwenige Energie zum Auswurf geben.

 

Sorry, aber diese Rotationskörper haben mit dem Abwurf einer Waffe eigentlich gar nichts zu tun. Sie dienen lediglich dazu, den begrenzten Raum innerhalb eines Bombers optimal auszunützen und sind eigentlich recht gut mit der Trommel eines Revolvers vergleichbar.

Aussen an diesen "Trommeln" sitzen ganz normale Waffenrecks an denen wiederum die Waffen angebracht werden.

Das Ganze wird schön langsam gedreht, bis sich die gewünschte Waffe unten, d.h. über den (hoffentlich geöffneten) Schachttoren befindet und abgeworfen werden kann.

Dann wird langsam weitergedreht.

 

Die Unsinnigkeit des von dir beschriebenen "Herausschleudern" kannst du dir selbst vor Augen führen, indem du die Unwucht berechnest, die entsteht, wenn ein Rotationskörper mit der letzten verbliebenen Cruise Missile (ca 1.5 t) hochdreht....

 

 

Gruss

 

Ruedi

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