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Versorgungsflüge Hochwasser - bezahlt oder unbezahlt


Philip

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Ich möchte eine Frage in die Runde werfen: Was ist Eure Meinung zu den Versorgungsflügen in Engelberg? Sollen die von den Einwohnern bezahlt werden oder nicht? Ich stelle meine Frage aus folgendem Grund: Als ich vernommen habe, dass die Armee pro Person 100.- einkassiert, war mir das absolut unverständlich. Schliesslich führen die ihre Flüge sonst zu weniger sinnvollen Zwecken auf Kosten des Steuerzahlers durch. Und nun, da sie der Steuerzahler wirklich braucht, muss er noch extra dafür bezahlen?

Jetzt, da nun aber die Flüge gratis sind (seit einigen Tagen?), machen sich private Heli-Unternehmen stark dagegen mit der Begründung, dass man ihnen so die Kundschaft wegschnappt.

 

Was meint Ihr? Welche Interessen gewichtet Ihr höher?

 

Gruss

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Deine Frage stellte sich im Oktober 2000 auch im Wallis, als das hintere Matter- und Saasertal sowie das Goms und das Simplongebiet von der Umwelt abgeschnitten war. Damals waren etwa 20 commerzielle Helis im Einsatz, und haben gute Arbeit geleistet. Dabei verlangten diese für den Flug von den abgeschnittenen Dörfern nach Raron einen Flugpreis (natürlich von nicht gefährdeten Personen). Als dann die Armee 3 Super Pumas nach Raron abkommandierte, wurde damals entschieden, das nicht direkt gefärdete Personen bei der Armee auch den gleichen Flugpreis bezahlen müssen, da sonst eine Willkür stattgefunden hätte. Jeder der mit einem "Privatheli" ausgeflogen worden wäre, hätte bezahlt, jeder andere nicht. Dies wäre ja nicht wirklich gerecht anwendbar gewesen. Alle standen ja an der selben Schlange an, und wussten nicht, welcher Heli als nächster eintrifft.

 

Der Flugpreis, den die Armee einkassierte, sollte aber nachher einem guten Zweck (ich sage mal Glückskette, weiss aber nicht ob's die Organisation war) zukommen. Damit sollte verhindert werden, dass die Armee Einnahmen hat.

 

Was nun in Engelberg passiert, muss ganz schnell geregelt werden, wenn es noch nicht geregelt ist, denn solche Themen in den Zeitungen bringen den Heliunternehmungen, wie auch der Armee nichts. Beide verlieren an Image.

 

Meine Meinung. Gruss, Silvio

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Johannes Müller

Ich habe mir in meine Naiivität vorgestellt, dass die Flüge für die Einwohner gratis wären/sind (sofern notwendig oder empfohlen), und, dass sollten private Helis eingesetzt werden, diese vom Bund / Kanton / Gemeinde (1,2 oder 3 davon ;)) bezahlt werden.. Wohl doch nicht...

 

D.h. wenn jemand in eine solche Lage kommt (dafür kann er ja nichts), muss er noch dazu zahlen, um evakuiert zu werden? Zahlt er dann auch noch dafür, wenn Armee-Angehörige helfen, das Land aufzuräumen? Zahlt er auch pro Schuss einen Anteil (zusätzlich zu den Steuern), sollte mal Krieg aufkommen (es könnte ja als Konkurrenz zu irgendwelchen privaten Personenbeschützungsfirmen angesehen werden)?! Irgendwie unverständlich ...... (schau! da hats noch einen Bürger mit Geld im Hosensack!!) :001:

 

Es kann doch nicht sein, dass solche Leute sich überlegen müssen, ob Sie - nach all den Wiederaufbaukosten - genug Geld haben, um sich evakuieren zu lassen (wie sie es ja fast müssen)?!

 

Gruss

Johannes

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Der Liniendienst der Armee oder des allgemeinen Katastrophenschutzes liegt meiner Meinung nach absolut in deren Aufgabenbereich - ob über die Luft oder über den Landweg (was hier etwas schwieriger ist) müssen die entsprechenden Stellen selber entscheiden.

Die Reaktion der Heli Gesellschaften ist meiner Meinung nach erschreckend und der Charakter dieser Menschen bemitleidenswert.

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Ich finde es auch sehr eigenartig, den Helifirmen die Evakuierung zu überlassen und ihnen zu erlauben, dass jedem Passagier Fr. 100.-- abgeknöpft wird. Aber offenbar stellt man sich auf den Standpunkt, dass wer ausgeflogen werden will, auch selber bezahlen soll... Da haben wir es wieder, den (politischen) Modebegriff: Selbstverantwortung. Welcher Eindruck da bei evakuierten Touristen übrig bleibt ist offenbar egal...

 

Konkret würde mich mal Engelberg interessieren - da gibt es ja immer noch nur den Luftweg....

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Was würdet Ihr zum Argument sagen, dass man mit den 100.- vielleicht verhindern wollte, dass man kurz zum Shopping mit dem Heli nach Buochs fliegt - und nachdem man merkt, dass man den Einkaufszettel zuhause in Engelberg vergessen hat, nochmals kurz mit dem Super Puma zurückfliegt um ihn zu holen? Ihr wisst, worauf ich hinaus will. Vielleicht versuchte man ja, über diesen Beitrag die wichtigen von den unnützen Flügen zu trennen.

 

Wäre das ev. ein Argument?

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Wilko Wiedemann

Hallo

 

Ihr müsst hier unterscheiden zwischen Evakuationsflügen und Flügen für Personen, die bloss ein abgeschnittenes Dorf verlassen wollen. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Die Evakuierungen sind vorbei. Was aber gemacht wird, sind Flüge zu Dörfern, die momentan nur auf dem Luftweg verlassen werden können und diese Flüge müssen Personen bezahlen, welche aus irgendwelchen Gründen das Dorf verlassen müssen. Versorgungsflüge der Armee sind dann wieder etwas anderes.

 

Ich bin der Meinung, dass man so viel wie möglich der Armee überlassen soll. So werden die Kapazitäten sinnvoll genutzt und die Leute erhalten etwas für ihre Steuern zurück. Die privaten Helifirmen sollen ruhig hinten anstehen, die können Gerne diejenigen Flüge übernehmen, die nicht zwingend notwendig sind und dafür sollen die betreffenden Personen dann auch bezahlen. Eine Katastrophe ist ein Ausnahmefall und sollte nicht eine Möglichkeit sein, Geld zu verdienen. Selbstverständlich aber sollte der Staat private Helifirmen bezahlen, wenn sie zur Unterstützung der Armee angefordert werden, aber nur dann. Wenn wegen den kostenlosen Armeeeinsätzen in Katastrophenfällen private Helifirmen finanzielle Probleme bekommen, dann ist das nur der Beweis, dass es in der Schweiz zuviele Helifirmen gibt. Ist dasselbe wie mit den (zu)vielen Restaurants.

 

Gruss

 

Wilko

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