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Pilotenvereinigung Cockpit kündigt überraschend Tarifvertrag für Lufthansa Piloten


markus

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Quelle : http://www.bluewin.ch

 

Cockpit kündigt überraschend Tarifvertrag für Lufthansa-Piloten

 

Dem Tarifstreit der Lufthansa mit ihren Piloten droht früher als erwartet eine Neuauflage. Die Pilotenvereinigung Cockpit kündigte überraschend den Tarifvertrag für die 4400 Piloten der grössten deutschen Fluggesellschaft.

[sda] - "Es stimmt, es gibt dazu eine interne Mitarbeiterinformation vom vergangenen Freitag", sagte der Sprecher der Pilotengewerkschaft, Markus Kirschneck. Er bestätigte damit einen Bericht der "Welt am Sonntag".

 

Nach Informationen der Zeitung will Cockpit die Lufthansa durch die Kündigung in den nach Gewerkschaftsansicht schleppenden Verhandlungen über die künftigen Aufgaben der Regionalpiloten unter Druck setzen.

 

Ein Lufthansa-Sprecher wollte sich zu dem Bericht nicht äussern. Ihm sei auch nicht bekannt, ob die Cockpit-Kündigung die Lufthansa schon offiziell erreicht hat.

 

Im Dezember hatten sich beide Seiten nach zähem Ringen auf eine Nullrunde für die Lufthansa-Piloten bis Ende März 2006 geeinigt. Zudem wurde vereinbart, dass die Piloten künftig bis zu zwei unbezahlte Überstunden pro Monat leisten und es bei Neueinstellungen weniger Geld gibt.

 

Der Vertrag wurde für eine Laufzeit von 23 Monaten geschlossen. Nach Informationen der "Welt am Sonntag" wurde allerdings ein Sonderkündigungsrecht eingeräumt. Der Lufthansa brachte der Vertrag nach damaligen Angaben Einsparungen von rund sechs Prozent bei den Personalkosten der Piloten oder etwa 30 Mio. Euro.

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Wenn man dem Bericht der WamS vom 10.Juli diesen Jahres glauben schenken darf, ist das keine große Überraschung:

Doch seit Freitag der vorvergangenen Woche muß die Lufthansa statt dessen mit einer internen Bedrohung leben. Die von der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) vertretenen Piloten können seit dem 1. Juli jederzeit den erst im Dezember 2004 geschlossenen Tarifvertrag kündigen, den das Unternehmen als Durchbruch zu mehr Produktivität gefeiert hat. Die Klausel ist wirksam geworden, weil sich beide Seiten nicht bis Ende Juni in einem langwierigen Disput über die zukünftige Organisation des Unternehmens einigen konnten. Im Extremfall könnte die Gewerkschaft sogar einen Streik vorbereiten.

 

Hintergrund für die Auseinandersetzungen ist das weiterhin nebulöse Europakonzept des Konzerns. Wegen verfallender Preise und der stark wachsenden Billigflieger will die Lufthansa die Kosten hier um 20 Prozent senken. Weil das allein intern schwer zu erreichen ist, will die Airline ihre Partner-Carrier stärker einbinden.

 

Doch der sogenannte Konzerntarifvertrag (KTV) setzt dem Outsourcing an Töchter, die sich mehrheitlich im Eigentum der Lufthansa befinden, enge Grenzen. Dem KTV zufolge müssen alle Maschinen mit mehr als 70 Sitzen von Lufthansa-Piloten geflogen werden, Ausnahme sind 18 Avro-Jets bei der Regionaltochter CityLine. Doch die Lufthansa hat sich bereits jetzt über diese langjährige Vereinbarung hinweggesetzt: Ihre italienische Tochter Air Dolomiti bekommt bis Oktober sechs Maschinen des Typs BAe-146 mit knapp 100 Sitzen. Und damit ist es angeblich nicht getan. Nach internen Informationen erwägt die Lufthansa, auch bei der CityLine deutlich mehr größere Flugzeuge einzusetzen. Die Rede ist von zwölf 90-Sitzern des Typs Bombardier CRJ-900. Die Lufthansa dementiert dies allerdings bisher.

 

Weiterhin scheint es nach wie vor Überlegungen zu geben, für dezentrale Strecken außerhalb der Drehkreuze Frankfurt und München eine neue Flotte von ebenfalls "zu großen" Boeing 737 zu kaufen. Auf diesen Strecken etablieren sich die Billigfluglinien immer stärker, was bei der Lufthansa zu Druck auf die Kosten pro Passagier führt. Größere Flugzeuge wären da eine Lösung. Das Projekt wäre allerdings wohl nur dann erfolgreich, wenn die Lufthansa für die neue Teilflotte auch niedrigere Gehälter durchsetzen könnte. In Pilotenkreisen stößt dies naturgemäß auf glatte Ablehnung, zumal man dort schon das im vergangenen Dezember als Ausgleich für die Zugeständnisse der Mitarbeiter in Aussicht gestellte Wachstum bislang vergeblich sucht.

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Wenn die Springer-Presse schon ihre eigene Zeitung nicht liest, so könnte man ja auch mal einen Blick über den Zaun werfen und schauen, was die Financial Times Deutschland heute veröffentlicht hat:

Lufthansa lässt Strategieprojekt fallen

von Jenny Genger, Köln

Die Lufthansa lässt ihr strategisch wichtiges Projekt "Zukunft Kont" auslaufen. Die Hoffnungen, die mit diesem Projekt einhergingen, sind damit geplatzt.

 

"Das Projekt wird schrittweise in unsere normale Organisation überführt", sagte Carsten Spohr, Bereichsvorstand des Lufthansa-Kerngeschäfts Passage, im FTD-Interview. "Aber es sind noch nicht alle Ziele erreicht worden", so Spohr weiter.

 

Noch vor wenigen Tagen hatte der Konzern Informationen über ein bevorstehendes Ende des Projekts zurückgewiesen. Damit platzen nun endgültig die sehr hohen Erwartungen, die an das Projekt "Zukunft Kont" geknüpft waren.

...

Für die laufenden Verhandlungen mit der Gewerkschaft der 4400 Lufthansa-Piloten ist Spohr zuversichtlich. "Da gibt es Regelungsbedarf, aber wir sind fest davon überzeugt, dass wir uns kurzfristig einigen werden", sagte Spohr. Das Sparprogramm von Lufthansa sieht Spohr durch die laufenden Tarifverhandlungen nicht in Gefahr.

Ich glaube da nicht unbedingt an einen Zufall zwischen dem Bestehen der Beschäftigten auf die Einhaltung der Verträge und dem Auslaufen des Projektes "Zukunft Kont".

 

Dann gibt es auch noch Überlegungen bei der Langstreckenflotte der LH Passage und zu MUC:

Die größten Wachstumssprünge will Lufthansa künftig jedoch nicht in Frankfurt, sondern am Münchner Flughafen vornehmen. "In München werden wir bis zum Ende des Jahrzehnts 15 zusätzliche Langstreckenflugzeuge stationieren, in Frankfurt fünf", so Spohr. Für beide Flughafenbetreiber ist Lufthansa der wichtigste Kunde, und beide planen milliardenschwere Ausbauprogramme. Der Münchner Flughafen hat vor kurzem beschlossen, eine neue Start-und-Lande-Bahn zu errichten "Wir hoffen, dass die Bahn 2010 fertig wird."
Mal abgesehen, dass ich bezweifle, dass innerhalb von fünf Jahren eine neue Bahn in Deutschland - selbst wenn es in Bayern ist - geplant, genehmigt und richterlich abgesegnet sowie gebaut werden kann, finde ich de Zahl von zwanzig neuen Langstreckenfliegern interessant: Zwei neue A333 kommen dieses Jahr noch, in den zwei Jahren darauf dann ursprünglich als Ersatz für ältere Maschinen sieben A346, macht in Summe Neun. Vier A388 sollen ab Sommer 2008 in den Flugplan integriert werden, die Lieferung der bestellten 15 Stück läuft jedoch von Ende 2007 bis 2015.
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  • 3 Monate später...

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