oscar sierra Geschrieben 18. August 2005 Geschrieben 18. August 2005 Artikel: http://help.orf.at/?story=3436 Das in der Schweiz beheimatete Bureau d'Archives des accidents aéronautique (BAAA) hat schwere Flugzwischenfälle in den Jahren 1994 bis 2003 analysiert. Das Ergebnis der Studie: Charterflüge sind 17 Mal riskanter als Linienflüge. Höheres Risiko Alle Flugzeugunglücke der vergangenen Wochen - von Palermo über Athen bis Venezuela - passierten mit Flugzeugen finanzschwacher Charter-Airlines. Die Häufung mag ein Zufall sein, eine neue Studie belegt es jedoch mit harten Daten, dass das Unfallrisiko bei Flugzeugen von Charter-Gesellschaften 17 Mal höher ist, als bei Linienflügen. Das Bureau d'Archives des accidents aéronautique (BAAA) in der Schweiz überprüfte schwere Flugzwischenfälle in den Jahren 1994 bis 2003. 60 Prozent aller Flüge weltweit werden in Linienmaschinen absolviert. Sie sind in weniger als ein Drittel aller Unglücke verwickelt. Unfallzahlen Im Jahr 2004 gab es bei Linienmaschinen neun tödliche Unfälle, bei Charter-Maschinen 18. Im Jahr davor gab es 25 tödliche Unfälle von Charter-Maschinen. Die Zahl der Unglücke und der Verlust an Menschenleben bleibe aber weiter Besorgnis erregend, heißt es dazu in dem Bericht. Großanbieter Die großen deutschen Reisekonzerne schicken den Großteil ihrer Pauschalurlauber mit Großanbietern wie Hapag Lloyd, Condor, Air Berlin oder LTU auf die Reise. Manchmal wird aber auch auf andere Linien ausgewichen. So hatten die Tochterunternehmen TUI Suisse und TUI Polska Charter-Verträge mit der zyprischen Unglücks-Airline Helios geschlossen. TUI kündigte nach dem Absturz bei Athen die Verträge. Wahres Risiko Der BAAA-Studie zufolge sind Fluggäste in Afrika oder Südamerika am riskantesten unterwegs. Jedes einzelne Land muss selbst für die Einhaltung der Standards sorgen, die von der Internationalen Zivil-Luftfahrtorganisation vorgegeben werden. In manchen Ländern werde das sehr lax gehandhabt. Verkehrsrechte verweigert In Deutschland hat das Luftfahrt-Bundesamt allein im Jahr 2004 mehr als 2.000 ausländischen Antragstellern die Verkehrsrechte in Deutschland verweigert, meldet die AFP. Allerdings werde in der Statistik nicht zwischen Charter- und Linienfliegern unterschieden. In seltenen Fällen werden erteilte Genehmigungen auch entzogen - wie zum Beispiel für den türkischen Charter-Flieger Onur Air vor wenigen Monaten. Allerdings gibt es kaum ein EU-weites Vorgehen gegen unsichere Fluggesellschaften. Denn Flüge könnten noch in andere EU-Länder umgeleitet werden. Deshalb ist jetzt die Erstellung einer EU-weit geltenden "Schwarzen Liste" und ein gemeinsames Vorgehen geplant. Zitieren
Mister Volare Geschrieben 18. August 2005 Geschrieben 18. August 2005 uiuiuiui... da leben wir ja in der schweiz ja mit sehr unsicheren fluggesellschaften... belair, edelweiss und hello grüssen. soll ich mein leben weiterhin mit diesen ''finanzschwachen'' charterairlines rieskieren, oder mit einer der linienairlines x-mal umsteigen um ans ziel zu kommen, da sie nicht direkt anfliegt??? fragen über fragen die mich quälen... das was mich seit dem helios absturz durch den kopf geht, ist das diese airline im jahre 1999 von markus seiler gegründet wurde. der war vorher ceo der tea switzerland, jetzt wie wir alle wissen der hello. müssen ja schon zuschtände sein bei der (noch bestehenden) helios, wenn nicht einmal die crew einsteigen will. devis, der immer wieder gerne gefährlicherere charterairlines bucht... (CH) Zitieren
Spitfire Mk XIX Geschrieben 19. August 2005 Geschrieben 19. August 2005 Hier scheint mir nur schon bei den verwendeten Begriffen ein ziemlicher Durcheinander zu herrschen: "schwere Flugzwischenfälle" gibt es als solches gar nicht, entweder spricht man von "serious incident" - schwerer Vorfall, was gemäss ICAO ein Vorfall ist, bei dem sich ein Flugunfall "fast ereignet" hat, oder man spricht von "accident" - Unfall. Was hat das BAAA also nun genau untersucht? Und wie breit war diese Studie abgestützt? Wo lagen die Grenzen (z.B. MTOM grösser als 5.7 t, Sitzplatzzahl, geographische Einbettung etc.)? Mit Statistiken kann man ja so ziemlich alles "beweisen"... und gegenwärtig ist ein solches Resultat natürlich im Trend ;). Dan, der prinzipiell nicht alles glaubt, was man ihm auftischt :D Zitieren
Viktor D. Geschrieben 19. August 2005 Geschrieben 19. August 2005 Frei nach dem Motto "Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast". Finde es nur erstaunlich, dass es von so einer bedeutenden Einrichtung wie der BAAA kommt. An sich mag es ja sein, dass bei Charter weniger Wert auf Sicherheit der Maschinen gelegt wird (weiß ich nicht), aber man bedenke, dass die meisten chartermaschinen nicht dauerhaft im Charter fliegen, sondern nur ab und an im charter eingesetzt werden. Aus knapp 30 Vorfällen glaube ich nicht, dass man da einen großartigen Trend herauslesen kann. Das wäre wenn ich 3 deutsche in der Fußgängerzone treffe, zwei davon kennen den Namen unseres amtierenden Bundeskanzlers nicht und ich sage, 66,67% aller Deutschen sind dumm. Zitieren
haenniflight Geschrieben 19. August 2005 Geschrieben 19. August 2005 Ja ja ja Markus Seiler war auch bei der swisswings dabei in Belp. Er war dabei als die Fluggeselschaft konkurs ging. Als von diesem mann gibts nichts gutes zu erzählen. :009: Zitieren
bleuair Geschrieben 19. August 2005 Geschrieben 19. August 2005 Als von diesem mann gibts nichts gutes zu erzählen.Du scheinst ihn gut zu kennen... Zum Thema: Ich glaube schon, so aus dem Bauch heraus, dass Chartergesellschaften (also solche, deren Flieger nur Charter fliegen - Charterflüge von etablierten Liniengesellschaften ausgenommen) ein grösseres Risiko darstellen. Die Einnahmen dürften tiefer sein, weil man in Konkurrenz zu anderen Anbietern doch seinen Flieger "ganz" verkaufen will. Klassischer Preiskampf, die Folgen sind bekannt. Tiefere Löhne, geringere Investitionen. Wie gesagt, so aus dem Bauch raus. Muss nicht für alle gelten, kann aber so sein. Und Gesellschaften aus weniger wirtschaftlich potenten Regionen (bspw. Südamerika), die mit älterem Material fliegen (siehe auch den Mexiko-Spotterbericht!), müssen billiger anbieten. Um im Land Nachfrage generieren zu können, müssen die Preise der Kaufkraft angepasst sein. Und auch die Einkommensverteilung spielt eine Rolle. Im Prinzip gehören aber solche Überlegungen vor die Geschäftsaufnahme, insbesondere, wie gross ist mein Markt(anteil) und wieviele Flieger kann ich sicher füllen. Da kann schon nur ein zusätzlicher Flieger die Kostenstruktur durcheinander bringen. Natürlich ist die absolute Aussage "xx mal gefährlicher" Schwachsinn, wenn die ganze Erhebungsmethode unbekannt ist. Journis kürzen gerne "dumpfbackig" raus, weil sie weder von der Forschung(sweise) noch von der Materie eine Ahnung haben. Wer die Studie im Volltext liest, weiss Bescheid und kann urteilen. Ich habe Zweifel, dass dies getan wurde... Zitieren
chrigel Geschrieben 19. August 2005 Geschrieben 19. August 2005 Du scheinst ihn gut zu kennen... Zum Thema: Ich glaube schon, so aus dem Bauch heraus, dass Chartergesellschaften (also solche, deren Flieger nur Charter fliegen - Charterflüge von etablierten Liniengesellschaften ausgenommen) ein grösseres Risiko darstellen. Ich will ja nicht glauben ob du damit die Belair, Edelweissair oder Condor meinst oder auch die LTU? Ihr sprecht hier fast alle von dem allgemeinen Chartergeschäft. Ihr könnt ja mal dort vergleichen : http://www.flugzeug-absturz.de/stat_7.php (Zumindest mit den Deutschen) Eine Lufthansa hatte z.B ihren letzten Flugzeugverlust im Jahre 1993 wobei eine LTU noch keinen einzigen hatte. Klar ist nur, das Charter Airlines aus den Ländern die weniger geld haben kommen, sicher weniger gut ihre Flugzeuge warten wie wir hier in Europa das tun. Zitieren
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