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London Heathrow mit Problemen


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Geschrieben

Ganz interessante Meinungen, die sich hier im Thread zeigen...

 

Jene, die den Streit unterstützen, mögen doch einmal bedenken, ob das wirklich solidarisch ist. Zwar nützen die BA-Arbeiter den anderen, aber sie schaden ihren eigenen KollegInnen in den Büros, an den Schaltern und in den Cockpits. Zudem schädigen sie dem Ruf der Firma, was das für die Nachfrage heisst, wurde schon gesagt.

 

Aus Solidarität in der Freizeit (e.g. am Samstag) an eine Demo gehen, das ist ok. Aber einfach so (aus Gruppenzwang?) die Arbeit niederlegen, ohne ersichtlichen Grund, das hat heutzutage dank der Vernetzung immense Auswirkungen auf Dinge, die man sicher nicht bedenkt.

 

Zudem nehmen solche Angestellten wohl nicht in jedem Fall die normalerweise in der Firma vorhandenen Einflusskanäle wahr (damit meine ich z.B.: Betriebsräte, Personalgespräche, Betriebliches Vorschlagswesen, Mail an den Chef), sondern brüllen einfach mal drauflos. Und wundern sich dann über das Echo. Nicht wirklich zeitgemäss.

 

Mir tut es leid, dass wieder mal sinnlos Geld verbrannt wird, Geld, welches man an anderer Stelle besser gebrauchen könnte. Und damit meine ich nicht, um die Fallschirme des obersten Leitungsgremiums zu stopfen.

 

Ich hoffe, BA kriegt keine lahmen Flügel.

Geschrieben

da haben die Streikenden weniger als nichts überlegt. Sehr schlechte Werbung (=weniger Kunden, =weniger Geld) und unter Umständen ein juristisches Nachspiel. Und mit dem Streik haben sie dem Management eine Superausrede geliefert, wenn die Zahlen im nächsten Quartal schlecht sein sollten. Der wilde Streik vom August, natürlich, ist daran schuld. Und weil die Zahlen dadurch schlecht sind, können sie auch eine Lohnerhöhung ans Bein streichen. Solidarität mit Entlassenen ist ja schon in Ordnung, aber deswegen einen Flughafen faktisch lahmzulegen ist einfach nur dumm... :001:

 

Alex

Geschrieben

Hallo zusammen

 

Ich bin kein Fan von streiken und persönlich finde ich, schadet es mehr als es nützt. Wenn andere streiken wollen okay, ich würde aber nicht mitmachen.

 

Was nun so ein Solidaritätsstreik anrichten kann, wissen wohl die wenigsten, mich eingeschlossen. Wie schon gesagt wurde ist das heute mit den Vernetzungen die wir haben auch nicht mehr so einfach nach zuvollziehen.

 

Solche Streiks können einer Firma das Rückgrat brechen. Stellt euch mal vor, BA wäre finanziell knapp vor dem Abgrund und hätte dies ähnlich gut vertuscht wie die Swissair damals. Damals wusste auch fast kein Mitarbeiter, dass die Swissair so schlecht dran ist, jedenfalls die unteren Ränge sicher nicht. Wenn nun so ein Solidaritätsstreik angefangen wird, kann dies das Ende bedeuten.

 

Man hätte dann also eine Nachwirkung, die a) nicht beabsichtigt war und b) hätten die streikenden keine Job mehr.

 

Ist sicher eine extreme Ansicht, aber möglich...

Geschrieben

Es wurde mehrfach erwähnt dass die Mitarbeiter das wichtigste Kapital seien und eine Firma mit zufriedenen Mitarbeitern mehr Erfolg haben wird. Ich will das nicht in Abrede stellen, aber es scheint bei einigen vergessen gegangen zu sein, dass der Kunde das Geld bringt. Und den vergrault man mit solchen Aktionen nachhaltig, vor allem in der Fliegerei.

 

Ein Businesskunde bezahlt womöglich eine Stange Geld für gute Verbindungen, guten Service und gute Buchungskonditionen und ist darauf angewiesen, dass sein Flug innert nützlicher Frist (damit meine ich nicht auf die Minute genau, aber auch nicht erst am nächsten Tag) durchgeführt wird. Er kauft einen Transport und will darauf vertrauen können, dass dieser wie vorgesehen durchgeführt wird. Glaube kaum, dass viele der betroffenen Kunden nun zufrieden wieder nach Hause gegangen sind und sich sagten: "Hach, wir haben eine Stange Geld in den Sand gesetzt, unser Flug wurde abgesagt, dafür sind wir zum Nachdenken angeregt worden"...

 

Gabriel, ich seh deinen Punkt schon, aber hier ist doch ein Streik das völlig falsche Mittel! Ein Streik ist in meinen Augen die allerletze Kampfmassnahme, wenn anderes überhaupt nicht mehr fruchtet (und dazu muss das Verhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber wirklich nachhaltig gestört sein...). Will man die Leute bzw. die Kunden informieren und zum Nachdenken anregen, so bringen friedliche Protest- und Informationsaktionen viel mehr, ohne dabei Kunden (die auch den eigenen Lohn mitbezahlen) zu vergraulen...

 

Weiss jemand, wieviel es BA so ungefähr kostet, einen ganzen Tag lang nicht zu fliegen?

 

Gruess,

 

Flo

Geschrieben

Etwas mehr Details zu den Auslösern:

 

Gate Gourmet carried out the sackings on Wednesday after an unofficial stoppage over its employment of 130 casual staff. Staff meeting in the canteen were told by loudspeaker that they had three minutes to return to work or be sacked. More staff were sacked by megaphone in the company car park.

 

The company, which took over catering from BA in 1997, has been losing money for five years and had been attempting to reach an agreement with the union over restructuring. The union said that the decision to employ casual workers had undermined efforts to reach an agreement. Hundreds of workers were moved from Gate Gourmet’s offices by police.

 

The sympathy strikes involve many relatives of those sacked by Gate Gourmet. A union spokesman said that Heathrow’s manual workers were a close-knit and overwhelmingly Asian community.

 

More than 95 per cent of the sacked staff, who earn between £12,000 and £16,000 a year, are Asian and just over half are women. Baggage handlers who walked out were angered by reports that women had been manhandled by security staff.

 

Übrigens wurde jeder nicht zur Arbeit erscheinende Mitarbeiter gestern gefeuert. Egal ob streikend oder nicht, auch diejenigen die ihren freien Tag hatten oder krank waren. "Aus Versehen" ruderte GG in der Presse heute plötzlich wieder zurück:

 

The union also claimed that the sackings had been engineered, with letters of dismissal drawn up in advance. Dozens of staff on holiday or off sick received letters yesterday telling them they had been sacked.

 

Michael

Geschrieben

Ihr müsst das umfassender sehen! Die Menschen stehen auf, um für Ihre Rechte zu kämpfen, und davor fürchten sich die Presser am meisten.

Es soll doch nicht zum Normalzustand werden, dass die verbliebenen physisch und psychisch am fittesten Mitarbeiter den Karren ziehen und immer mehr Arbeit aufgebürdet bekommen, derweil eine immer grössere Anzahl ehemals friedlich schuftenden Arbeiter rausgemobt, wegrationalisiert, in die Krankheit getrieben und im Elend beim Staat und dessen immer mehr erwarteten Leistungen dauerhaft hängenbleiben.

Die Firmen stossen sich auf Kosten der Allgemeinheit gesund, und dies ist eine ernst zu nehmende moderne Pest!

Vorab die Konzerne müssen da in die Pflicht genommen werden.

KMU's sind da oft menschlicher.

 

Und Streik's bringen sehr wohl etwas!

Fragt mal eine Migros- Kassiererin, ob sie nicht froh über den erstrittenen Mindestlohn ist. Oder viele andere Arbeiter in der Metallindustrie und auf dem Bau haben heute eine bessere Entlöhnung, Dank Streiks und dem daraus resultierenden öffentlichen Druck.

 

Ich glaube halt, dass es sehr einfach ist aus der "geschützten Werkstatt" gegen Streiks zu wettern, derweil die staunende Oeffentlichkeit erfährt, dass praktisch kein langjähriger Bauarbeiter das reguläre Pensionsalter erreicht, weil er vorher zum Krüppel wird und der IV als echter Invalider anheim fällt.

 

Es gibt noch andere Arbeiten, die so abstumpfen, dass man alleine davon die Firma auf Schadenersatz einklagen könnte.

 

 

Gruss Walti

Geschrieben
Etwas mehr Details zu den Auslösern:

 

Gate Gourmet carried out the sackings on Wednesday after an unofficial stoppage over its employment of 130 casual staff. Staff meeting in the canteen were told by loudspeaker that they had three minutes to return to work or be sacked. More staff were sacked by megaphone in the company car park.

 

 

People Management a la Texas Pacific.

 

 

gruz

andreas

Geschrieben

Erste Anzeichen für Streik-Ende am Londoner Flughafen Heathrow

LONDON - Ein Teil des Personals von British Airways (BA) hat seinen Streik beendet und die Arbeit am Londoner Flughafen Heathrow wieder aufgenommen. Dies sagte eine BA-Sprecherin.

Von den rund 1000 Mitarbeitern, die gestern einen wilden Streik begannen, hätten zwei Drittel wieder ihre Arbeit aufgenommen, hiess es. Wann genau BA-Flüge wieder von Heathrow starten können, sei aber noch immer unklar.

 

Es werde noch Tage dauern, bis der Flugverkehr wieder normal läuft, sagte Flughafenmanager Mick Temple. British Airways musste heute mehr als 500 Flüge absagen. Auch an Schweizer Flughäfen wurden mehrere BA-Flüge gestrichen.

 

Auslöser der Streiks war die Entlassung von etwa 600 Mitarbeitern der Catering-Firma Gate Gourmet per Megafon, nachdem diese wegen der Einstellung von Saisonkräften die Arbeit niedergelegt hatten. Aus Solidarität traten dann auch Beschäftigte des Bodenpersonals von BA in den Streik.

 

Gate Gourmet gehört der US-Kapitalgesellschaft Texas Pacific. Diese hatte das Unternehmen Ende 2002 von der zusammengebrochenen SAirGroup übernommen. Gate-Chef David Siegel kündigte heute an, er sei bereit, mit den Gewerkschaften zu verhandeln.

 

Quelle Hispeed News

Geschrieben
Ich denke, die Mitarbeiter der anderen Unternehmen stehen aus Angst, ihnen könnte das Selbe geschehen, solidarisch hinter den Mitarbeitern der Gate Gourmet. Wie gesagt, es wird wohl ein Warnschuss dieser Mitarbeiter an das eigene Unternehmen sein, nicht das Selbe mit Ihnen zu tun.

Die Verhältnisse bei GG in LHR stehen meines Erachtens (nach lektüre der anderen Artikel) in keinem professionellen Zusammenhang zu den BA-Mitarbeitern, die ihre Arbeit verweigert haben.

 

Was ich insgesamt aber erstaunlich finde, ist dass so gerne wieder auf die "bösen Aktionäre" geschossen wird. Wer ist denn letztlich verantwortlich dafür, dass es Cateringunternehmen seit einigen Jahren so schlecht geht? Der Grossindustrielle, der seine Arbeiter schamlos ausbeutet? Oder vielleicht eher der Reisende, der - auch gerne hier im Forum - stets verkündet, dass er auf Europäischen Flügen gerne auf's Catering verzichtet, wenn der Flug dafür 10 EUR billiger ist? Ist es fair, die Airlines als Kunde kostenmässig immer mehr unter Druck zu setzen und sich dann als Sozialromatiker zu wundern, dass die Firmen eben unrentable Bereiche auslagern oder schliessen müssen?

Der Markt hat sich nun mal gewandelt, und bei einer Airline zu arbeiten ist lange nicht mehr so "sexy" wie in der Vergangenheit. Die Margen sind ultraschmal und ich frage mich immer mehr, wie man überhaupt noch Leute dazu bekommt, Geld in Airlines und deren teure Assets zu investieren, wenn man die Millionen viel sicherer und bequemer - und mit höherer Rendite - bei der Sparkasse auf's Sparbuch legen kann.

 

Zitat von Thomas Klein

Wir leben (hier) glücklicherweise in einer Welt, in der die Arbeitnehmerschaft nicht mehr ausgebeutet wird wie zu Zeiten der industriellen Revolution.

Thomas

 

Bist du Dir da ganz sicher? Ich nicht in allen Fällen.

 

Hast Du Dir mal historische Schilderungen des Arbeiterlebens in der Mitte des 19. Jahrhunderts angeschaut? So muss heute in Westeuropa (und daher schrieb ich auch "hier") keiner mehr leben. Selbst die Sozialhilfe ermöglicht ein menschenwürdigeres Leben. Die Sweatshops in Asien sind ein anderes Thema.

 

Ihr müsst das umfassender sehen! Die Menschen stehen auf, um für Ihre Rechte zu kämpfen, und davor fürchten sich die Presser am meisten.

Und die Angestellten der GG haben meines Erachtens auch volles Recht, gegen ihren Arbeitgeber aufzustehen. Aber nicht die Mitarbeiter eines unbeteiligten Unternehmens, der BA. Wohin soll das denn führen? Zu einem vollständigen Stillstand der Wirtschaft, weil irgendwann jeder sich mit irgendjemandem oder irgendeiner anderen Sache solidarisch fühlt?

 

Thomas

Geschrieben

Lage in Heathrow beruhigt sich nach Streik-Ende langsam

LONDON - Wegen eines inzwischen beendeten Streiks von Angestellten der British Airways (BA) hat am Londoner Flughafen Heathrow zwei Tage lang das Chaos regiert. Auch in der Schweiz mussten zahlreiche Flüge annulliert werden.

Die britische Fluggesellschaft strich sämtliche Flüge; nach Angaben der BA waren davon rund 70000 Passagiere betroffen. Am Abend kehrten die rund 1000 streikenden BA-Beschäftigten zur Arbeit zurück.

 

Der Flugverkehr kam jedoch nur schleppend wieder in Gang; BA kündigte zunächst nur eine "begrenzte Zahl" von Flügen an. Da hundert Maschinen nicht an ihren flugplanmässigen Standorten waren, wurde erst am Wochenende mit einer Normalisierung gerechnet.

 

Auch an Schweizer Flughäfen waren mehrere BA-Flüge gestrichen worden. In Zürich-Kloten sowie in Genf-Cointrin waren je acht Flüge vom Streik betroffen. In Basel wurden drei abgehende Flüge annulliert. Die betroffenen Passagiere wurden laufend umgebucht.

 

Insgesamt annullierte British Airways 671 Flüge. Etwa hundert BA-Flugzeuge und tausend Piloten und Flugbegleiter der britischen Linie sassen in allen Teilen der Welt fest.

 

In Heathrow herrschte das reine Chaos. Tausende mussten auf dem Flughafengelände übernachten. Helfer verteilten Klappstühle und Wasser an die teilweise aufgebrachten Reisenden.

 

Heathrow ist mit jährlich rund 67 Millionen Passagieren der grösste europäische Flughafen; weltweit ist der Londoner Airport der drittgrösste. Wegen der Ferienzeit ist das Passagieraufkommen derzeit besonders hoch.

 

Die Verluste für British Airways waren zunächst nicht zu beziffern. Ein ähnlicher wilder Streik des Bodenpersonals hatten das Unternehmen im Juli 2003 umgerechnet etwa 93 Millionen Franken gekostet, als BA 500 Flüge streichen musste.

 

 

Quell Highspeed News

Geschrieben

Dieser Streik wird langfristig erfolgreich gewesen sein, weil sich jede Firma neuerdings überlegen muss, ob sie es so weit kommen lassen will.

Denn der verärgerte Kunde wird nicht dem Hilfs- Patisier, welcher das Rahmhäubchen auf die 3456.te Pastete drückt ein wütendes Mail senden, sondern dem Präsidenten des Abfütterungskonzernes!

Und das fährt ein bis in die Knochen des Kaders- und plötzlich finden wieder Sitzungen statt, bei denen etwas mehr, als die Weiterführung des Status quo traktandiert werden muss.

Das das gut ist für alle, werden vielleicht erst Euere Enkel merken. Damit muss man leben können.

 

Gruss Walti

Geschrieben

Hoi Walti,

 

damit triffst Du den Kopf auf dem Nagel. Nein, den Nagel auf den Kopf. Ich sehe das sehr aehnlich! Wenn man sich wehrt - und davor habe ich Respekt - dann hat man auch ein Ergebnis. Vielleicht geht es mal schief, aber wer nicht wagt, gewinnt nicht. Die Leute bei BA, die da gestreikt haben, haben doch eh nichts gross zu verlieren. Das ist der Bodensatz der Bevoelkerung, um es mal ganz uebertrieben darzustellen. Und die wissen das!!! Irgendwann werden sich die Armen wehren.

Geschrieben
Gate Gourmet gehört der US-Kapitalgesellschaft Texas Pacific. Diese hatte das Unternehmen Ende 2002 von der zusammengebrochenen SAirGroup übernommen.
Dieser Streik wird langfristig erfolgreich gewesen sein, weil sich jede Firma neuerdings überlegen muss, ob sie es so weit kommen lassen will.

 

Vielleicht verstehe ich es ja nicht... aber was hat die BRITISH AIRWAYS denn so weit kommen lassen? Hier wurde eine Firma als Geisel genommen, die niemanden entlassen hat. Diese Denkweise erschliesst sich mir einfach nicht, sorry.

 

The sympathy strikes involve many relatives of those sacked by Gate Gourmet. A union spokesman said that Heathrow’s manual workers were a close-knit and overwhelmingly Asian community.

Also handelt es sich wohl eher um persönlich (und nicht professionell) motivierte Aktionen. Abermals die Frage: Was kann die BA dafür?

Geschrieben
Sofern ich mich errinern kann, hat BA ihr eigenes Catering an GG im Jahr 1997 "outsourced", um Geld zu sparen.

 

Das war vor 8 Jahren, als es der Airlinebranche im Vergleich zu heute noch richtig gut ging, es keinen Siegeszug der Lowcost-carrier gab und kaum ein Passagier freiwillig auf Catering auf Kurzstreckenflügen verzichtet hätte.

 

Nun wird so getan, als hätte die BA böswillig vor 4 Wochen die Catering-Abteilung an GG abgetreten, damit diese dann schnellstmöglichst die Mitarbeiter rauswerfen kann. Ich denke, dieser Zusammenhang lässt sich nach so langer Zeit und all den fundemantalen Änderungen der Branche - Wirtschaftsschwäche, Airlinepleiten (SR, SN, TW, etc...), 11. September, Low Cost Carrier, Treibstoffpreise - nicht mehr herstellen.

 

Mein Erachtens ist BA keinewegs von den GG-Streikenden als "Geisel" genommen. Wenn BA-Leute sich solidarisch erklären und selber streiken, liegt die Verantwortung bei dem BA-Management.

Die BA wurde ja auch nicht von den GG-Streikenden als Geisel genommen wurde. Deren Streik halte ich durchaus für legitim. Aber sie wird von den eigenen Angestellten sabotiert - und da liegt für mich der Punkt, den ich nicht nachvollziehen kann. Für den Vertragsbruch der eigenen BA-Mitarbeiter wird das BA-Management wohl kaum die GG verantwortlich machen können.

Geschrieben
Sofern ich mich errinern kann, hat BA ihr eigenes Catering an GG im Jahr 1997 "outsourced", um Geld zu sparen.

 

Na ja. Die Streik kostet ihr "nur" 10 Millionen Pfunde pro Tag. Also ca. 50 Mio. Franken seit Mittwoch.

 

Mein Erachtens ist BA keinewegs von den GG-Streikenden als "Geisel" genommen. Wenn BA-Leute sich solidarisch erklären und selber streiken, liegt die Verantwortung bei dem BA-Management. Es wird interessant zu verfolgen, wenn BA der GateGourmet verklagt...

 

 

Mich fasziniert immer wieder, das gerade die Jobs mit den kleinsten Löhnen ausgesourced werden. Und in der Konsequenz kriegt der Arbeiter im Subunternehmen dann nen noch kleineren Lohn, aber es muss auch wieder eine Managementetage mehr mitgefüttert werden. Und ein Investor der noch ne saftige Rendite will. All das will dann über die Lohneinsparung bei dem gespart werden der arbeitet. Bildlich gesehen sitzen dann wieder zwei Dicke mehr auf dem klapperigen Pferd. Aber Outsourcing ist halt ein geiler Trend den wir doch alle

schön nachmachen müssen. Kommt ja aus dem gelobten Land des Managements. In ein paar Jahren ist dann Insourcing wieder in.

 

Möchte nicht wissen wieviel Boni die Manager von BA damals gekriegt haben für die Kosten welche Sie mit dem Outsourcing sparen konnten. Wie du schön aufzeigst werden bei solchen Aktionen nämlich nur die kurzfristigen ("Quartalsgeilheit") Zahlen betrachtet. Nach dem Boni und dem Quartal interessiert es dann keine Sau mehr.

 

Rod Eddington könnte sich doch mal ans Brote schmieren machen. Sollte doch in seiner Entourage genug Leute geben um einen Flug abzufertigen :D

 

gruz

andreas

Geschrieben
aber es muss auch wieder eine Managementetage mehr mitgefüttert werden.

Hat BA denn das Management vergrössert? Soweit ich weiss, fand auch dort ein kräftiger Abbau in den letzten Jahren statt. Aber das Schicksal von "Krawattenträgern" interessiert im Klassenkampf ja niemanden...

Und ein Investor der noch ne saftige Rendite will.

Bei den lächerlichen Return-on-Investments im Airlinebereich möchte ich mal einen Investor sehen, der eine "saftige Rendite" erzielt... wenn ich ein paar Millionen übrig hätte, würde ich sie ganz bestimmt nicht im Airlinegeschäft verpulvern sondern dort anlegen, wo es sich lohnt.

 

Oder anders gefragt, wenn Du ein Sparbuch bei der Sparkasse hast, schaust Du da nicht auch, wo Du für Dein sauer Erspartes noch etwas mehr Zinsen herausbekommen kannst? Und wenn das ein Investor macht, ist das plötzlich verwerflich?

 

Wer hat denn dafür gesorgt, dass Catering auf europäischen Kurzstrecken immer unbedeutender wird? Das Management? Die Aktionäre? Ich denke, es waren doch eher die Kunden, die lieber 10 EUR pro Flug sparen wollen als ein Essen zu erhalten. Die Airlines stehen kostenmässig unter Druck, so dass sie sich entsprechend an die Kundenwünsche anpassen müssen.

 

Böse, geldgeile Manager und böse, gierige Aktionäre... und gegenüber der kleine Arbeiter als "Bodensatz der Bevölkerung" (Zitat ExcelJockey). Klingt für mich alles etwas nach Schwarzweiss-Malerei.....

Geschrieben

British Airways fliegt überwiegend planmässig

LONDON - Die Lage auf dem Londoner Flughafen Heathrow hat sich deutlich entspannt. Die Fluggesellschaft British Airways erwartet, dass heute Samstag 80 bis 85 Prozent ihrer Flüge planmässig starten werden.

"Wir arbeiten daran, den Rückstand aufzuholen", sagte eine Sprecherin der Gesellschaft. Rund hundert Maschinen und etwa tausend Mitarbeiter befänden sich nicht auf ihrer flugplanmässigen Position. Die vollständige Normalisierung des Flugbetriebs wird nach Angaben des Unternehmens mehrere Tage dauern.

 

In der Nacht zum Samstag hätten nur noch etwa hundert Passagiere im Terminalgebäude geschlafen. Die meisten hätten von dem Angebot Gebrauch gemacht, ins Hotel zu ziehen. Von dem Streik waren bis zu 100 000 Passagiere betroffen.

 

Die Flughäfen Zürich-Kloten und der EuroAirport Basel vermeldeten am Samstag auf Anfrage "courant normal". Alle Flüge nach London Heathrow verkehrten planmässig. In Genf-Cointrin stabilisierte sich die Lage nach Angaben des Flughafens ebenfalls. Es gebe keine Passagiere mehr, die umgebucht werden müssten.

 

Zu der Arbeitsniederlegung in London war es gekommen, weil die mit BA zusammenarbeitende Cateringfirma Gate Gourmet Personal entlassen hatte. Die Schlichtungsverhandlungen zwischen der Firma und Gewerkschaftsvertretern sollten am Samstag fortgesetzt werden.

 

 

Quelle Highspeed News

Geschrieben

Thomas schrieb:

"Oder anders gefragt, wenn Du ein Sparbuch bei der Sparkasse hast, schaust Du da nicht auch, wo Du für Dein sauer Erspartes noch etwas mehr Zinsen herausbekommen kannst? Und wenn das ein Investor macht, ist das plötzlich verwerflich?"

 

Es gibt schon lange ökologische Alternativen, die sogar recht boomen.

Bei uns die WIR- Bank, Migros- oder Coop- Bank, sogar die Raiffeisenbank zähle ich dazu. Und da legen dann so Kleinsparer, wie Du und ich Batzen um Batzen an, in der Gewissheit, einer zukunftsträchtigen, weil sozial verträglichen Firma ein Gedeihen zu ermöglichen.

 

Sicher legen die hier gemeinten "Investoren" da keinen Taler an. Nein, die suhlen sich in Hedges- Fonds und spekulieren mit Insiderwissen. Wenn das nicht genügt für ein Standesgemässes Leben, kann man sich immer noch selbst Boni und etwas "Spazier- Münz", Kraft seiner Stellung gewähren.

 

In der kürzlichen Rundschau im Schweizer Fernsehen konnte man beobachten, wie sich der CEO der UBS bei der Frage nach dem Sinn seines 21 Millionen- Jahressaläres rausschleimte, indem er die im Globalbusiness noch viel höheren Saläre herbeimühte.

 

Und nun beginnt sich ein kleiner Teil der Basis zu wehren, und schon werden Klassenkampf- Parolen ausgegraben.

 

Gruss Walti

Geschrieben
Es gibt schon lange ökologische Alternativen, die sogar recht boomen.

Bei uns die WIR- Bank, Migros- oder Coop- Bank, sogar die Raiffeisenbank zähle ich dazu. Und da legen dann so Kleinsparer, wie Du und ich Batzen um Batzen an, in der Gewissheit, einer zukunftsträchtigen, weil sozial verträglichen Firma ein Gedeihen zu ermöglichen.

Was ist der Durchschnittszins, den man als Kleinsparer bei solchen Einrichtungen bekommt? Viele Airlines krabbeln derzeit bei Margen um 1% umher (falls überhaupt positiv), da wäre es für die gierigen Investoren besser, ihr Geld in ein Öko-Konto einzuzahlen als in einen Airlinebetrieb zu stecken?

 

Und nun beginnt sich ein kleiner Teil der Basis zu wehren, und schon werden Klassenkampf- Parolen ausgegraben.

Und abermals meine Frage: Was war das Verbrechen der British Airways, was deren eigene Mitarbeiter veranlasst hat, die gesamte Firma zu sabotieren und ihren eigenen Kollegen derart in den Rücken zu fallen?

 

Was den "Klassenkampf" betrifft, so habe ich in meinem obigen Beitrag ja wohl deutlich zum Ausdruck gebracht, dass ich von der Schwarz-Weiss-Malerei des Dreiecks Fieser Manager - geldgeiler Aktionär - ausgebeuteter Arbeiter nicht viel halte.

 

Gruss,

Thomas

Geschrieben
Was den "Klassenkampf" betrifft, so habe ich in meinem obigen Beitrag ja wohl deutlich zum Ausdruck gebracht, dass ich von der Schwarz-Weiss-Malerei des Dreiecks Fieser Manager - geldgeiler Aktionär - ausgebeuteter Arbeiter nicht viel halte.

 

Ich auch nicht.

 

Nur, wenn wir schon Wirtschaftsgeometrie betreiben, sollten wir die vierte Ecke, den geiz-ist-geilen Kunden nicht ganz unterschlagen.

 

Und ich möchte bezweifeln, ob die Vertreter dieser Spezies sich viele Gedanken darüber machen, auf wessen Kosten eigentlich das ständige Sinken der Flugtarife -unter anderem- geht.

 

Aber in der Masse lässt es sich schön anonym und wirtschaftsdemokratisch fordern, und das erst noch, ohne Verantwortung übernehmen zu müssen.

 

 

Gruss

 

Ruedi

Geschrieben

Das ist ja gerade der grosse Vorteil des gig- Konsumenten- er braucht sich gar keine Gedanken zu machen, weil er i.d.R. aus Volkesschichten stammt, die das denken den Gelehrten überlassen :D :D :D

 

Gruss Walti

Geschrieben
Nur, wenn wir schon Wirtschaftsgeometrie betreiben, sollten wir die vierte Ecke, den geiz-ist-geilen Kunden nicht ganz unterschlagen.

 

Das kann ich voll und ganz unterschreiben. Dehalb hatte ich in einem der vorigen Beiträge geschrieben:

Ist es fair, die Airlines als Kunde kostenmässig immer mehr unter Druck zu setzen und sich dann als Sozialromatiker zu wundern, dass die Firmen eben unrentable Bereiche auslagern oder schliessen müssen?

 

Diese Haltung gibt es aber nicht nur bei den Flugpreisen. Unlängst wurde hier der VW Fox vorgestellt, der als "echter Volkswagen" wieder unter 10000EUR kostet. Die Fachpresse jubelt, die Kunden freuen sich - nur dummerweise wird der Wagen eben zu 100% in Brasilien hergestellt. Wenn dieser Trend anhält, wer weiss dann, ob es in ein paar Jahren noch ein VW-Werk in Wolfsburg geben wird?

 

Gruss,

Thomas

Geschrieben

Basel hatte am Samstag definitiv NICHT courant normal... Das konnte ich selber erleben. Die ganze Heimreise aus Australien ab Hong Kong könnt ihr gleich hier, quasi als Bericht von der Paxfront nachlesen:

 

Am Transferdesk von BA wurde uns um 18 Uhr mitgeteilt dass an jenem Abend alle drei BA-Flüge nach London (BA26, BA28 und der von uns belegte BA32) gestrichen wären, da in London die Flieger (alles Boeing 747-436) wegen eines Streiks eines Teils des Bodenpersonals gar nicht abgefertigt werden konnten. Wir sollten um 20 Uhr wieder kommen, da erst dann weitere Infos über verfügbare (Standby-)Plätze auf anderen Flügen erhältlich wären. Der Angestellte gab uns einen Zettel mit dem wir durch die Security-Kontrolle (das wäre auch so gegangen) und wieder retour (das ist schon eher speziell) kamen. Und hoppla: Das ganze funktionierte perfekt.

Zwei Stunden später, mit etwas gegessenem im Magen, ein paar an der Gratis-Internet-Säule ("Geiz" kennt die kantonesische Sprache offenbar nicht) gedöggelten Emails in den Fingerknochen und ein paar verwackelten Langzeitbelichtungsbildern auf der CF-Karte kehrten wir zum Transferdesk zurück. Zwar war nun BA-eigenes Personal dort, aber der Mitarbeiter der gesagt hatte, wir sollten zu ihm zurück kommen, war weg. Wir stellten uns in die Schlange und wurden nach einer Stunde Standzeit um 21.10 bedient. Der BA-Herr (dem Namen nach ein Inder) diskutierte auf Kantonesisch (Respekt, er tönte fliessend) mit einem Cathay Pacific (CX)-Mitarbeiter. Das Resultat: Um 21.30, knapp zwei Stunden bevor unser BA32 hätte abfliegen sollen, wurden wir von einer Dame an den CX-Schalter 200m weiter begleitet. Dort wurde uns mitgeteilt, dass man für uns vier Plätze auf dem Flug CX251 von 23.55 Uhr nach London LHR gefunden hätte. Die Erleichterung war riesig, mindestens ist nämlich Heathrow weniger weit weg von zu Hause als Hong Kong. Dass wir in HKG eine ATC- und Wetter-Verspätung von fast anderthalb Stunden mit auf den 13-Stünder nach London nahmen war uns vorerst auch wurscht. Das Bus-Boarding zur Boeing 747-467 B-HOW verkam angesichts der Ereignisse schon zum Highlight.

In Heathrow angekommen, gings mit einem Bus teils übers Vorfeld aber grösstenteils durch einen Tunnel von Terminal 3 zu Terminal 4. Am dortigen Transferdesk baute sich soeben eine riesige Warteschlange mit verzweifelten Transittern auf. Hier war geduldiges Warten angesagt bis eine BA-Dame jeweils die dringendsten Flüge bzw. deren gebuchte Transitpaxen nach vorne bat. Zum Glück war "unser" BA752 nach Basel/Mulhouse etwa Nummer drei auf der Liste, wir waren aus dieser "Höhle der verzweifelten Paxen" in fast Nullkommasofort wieder draussen. In der Hoffnung, trotz weltweitem Chaos noch pünktlich in Basel anzukommen gings ans Gate 17.

Dort wartete die nächste Überraschung auf uns. Nach den Positiv-News mit den sofort erhaltenen Bordkarten musste wieder was schlechtes dran sein: Unser Flug wurde von 08.40 auf vorerst 11.30 verschoben. Grund: Der Flieger (A319/G-EUOI) war zwar da, die Cabin Crew auch, doch die Flight Deck Crew nicht. Mit dieser Ausrede gelang es BA schliesslich, den BA752 vom Morgen zu streichen und ihn am Nachmittag als BA754 durchzuführen. Start war schliesslich nach 15 Uhr als einer der ersten Abflüge an jenem Tag über die Rwy 27R. Catering gabs auch keines, dafür durften wir uns zweimal "Lunchpäckli" holen...

 

Gruss

 

JOEL

Geschrieben

Fliegen tun sie ja wieder, aber mit der Verpflegung happerts noch ein wenig:

 

 

Information on Catering Service:

Current Service:

Currently all customers flying to or from London Heathrow on longhaul services will be offered chilled deli-bags during their flight, as well as a limited bar service consisting of beer, wine and minerals.

 

Customers flying to or from London Heathrow on shorthaul services will be offered a chilled deli-bag before they board the aircraft and drinking water during their flight.

 

Man sollte also insbesondere Langstrecken gut Verpflegt in Angriff nehmen... :D

 

Ob sie in der ersten Klasse wenigstens die Speisekarten verteilen, um den Passagieren zu zeigen, was ihnen da entgeht? :002:

 

Gruss, Michael

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