ThomasF Geschrieben 5. Juli 2005 Geschrieben 5. Juli 2005 Im "Zischtigsclub" wird gerade über dieses heikle Thema diskutiert. Das Thema ist aufgrund der aktuellen Ereignisse, dem Mordfall gestern ( Klick ) und dem Überfall in Bern vor zwei Jahren der sich heute jährt ziemlich aktuel. Mich würde eure Meinung sehr interessieren und hoffe das daraus eine interessante Diskussion entsteht - nicht zuletzt, weil hier alle Altergruppen vertreten sind. Aber bitte bitte hängt die Diskussion nicht an Ausländern oder vermeintlichen Ausländerproblemen auf! (Und wer dennoch der festen Überzeugung ist, dass es daran liegt, der soll doch bitte auf SFi die Wiederholung schauen :)) Gruss Thomas Zitieren
justus Geschrieben 6. Juli 2005 Geschrieben 6. Juli 2005 Ich dachte, du möchtest unsere Meinung hören? :confused: Zitieren
consti Geschrieben 6. Juli 2005 Geschrieben 6. Juli 2005 Hallo zusammen. Thomas, ein interessantes Thema! DANKE! Justus, Es liegt wirklich nicht an den Ausländern! Ich habe es selbst miterlebt.... Mich überfielen Drei Schweizer in Egnach.... Stand letztens in der Zeitung, für einen Link bin ich zu Faul.... :p Das heisst also, dass es NICHT nur ausländer gibt, die zu sowas fähig sind. In diesem Sinne gruss Constantin Zitieren
justus Geschrieben 6. Juli 2005 Geschrieben 6. Juli 2005 Das heisst also, dass es NICHT nur ausländer gibt, die zu sowas fähig sind. Hat auch nie jemand behauptet... Was ich noch interessant finde ist, dass die Leute, die eigentlich keine Nationalitätendiskussion wollen, die ersten sind, welche von Landeszugehörigkeiten sprechen. Also lassen wir das doch ganz und reden nur von "Jugendlichen". und Gruss Zitieren
Thomas Esser Geschrieben 6. Juli 2005 Geschrieben 6. Juli 2005 Hallo, in der Tat ein interessantes Thema. Auch wenn ich nicht einschätzen kann, wie genau die Situation bei Euch in der schweiz aussieht, so werden die Probleme wohl ähnlich sein zu denen bei uns. Und diese sind unglaublich vielfältig. Eigentlich zuviel und zu komplex, als sie hier aufzuzählen. Zu den wichtigsten zähle ich allerdings, dass gesellschaftliche Werte an Bedeutung verlieren und auch nicht mehr vermittelt werden. Zum einen rückt die klassische Familie in den Hintergrund. Jugendliche sind vermehrt auf sich allein gestellt. In dieser Situation, oftmals in sozialen Brennpunkten kombiniert mit Problemen des täglichen Überlebens und Perspektivlosigkeit, entwickeln sich sehr schnell Subkulturen. In den USA kann man dieses Phänomen schon länger beobachten. Es aber allein auf die eh schon eher problematischen sozialen Verhältnisse zurückzuführen wird der Lage auch nicht gerecht. Das andere Extrem sind die Kinder durchaus gut situierter Eltern, die aber genauso allein gelassen werden. In der jugendlichen Entwicklung sind jedoch Vorbilder und die Vermittlung grundlegender Werte von zentraler Bedeutung. Wird von der Familie, aus welchen Verhältnissen auch immer, hier nichts getan, so suchen sich die Jugendlichen neue Vorbilder und Verhaltensmuster. Mit den heutigen Kommunikationsmitteln strömen allerdings soviele Einflüsse auf sie ein, dass sie in ihrer Situation noch nicht in der Lage sind gut von schlecht zu unterscheiden. Sehe ich Beispielsweise gewisse "Musik-Künstler" die in ihren Texten etwa Gewalt als Mittel propagieren, so dreht sich mir der Magen um. Erst letztens gab es in der Süddeutschen Zeitung einen Artikel mit einem Mitgleid der Rap Vereinigung "Aggro Berlin" Unter anderem wurde der Musiker dort gefragt, warum er in einem seiner Lieder detailliert mehr oder weniger die Vergewaltigung einer Frau beschrieb bzw. ob dies er dies nicht als frauenfeindlich ansähe. Zunächst verstand er nicht warum dies frauenfeindlich wäre und auf weitere Nachfrage kam nur der Satz, dass nunmal Gruppensex so funktionieren würde. Man merkte weiterhin an, ob er dies nicht für jugendgefährdent halte. Nein hielte er nicht, denn die Jugendlichen könnten ja unterscheiden von der Welt in seinen Liedern und der Realität. Und genau an diesem Punkt liegt glaube ich die Krux. Jugendliche sind heute sovielen Reizen ausgesetzt - was wohlgemerkt perse nicht nachteilig sein muss - die sie aufgrund mangelnder Festigung ihrer Wert durch Familie, Erziehung und ja auch Schule und Kirche, nicht einzuordnen wissen. Es besteht demnach eine latente Gefahr, dass sich falsche Werte einprägen und die Jugendlichen nicht mehr in unserem Sinne unterscheiden können, was richtig und falsch ist. Gewalt wird damit zu einen für sie legitimen Mittel aus fester Überzeugung. Nun, was kann man dagegen tun? Es ist fürchte ich ziemlich schwer. In erster Linie sind hier die Eltern gefragt. Substitute, gar die Kuschelpädagogik der letzten Jahrzehnte, haben scheinbar auch nicht funktioniert. Vielleicht sollte man sich doch ein wenig mehr wieder auf die "alten" (christlichen) Werte stützen. Vielleicht klingt dies arg konservativ, aber in vielen Dingen sind es nicht die verkehrten. Gruß Thomas Zitieren
Marcel Hofmann Geschrieben 6. Juli 2005 Geschrieben 6. Juli 2005 Hallo! Auch heute wurde bei mir in der Schule ein Schüler zusammengeschlagen. Liegts an den bevorstehenden Ferien, oder an etwas anderem??? Jedenfalls wurde das Opfer von Schweizern verschlagen. Nach der Schule warteten die 3. Klässler vor dem Ausgang mit Wasserballonen auf die Schüler, welche dann gleich nach dem Verlassen des Schulgebäudes abgeschossen wurden. Die Lehrer schauten aus dem Fenster dem Treiben zu, ohne einzuschreiten. Die Stimmung an meiner Schule ist im Moment sehr gereizt. Gruss, Marcel Zitieren
Shark Geschrieben 6. Juli 2005 Geschrieben 6. Juli 2005 HI! Wirklick gutes Thema! Bei mir an der Schule kann ich etwas wie bei euch Marcel nicht feststellen. Es gibt ab und zu kleine Raufereien, aber sonst ist alles ganz "easy" ( :D ). Das mit den Lehrern kann ich jedoch bestätigen. Die greifen nicht immer gleich ein. Ich selber bin noch nicht mit solchen gewalttätigen Leuten in Konflikt geraten und hoffe das wird auch nie der Fall sein. Grüsse Chris Zitieren
Marcel Hofmann Geschrieben 6. Juli 2005 Geschrieben 6. Juli 2005 Achja, ganz vergessen dass noch TÄGLICH Schüler in den Brunnen oder das Biotop geworfen werden, dies ist kein Witz!!! Am letzten Dienstag hatten wir noch eine Abschlussfeier in der Schule, die 3. Klässler mussten auch dort stören, warfen Wassserbomben auf die Bühne, während den Proben. Einem Lehrer platzte der Kragen und schnappte sich den nächstbesten. Er erwischte zum Glück den Richtigen => einen ganzen langen Mittwochnachmttag in der Schule nachsitzen. edoch war dieser Schüler bei der "Wasserbombenattacke" auch dabei, lehrnen nie etwas... wirklich schlimm so etwas, und kein Lehrer greift richtig durch. Gruss, Marcel Zitieren
Flo Geschrieben 6. Juli 2005 Geschrieben 6. Juli 2005 Hallo zusammen Ich glaube, Thomas hat das Problem mit diesem Abschnitt genau auf den Punkt gebracht: Nun, was kann man dagegen tun? Es ist fürchte ich ziemlich schwer. In erster Linie sind hier die Eltern gefragt. Substitute, gar die Kuschelpädagogik der letzten Jahrzehnte, haben scheinbar auch nicht funktioniert. Vielleicht sollte man sich doch ein wenig mehr wieder auf die "alten" (christlichen) Werte stützen. Vielleicht klingt dies arg konservativ, aber in vielen Dingen sind es nicht die verkehrten. Ich denke, Eltern müssen sich vermehrt wieder bewusst werden, dass in erster Linie sie für die Erziehung ihrer Kinder verantwortlich sind, dass jene Werte, welche sie ihnen vermitteln die Kinder auch prägen (oder eben nicht). Sagt sich sicher einfach als kinderloser Single, aber da meine Mutter Primarlehrerin war kenne ich viele Beispiele, wo die Eltern die Erziehung quasi an die Lehrperson delegiert haben. Das kann und darf nicht Sinn und Zweck der Schule sein, auch wenn sie sicher auch Werte und soziale Kompetenz vermitteln soll. Werden diese Werte aber in der Familie nicht auch vermittelt und gelebt, so bringt das nichts. Gründe dafür gibts sicher viele - Familien, welche am Existenzminimum leben, wo beide Elternteile berufstätig sind und die Kinder in der schulfreien Zeit meist alleine und ohne Betreuung sind; alleinerziehende Eltern die nur beschränkte Möglichkeiten haben, ihr Kind während der Arbeitszeit an einem guten Ort unterzubringen und nicht zuletzt Eltern, welche schlicht überfordert sind mit der Erziehung und nicht wissen wo sie Hilfe bekommen können oder keine Mittel haben dafür. Gruess, Flo Zitieren
Tis Geschrieben 6. Juli 2005 Geschrieben 6. Juli 2005 Gutes Thema, das unbedingt überall wo möglich diskutiert werden muss. Nun, ich blieb bisher davon verschont. Wenn ich die "Horrorgeschichten" von anderen Schulen höre, muss ich sagen, dass ich so etwas bei meiner Schule noch nie gesehen habe. Gut, ich gehe ins Gymnasium. Ich denke schon, dass dies den grossen Unterschied ausmacht. Auch wenn mich einige lynchen mögen (und ich meine die folgende Passage nicht abschätzig) ist es für mich eben schon so, dass im Gymi halt das Umfeld etwas (hmmm...) "zivilisierter" ist. Leute, die sich in diesem Masse nicht benehmen sind auch an der Schule selbst nicht wirklich interessiert - und daher nicht bei uns. (Soll bitte von Sek A- und Blern nicht abschätzig verstanden werden, ich möchte es nicht generalisieren) Von daher bin ich froh, an dieser Schule zu sein. Mir graut jedoch vor dem Tag, wo "wir" diese "heile Welt" verlassen müssen, und in den oben beschriebenen Alltag eintauchen müssen. Gut, man darf hoffen, dass sich solches Gehabe mit dem Alter legt, trotzdem sind "wir" uns das sicher weniger gewöhnt, als Leute, die Sek A oder B besucht haben. Von persönlichen Angriffen ausserhalb der Schule kann ich nix berichten. Mein Cousin wurde jedoch mal am heiteren Tage bei uns im Quartier (welches eigentlich nicht das Schlechteste ist -> besonders beunruhigend) auf der Tramhaltestelle von drei etwas jüngeren, ausländischen Tätern angegriffen. Ans Einschreiten hat keiner der Passanten gedacht, zum Glück konnte sich mein Cousin selbst wehren und ist "mit dem Schrecken davongekommen". Summa summarum finde ich das Phänomen beängstigend. Mich als Jugendlichen trifft es auch, da deshalb auch die "heutige Jugend" stetige Imagekratzer erhält. Zum anderen kann ich aber auch nicht begreifen, wieso man so etwas überhaupt machen muss (Stichwort "Happy Slapping"), es geht (wie mir tagtäglich auf unserem Schulhof bewiesen wird) wirklich auch ohne. Was zu machen ist: - Erziehung anziehen, mehr um das Kind kümmern, etc. - Passanten/Lehrpersonen dürfen nicht wegschauen - Zu solchen Taten anspornende Medienprodukte müssten eingedämmt werden. Grüsse, Tis Zitieren
ThomasF Geschrieben 6. Juli 2005 Autor Geschrieben 6. Juli 2005 Ich dachte, du möchtest unsere Meinung hören? Ja, aber eine Diskussion über Ausländer möchte ich vermeiden, da das eine nichts mit dem anderen zu tun hat! Und ehrlichgesagt bin ich froh deine Meinung nicht hören zu müssen, denn auf persönliche Beleidigungen, übelste Unterstellungen und Vorverurteilungen kann ich verzichten (wie in einem anderen Thread passiert...) Was ich noch interessant finde ist, dass die Leute, die eigentlich keine Nationalitätendiskussion wollen, die ersten sind, welche von Landeszugehörigkeiten sprechen. Ohne diese Diskussion abzuwehren, wäre sie wohl in die völlig falsche Richtung gegangen... @Marcel/Chris: Speziel bei deinem Posting Marcel frage ich mich wo beginnt Gewalt? Ist eine kleine Rauferei in der Schule schon wirklich Gewalt? Das "Brunnenritual" gab es auch bei uns in der Sek - sicher ist es unangenehm für das "Opfer", aber auch nicht weiter schlimm. Ich finde es auch noch interessant die Meinungen zu vergleichhen, was ein Bild der "heilen Welt" in abgelegeneren Gegenden bestätigt (soll jetzt nicht wertend sein). Was mich noch wunder nähme, wäre die Reaktion (die Fragen dazu in kursiv von euch auf folgende (wahre) "Geschichte": Eine grosse Silvesterparty in einem Zürcher Club letztes Silvester. Wohl etwa 1000-2000 Leute (vielleicht auch mehr). Mich selber hat es nicht überrascht oder schockiert 5 Schlägereien mitbekommen zu haben, vielleicht gab es noch mehr, aber gesehen habe ich nur die 5. Seit ihr überrascht von dieser Zahl oder findet ihr es eher "normal"? Ich war nicht wirklich überrascht und für mich ist es (leider) auch normal. (Jetzt nicht falsch verstehen - beteiligt war ich bei diesen Schlägereien natürlich nicht ;) ) Neben diesen Schlägereien gab es an dieser Party aber auch zwei weiter Messerstechereien. Seit ihr davon überrascht/schockiert oder findet ihr es eher "normal"? Auch davon war ich eigentlich nicht sonderlich überrascht normal finde ich es zwar auch nicht, aber man muss einfach mit sowas rechnen. Wie gesagt, mich nimmt es wunder was Ihr dazu findet, denn daraus lässt sich doch ein bisschen schliessen aus welchem Standpunkt wer schreibt, was die Diskussion hoffentlich noch interessanter macht. Tis, wie meinst du es? Meinst du es bezogen auf das Umfeld oder auf die "Intelligenz" (wobei nicht alle Sek Cler "dumm" oder Gymmiler "intelligent" sein müssen ;)). Meiner Meinung nach spielt nämlich vorallem das Umfeld die entscheidende Rolle. In einem Gymmi hast du auf eine Art doch eine "schützende Blase". Klar bist du auch unter Leistungsdruck und von der Aussenwelt nicht abgeschirmt. Ich weiss auch nicht wie ich diese "Blase" erklären soll, aber vielleicht am ehesten so, dass du noch tief fallen kannst. Hast du ein tief und schlechte Noten wirst du erstmal provisorisch, wenns dumm läuft kommst du wenn es weiterhin nicht besser läuft in die Sek A. Zum einen hast du diesen Schutz das du noch fallen kannst ohne gleich ganz unten anzukommen, aber zum anderen ist halt eine atmosphäre in einem Gymmnasium schon ganz anders. Das leigt vielleicht auch daran, dass beim Gymmnasium einfach nur diese Stufe da ist. Bei einer Oberstufenschule hast du gleichzeitig alle 3 Sekundarstufen, was dann doch vermehrt Konflikte geben kann. Aber so wie ich dich kenne, glaube ich das du diesselbe Meinung hast wie ich. Hoffentlich verstehst du die Aussage besser als ich deine, nicht dass es noch ein Missverständniss gibt :005: Thomas, in vielen Dingen muss ich dir recht geben. Ich bin aber nicht der Meinung, dass Gewalt im Fernsehen, in Spielen oder in den Nachrichten dafür verantwortlich sind. Davon wird noch niemand gewaltätig - vielleicht findet man dann mehr Gefallen daran wenn man schon wirklich gewaltätig ist, aber der Umkehrschluss ist meiner Meinung nach falsch. Du hast das Phänomen in den USA angesprochen - dafür bin ich dir dankbar! Ich denke, die Vermehrung von Gewalt und die desensibilisierung lässt sich leider nicht wirklich stoppen. Auch wenn wir in Westeuropa keine Ghettos haben wie in Brasilien so kommen wir doch in unseren Grossstädten immer näher an die der amerikanischen ran. Auch hier gibt es ärmliche Viertel oder Stadtteile. Und da sind wir eigentlich schon an der Ursache die sich leider nicht beheben lässt. Viele jugendliche die gewaltätig sind wachsen in ziemlich normalen Familienverhältnissen auf - das Bild der zerrütteten Familie mit dem Sorgenkind ist meistens ziemlich falsch. Oft wissen die Eltern nicht mal, dass ihr Kind gewalttätig ist, aber nicht weil diese nicht mit Ihrem/r Sohn/Thochter reden oder in der Erziehung etwas schief gelaufen ist! Das Problem liegt grösstenteils im Umfeld. Die Behauptung das Umfeld könne man sich selber aussuchen stimmt leider leider nicht. Du kannst dir nicht aussuchen ob du in einer 50 jährigen Wohnung im Kreis 4 oder einer 12-Zimmer Villa an der Goldküste wohnst. Diren Kirbas (der Ex-Schläger, welcher in der gestrigen Diskussionrunde dabei war) hat es treffend und in gewisser weisse eindrucksvoll beschrieben: Wenn du vor die Tür trittst und schon die Gewalt siehst (eine Schlägerei, Polizei usw.), dann kannst du nicht viel dagegen machen, denn spätestens dann wenn du "drunter" kommst, wirst du mit grösster Wahrscheinlichkeit auch mal gewalttätig (weil du darin einfach die einzige Möglichkeit siehst dich zu wehren). Die Ursache ist also meistens das Umfeld, das Motiv für eine Tat kann verschieden sein: Man sucht den Streit absichtlich, langeweile, man will sich beweisen - nur in den wenigsten Fällen geht es um Geld oder Wertsachen. Die meisten Taten passieren so komisch es klingen mag aus einer Hilflosigkeit heraus! Und darin sehe ich auch die parallelen zu den "amerikanischen Ghettos" - das einzige was sich noch unterscheidet ist wohl die Tat. Denn zum Glück bleibt es hier meistens bei den Fäusten oder beim Messer... Vielleicht noch etwas zur Desensibilisierung. Vor etwa drei Jahren hatte ich noch eine gänzlich andere Einstellung zu Gewalt, aber mit der Zeit habe ich durch Erfahrung auch eine Naivität verloren. Nur mit Worten kannst du dich nicht mehr immer verteidigen, auch wenn es das beste wäre. Ich bin keinesfalls gewaltätig, aber Typen die NUR sinnlos prügeln wollen und die Auseinandersetzung suchen, die haben sich schon für dich als Opfer entschieden, wenn sie dich "dumm anmachen". Wenn du Glück hast kannst du dich noch wehren indem du einfach nicht darauf reagierst, wenn das nicht klappt hast du nur noch die Wahl, ob du zuerst zuschlagen sollst oder er. Glücklicherweise ging es bei mir bis jetzt immer knapp ohne diese allerletzte Wahl, aber es ist leider leider so, dass irgendwann nur noch die rohe Gewalt als verteidigung bleibt. Nach mehreren beobachteten Schlägereien bist du darauf auch nicht mer sensibilisiert, da es dich viel zu sehr beschäftigen würde. Das mag sich vielleicht gewaltätig und sicher auch "dumm" anhören und dafür hab ich Verständnis, denn so habe ich es vor 2, 3 Jahren auch gefunden wenn jemand sowas gesagt hat, aber durch die Erfahrungen die ich seit da gemacht habe musste ich wohl oder übel diesen Naivitätsschleier ablegen. Aber nochmals das keine Missverständnisse entstehen: Ich würde NIE Gewalt provozieren Ich bin GEGEN Gewalt und hoffe nie welche anwenden zu müssen So ich habe jetzt glaube ich genug Holz in den Offen nachgelegt und damit hoffentlich für (positiven) Zündstoff gesorgt :) Zitieren
Shark Geschrieben 6. Juli 2005 Geschrieben 6. Juli 2005 Das "Brunnenritual" gab es auch bei uns in der Sek - sicher ist es unangenehm für das "Opfer", aber auch nicht weiter schlimm. Naja so würde ich das nicht sagen. Ist nicht weiter schlimm . Will denn das Opfer dass? Ich denke mal nicht. Was nach meiner Meinung hier auch noch hin passt ist "indirekte" Gewalt Bei uns wurden in der letzten Zeit zahlreiche Mofa-Lampen entwendet. Dazu wird auch noch viel an den Velos rumgeschraubt. :mad: Grüsse Chris Zitieren
ThomasF Geschrieben 6. Juli 2005 Autor Geschrieben 6. Juli 2005 Noch ein kleiner Nachtrag Für allfällige Räcchtschreip- oder Satzstellungsfehler usw. möchte ich mich entschuldigen, aber nach einer Woche jeweils nur rund 3 Stunden Schlaf ist Grammatik nicht mehr selbstverständlich :D ;) Inhaltlich habe ich auch noch was vergessen. Das Thema Ausländer die gewaltätig sind kommt meiner Meinung nach ebenfalls daher, dass die meisten Ausländer (zumindest welche aus Osteuropäischen Ländern oder Krisenregionen) bereits unter solchen Umständen im Heimatland lebten, oder hier in der Schweiz aufgrund kleiner Finanzen auch in ärmeren Viertel Wohnen und spätestens dann riskieren in dieses Umfeld zu kommen. Trotzdem hat das meiner Meinung nach nichts mit Ausländerproblematik sondern mit dem Umfeld das ohnehin da ist zu tun. Gruss Thomas Zitieren
Hans Mueller Geschrieben 6. Juli 2005 Geschrieben 6. Juli 2005 Schwieriges Thema. Vor ca. 5 Jahren traktierten 3 junge Männer einen vierten mit Springerstiefeln zu Tode. Der vierte war Verräter an ihrer geheimen Organisation. War irgendwo am Vierwaldstättersee, Quelle muss ich passen. Die Täter sitzen in der Zwischenzeit und sind in ca. 9 Jahren wieder unter uns. Angeblich seien sie eher rechtsradikaler Gesinnung. Wenn ich nun also das Beispiel auf diese Tat umlenke und gleichzeitig fordere, man möge doch politische Gesinnungen mal aussen vor lassen, dann versteht ihr, warum ich das Thema als schwierig erachte. Entweder man redet Klartext oder man lässt es bleiben. Thomas Esser hat seine Gedanken gut dargelegt. Es sind die Werte! Die drei jungen Männer mit den Springerstiefeln und Baseballschlägern waren anscheinend Christen. Zumindest in einer christlichen Umwelt aufgewachsen. Ob es das ist? Es ist der grenzenlose Wahn der uns glauben lässt, nur Christentum sei relevant. Es gibt aber andere Religionen, Religionen welche eher dem alten (christlichen) Testament nachgehen. Aug um Auge, Zahn um Zahn. Als Land mit +20% ausländischen Bewohnern sollten wir uns vielleicht auch einmal deren Gepflogenheiten anpassen, unsere Rechtsbrecher nach unseren Methoden verurteilen, deren Rechtsbrecher eben deren Rechtssprechung überlassen. Die Frage von ThomasF ist damit nicht beantwortet. Jedoch: Mord und Totschlag sind wohl so alt wie die Menschheit, Gründe hierzu sind vielfältig. Anstatt sich darüber zu entsetzen könnte man es ja auch einfach akzeptieren. Oder sich fragen, wie andere Religionen (zB. Islam) solche Taten beurteilen. Vielleicht wird das einfach normal hierzulande! Es liegt weder an Rechtsradikaler Gesinnung noch an den Ausländern. An der Jugend liegt es auch nicht. Mehr weiss ich auch nicht dazu, vermutlich zeigt sich noch nicht einmal eine statistische Unregelmässigkeit gegenüber früheren Jahren, würde man das statistische Amt über Einträge jugendlicher Gewalt befragen. Hans Zitieren
Marcel Hofmann Geschrieben 6. Juli 2005 Geschrieben 6. Juli 2005 Speziel bei deinem Posting Marcel frage ich mich wo beginnt Gewalt?Ist eine kleine Rauferei in der Schule schon wirklich Gewalt? Wenn das Opfer nach der Attacke am nächsten Tag mit einem Blauen Auge zurück in die Schule kommt, kann man dem schon Gewalt sagen, oder? Wenn Raufereien, dann gleich mit Fäusten. Das "Brunnenritual" gab es auch bei uns in der Sek - sicher ist es unangenehm für das "Opfer", aber auch nicht weiter schlimm. Ja, es ist unangenehm für das Opfer. Ich selber bin zum Glück noch nie in diese Situation gekommen. Täglich immer das gleiche, würde dir dass Spass machen in einen Brunnen geworfen zuwerden? Sicher nicht. Zum einen hast du diesen Schutz das du noch fallen kannst ohne gleich ganz unten anzukommen, aber zum anderen ist halt eine atmosphäre in einem Gymmnasium schon ganz anders. Das leigt vielleicht auch daran, dass beim Gymmnasium einfach nur diese Stufe da ist. Schon bei den Aufnahmeprüfungen für die Kanti fühlte ich mich immer wohl, nicht einmal hatte ich das Gefühl von irgendeinem Schüler "blöd angemacht" zuwerden. Es ist viel friedlicher. In Heerbrugg war es jedenfalls so. Gruss, Marcel Zitieren
ThomasF Geschrieben 6. Juli 2005 Autor Geschrieben 6. Juli 2005 Wenn das Opfer nach der Attacke am nächsten Tag mit einem Blauen Auge zurück in die Schule kommt, kann man dem schon Gewalt sagen, oder? Wenn Raufereien, dann gleich mit Fäusten. Ja das hat dann aber nicht s mit in den Brunnen werfen zu tun... Davon kriegt man im Normalfall kein blaues Auge. Ja, es ist unangenehm für das Opfer. Ich selber bin zum Glück noch nie in diese Situation gekommen. Täglich immer das gleiche, würde dir dass Spass machen in einen Brunnen geworfen zuwerden? Sicher nicht. Ich kenne diesselbe Geschichte aus meiner Schulzeit nur war ich nie Frech genug um in den Brunnen zu fliegen. ;) Aber ich kenne die Situation, aber solang du nur in den Brunnen fliegst ist es nicht so ein Drama. Ich kenne die ganze Situation und die genaue Geschichte hinter dem was du erzählst nicht, daher möchte ich da auch nicht weiter was dazu sagen ohne genau zuwissen was den passiert ist bzw. passiert. Sonst reden wir am Ende nur an uns vorbei Zitieren
Marcel Hofmann Geschrieben 6. Juli 2005 Geschrieben 6. Juli 2005 Ja das hat dann aber nicht s mit in den Brunnen werfen zu tun...Davon kriegt man im Normalfall kein blaues Auge Klar bekommt man da kein blaues Auge. Auch heute wurde bei mir in der Schule ein Schüler zusammengeschlagen. Ich dachte eher an das mit blauem Auge. ;) Das "Brunnenritual" ist aber Täglich! Sie freuen sich immer wie kleine Kinder wenn sie einen in den Brunnen werfen. War es bei euch auch täglich der Fall, dass einer nass Zuhause ankam? Aber eben, bringt nichts wenn wir uns streiten. Die Jugendlichen an meiner jetztigen Schule kommen aus Familien, wo jeder machen kann was er will. Sie leben ihr eignes Leben, mit Gewalt und Alkohol. Gruss, Marcel Edit: mir kommt noch ein Thred vor längerer Zeit in sinn: http://www.flightforum.ch/forum/showthread.php?t=32119 Zitieren
Thomas Esser Geschrieben 6. Juli 2005 Geschrieben 6. Juli 2005 Hallo, nocheinmal ein kleiner Nachtrag von meiner Seite. Wenn ich von christlichen Werten spreche, so möchte damit natürlich nicht irgendeine Religion hervorheben. Fakt ist aber nunmal, dass unsere westeuropäische Gesellschaft von christlichen und eben nicht muslimischen oder buddihstischen oder anderen religiösen Werten geprägt ist. Ich bin bestimmt der letzte, der gegen eine vernünftige Integration der verschiedensten Weltansichten (diese haben nicht unbedingt etwas mit Herkunft zu tun!") plädiert. Nur Integration heißt in erster Linie gegenseitiger !!!! Resepekt und nicht ein Brei aus dem man sich gerade das heraussuchen kann was einem passt. Zudem ist Religion die denkbar schlechteste Judikative. Werte sind nicht Gesetze oder Urteile! Was die Familie angeht so denke ich, ist vielen jungen Menschen heute nicht mehr bewusst, welche Verantwortung sie mit der Gründung einer Familie eingehen. Familie heißt nicht, dass die Kinder sich haufenweise Ralph Laureen Polos und I-Pods kaufen können, sondern Vorbild sein. Und das kann man nicht vom Flugzeug, Hotel oder Büro heraus. Bei Alleinerziehenden Eltern habe ich vollstes Verständnis, bei anderen nicht. Wenn Beruf und / oder Hobbys wichtiger werden als die Kinder ist ansich schon zu spät. Die meisten Eltern deren Kinder zu Gewalt neigen kümmern sich erwiesenermaßen nicht um sie. Daher auch das große "Oho" wenn der Junior plötzlich von der Polizei heim gebracht wird. Meiner Meinung nach müssen Eltern wieder vielmehr sich ihrer nativen Verantwortung bewusst werden. Wobei Verantwortung nicht heißt Geld herbeischaffen oder in eigenen Problem untergehen. Dann sollte man es lieber vorher sein lassen. Zitieren
Mister Volare Geschrieben 7. Juli 2005 Geschrieben 7. Juli 2005 Hallo Hmm, sehe fast täglich hunderte von menschen in zürich. das was ich merke ist das alle schneller reizbarer werden. was meine persönlich meinung ist, ist die folgende: die meisten jugendliche hören hiphop und so ähnliches. nehmen wir mal einer von den bekanntesten: eminem. er hasst seine mutter über alles. seine ex frau auch. es gibt noch einige sogenannte ''gansta'' typen. die in ihrer musik quasi die jugendlichen ermutigen gewalt anzuwenden. ich will nicht alle jungendliche in den gleichen topf werfen, aber es gibt sicher einige die das ''geil'' finden. wenn ich im zürcher shop-ville laufe, sehe ich auch jugendliche die das gefühl haben, sie seien in einem gefährlichem newyorker stadtvirtel. und begeben sich auf ''anficktour'' . da wirst du einfach blöd angemacht... dazu kommt auch noch, das die anforderungen der jugendlichen ziemlich gross ist, manche kommen damit einfach nicht klar. die sind in der schule nicht besonders gut, finden dann keine lehrstelle... wenn sie dann noch probleme zuhause oder allg. mit ihrem umfeld haben, ist es gut möglich das jemand ''durchdreht''. devis Zitieren
Stefan Burri Geschrieben 12. Juli 2005 Geschrieben 12. Juli 2005 Hallo Zusammen Zu diesem Thema habe ich noch ein legendäres Video. Es ist zwar über 400mb gross, aber es lohnt sich. Schaut es euch an und freut euch, dass ihr oder eure Kollegen (hoffendlich) nicht so sind. http://www.sauhuufe.ch/dl/video/osman_full.mpg?PHPSESSID=192aadf9aaa2ef72397d1bfe1b7d41fa Gruss Stefan Zitieren
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