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Landeunfall in der Kieler Förde


BH47

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In der Kieler Förde ist heute eine Bell 47 mit Schwimmern bei der Landung auf dem Wasser verunfallt.

Ursache: Die Blätter haben bei der Landung das Wasser berührt. :confused:

Es gab, gottlob, nur einen Leichtverletzten.

 

Grüessli

Joachim, dem Landungen auf dem Wasser und auf Eis ein Greuel sind

 

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,362079,00.html

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Moin, Moin...

 

...und vielen Dank für die Info Joachim....

 

Glück im Unglück......Gott sei Dank "nur" ein Leichtverletzter.

 

Ich muß aus eigener Erfahrung sagen, daß Rettung, medizinische Versorgung

und Behörden bei solchen maritimen Großereignissen sehr präsent sind und vorbildlich Zusammenarbeiten.

 

Wenn ich mir das Blau der Lackierung anschaue wie die Bell da so am Haken

hängt, könnte es die D-HAPP gewesen sein. Soviel floating Bells´s gibt es nicht in DE.

 

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Ein kleines Risiko ist schon dabei.......beim Wetboarding....

 

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Roberto, das könnte in der Tat die D-HAPP sein.

Soviel wie ich weiss hatte es nur eine mit Schwimmern in Deutschland.

 

Der Haiml hat zwar noch einen Satz Schwimmer zu verkaufen aber der Bedarf, zumindestens bei uns ist gegen Null. Zumindestens in der Schweiz sind Aussenlandungen auf öffentlichen Gewässern faktisch verboten.

 

Statt Schwimmer wären Kufen mit "Spikes" für Landungen auf Eis besser.

Es gibt aber keine. :003:

Zwar könnte man sich montierbare "Spikes" selber bauen aber an die Zertifizierung darf man besser nicht denken.

Dabei wäre es so einfach und ein Beitrag zur Sicherheit im Winter.

 

Grüessli

Joachim

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Es ist die D-HAPP......habe heute auf NDR Regional einen Kurzbericht über den Vorfall gesehen. Sie hatte jetzt eine neue Lackierung wo die Regi auf den Haupttanks re+li aufgebracht und zu lesen war.

 

Auch wurde ein Amateurvideo gezeigt. Es zeigte eine normale Landung....eine Wasserung und ich vermute eine Passagierübernahme.........danach sah man noch wie der Heli abhob und eine ziemlich große nose down Längsneigung einnahm in dessem Ergebnis die Blätter in der vorderen Halbspähre das Wasser touchierten.

Die dabei auftretenden Momente taten dann das Ihrige.

Dann schwamm der Heli......Floats zuoberst......... auf dem Wasser.

Auf der Kufenstrebe saß noch ein Insasse des Helis

Die Bubble war zerborsten.

Die Rettungskräfte hatten ruckzuck die Leute draussen. Es waren auch relativ viele Boote in der Nähe.

 

Bitte mit Vorbehalt lesen, das ist meine Interpretation des gesehenen Berichtes und nichts offizielles.

 

Wichtig, und ein Glück ist natürlich, daß es nur eine Person mit leichten Verletzungen hatte. Im nachhinein und mit dem Wissen darum, kann man jetzt auch sagen.......schade um den Heli......Salzwasser und die auftretenden Momente sollten wohl das "Todesurteil" für die D-HAPP gewesen sein.

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Danke für Deine gute Einschätzung.

Hast Du eine Möglichkeit an ein Video zu kommen?

 

Was einen allfälligen Totalschaden anbelangt, so kennt Du die 47-Community noch nicht. :)

Solange das Typenschild vorhanden ist, ist alles möglich .... :D Wäre nicht das erste Mal.

 

Grüessli

Joachim

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Nun gut, die Bell wurde insofern man das auf dem vorhandenen Foto erkennen kann, recht vorteilhaft an den Haken genommen und sofern es dem Piloten möglich war bei der Bergung anwesend sein zu können könnte dies bei der Bergung u.U. dazu beigetragen haben noch größeren Schaden zu verhüten. Wie dem auch sei....wir werden sehen was die Experten sagen.

 

Der D-HAPP wurde ja schonmal ein zweites Leben geschenkt, warum nicht auch ein drittesmal.

 

Aller guten Dinge sind eben drei.

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Hallo allerseits,

 

ich habe gehört - (nicht das Video geshen), dass wohl kurz vorher ein Boot vorbeigerauscht ist und eine dicke Welle gemacht haben soll - die zur Wasserberührung mit dem Hauptrotor führte.

Wenn ich mir die Bilder von der Passagierübernahme so ansehe, kann ich mir das gut vorstellen.

 

Und wenns mein Heli wäre - ich würde ihn wieder aufbauen..

 

Gruß Udo

"Flying Bull"

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Johannes Müller

Wenn ich - als nicht-pilot - die Bilder so anschaue, dann kriege ich auch ohne vorher vorbeifahrendes Boot irgendwie angst :).

 

Ihr Heli-Experten: wie sieht das aus - ist sowas wirklich so "standard", dass man es ohne Bedenken machen kann (und dabei beliebige Passagiere auf- + abladen kann)? Da muss doch einer nur kurz stolpern und schon rutscht der Heli einige Meter auf der Wasseroberfläche (oder wackelt zumindest) - schon mal gar nicht von irgendwelchen Wellen zu sprechen ....

 

Gruss

Johannes

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ist sowas wirklich so "standard", dass man es ohne Bedenken machen kann (und dabei beliebige Passagiere auf- + abladen kann)?

 

Ne Johannes, Standard ist das sicher nicht.

Dafür (Rundflüge) sind die Schwimmer eigentlich nicht gedacht. :003:

 

Eingesetzt wurde diese früher in unzugänglichen Sumpfgebieten, sowie in Alaska und in den Weiten Canadas.

Ferner in den Anfängen der Offshore-Fliegerei z.B. im Golf von Mexiko.

Da ist der Sinn und Nutzen zu erkennen.

 

Die "verrückteste" Anwendung der Schwimmer war in der Sahara bei Landungen auf den Sanddünen!!!!!! :rolleyes:

 

Grüessli

Joachim

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So cool das "Wetboarding" auf dem Bild von Roberto aussieht, so unvernünftig wenn nicht leichtsinnig wird da mit der Sicherheit der Passagiere umgegangen...

Ich habe zu grossen Respekt vor drehenden Blättern (am Helikopter :005: ), als dass ich ein solches Boarding zulassen würde.

Was ist eure Meinung?

 

Gruss, wale

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[...]Ich habe zu grossen Respekt vor drehenden Blättern (am Helikopter :005: ), als dass ich ein solches Boarding zulassen würde.

Was ist eure Meinung?

Ich bin zwar nciht geeignet, zum Thema "Wetboarding" eine Meinung zu äussern, ich habe jedoch selbst bei uns auf dem Flugplatz (wo der Boden naturgemäss ruhig bleibt) einen Riesen Respekt vor den drehenden Rotorblättern...

Also würde ich mich nicht getrauen, auf dem Wasser in einen Heli einzusteigen.

 

[...]Die "verrückteste" Anwendung der Schwimmer war in der Sahara bei Landungen auf den Sanddünen!!!!!! :rolleyes: [...]
Naja, der Hans hatte sich damals strikte geweigert, seine Skier von der OPH abschrauben zu lassen.....

 

*duckundweg*

 

Jimmy

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Hallo Wale..........

 

...........mein Ding ist das "Wetboarding" auch nicht.....habe es auch noch nicht machen müssen, habe es auch in Zukunft nicht vor ........und befürworte es nicht.

 

Es ist sicher eine originelle Vermarktungsidee des Betreibers....aber mit "Leuten aus dem Publikum" welche in der Frühe noch nicht wussten, daß Sie diesen Tag Heli fliegen werden......und wo man als Flughelfer noch nicht einmal weiß, ob Sie schwimmen können........nee.......nö.......nee.....

 

Ich sehe dabei aber große Risiken für die Sicherheit der Passagiere. Zumal der Heli keine "Bodenhaftung"

besitzt und Drift und Wellen unvorhersebare Bewegungen verursachen. Auch ist dadurch ein Pendeln der M/R Ebene in Relation zur Wasseroberfläche nicht auszuschließen welche dann doch den Abstand zu den Köpfen der boardenden Passagiere zu einer unbestimmten Größe werden lassen kann.

Eine weitere Unfallgefahr sind die unterschiedlichen (auf und ab) Bewegungen der Schwimmer des Helis und der Bordwand des unterstützenden Bootes.

 

Einen Vorteil hat das "Wetboarden" aber.....die Passagiere können sehr schlecht ...so mal eben schnell nach dem Aussteigen, vor Begeisterung....... in Richtung T/R laufen..... :)

 

Mich wundert ehrlich gesagt, daß das LBA da auch nichts dagegen hat, da das Procedere ja bestimmt bei der Rundflug- und Außenlandebewilligung beschrieben werden mußte. Aber wahrscheinlich lief das alles mehr unter der Rubrik Seefliegertreffen.

 

Im allgemeinen kommerziellen Betrieb ist das in den weiten Kanadas (oder wo auch immer) wo es vielleicht manchmal keine andere Möglichkeit gibt durchaus

ein übliches Verfahren, aber meiner Meinung nach könnte man davon ausgehen, daß die Personen welche die Dienste dort nutzen, dies öfters tun und eine gewisse Gewandheit und Professionalität besitzen....vor allem besteht dort eine Notwendigkeit dies u.U. so zu tun.

 

Im nachhinein denke ich auch, daß diese Schwimmer eh als eine Art Sicherheit bei Offshore Operations bzw. über ausgedehnten Wassergebieten und Wildnissen gedacht sind. Wie gut Sie schwimmen, den Heli an der Wasseroberfläche (u.U. auch upside down) halten und auch noch einen Hilfesuchenden Platz bieten, hat man ja auf den Bildern von der Kieler Förde gesehen.

 

[:)T ON]

Aber es ist schon manchmal ein Kreuz mit den lieben Rundfluggästen und nicht einfach bei Rundflügen die Sicherheitsbestimmungen durchzusetzen.

 

Das weiß keiner besser als der kleine flugbegeisterte Hund "Tell" welchem ich leider einmal das boarding verweigern mußte........dafür hatte ich Ihn dann "am Bein" und mußte mir die ganze Zeit bis sein (überaus charmantes) Frauchen (Sie hat mich auch nicht überreden können :rolleyes:....da muß man hart bleiben) wieder da war, diesen vorwurfsvollen Blick gefallen lassen.

 

003_P5070032_ff.jpg

 

Eine Zusatzausbildung als Hütehund kann da für den Flughelfer sehr hilfreich sein.......nein bitte......ich hab nicht gesagt die lieben Rundfluggäste sind :004: ........es geht da mehr um die eigenen Fähigkeiten [:)N]........bellen, sprinten, beissen.......[:)FF] .....gäll Tino us Altenrhin....

[:)T OFF]

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Auch ist dadurch ein Pendeln der M/R Ebene in Relation zur Wasseroberfläche nicht auszuschließen welche dann doch den Abstand zu den Köpfen der boardenden Passagiere zu einer unbestimmten Größe werden lassen kann.

 

Roberto, das ist fast richtig, aber eben nur fast .... :)

Während der Wasserung darf das Collectiv NICHT vollständig abgesenkt werden.

Genau genommen "schwebt" der Heli mit Leistung auf dem Wasser. Dadurch bleibt die M/R Ebene plus/minus in der Horizontalen und die Wirkung des T/R ist gewährleistet.

 

Beim Start wie auch beim Abstellen des Motors muss der Heli gesichert/geankert werden.

 

Im FOM heisst es dazu:

Anchoor or more helicopter prior to starting the engine to prevent rotating, due to torque, before the tail rotor reaches effective RPM.

 

Grüessli

Joachim

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  • 2 Wochen später...

Hallo miteinander

 

Heute war ich in Bremgarten (EDTG) und habe mit einem direkt Beteiligten dort gesprochen.

Der Unfall stellt sich wie folgt dar:

 

Während der Wasserung fuhr ungenehmigt im abgesperrten Wasserungsgebiet ein grösseres privates Motorboot mit übersetzter Geschwindigkeit am Heli vorbei.

Die dann zu hohen Wellen liessen den Heli stark nach rechts rollen.

 

Mit dem Stick wurde versucht die sich immer weiter sich erhöhende Schräglage der Rotorebene auszugleichen. Als der Stick am physischen Anschlag war wurde noch versucht durch Leistungserhöhung den Heli anzuheben.

 

Im gleichen Augenblick rollte eine weitere Welle an und der Heli geriet in eine noch grössere Querlage welche dann die Rotorblätter ins Wasser schlagen liessen und den totalen Kontrollverlust verursachten.

 

Durch die kinetische Energie beim Einschlag ins Wasser wurde das Getriebe "zermalmt" und der Motor teilweise aus den Rahmen gerissen.

 

Das Heckrotorgetriebe mit den Griffen, Blättern etc. wurde abgerissen und liegen auf dem Grund der Förde.

 

Der Rahmen und der Heckausleger ist teilweise gerissen und verbogen.

 

Die Maschine ist Totalschaden und wird definitiv nicht wieder aufgebaut.

 

Grüessli

Joachim

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Besten Dank für die Infos aus erster Hand Joachim.

..........was es nicht alles geben kann..............

Gruss Martin

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Möchte mich Martin anschließen und auch nochmal Joachim danken für das posten dieser interessanten Details.

 

@Joachim:

...viel Spaß und Erfolg in Tann"kosh".

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Hallo zusammen

 

Zum konkreten Unfall will ich mich nicht äussern, denn es wäre Spekulation, aber folgende Aussage verdient einen Kommentar:

 

Mit dem Stick wurde versucht die sich immer weiter sich erhöhende Schräglage der Rotorebene auszugleichen. Als der Stick am physischen Anschlag war wurde noch versucht durch Leistungserhöhung den Heli anzuheben.

 

Das ist in dieser Formulierung die Bilderbuchdarstellung eines Dynamic Rollover (ich wiederhole mich wie ein Prediger ... der Sicherheit zuliebe aber gerne). Ein Heli, der, je nacht Typ, Gewicht, Geometrie, etc., mehr als etwa 8-15 Grad schräg steht und unten noch irgendwie im Wasser oder sonst nicht einfach frei beweglich ist, ist 100%-ig verloren, wenn der Pilot am Collectiv zieht, auch bei vollem Gegensteuer mit dem Stick! Es ist rein physikalisch nicht möglich, eine solche leichte Schräglage durch mehr Leistung (= ziehen am Collective) zu retten. Stattdessen wird die Lage nur noch schlimmer und die Rotorblätter sind binnen kürzester Zeit am Boden (oder halt im Wasser). Das kann jeder geschickte Bastler mit einem Kartonmodell zeigen oder man kanns mit ein paar physikalischen Rechnungen beweisen (ein entsprechendes Rechenmodell hatte ich hier im Forum ja mal zur Verfügung gestellt).

 

Dynamic Rollover ist denn auch einer der grossen Gefahren beim Heli im Wasser. Ich habe unlängst auch Bilder von der Bergung eines R22 gesehen, dessen Pilot auf die glorreiche Idee kam, seine Kufen im Schwebeflug etwas ins Wasser hängen zu lassen.

 

Viele Heli-Piloten unterschätzen die Gefahr und glauben, Dynamic Rollover sei einfach nur ein gravitatorisches Kippen - falsch! (Dem Vernehmen nach ist Dynamic Rollover die häufigste Unfallursache bei Helis in der Schweiz - warum wohl?)

 

Heinz

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Hans,

 

das hat mir ein Schweizer Fluglehrer über Unfälle in der Schweiz erzählt (daher "Dem Vernehmen nach"). Ob das stimmt und wie das anderswo ist, weiss ich nicht und ich habe auch keine Gründe anzunehmen, dass es anderswo besser oder schlechter wäre.

 

Heinz

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