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Was genau macht die Skyguide gratis für Deutschland?


Rolf Deggen

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Seit einigen Wochen lese ich im Flightforum mit. Jetzt möchte ich selbst eine Frage stellen:

 

Was genau macht die Skyguide gratis für Deutschland?

 

Im Forum hiess es mehrmals, die Skyguide würde den südlichen Teil von Deutschland gratis überwachen. Heisst das, dass Airlines dort nichts bezahlen, weder für Landungen noch für die anderen Flüge?

 

Für Frankreich lese ich, erhält die Skyguide pauschal Geld. Heisst das dort, dass die Airlines gratis fliegen und Frankreich pauschal für sie bezählt?

 

Ihr seht, ich verstehe das nicht richtig und brauche dringend ein Upgrade!

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Im Forum hiess es mehrmals, die Skyguide würde den südlichen Teil von Deutschland gratis überwachen. Heisst das, dass Airlines dort nichts bezahlen, weder für Landungen noch für die anderen Flüge?

 

D.h. meines Wissens, dass die Flugzeuge über deutschem Hoheitsgebiet furzen und auch in Deutschland die Übefluggebühren berappen. Jedoch werden sie während ihrem Flug über Teile Süddeutschlands nicht von der DFS geleitet sondern von der Skyguide. Korrigiert mich, wenn ich auch falsch liege...

 

Grüessli Chregu

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hallo rolf!

 

europaweit werden die gebühren zentral abgerechnet, und zwar für alle ifr-flüge über 2t MTOM via das "Central Route Charges Office" der eurocontrol, siehe auch

http://www.eurocontrol.int/crco/public/subsite_homepage/homepage.html

 

dazu kommt, dass die routen sich auf basis des "filed flight plan" und nicht des effektiv geflogenen flugweges errechnen. jeder staat erhält nun auf basis seiner landesgrenzen den entsprechenden anteil an gebühren. das führt zum teil auch zu paradoxen situationen, z.b. dass gewisse wegpunkte eben gerade noch in einem land liegen, ein fluplan so ziemlich viele punkte enthält um zu kassieren, in der praxis wird dann aber sehr früh direct wpt xy geflogen.

 

nun kassiert frankreich für alle flüge über französischem hoheitsgebiet, deutschland dito... die sache ist jedoch die, dass ein relativ hoher anteil des von skyguide bewirtschafteten luftraums innerhalb von deutschem oder französischem hoheitsgebiet liegt. wir machen die arbeit, die andern kassieren... mit frankreich gibt's nun diese angesprochene pauschallösung. wie fair oder unfair die ist weiss ich nicht, immerhin gibt's ein abkommen. frankreich erhält also die einnahmen des effektiv geflogenen verkehrs von der eurocontrol und bezahlt dafür eine art "flat rate" an skyguide.

 

mit deutschland bestehen keine solchen übereinkünfte.

 

gruss bernie

 

p.s. es ist jedenfalls keinesfalls so, als dass sich die französische flugsicherung oder die dfs um diesen luftraum reissen würden, das sind höchstens träume gewisser politiker.

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@cavoknosig

zum P.S.

Also prinzipiell hätte die DFS schon gerne den Rest zurück, wohlgleich es nicht einfach zu realisieren wäre, Personal etc.

Und/aber: Wenn wir diesen Airway Elsaß - Colmar - Trasadingen - ... wieder bei der DFS haben (da er ja noch über deutschem Gebiet liegt - etwas südlich von Freiburg) , hat ja Zürich ACC (wann ziehen die eigentlich -wenn überhaupt- um nach Genf?) angeblich bis zu 25% weniger traffic / Gebühren.

Das ist jetzt nicht böse oder sonstwie gemeint.

 

Die Arbeit mit den Kollegen aus Zürich ist sehr gut, die sind übelst kooperativ und immer freundlich und nett drauf!

Gruß vo Rhein uf Züri! :005: :p :D

 

Zur Ausgangsfrage:

Die Schweiz bzw. besser gesagt skyguide kontrolliert die in südliche Richtung fliegenden Flieger südlich dem 48. Breitengrad. (das ist diesmal genau Freiburg).

Wobei die meisten Kunden schon früher im Kontakt mit Skyguide stehen und somit die Vorplanung hoffentlich etwas einfacher wird ;- ;) )

 

Die nach Norden fliegenden Flieger hat skyguide auch noch eine Weile in den deutschen Luftraum bis sie eben von dem oben erwähnten Airway (wenn ich jetzt nur noch wüsste wie der heißt! :002: :003: ) und dem auf ihm fliegenden crossing-traffic klar sind.

Im unteren Luftraum bekommt Skyguide die LSZH inbounds von Langen über dem Schwarzwald südlich von Sulz -so ungefähr auf der Höhe von Rottweil wenn ich mich nicht täusche- geschickt und kann dann da ein inbound sequence erstellen.

 

Hoffe geholfen zu haben

 

Gruß

Frank

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  • 2 Monate später...

SZ von heute:

Flug- Staatsvertrag ist unnötig

 

Skyguide profitiert von deutschem Gesetz

 

Bundesrat Moritz Leuenbergers Gespräche über einen Flugsicherungs- Staatsvertrag mit Deutschland könnten überflüssig werden. Deutschlands Verkehrsminister Manfred Stolpe schickt nächsten Monat ein neues Flugsicherungsgesetz in den deutschen Bundesrat, die Länderkammer der Bundesrepublik.

 

Der Gesetzesentwurf schafft die Rechtsgrundlage, um die Luftraumüberwachung in Süddeutschland ohne Staatsvertrag dem schweizerischen Flugsicherungsunternehmen Skyguide zu übertragen. Das deutsche Flugsicherungsamt « erhält die Befugnis, künftig private Flugsicherungsorganisationen mit der Wahrnehmung von Flugsicherungsaufgaben zu betrauen » , bestätigt das Berliner Ministerium.

 

Damit könnte sich die Schweizer Flugsicherung langfristig die Kontrolle über den Schwarzwald- Himmel sichern, der hauptsächlichen Anflugregion auf den Zürcher Airport. Zudem könnte Skyguide Rechnung stellen für ihre Gratisarbeit im Wert von zwanzig Millionen Franken im Jahr.

 

Die Gesetzesnovelle stösst in den fluglärmbetroffenen deutschen Landkreisen auf Widerstand. Der Waldshuter Landrat Bernhard Wütz überlegt rechtliche Schritte. « Eine Verfassungsklage wäre möglich. Das Gesetz widerspricht dem Geist des Grundgesetzes. Dies verbietet, hoheitliche Aufgaben zu delegieren. »*Noch nicht gelöst wäre mit der Flugsicherungs- Einigung allerdings der Streit um die Nordanflüge auf den Flughafen Zürich- Kloten. Süddeutschland drängt weiterhin auf eine Verschärfung der Anflugbeschränkungen. « Ausserhalb der Sperrzeiten gibt es keine Beschränkungen » , kritisiert Landrat Wütz mit Blick auf den geplanten gekröpften Nordanflug, der über Schweizer Hoheitsgebiet führt, aber auch in Deutschland Lärm verursacht. Wütz verlangt eine Plafonierung auf 60 000 Anflüge pro Jahr, heute sind es rund 80 000. Das würde eine Zunahme der umstrittenen Ost- und Südanflüge auf Zürich bedeuten.

 

Der gekröpfte Nordanflug als Wahlkampfthema der CDU

 

Der Fluglärm ist im Schwarzwald Wahlkampfthema. Von einem Regierungswechsel in Berlin könnte die Region profitieren. « Die Einführung des gekröpften Nordanflugs lehnen wir kategorisch ab » , schrieb CDU- Generalsekretär Volker Kauder Anfang August an die Bürgerinitiative Flugverkehrsbelastung in Waldshut.

 

Der einflussreiche Einflüsterer von Kanzlerkandidatin Angela Merkel lieferte damit indirekte Wahlhilfe für seinen Bruder Siegfried Kauder, seit 2002 CDUBundestagsabgeordneter der Schwarzwald- Metropole Villingen- Schwenningen.

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Vergesst eines nicht:

Politik-Deutschland ist auch wegen den Wahlen z.Z. im geistigen Ausnahmezustand.

Irgendwelche Aeusserungen und Meinungen von Politikern von einen bestimmten Zeitpunkt an nehme ich schon lange nicht mehr zur Kenntnis. :D

Ist Zeitverschwendung.

 

Grüessli

Joachim

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  • 2 Monate später...

Martin!

Die Lösung ist doch ganz einfach: Abgabe der Kontrolle über den südwestdeutschen Luftraum und gut!

 

Dann ist das kontrollierte Gebiet zwar u.U. zu klein für ein Überleben der Skyguide im "Single European Sky", doch man kann halt nicht alles haben und nur Rosinen dürften ja auf Dauer auch langweilig sein.

 

Über die Folgen der Abgabe der Kontrolle der Anflüge aus nördlicher Richtung auf ZRH kann man dabei aber nur spekulieren.

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