Frank Hadeler Geschrieben 14. Mai 2005 Teilen Geschrieben 14. Mai 2005 Hallo zusammen! Wann steht ein Auto am schnellsten? Wenn alle Reifen blockieren und das Fahrzeug nur noch auf den Gummis rutscht? :confused: Oder wenn die Bremswirkung so dosiert ist, dass die Reifen gerade eben noch nicht blockieren, also so gerade eben noch rollen? Ich hatte da gestern eine Diskussion, wie waren uns unserer verschiedenen Meinungen alle hundertprozentig sicher... ;) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Johannes Müller Geschrieben 14. Mai 2005 Teilen Geschrieben 14. Mai 2005 Kette + Anker hat doch jeder dabei? :D Gruss Joihannes, in Wochenendstimmung PS denke an ABS ... Bei einer Rutschbremsung entsteht eine Trennschicht, welche die Reibung heruntersetzt :) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Mike Rider Geschrieben 14. Mai 2005 Teilen Geschrieben 14. Mai 2005 Ich würde behaupten, bei einer vollbremsung, dass sie blockiert sind (wird auch in den sicherheits-trainigs so vermittelt) für diese aussage spricht, dass ein ABS den bremsweg nicht zwingend verkürzt gruss michel Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
blipper Geschrieben 14. Mai 2005 Teilen Geschrieben 14. Mai 2005 Die Bremskraft wird dann am besten übertragen, wenn die Räder NICHT blockieren. Das ABS ist wie richtig bemerkt nicht, um den Bremsweg zu verkürzen, sondern um das Blockieren zu verhindern. Dadurch bleibt das Auto steuerbar. Das mit dem voll in die Bremse treten hat einen einfachen Hintergrund: die Differenz zwischen blockierten Räder (Reibungskoeffizient ca. 0.9) und "perfekte" Bremsung (Reibungskoeffizient ca. 1) ist relativ gering, wenn Du aber zu zaghaft in die Bremse trittst, erreichst Du unter Umständen noch viel viel weniger. Alex Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Walter Fischer Geschrieben 14. Mai 2005 Teilen Geschrieben 14. Mai 2005 Ob ABS den Bremsweg verlängert oder verkürzt, hängt im wesentlichen von den Bodenverhältnissen ab. Auf glattem festem Untergrund verkürzt es den Bremsweg, weil die Räder nicht rutschen und daher anstelle der Gleitreibung die doppelt so starke Haftreibung wirkt. Auf losem Untergrund verlängert es den Bremsweg, weil sich kein Bremskeil vor dem Rad bildet. Auf rutschigem Untergrund ist das Bremsen mit oder ohne ABS Glückssache. Mich würde noch interessieren, ob Breitreifen diesbezüglich einen Vorteil bieten? Eigentlich wäre hier Claudio der Ansprech- Experte :D Gruss Walti, 100 auf Null in 38 Metern (Kleinwagen mit 4-Rad Scheibenbremsen) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Mike Strasser Geschrieben 14. Mai 2005 Teilen Geschrieben 14. Mai 2005 Hallo Frank Eine nicht ganz einfach zu beantwortende Frage. Die Bremsleistung so zu dosieren, dass die Räder grade nicht blockieren ist auch für Profis fast nicht zu realisieren, da der Bremsdruck auch der abnehmenden Geschwindigkeit ständig angepasst werden muss. Man könnte kaum verhindern, dass die Bremsen zwischendurch kurz lösen. Somit muss wieder etwas stärker gedrückt werden, was schlussendllich zur Stotterbremsung führen würde, wie man sie noch vor den Zeiten von ABS praktizierte, um das Auto Lenkbar zu halten. Mit ABS bremst man im Notfalle aber immer voll, ohne zu lösen (das regelt ja das ABS für uns). Aber weder früher die Stotterbremse, noch heute das ABS führen zu einem kürzeren Bremsweg. Dies dient einzig der Lenbarkeit des Fahrzeuges. Ob nun stillstehende Räder, oder gerade noch drehende (knapp vor dem Blockieren gehaltene) Räder die bessere Bremswirkung erzeugen, kann man wohl nie ganz schlüssig beantworten, da man dies nicht wirklich korrekt testen kann (es gibt noch kein System oder ein Mensch, der das perfekt kann) und dies dazu noch von verschiedenen Faktoren wie Gummityp, Temperatur, Nässe/Trockenheit etc. abhängen würde. Die heutigen Systeme die das versuchen heissen ABS und die halten die Räder nicht gleichmässig am drehen, sondern stotternd. Man kann also nur für ein solches system definitive Aussagen machen und die sind, wie oben schon gesagt: ABS bremst nicht besser! Das Auto bleibt nur lenkbar, mehr nicht. Als besten Tipp für kurze Bremswege kann ich nur sagen: Ab 7° Bodentemperatur, Winterreifen zu Sommerreifen wechseln oder umgekehrt. Winterreifen haben für Tempereaturen über 7° eine zu weiche Gummimischung und verlängern somit den bremsweg im Sommer um ein vielfaches. Umgekehrt haben Sommerreifen für Temepraturen unter 7° eine zu harte Gummimischung und verlängern dementsprechend den Bremsweg bei winterlichen Temperaturen. Darum nicht warten mit dem Pneuwechsel bis der erste Schnee fällt. ;) Aber nun komme ich vom Thema ab... :009: Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Frank Hadeler Geschrieben 14. Mai 2005 Autor Teilen Geschrieben 14. Mai 2005 Ah, ihr seid ja sooo gut! :D Kaum eine halbe Stunde rum und so viele Antworten, super. :) Vielen Dank, ihr habt geholfen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Johannes Müller Geschrieben 14. Mai 2005 Teilen Geschrieben 14. Mai 2005 Mal überlegen ... in der Physik: Unterschied Haftreibung / Gleitreibung .... "Haftreibung ist Immer! größer als Gleitreibung (Einfach mal ausprobieren Augenzwinkern) Daher verzögert (reibt) ein blockierter Reifen immer schlechter als einer der mit voller Kraft gerade nicht blockiert (volle Haftreibung). Die Qualität von ABS-Systemen ist nicht großgenug um diesen Punkt exakt zu berechnen! (wie auch?) Daher stellen sie tatsächlich fest, dass der Reifen jetzt gerade anfängt zu blockieren und lockern die Bremse ein bisschen, drücken wieder an, usw. Dass dabei nicht der Punkt "kurz-Vorm-blockieren" gehalten werden kann ist klar. Wie nah dran liegt an der Qualität des ABS. Schlechte ABS können das Fahrverhalten besonders in nicht eingeplanten Fahrsituationen erheblich verschlechtern. " ( http://www.physikerboard.de/ptopic,14375.html ) Ein Versuch: http://www.physik.uni-regensburg.de/infra/vorlvorb/VorlVorb/Versuche/VK_06_2_D.htm oder: "Ein Massestück (auch ein wassergefüllter Standzylinder ist geeignet) steht auf einem Blatt Papier an einer Tischkante. Beobachtung: Zieht man langsam am Papier an, so bewegen sich Papier und Masse gemeinsam zur Tischkante hin, die Masse fällt vom Tisch. Zieht man schnell am Papier an, so bewegt sich die Masse nahezu nicht, das Papier wird unter der Masse herausgezogen. Erklärung: Bei langsamem Anziehen genügt die Haftreibung der Masse auf dem Papier, um sie mit der Unterlage zu beschleunigen und sie auf deren Geschwindigkeit zu halten. Bei schnellem Anziehen wären für den Geschwindigkeitsangleich hohe Kräfte nötig, die über die Haftreibung hinausgehen. Das Massestück kann daher der Unterlage nicht folgen, seine Haftreibung geht in die kleinere Gleitreibung über, seine Beschleunigung wird geringer. Während der kurzen Wechselwirkungszeit zwischen schnell weggezogener Unterlage und Massestück kann dieses keine nennenswerte Geschwindigkeit erreichen, es bleibt am Ort liegen. " ( http://www.physik.uni-regensburg.de/infra/vorlvorb/VorlVorb/Versuche/VK_05_2_A.htm ) Gruss Johannes Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Johannes Müller Geschrieben 14. Mai 2005 Teilen Geschrieben 14. Mai 2005 oder überlegt einmal den umgekehrten Fall: Wie kommt ein Auto am schnellsten vorwärts? Mit durchspulenden Rädern oder mit haftenden Rädern und mässigem Motoreinsatz? Gruss Johannes Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Mister Volare Geschrieben 14. Mai 2005 Teilen Geschrieben 14. Mai 2005 Hi Schau dir als Beispiel die F1 Piloten an, wenn sie ab der Bahn kommen oder im generellen auf die Klötze gehen. Bei den meisten siehst du wie sie versuchen die Räder nicht blockieren zu lassen. Sieht interessant aus... Devis Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Oli88 Geschrieben 14. Mai 2005 Teilen Geschrieben 14. Mai 2005 ganz klar, 4x4 und reifen dei am grenzpunkt des durchdrehens sind.... das weiss ich aus eigener erfahrung... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
dschaedl Geschrieben 14. Mai 2005 Teilen Geschrieben 14. Mai 2005 "Ein Massestück (auch ein wassergefüllter Standzylinder ist geeignet) steht auf einem Blatt Papier an einer Tischkante. Beobachtung: Zieht man langsam am Papier an, so bewegen sich Papier und Masse gemeinsam zur Tischkante hin, die Masse fällt vom Tisch. Zieht man schnell am Papier an, so bewegt sich die Masse nahezu nicht, das Papier wird unter der Masse herausgezogen. Erklärung: Bei langsamem Anziehen genügt die Haftreibung der Masse auf dem Papier, um sie mit der Unterlage zu beschleunigen und sie auf deren Geschwindigkeit zu halten. Bei schnellem Anziehen wären für den Geschwindigkeitsangleich hohe Kräfte nötig, die über die Haftreibung hinausgehen. Das Massestück kann daher der Unterlage nicht folgen, seine Haftreibung geht in die kleinere Gleitreibung über, seine Beschleunigung wird geringer. Während der kurzen Wechselwirkungszeit zwischen schnell weggezogener Unterlage und Massestück kann dieses keine nennenswerte Geschwindigkeit erreichen, es bleibt am Ort liegen. " ( http://www.physik.uni-regensburg.de/infra/vorlvorb/VorlVorb/Versuche/VK_05_2_A.htm und wie war da die Ueberschrift? :009: Dieser Versuch hat vor allem mit der Massenträgheit zu tun; und nicht all zu viel mit Haft-/Gleitreibung. Aus rein physikalischer Sicht macht es auch keinen Sinn über die Pneubreite (DE: Reifenbreite) zu diskutieren, da sie für die Reibung keine Rolle spielt....in der Praxis gibt's aber offensichtlich Unterschiede... Gruss Daniel Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Walter Fischer Geschrieben 14. Mai 2005 Teilen Geschrieben 14. Mai 2005 Hi Schau dir als Beispiel die F1 Piloten an, wenn sie ab der Bahn kommen oder im generellen auf die Klötze gehen. Bei den meisten siehst du wie sie versuchen die Räder nicht blockieren zu lassen. Sieht interessant aus... Devis Glaubst Du im Ernst, dass die kein Super- ABS haben??? :cool: Die Wagen sind doch so voll gestopft mit Elektronik, dass die Jungs nen Strahlenschutzanzug tragen müssen :D :D :D Kürzlich ist der Schumi verspätet an die Box gefahren, weil sein Navigationsgerät ausgefallen ist :005: :005: :005: Gruss Walti, geschult auf Saurer mit Kuppeln-Gang schalten-Kuppeln- Zwischengas- Kuppeln usw. usf. bis zum Stillstand an der Bözberg- Südrampe :003: :003: :003: Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
rudolf.m Geschrieben 15. Mai 2005 Teilen Geschrieben 15. Mai 2005 Wie kommt ein Auto am schnellsten vorwärts? Mit durchspulenden Rädern oder mit haftenden Rädern und mässigem Motoreinsatz? Von Schienenfahrzeugen kenne ich die Variante "Makroschlupf" also, ganz leichtes durchdrehen der Räder (verursacht übrigens ein hochfrequentes unangenehmes Pfeifen), ich weiss nur nicht ob sich so etwas auf die Variante Gummi/Asphalt 1:1 übertragen lässt, denke aber schon :confused: Ebenfalls möglich, dass sich die Situation auch auf das Bremsen übertragen lässt, sprich dass die Räder eine ganz leicht tiefere Umdrehungszahl haben als von der aktuellen Geschwindigkeit her eigentlich nötig. Die Haftreibung ist grundsätzlich grösser als die Gleitreibung, also wird der Bremsweg mit blockierenden Rädern tendenziell länger (andere physikalische Einflüsse wie Keilbildung von Schotter/Schnee einmal ausser vor gelassen). Liebe Grüsse, Michael Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hans Mueller Geschrieben 15. Mai 2005 Teilen Geschrieben 15. Mai 2005 (andere physikalische Einflüsse wie Keilbildung von Schotter/Schnee einmal ausser vor gelassen). :rolleyes: :p Gell Michael, im Schotter bremst die Bahn am besten! :) Schöne Pfingsten wünsch Dir Hans Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
rudolf.m Geschrieben 15. Mai 2005 Teilen Geschrieben 15. Mai 2005 :rolleyes: :p Gell Michael, im Schotter bremst die Bahn am besten! :) Das stimmt so nicht in allen Fällen :D :D :D Liebe Grüsse, Michael Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
dschaedl Geschrieben 15. Mai 2005 Teilen Geschrieben 15. Mai 2005 :rolleyes: :p Gell Michael, im Schotter bremst die Bahn am besten! :) Die Bahn kennt - wie auch das Tram - die Methode "Ankerwerfen": Viele Wagen haben grosse Elektro-Magnete am Fahrgestell, mit denen sie sich im Notfall an den Schienen "festkrallen" können. Ziehst mal am roten Griff und dann kannst Du das beobachten :005: Gruss Daniel Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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