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PPL und Übelkeit


Basilisk

Empfohlene Beiträge

Liebe Alle

 

Schon lange schwebt mir der Traum vom Fliegen vor und ich habe mich nun entschlossen, diesen Traum zu verwirklichen.

 

Doch bevor ich zur Ausbildung starte habe ich auch einen Schnupperflug durchgeführt.

Der Theorie konnte ich dank FlightSim recht gut folgen, was aber im FlightSim nicht so wirklich zum Tragen kommt sind die G-Kräfte, welche auf den Piloten wirken.

 

Nun denn ich habe letzthin auch den Praxisflug absolviert (vorne Links, zusammen mit einem Fluglehrer). Begeisterung total aber....

 

Während dem Flug wurde mir so richtig schlecht. Ja, wir hatten 10 Knoten Seitenwind und eine Warrior II. Es wirkten eben halt diese G-Kräfte, welche meinem Magen und meinem Kopf nicht ganz so behagten (nein, der Flieger blieb sauber).

Meine Frage an Euch. Wird oder wurde Euch auch Übel, und wenn ja, wie sind Ihr mit dem zurecht gekommen.

 

Ich will die PPL machen, aber wenn ich bei jedem Flug mit einem Plastiksäckchen vor dem Mund herumfliegen muss, lasse ich es schweren Herzens bleiben.

 

Ich bin dankbar für jeden Ratschlag.

 

Und wenn Ihr demnächst Strohballen im Luftraum hängen seht, dann wegen mir :D

 

Gruss

Chris

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Es gibt in den Tiefen dieses Forums einen ausführlichen Thread zu diesem Thema, trotzdem meine persönliche Meinung dazu:

 

Wieviel Vorerfahrung mit kleineren Maschinen hast Du? Normalerweise wird man recht schnell resistent, Übelkeit wird halt begünstigt, wenn alle Dinge - besonders die Bewegungen des Fliegers - noch neu sind und man angespannt "auf den nächsten Event" wartet.

 

Weiterhin: Wenn man selbst die Maschine steuert, passiert das viel seltener als dem Copiloten oder Passagier. Man fühlt durch die Kontrollen und kann selbst ausgleichen, das hilft sehr. Die Übelkeit wird deshalb auch z.B. in den USA als "Copilot-Vertigo" bezeichnet.

 

Versuche zu Beginn, den Kopf ruhig zu halten. Besonders zuerst keine Kreisbewegungen in Kurven (also z.B. in steiler Linkskurve nicht den Kopf auf einem Kreisbogen links, unten, rechts, oben bewegen). Die dabei auftretenden Corioliskräfte verwirren das Gleichgewichtsorgan sehr stark, es wird einem *sehr* übel. Ich hab' das Experiment mal absichtsvoll und mit ausgeprägtem Kopfdrehen mit geschlossenen Augen gemacht, während der Lehrer die Steilkurve flog - das Gefühl 30 Sekunden und ich hätte mich aufgegeben... :D

 

Flieg nicht mit leerem oder übervollem Magen.

 

Versuche, Deine ersten Flüge bei guter Sicht (besonders auf den Horizont) zu machen. Übelkeit tritt auf, wenn die sensorischen Signale von Auge und Gleichgewichtsorgan im Innenohr widersprüchlich sind. Wenn Deine Augen Dir keine oder schlechte Lageinformationen geben (Dunst etc), bleiben nur die (verwirrenden) Signale vom Innenohr. Selbst erfahreren Piloten wird es in extremeren IMC-Bedingungen hin und wieder übel.

 

Geniess' den Flug - Du bewegst Dich frei in allen Dimensionen, hast einen phantastischen Blick auf die Landschaft, spielst mit den Luftströmungen - wo gibt's sowas noch? :)

 

Und hab' Geduld - nach ein paar Stunden am Knüppel bist Du (weitgehend) resistent.

 

Und wenn Dir dann Dein Lehrer mal eine halbe Stunde lang ohne Pause Steilkurvenwechsel, Parabeln und alles sonst vorfliegt, um Dir zu zeigen, was man mit dem Flieger alles machen kann - ok, dann wird's Dir vielleicht auch wieder ein bischen übel werden. Aber das beunruhigt dann auch nicht mehr.

 

Viele Grüsse

Peter

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Hi!

 

Ich kann mich erinnern daß mir wärend der PPL-Ausbildung auch ein Paar mal schlecht wurde als es bockiger wurde :o , aber daß hat sich mit der Zeit gelegt. Ich würde sagen alles nur Gewöhungssache :)

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Was weiterhin auch noch hilfreich ist: achte auf genügend frischluftzufuhr und stell um gottes willen heizung/defroster ab... es soll kalt! sein, du sollst nicht erfrieren, aber die luft innerhalb des cockpits soll kühl und frisch sein.

 

mir wird selbst teilweise unwohl im cockpit, wenn ich zu warm bekomme.

 

jedenfalls wünsche ich dir für die ppl ausbildung trotzdem alles gute und viel erfolg! :)

 

greets

michel

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Hallo Chris,

 

meine Erfahrung dazu deckt sich im Wesentlichen mit den anderen Beiträgen. Je öfter Du fliegst, desto schneller wirst Du das Problem los.

Wenn Du eine koordinierte Kurve mit z.B. 30° Bank fliegst, meldet das Innenohr dem Gehirn unten da wo unten auch hingehört, am Flugzeugboden. Das passt aber überhaupt nicht zu dem, was das Auge dem Gehirn meldet: Du sitzt um 30° schief. Widerspruch und Übelkeit. Würde der Fluglehrer mit 30° Bank in den Wolken kurven, bekommt das Auge davon nichts mit, kein Widerspruch und keine Übelkeit.

Meine Überlegung dazu ist diese: Anfangs bezieht sich das Gehirn auf das Koordinatensystem des Flugzeugs, unten ist da wo der Flugzeugboden ist, oben da wo das Kabinendach ist, vorne da wo der Motor ist usw. Die Erdboden und der Horizont drehen sich um das Flugzeug. Also, bei einer Kurve hängt nicht das Flugzeug schief, sondern der Horizont, und der Schornstein in der Ferne natürlich auch.

Aber, das Gehirn stellt sich um. Nach einer Weile "rechnet" es mit einem auf die Erdbodenebene bezogenen Koordinatensystem, also unten ist da wo ein Lot außerhalb des Flugzeugs hinzeigt. Das Gehirn bildet die Fluglage dann genau so ab wie ein Beobachter am Boden diese sieht. Jetzt hängt das Flugzeug schief und nicht der Horizont.

Wenn Du soweit bist, dann braucht Du beim Kurven auch nicht mehr den Horizont fixieren, sondern kannst deinen Blick wandern lassen, und bei Steilkurven kannst Du dann auch nach oben schräg seitlich rausschauen, genau dahin, wo Du hinfliegst.

 

 

Viel Spaß!

 

Hans

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Als wir über Frick waren kam bei mir der erste richtige Schub an Übelkeit auf (OK wir wollten testen, wie sich die getrimmte Maschine wieder von selbst ausrichtet) . Ich hab den Fluglehrer auch darauf angesprochen. Er hat sofort darauf reagiert, den Flieger ruhig gehalten und mir die Frischluft Zufuhr gezeigt, welche ich sofort aktiviert habe.

Das hat gewirkt, es ging mir sofort besser und ich konnte den Flieger wieder übernehmen.

Erst als wir über Birrfeld waren hat es mir entgültig abgestellt und ich habe dem Fluglehrer die Maschine umgehend übergeben, bzw. gesagt ich könne nicht mehr (es rumpelte doch ziemlich stark). Der Fluglehrer hat dann die Maschine wunderbar sanft zu Boden gebracht und ich konnte erleichtert aussteigen.

 

Ich habe inzwischen sehr viel über das Thema gelesen und inzwischen ist mir auch klar geworden warum mir übel wurde.

 

Ich flog mit leerem Magen (der Flug war am Abend und die letzte Mahlzeit am Mittag)

Ich war knapp in der Zeit

Ich war nervös

Ich konzentrierte mich zwar schon auf den Horizont, aber während dem Rumpeln auf die Instrumente zu schauen war nicht ratsam.

 

Ich denke mal, dass Medikamente der falsche Weg sind. Ich werde versuchen, das ganze mit richtigem Essen zu steuern, die richtige Blicktechnik zu erlangen und immer genügend Frischluft zu haben.

 

Mein Entschluss steht, ich werde mit der Ausbildung beginnen. Also aufgepasst, wenn Strohballen hängen......

 

Ich danke allen, welche etwas geschrieben haben, in diesem Thread als auch in anderen.

 

Chris

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Chris,

 

Frischluft, richtiges Essen vorher usw. hilft zwar, aber dein Gehirn zusammen mit dem vegetativen Nervensystem muss da einfach durch. Du machst das schon richtig: Anfangen!

Ich bin schon mal im Flugzeug ohnmächtig geworden, weil der Pilot 6g gezogen hatte, der Schleppzeiger vom G-Meter hat das hinterher angezeigt. Als ich wieder bei Bewusstsein war, haben sich Schweissausbrüche und Schüttelfrost in schneller Folge abgewechselt. Natürlich hat der Pilot sofort mir die Steuerung übergeben, aber ich konnte nicht fliegen, weil es mir so dreckig ging, dass ich sogar bei Sichtflugbedingungen die Raumorientierung verloren hatte.

 

Viel Erfolg bei der Ausbildung!

 

Hans

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Chris,

 

ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Ausbildung. Ich hoffe Du bekommst das mit der Übelkeit in den Griff ... benutze die ersten 5-10 Flugstunden um das herauszufinden.

 

Bei allen guten Tips nicht vergessen:

Die PPL-Ausbildung beinhaltet sehr wichtige Elemente, welche jedoch für sehr empfindliche Mägen eher weniger geeignet ist. Stall-Übungen, Steep Turns bis zu 60° und entsprechenden Fliehkräften (bei 60° bis zu 2 G), Steilspiralen, Umkehrkurven ohne Sichtreferenzen, etc. Diese Übungen sind sehr wichtig um das Flugzeug in Grenzsituationen kennenzulernen. Bedenke auch das Du als zukünftiger Privatpilot auch Verantwortung gegenüber Dich selbst, Deinem Umfeld und natürlich gegenüber Deinen Passagieren tragen musst. In Deinem Unterbewusstsein darf keine Angst bzgl. Übelkeit sich festsetzen um etwaige kritische Situationen zu bewältigen. Ich denke da nur an eine Umkehrkurve im Gebirge .... 45°-60° Bank, evtl. zusätzlich kein natürlicher Horizont. Wenn Du jetzt aufgrund Deiner Angst vor Übelkeit falsch oder gar nicht reagierst könnte das fatal enden und ein daraus resultierender Unfall sogar als fahrlässig angesehen werden.

 

Ich möchte Dir damit Deine Freude aufs Fliegen nicht vermiesen, möchte Dich jedoch dazu anhalten nicht mit einer "Angst im Bauch" Fliegen zu lernen sondern am Beginn der Ausbildung konkret daran zu arbeiten und im schlimmsten Fall die Konsequenzen daraus ziehen.

 

Tips gegen Übelkeit:

1. Nicht mit leerem Magen fliegen

2. Ausreichend trinken, am besten eine Flasche Wasser im Cockpit haben, vor allem im Sommer

3. Sonnenschutz für den Kopf, je nach Flugzeugtyp und vor allem im Sommer

4. Frischluftzufuhr

 

Ciao, Markus ;)

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Markus,

 

Ich werde sicherlerlich keinen falschen Stolz haben und die Ausbildung abbrechen, wenn ich sehe, dass es nicht geht. Bin aber doch zuversichtlich. (In der Regel vertrage ich z.B Achterbahnen sehr gut, es sei denn, es folgt ein Looping mit Spirale nach dem anderen. Aber mein Ziel ist es nicht, Acro zu fliegen.)

 

Für Angst werde ich am Anfang wohl kaum Zeit haben.

 

Aber richtig, ich werde es herausfinden müssen, ob es geht oder nicht. Warten wirs ab.

 

es Gruess

Chris

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Chris,

 

Tips gegen Übelkeit:

1. Nicht mit leerem Magen fliegen

2. Ausreichend trinken, am besten eine Flasche Wasser im Cockpit haben, vor allem im Sommer

3. Sonnenschutz für den Kopf, je nach Flugzeugtyp und vor allem im Sommer

4. Frischluftzufuhr

 

Ciao, Markus ;)

hallo Markus,

 

etwas hast du noch vergessen.

 

!!Sonnenbrille mit gutem UV-Schutz!!

 

hallo Chris,

 

ich kann mich hier nur anschliessen.

Mir wurde es am Anfang auch immer wieder flau im Magen. Aber eben, iss etwas leichtes vor dem Flug, nur nicht mit leerem Magen fliegen. Das ist ganz übel.

Mit der Zeit sollte sich das Übelgefühl dann legen.

 

Ich mag mich erinnern. Bei einem Flug mit einer Katana hats sogar mal so geschüttelt, dass es die Karten die ich neben mir hatte, noch oben gehauen hat (minus G-Belastung). Übel ist mir da nicht geworden, trotzdem war ich froh, als ich wieder Boden unter den Rädern gespürt hatte.

 

Viel Spass und Erfolg bei deiner Ausbildung.

 

Gruss

Raphael

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Hallo zusammen

 

Den Tipps kann ich mich nur anschliessen.

 

Ich selber habe glücklicherweise wenige Probleme mit Übelkeit. Ausser einmal nach meinem ersten (und bisher letzten) Kunstflug. Da hatte ich auch einen leeren Magen, was wie schon geschrieben, gar nicht gut ist.

 

Würde der Fluglehrer mit 30° Bank in den Wolken kurven, bekommt das Auge davon nichts mit, kein Widerspruch und keine Übelkeit.

Da ist einer noch nie unter IMC geflogen ;)

Logisch gesehen hab ich das auch mal gedacht. Aber als ich das erste Mal längere Zeit unter IMC mit starken Böen mitgeflogen bin, habe ich meine Meinung geändert. Wenn man anfällig dafür ist, wäre eine Papiertüte sicher gut. Da ist eben das Problem, dass man irgendwie das Panel als Horizont nimmt. Dieses bleibt gleich, nur die Empfindungen vom Innenohr ändern sich in rascher Folge.

 

Auf jeden Fall wünsche ich Dir Chris viel Spass bei Deiner PPL-Ausbildung! Wo machst du den Schein? (Du hast was von Birrfeld / Frick erwähnt)

 

Gruss

Michi

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Michi, so hab' ich Hans aber nicht verstanden, Du sagtest: "...IMC mit starken Böen...".

 

Klar, das mag das Innenohr garnicht. Andererseits lebt die ganze Passagierfliegerei ja davon, dass die "ungeübten" Passagiere auf den Sitzen am Gang - die fliegen ja dauernd IMC :D - nicht allzuoft die Tüte benötigen, trotz 30 Grad Bank... ok, maximal 25 Grad wegen passenger-comfort ;)

 

Sie merken's tatsächlich nicht :)

 

Unangenehm sind wohl eben die (schnell) wechselnden Beschleunigungen in IMC.

 

Ich denke, auch daran kann man sich wohl gewöhnen - sonst würden ja Verkehrspiloten bzw Piloten mit IFR-Berechtigung, die häufiger in IMC fliegen - ungewöhnlich viele Tüten brauchen.. ;)

 

Mir hat sehr geholfen, dass mir der Lehrer zuerst wirkliches Vertrauen in das Flugzeug (und den Lehrer) beigebracht hat. Ich hatte ein paar (geringe) Vorkenntnisse und habe dem Lehrer aktiv Vorschläge gemacht, was ich gerne ausprobieren wollte, oft simulierte "Notfälle" (Kurven nur mit Seitenruder, nur mit Querruder, was fühlt man, wenn der Motor ausfällt (wenig ;) ) , Stall, Slip... wir haben sehr schnell auch überzogene Langsamkurven ausprobiert (welcher Flügel kippt zuerst ab, der aussen oder der innen), Fliegen mit geschlossenen Augen (geht nicht!) usw. Mir ist nie übel geworden - bis mir eben der Fluglehrer dann (nach 4 Stunden Fliegen mit kurzen Zwischenlandungen) noch eine halbe Stunde "sein" Flugprogramm (wie oben beschrieben) vorgeflogen hat. Die Übelkeit war da aber auch schon nicht mehr besorgniserregend, sie kam eigentlich halbwegs erwartet und man konnte sie jederzeit abstellen (ruhig geradeaus fliegen).

 

Für mich ist ein kleines, gut gewartetes Flugzeug in ausreichender Höhe seitdem viel sicherer und beruhigender als ein Auto auf der Strasse.

 

Viele Grüsse

Peter

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Auf jeden Fall wünsche ich Dir Chris viel Spass bei Deiner PPL-Ausbildung! Wo machst du den Schein? (Du hast was von Birrfeld / Frick erwähnt)

 

Gruss

Michi

 

Hallo Michi,

 

Geplant habe ich für Birrfeld. Als Alternative käme noch Buttwil in Frage, aber irgendwie hat mir die Vorstellung der Swiss PSA Eindruck gemacht. Was ich noch klären muss, ob ich bei einem Wohnortwechsel, innerhalb der Swiss PSA auch die Ausbildungsstätte wechseln kann (z.B von Birrfeld nach Speck oder so).

 

--> In der momentanen Situation würde ich den Gubrist lieber überfliegen, als zweimal am Tag durchzufahren ;) )

 

Gruss

Chris

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@Michi,

 

ich habe es in der Tat so gemeint, wie es der Peter auch verstanden hat, also ruhige Luft und langsames Ein-und Ausleiten der Kurven. Trotzdem, ich merke natürlich als Passagier in einem Verkehrsflugzeug auch in IMC, wenn der Pilot kurvt. Ich merke es, obwohl ich sitze, in den Füßen, wenn über längere Zeit das Gewicht erhöht ist. Bei 25° Bank sind es rechnerisch 10%, bei 30° sind es 15%. In welcher Richtung er kurvt, haben mir meine Füße bisher leider noch nie verraten.

Michi, ich habe mich berufsbedingt anders der Fliegerei genähert, als es allgemein üblich ist. Ich habe zuerst ganz passabel das Fliegen nach Instrumenten gelernt, auch in IMC und bin erst später, während der Segelflugschulung, zum Sichtflug gekommen.

 

Viele Grüße!

 

Hans

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Ups da hab ich wohl was falsch verstanden, sorry.

Mir ging es eigentlich mehr darum, dass kein Horizont wie in diesem Fall sicher auch nicht gerade hilfreich für die Koordination ist. Ich erinnere mich da auch an Schifffahrten, wo vielen ohne eine sichtbare Horizontlinie übel wird. Das ist ja eigentlich nichts anderes.

Klar, wenn man die Kurve sauber fliegt und in der Wolke keinerlei Wind weht, wird Dein Beispiel wahrscheinlich gehen.

 

Wegen den Airlinern:

Die brauchen wohl durch ihre Masse mehr Turbulenzen, bis man von meinen "starken Böen" sprechen kann. Während man in ner A340 kaum was merkt, laufen die Passagiere einer kleinen Piper unter gleichen Verhältnissen wahrscheinlich schon lange grün an.

 

@Hans: Gleich mit Instrumentenflug anfangen, das macht wirklich nicht jeder :)

 

Gruess

Michi

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  • 1 Jahr später...

Hallo.

Ich hab auch mal ne Frage. Ich fliege bald als Gast mit, bei jemandem der seinen PPL-A hat. Bisher bin ich nur mit den "Großen" geflogen.

Viel Zeit, um sich daran zu gewöhnen bleibt mir ja nicht, weils eben nur ein Flug ist. Aus Segelfliegern hört man ja, dass sich da eigentlich jeder schonmal übergeben hat...

 

Mfg Adrian

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Wilko Wiedemann

Hallo Adrian

 

Wenn du in den "Grossen" kein Problem mit Übelkeit hattest, dann wird es in einem kleinen Motorflieger sehr wahrscheinlich auch kein Problem geben. Wenn das Wetter einigermassen ruhig ist und dein Pilot kein wilder Cowboy ist, dann wirds sicher glatt geben. Informiere deinen Piloten in jedem Fall darüber, dass du zum ersten mal in einem "Kleinen" fliegst. Er wird das dann sicher berücksichtigen.

 

Im Segelflieger wurde tatsächlich schon manchem schlecht. Dies aber hauptsächlich beim Thermikkreisen. Roll- und vorallem Gierbewegungen eines Flugzeugs werden vom Körper schlechter vertragen, als Nickbewegungen. Kommt dann noch thermische Turbulenz dazu, kanns dem einen oder anderen schonmal mulmig werden.

 

Viel hängt auch von der Einstellung ab, mit der du auf einen Flug gehst. Wenn du schon zum vornherein davon ausgehst, dass dir schlecht wird, dann wird dir garantiert schlecht ;) Also, entspannen und geniessen.

 

Viel Spass.

 

Gruss

 

Wilko

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Hallo.

Ich hab auch mal ne Frage. Ich fliege bald als Gast mit, bei jemandem der seinen PPL-A hat. Bisher bin ich nur mit den "Großen" geflogen.

Viel Zeit, um sich daran zu gewöhnen bleibt mir ja nicht, weils eben nur ein Flug ist. Aus Segelfliegern hört man ja, dass sich da eigentlich jeder schonmal übergeben hat...

 

Mfg Adrian

 

 

Eine recht interessante Diskussion! Ich glaube, dass Uebelkeit beim Fliegen vorwiegend von psychologischen Faktoren verursacht wird. In den über 45 Jahren meiner intensiven fliegerischen Betätigung (Segelflugzeuge und Motorsegler) ist es mir noch niemals (ob Ihr das glaubt oder nicht) schlecht geworden. Und ich habe auch schon Turbulenzen erlebt (speziell bei Föhn), dass ich schwerelos in den Gurten hing, die Beine von den Pedalen gerissen wurden und gegen den unteren Rand des Instrumentenbrettes schlugen. Mit einem Fluglehrer hatte ich seinerzeit auf der Ka 7 aus grosser Höhe bis auf Sicherheitshöhe herunter Spirale um Spirale getrudelt. Ich hätte während dieser Uebung ohne Pobleme sogar etwas essen können. Meine Frau war lange Jahre Airline-Angehörige. Dadurch konnte ich meiner Lust am Fliegen zusätzlich fröhnen. Mit allem Möglichen und Unmöglichen, was Flügel hatte. Immer ohne die geringsten Probleme. Auch heute verreise ich noch sehr gerne mit dem Flugzeug (wenn die Qualität der Airline und der Service stimmen).

 

Bei Schiffen habe ich jedoch Riesenprobleme. Auf einem Zürichseedampfer geht es ja noch. Aber ein schaukelndes Ruderboot oder gar ein Hochseeschiff - völlig unmöglich. Wenn ich einen Fernsehbeitrag z.B. über Fischkutter in der Nordsee ansehe, wird mir speiübel und ich muss sofort abschalten.

 

Bergsteigen ist für mich ebefalls völlig tabu. Ein zehn Meter hohes, steil abfallendes Gelände genügt schon, um auf einer Bergwanderung nicht mehr weitergehen zu können.

 

Als Modellflieger hatte ich damals viele Fesselflugmodelle gebaut und geflogen. Wenn ich mich z.B. solo einfach im Kreis drehe und dann stehen bleibe, falle ich von Schwindel befallen um. Beim Fesselfliegen jedoch gab es keinerlei Probleme, obwohl man sich minutenlang ständig im Kreis drehte. Das Modell wurde ja mit dem Handgriff über zwei dünne Drähte, die nur auf das Höhenruder wirkten, gesteuert. Das Seitenruder war nach aussen fixiert und hielt - zusammen mit der Fliehkraft - das Flugmodell im Kreis auf Distanz zum Piloten. Der Blick war bei diesem Modellsport ständig auf das Flugmodell gerichtet. Die Umgebung nahm man nur verschwommen drehend bzw. vorbeihuschend war. Hier war es ganz eindeutig der für das Auge vorhandene Fixpunkt, der Schwindel oder Uebelkeit verhinderte. Und ganz ähnlich dürfte es bei der Fliegerei sein.

 

Dietwolf (Thermikus):cool:

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Danke für die beiden Antworten, Wilko und Thermikus.

Das mit dem Fixpunkt hab' ich auch schon gehört. Wenn man im Flieger sitzt einfach irgendwo einen Fixpunkt suchen, wie ein markantes Gebäude oder so.

Aber ich denke ich werde ganz enspannt daran gehen :008:

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Christian Forrer

Hallo zusammen

 

Beim lesen dieser Beiträge musste ich unwilkürlich an meine ersten Erfahrungen mit "kleinen Maschinen" denken. Schon immer Flugbegeistert und aktiver Modellbauer, machte ich Mitte der 90er einen Flug mit der Ju52 (einem meiner Lieblingsmodelle)... und auf den restlichen 10 - 15 Minuten wurde es mir so richtig übel. Ich war froh, als wir wieder gelandet waren (das einzige was mir damals nicht passierte war das mit dem "Essen durch den Kopf"...)

 

Dann machte etwas später ein Modellflugfreund das PPL und sobald er den Schein hatte bin ich dann auch mal mitgeflogen... die Erfahrung war; super Feeling, das ich auch machen wollte, obwohl es mir bei diesem, und den nächsten beiden Flügen als Passagier nicht unbedingt sehr gut ging... :rolleyes: Danach hatte ich nie mehr mit diesen Symptomen zu kämpfen.

 

Im 2000 machte ich selbst den Schein und habe inzwischen auch die Akro- Erweiterung :005: und mir ist nie wieder übel geworden. Es hat einfach drei, vier Flüge gedauert bis sich mein Gleichgewichts/Orientierungssinn an die neuen ungewohnten Eindrücke angepasst hatte.

Wie gut das heute ist, werde ich wohl im Sommer in einer doppelsitzigen Edge mal ausprobieren können...

 

Also nur ran und sich nicht irritiren lassen, wenn es am Anfang etwas unwohl wird, der einzige Fehler ist höchstens, wenn man den "starken Mann" markieren möchte und es nicht zugibt, wenn es denn doch kommt...;)

 

Gruss

Christian

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der einzige Fehler ist höchstens, wenn man den "starken Mann" markieren möchte und es nicht zugibt, wenn es denn doch kommt...;)

 

Gruss

Christian

 

Ist dann natürlich nur übel, wenns im Flieger keine Tüten gibt... :009:

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Hallo Chris,

 

Etwa der Hälfte aller Leute wird es beim Fliegen anfänglich ein wenig unwohl bis zu kotzübel. Das ist völlig normal. Die Bewegungen und Beschleunigungen sind ungewohnt für den erdgebundenen Menschen und der Körper reagiert deshalb mit Unwohlsein und Übelkeit. Weit über 90% aller Leute können sich aber schnell daran gewöhnen (an die ungewohnten Bewegungen und Beschleunigungen) und es wird ihnen nach einigem Training nicht mehr schlecht. Wahrscheinlich wird bereits dein nächster Flug viel viel besser verlaufen in dieser Hinsicht. Es waren wohl nicht gerade die günstigsten Verhältnisse bei denen Du geflogen bist und ich entnehme deinem Beitrag, dass Du trotzdem keine Papiertüte gebraucht hast - das ist schon mal ein gutes Zeichen.

Wichtig ist, eine sogenannte "negative Konditionierung" zu vermeiden. D.h. man muss vermeiden, dass sich aufgrund mehrfacher schlechter Erfahrung im Unterbewusstsein die Logik eingräbt "Fliegen = Übelkeit". Falls dies passiern würde, wäre es vorbei.

Dies lässt sich vermeiden, indem man anfänglich nur bei möglichst ruhigen Verhältnissen fliegen geht und kurze Flüge macht. Kein Stress, nur wenig Kurven, Schüler alles selber fliegen. Wenn es bläst und bockt: Flug absagen oder nach kurzer Dauer abbrechen. Beim geringsten Anzeichen von Unwohlsein - Flug abbrechen (Du musst es dem Fluglehrer sofort sagen wenn es Dir nicht mehr wohl ist). Auf diese Weise erfährt das Unterbewusstsein immer mehr Erfolgserlebnisse und gleichzeitig findet eine Gewöhnung an die neuartigen Bewegungsabläufe und Beschleunigungen statt. Dadurch verschwindet das Problem vollständig.

Wenn jemand sehr empfindlich ist, dann kann es gelingen mit entsprechenden Medikamenten gegen Reisekrankheit die Übelkeit nicht aufkommen zu lassen, dem Körper und Gleichgewichtssinn so die Gewöhnung an die neuen Bewegungen zu ermöglichen ohne gleichzeitig eine Negativkonditionierung zu bewirken und auf diese Weise dem Problem beizukommen. Ziemlich sicher bist Du aber gar kein solcher Fall, sonst hättest Du gekotzt wie ein Reiher.

 

Du kannst selber dazu beitragen, indem Du die diversen Tips der obigen Beiträge befolgst. Wichtig ist, insbesondere bei Kurven geradeaus zu schauen und den Kopf ruhig zu halten, sonst "machst Du" eine Coriolisbeschleunigung und das verträgt es überhaupt nicht.

 

Bei mir haben in den letzten 14 Jahren gerade mal drei Schüler erbrochen, einer war mein allererster Schüler auf seinem allerersten Flug - den habe ich total überfordert. Bei allen drei hat sich die Sache innert sehr kurzer Zeit ergeben.

 

Viele Grüsse und schöne Flüge

 

Philipp

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Sers,

 

also ich kann dir von meiner Seit ein wenig Mut zu sprechen:D ich habe Anfangs das gleiche mitgemacht.

 

Ich weiß noch einen meiner ersten Flüge in einer C 172. Ich glaube wir flogen nicht einmal 15 min. und mir war kotzübel:mad: :o ...Das ganze war ein Schnupperflug. Die Schwierigkeit dabei war, dass ich nicht nur das Flugzeug steuern musste, sondern mich auch zusammenreisen, dass ich nicht gleich die ganze Kanzel volkotz...:009:

 

Ich habe den Fehler gemacht, dass ich nur auf die Instrumente geschaut habe... Und dann gings von alleine: Steepturns 60°, descending, climbing, usw....:o

 

Nach der hablen Stunde war ich heil froh dass alles gut gegangen ist. Der Fluglehrer hat glaube ich nichts gemerkt und mich nach dem Flug gefragt ob ich morgen vormittag nochmal mit ihm fligen möchte. Ich habe "natürlich" in meiner kotzüblen Situation zugesagt... aber am nächsten Tag ging alles gut.

 

Und jetzt fliege ich selber und mir fehlt gar nichts, auch nicht bei 15knt. wind, autorotation usw...:D

 

Also einfach zusammenreisen und durchbeisen!! Das wird schon.

 

MFG Sandro

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...klar geworden warum mir übel wurde.

 

Ich flog mit leerem Magen (der Flug war am Abend und die letzte Mahlzeit am Mittag)

Ich war knapp in der Zeit

Ich war nervös

Ich konzentrierte mich zwar schon auf den Horizont, aber während dem Rumpeln auf die Instrumente zu schauen war nicht ratsam.

 

Finde ich cool, Chris. Die Welt braucht Piloten! Noch ein Punk zusätzlich den oben genannten:

Eine positive Einstellung hilft enorm! Also:

1. "Ich habe Spass und freue mich auf den Flug" und noch wichtiger:

2. "MIR WIRD JETZT NICHT SCHLECHT! ICH STEUERE DICH, DU CESSNA, NICHT DU MICH!" (also: den Willen einsetzen). Ich konnte oft ein Übelkeitsgefühl mit blankem Willen zurückdrängen bei meinen ersten paar Akroflügen.

(Am meisten macht für mich aber die Gewohnheit aus)

 

Gruss, René

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