Dunkle (schwarze) Regi´s auf weißen Kunststoffrümpfen.....

[Roberto]

Hallo Christian.......

 

........hab mal eine Frage an Dich.

 

Ich habe zu Zeiten, auf Fragen meinerseits an den Werkstattleiter und an die älteren Segelflieger, warum bei den Plasteseglern die Regis mehrheitlich hellgrau (also hell) sind und bei den Holzseglern in der Mehrzahl schwarz (also eher dunklere Farben), folgende Antwort bekommen.

 

Man sagte mir, daß helle Farben die Wärmestrahlen reflektieren und dunkle Farben die Wärmestrahlen absorbieren also quasi aufnehmen.

 

OK, daß konnte ich mit meinem Wissen aus dem Physikunterricht in Einklang bringen.

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Daß kann also bei intensiverer Sonnen- und damit Wärmeinstrahlung zum Beispiel beim parkierten Segelflieger am Boden oder auch bei mehrstündigem Flug zu einem unterschiedlichen Aufheizen der Struktur und damit punktuell zu einer unterschiedlichen thermischen Belastung in einem bestimmten Bereich führen. Und meistens ist ja die Regi an umfänglich recht schmalen (Einschnürung) Bereichen des Segelflugzeugrumpfes aufgebracht. (z.B. die Rumpfröhre)

 

Das ist aber bestimmt auch von den verwendeten Materialien, dem Harz, der verwendeten Matte etc. abhängig.

 

Ich habe gehört, daß bei bestimmten Materialien schon ab bzw. ca. 70 Grad Celsius ein unerwünschter bzw. ungünstiger Temperaturwert erreicht wird.

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Bei vielen der Flieger im Ambri Bericht war dies auch so (hellgraue Registrierung).

 

Nun bei einem Flugzeug war das anders (IYY) eine schicke Ventus.

 

Scheint dieser Fakt also doch nicht so die Rolle zu spielen. Sonst würde es ja sicher nicht gemacht werden.

 

Ist da was dran, würde mich über Deine Meinung zu o.g. Frage freuen.

[Christian Thomann]

Hallo Roberto

 

Du sprichst ein Thema an, das schon viele Köpfe der Segelfliegerei beschäftigt haben und immer wieder beschäftigen wird. Unser Cheffluglehrer in inserer Fluggruppe hat selbst einen Flugzeugunterhaltsbetrieb und ich in der Schweiz der Koordinator der amtlichen SF-Prüfer. Wenn ich ihn noch recht im Ohr habe, so spricht er bei Kunststoffseglern vorallem auf das Problem der Hitzeeinwirkung bei tragenden Teilen, also Tragflächen, aber weniger bei Rümpfen an. Dies dürfte auch die Frage der schwarzen Farbe bei Holzseglern erklären, wo ja sehr oft nur eine Stoff- oder Holzunterlage ist. Man muss dabei wissen, dass die Kuststoffsegler nach dem ersten aushärten des Flügels und Rumpfes aus der Schale genommen wird, beide Halbschalen zusammengeklebt und am Schluss in einem Ofen bei glaube ich 60 - 80°C wieder aufgeheizt und mehrere Stunden getempert werden. Dabei wird die Harzmischung mit den eingeharzten Geweben etc. so richtig durchgehärtet. Findet dann wieder eine Hitzeeinwirkung durch die Sonne statt, dann leidet immer während der Hitze die ganze kompakte Form mit Harz, Gewebe und Gelcoat in der Festigkeit.

 

DG-Flugzeugbau hat darüber schon längst eine fachtechnisch genaue Erklärung erstellt, die sehr glaubhaft ist.

 

Die Registrierung ist deshalb auch an senkrechter Fläche, wo keine Belastung oder gar keine Aufheizung stattfindet (Unterseite).

 

Der IYY ist mein Ventus. Das ist eher zufällig, dass dieser etwas dunkler erscheint. Es ist eine 2-k Farblackierung. IYY flog in Deutschland unter D-2558 IYY und wurd in die Schweiz verkauft. Für die Immatrikulierung auf CH- wollten wir nicht auch noch die grosse Fläche "IYY" abschleifen und beliessen diese Bezeichnung. 2-k-Farbe kann nicht mehr aufgelöst werden.

 

Die Farbe ist nicht auf "dunkel" vorgeschrieben, weshalb viele auch schon auf blau oder rot ausgewichen sind.

 

Ich hoffe, dir wenigsten eine kleine glaubhafte Erklärung geben zu können, auch wenn sie nicht wirklich von einem Fachmann stammen.

:005:

 

Deine Frage hättest du ruhig auch im Forum offentlich platzieren dürfen. Können wir ja immer noch tun!

 

Liebe Grüsse

Chregel