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Today: Schlamperei Bei Der Saf


AdrianD

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen

 

Soeben kam in 10vor10 als Hauptschlagzeile einen Beitrag, dass bei der Swiss Air Force im letzten Jahr 14 Wartungsnachlässigkeiten entdeckt wurden. Bei den F5, die von Österreich gechartert wurden, wurden Wartungsbolzen vergessen auszubauen, Schleudersitzzündungen falsch eingesetzt, bei der FA18 Werkzeug beim Flieger "eingebaut" und beim Einsatz Kosovo einem Super Puma die Rotoren falsch angebolzt (verwchselt) :001: :001:

 

Kleinigkeiten die in der Luft schnell zu einer Katastrophe hätten ausarten können. Beim Puma hätte wenigstens kein Unfall passieren können aber eine überhöhte Materialabnutzung.

 

Es wird jedoch jetzt vermehrt auf solche Sachen geachtet und hoffen wir, dass solche Zwischenfälle nicht mehr entstehen. Aber da habe ich keine Angst :005:

 

DIE SENDUNG WIRD JETZT VORAUSICHTLICH AUF SF INFO WIEDERHOLT

 

Gruss

Adrian

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Habs auch gesehen, echt der Lacher der ganze Beitrag.

 

Da gibt doch der Chef höchstpersönlich Dinge von sich wie: "Wenn die Schleudersitzpatronen falsch rum montiert sind, wird der Pilot nach einer Schleudersitzauslösung nicht vom Sitz getrennt (...) In grosser Höhe ist das aber nur eine philosophische Frage"

 

oder "Der blaue Rotor wurde auf der schwarzen Stange montiert, das kann vielleicht passieren, im Kosovo ist es nicht so schön hell wie bei uns" :D :D :D

 

Auf der einen Seite erstaunt mich das gar nicht, wenn ich daran denke, was wir damals für sündhaft teures Material in die Hand gedrückt bekamen und keine Sau wusste wie damit umzugehen war. Nun, ich war nicht Pilot, aber ein bisschen zu denken gibt mir das schon... :confused:

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"Wenn die Schleudersitzpatronen falsch rum montiert sind, wird der Pilot nach einer Schleudersitzauslösung nicht vom Sitz getrennt (...)

Ist ja auch klar, der Schleudersitz wird in diesem Fall durch den Boden nach unten gesprengt!! :005: :D :D

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Habs auch gesehen, echt der Lacher der ganze Beitrag.

....oder "Der blaue Rotor wurde auf der schwarzen Stange montiert, das kann vielleicht passieren, im Kosovo ist es nicht so schön hell wie bei uns" :D :D :D

 

Das ist eine recht flapsige und arrogante Bemerkung...........von einem Chef......

 

Noch eine "kurze" :) Bemerkung dazu.

 

Jeder Heli hat konstruktiv bedingt eine bestimmte Anzahl von Blättern.

Jedes dieser Blätter wird in einem dazugehörigen Kammstück mit Bolzen montiert.

Einerseits haben die Axialgelenke meistens eine Nummer aber in der Realität ist

meistens am Pitch Link auch eine farbige Markierung in Form eines Ringes angebracht.

Wenn man jetzt die Blätter abnimmt (Kontrolle, Transport etc.) merkt man sich also....Ah Blatt Nr. 1 sitzt im Kammstück ROT (da muß es also auch wieder hin beim Anbau)........Blatt Nr.2 im Kammstück GRÜN......usw. (am besten man schreibt es sich auf)

 

In der Regel wird aber während der Wartung jedes Blatt auch eine farbige Markierung bekommen.......so daß schon eine rein optische Zuordnung erfolgen kann ROT/ROT...GRÜN/GRÜN....etc.

 

Blätter werden in der Regel als ein Satz zusammengestellt gehandelt (auch Passportmäßig). Dann haben sie eine Nummerierung z.B. von 1-5. Wichtig ist nun, daß diese Blätter eben immer wieder nach einer Demontage in dieser Reihenfolge gehangen werden.

Es passt jedes Blatt rein mechanisch in jedes Gabel-bzw. Kammstück des betreffenden Rotorkopfes. Man kann also ohne Problem Blatt GRÜN in das Kammstück ROT hängen. Das Problem ist aber, daß ein jedes Blatt ein unterschiedliches baubedingtes Gewicht hat und Blätter in einem Satz in einer bestimmten gewichtsmäßigen Reihenfolge gehangen werden müssen um schon im Vorfeld eine optimale Auswuchtung zu erzielen.

 

Dies ist auch wichtig um später im Falle eines Trackings ein optimales Ergebnis erzielen zu können.

 

Ich vermute nun mal, daß zwei Blätter auf Grund widriger außerer Umstände bei der Montage in der Reihenfolge hätten vertauscht worden sein können.

 

Der Hubschrauber kann damit bestimmt fliegen es ist aber kein optimales Coning (Bildung eines Kegels wenn die Blattspitzen bei zunehmendem Pitch nach oben gehen) gewährleistet. Ebenso kann der Heli in bestimmten Bereichen auf Grund einer Unwucht im Main Rotor fürchterlich schütteln so das der Pilot sagt......nöö damit fliege ich nicht, mir ist mein Gebiß zu schade........ :002:

 

Außerdem werdet Ihr mir Recht geben, daß ungewollte Vibrationen und Schwingungen in einem System nicht gerade gut sind für Material und Maschine.

 

Ihr müßt Euch vorstellen, daß alle Blattspitzen bei einem Rundlauf (in Idle und bei einer festgesetzten Drehzahl) bei einer Umdrehung nur im Bereich ca. eines Zentimeters nach oben bzw. unten oszillieren dürfen. Und zwar alle fünf Blätter gemeinsam.

 

Allerdings stellt sich mir die Frage wie dann die "Qualitätssicherung" sichergestellt war, besteht doch die Wartung von "kommerziellem" Luftfahrtgerät aus dem Prinzip des Durchführenden und des Kontrollierenden? Speziell beim Militär. Es sei den ein Prüfer hat diese Arbeiten durchgeführt.

 

Meine Ausführung soll allgemeiner Natur sein und nicht speziell auf einen Heli bezogen sein.

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Hallo Roberto

 

Vielen Dank für deine Schilderung des Problems, sehr ausführlich und verständlich ;) :008:

 

Ich finde die Aussage von Routine etwas falsch vom Chef gesagt. Es ist jeder Einsatz was anderes und die Routine braucht es zwar in diesem Job um schnell arbeiten zu können aber in hektischen Zeiten darf diese nicht aufkommen, da lohnt es sich bedachter ans Werk zu gehen um solche Fehler vorzubeugen.

 

Aber wenn alles Routine sein soll, dann frage ich mich wieso die Mechaniker nicht aus Routine die Blätter richtig montiert haben, ist ja nicht eine all zu schwere Aufgabe Rot auf Rot etc.. Und falls was falsch eingeladen wurde kann man ja dies mit Leichtigkeit vermerken. :confused:

 

Und die anderen Sachen wie Bolzen und Schraubenschlüssel vergessen kann es ja mal (aber gerade so häufig :confused: ) geben aber eben auch da war die Routine und Hektik denk ich mal schuld

 

Na gut bei so vielen Wartungen jährlich und alles weiter sind 14 Fälle in einem Jahr irgendwie noch angemessen. Weiss jemand wie das in anderen Ländern ist?

 

Ich frage mich mit was für einem Gefühl heute die SAF Piloten in ihre Kisten steigen, welche die Sendung gesehen haben :p

 

Gruss

Adrian

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Hallo Roberto

 

Vielen Dank für deine Schilderung des Problems, sehr ausführlich und verständlich ;) :008:

 

Ich finde die Aussage von Routine etwas falsch vom Chef gesagt. Es ist jeder Einsatz was anderes und die Routine braucht es zwar in diesem Job um schnell arbeiten zu können aber in hektischen Zeiten darf diese nicht aufkommen, da lohnt es sich bedachter ans Werk zu gehen um solche Fehler vorzubeugen.

 

Aber wenn alles Routine sein soll, dann frage ich mich wieso die Mechaniker nicht aus Routine die Blätter richtig montiert haben, ist ja nicht eine all zu schwere Aufgabe Rot auf Rot etc.. Und falls was falsch eingeladen wurde kann man ja dies mit Leichtigkeit vermerken. :confused:

 

Und die anderen Sachen wie Bolzen und Schraubenschlüssel vergessen kann es ja mal (aber gerade so häufig :confused: ) geben aber eben auch da war die Routine und Hektik denk ich mal schuld

 

Na gut bei so vielen Wartungen jährlich und alles weiter sind 14 Fälle in einem Jahr irgendwie noch angemessen. Weiss jemand wie das in anderen Ländern ist?

 

Ich frage mich mit was für einem Gefühl heute die SAF Piloten in ihre Kisten steigen, welche die Sendung gesehen haben :p

 

Gruss

Adrian

 

Ich denke mal wenn offen und ehrlich damit umgegangen wird und aus den Vorkommnissen Lehren gezogen werden wird der Pilot wieder Vertrauen haben, wenn er das Cockpit besteigt. Sicher wird er aber seine Kontrollpflicht auch nochmal überdenken. Aber Piloten sind auch bloß Menschen.......und haben auch schonmal was vergessen oder liegengelassen..........was beim besonders beim Militär (rote Ecke) nicht ganz so gut kommt.

 

Als Beispiel:

Während meiner mehrjährigen Zeit im "Kommiß" habe ich auch einmal nach einer Abschlußkontrolle als der Heli aus der Werft kam einen Messingmaulschlüssel unter dem Sitzkissen des Fallschirmes gefunden. Ich wußte das der Trupp Bewaffnung dieses Werkzeug nutzte um die Pyropatronen am Haubennotabwurf einzubauen. Ich nahm diesen Schlüssel an mich und ging in den Trupp Bewaffnung wo ein emsiges suchen im Gange war und ein Mechaniker besonders niedergeschlagen über seinem Werkzeugwickel hockte. Ich fragte was sie für ein Problem hatten und sie sagten mir daß sie eben jenen besagten Schlüssel suchten und den Verlust wohl jetzt melden müßten wenn Sie Ihn nicht finden. Ich gab Ihm den Schlüssel mit dem Hinweis wo ich Ihn gefunden hatte und Ihm fiel ein Stein vom Herzen.

Hätte man mir die Auskunft gegeben, ach nööö, alles in Ordnung, uns fehlt nichts, hätte ich das Werkzeug meinem Vorgesetzten gegeben.

 

Mir ist nicht zu Ohren gekommen das dieser Mechaniker jemals während seiner Dienstzeit einen weiteren Werkzeugverlust gehabt hatte.

Auch ich habe während meiner Ausbildung ein, zwei solcher Behandlungen von anderen erfahren und die Lehre daraus ist mir nachhaltiger in die Glieder gefahren als wenn es ein Ansch..... über den großen Weg gegeben hätte.

 

Habe ich da nun richtig gehandelt? Eigentlich nicht.............oder?

 

Es gab allerdings auch Sachen, da konnte man nicht so handeln. Da gab es kein Pardon.

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Marcel Hofmann

Habs gestern auch noch gesehen......*kopfschüttel* :001: :001: :001: Aber wie nur???? Roberto hat es ja scho ausführlich beschrieben, besser hätt ichs nicht geschafft :005: :005: . Hoffen wir mal dass es in Zukunft nicht mehr passiert...DIE HOFFNUNG STIRBT ZULETZT!!! :D :D

 

Gruss Marcel

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Habe ich da nun richtig gehandelt?

 

Ja!

 

Ich wage zu behaupten, ohne es beweisen zu können, das es keinen Unterhaltsbetrieb gibt, wo nicht schon ein "Lapsus" passiert ist. ;)

So, wie schon an jeden anderen Arbeitsplatz auch.

 

Grüessli

Joachim

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Danke für eure interessanten Ausführunen.

 

Der Blick hat heute noch eins drauf gegeben. Damit hatte ich wieder einmal einen Grund, diese Zeitung zu kaufen :007:

 

Da war also so ein Vorfall, bei dem man das Triebwerk einer Aluette 3 nicht anlassen konnte. Vermutung: Falsches Öl.

 

Oder die beiden plötzlich rollenden Tiger, wegen falsch oder gar nicht angebrachten Radschuhen (einer davon "durchstiess mit dem Pitot-Rohr das Hallentorfenster", das wird mir ja ausgesehen haben) :D

 

Ebenfalls bildlich stelle ich mir den "Vorfall" vor, bei dem man den Heli gerade nicht genug weit aus der Halle gezogen hatte. Bei Schliessen der Türe kam dann der Heckrotor in die Quere. :007:

 

 

... wird der Pilot wieder Vertrauen haben, wenn er das Cockpit besteigt. Sicher wird er aber seine Kontrollpflicht auch nochmal überdenken.

 

 

Gerade hier scheint es die Armee ja nicht so ernst zu nehmen. Den Aussagen des Chefs Betrieb Luftwaffe im Beitrag entnehme ich, dass z.B. ein go around Check des Piloten vor dem Flug bei der Luftwaffe keine gängige Praxis ist. ts,ts,ts.

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"Schrott-Air" wieder mal eine typische Blickschlagzeile :D :D :D . Aber Das Bild ist sehr schick der FA18 :005: .

Hoffentlich empören sich da nicht alle Nichtaviatikinsider durch diese harten Worte des Blicks was vielleicht bei zukünftigen Abstimmungen Auswirkungen hat. :001: :001:

 

Gruss

Adrian

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Man kann ja über die Berichterstattung streiten, aber das sind schon Dinge, die nicht passieren sollten und vor allem nicht unbemerkt bleiben sollten (wo gearbeitet wird passieren Fehler, deshalb sollte bei besonders heiklen Bereichen die Kontrolle funktionieren). Wie auch immer, offenbar wurden die Probleme erkannt und man versucht daraus zu lernen, das ist die Hauptsache.

 

Was mich gewundert hat: Es wurde die Aussage gemacht, dass vom Piloten selber kein Walkaround gemacht wird, man verlasse sich da ganz auf die Mechaniker, welche den Flieger vorbereiten. Schön zwar, dass das Vertrauen in die Mechaniker da ist, aber ist das in einer Luftwaffe so Standard? Kam mir (als absolutem Laien was Luftwaffe anbelangt) doch etwas schräg rein, da Walkarounds ansonsten an der Tagesordnung sind, sei es bei einem seriösen Privatpiloten mit dem Archer oder bei der Crew einer 747...

 

Gruess,

 

Flo

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Was mich gewundert hat: Es wurde die Aussage gemacht, dass vom Piloten selber kein Walkaround gemacht wird, man verlasse sich da ganz auf die Mechaniker, welche den Flieger vorbereiten. Schön zwar, dass das Vertrauen in die Mechaniker da ist, aber ist das in einer Luftwaffe so Standard? Kam mir (als absolutem Laien was Luftwaffe anbelangt) doch etwas schräg rein, da Walkarounds ansonsten an der Tagesordnung sind, sei es bei einem seriösen Privatpiloten mit dem Archer oder bei der Crew einer 747...

 

Gruess,

 

Flo

 

Naja, als Archer Pilot hast du ja auch nicht ein ganzes Team zur Verfügung, das dir nach jedem Flug den Flieger putzt und wartet. Militärische Fliegerei funktioniert halt in vielen Belangen etwas anders als die zivile. Die Ziel ist, maximale Effizienz bei einem gegebenen Sicherheitsstandard zu erreichen. Das heisst, jeder im Team hat seine Aufgabe und es sollte nichts zweimal gemacht werden müssen. Ausserdem heisst das Motto der Luftwaffe ja, "jeder Flug ist ein Ernstfall". Daher sollte ein Training auch nicht anders sein als ein richtiger Ernstfall, denn bei einem Alarmstart hat man nun wirklich keine Zeit noch alles 3x zu checken, da stehen die Maschinen "ready for departure" auf dem Tarmac.

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